Ferngläser - ein Erfahrungsbericht ... oder eine Ode an die Freude

  • Hallo Walter und Alex,

    hallo zusammen,


    danke Euch beiden. Inspirierend und anregend, ja - freut mich sehr ... Kompendium oder Standardwerk, eher nein.

    Aber wenn ich Alex seinen Bericht lese und noch einige Reaktionen hier und im schwarzen Forum sowie einige nette Mails zusammen fasse, dann ist hier und da ganz offensichtlich neue oder wieder aufflammende Freude und Neugier für die Fernglasbeobachtung zu erkennen. Genau das war meine Absicht :).


    Alex, ich bin sehr gespannt, wie Dein Test verläuft.

    Im Zweifelsfall, um etwas Abstand zum kalten Boden zu bekommen, gibt es ja noch diese wippbaren Sommerliegen.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo zusammen,


    hier mal zwei Bilder meines seniorengerechten Feldstecher-Setups vor der heutigen Deep-Sky-Beobachtung. Die Spiegelheizung werd ich wahrscheinlich gar nicht brauchen, denn hier bläst der Böhmische Wind mit 30 Stundenkilometer, also wird’s keinen Tau geben. Aber wahrscheinlich Frost. Aktuell sind es noch 5 Grad, doch die fühlen sich wegen des Windes wie knapp über Null an.



    CS, Jörg

  • Nachtrag nach drei Stunden unter einem SQM-21,10-Himmel:


    Es ist immer wieder faszinierend, was ein gutes Glas mit nur 42mm Öffnung zeigt, wenn es man es nicht halten muss. Selbst zur eingeschalteten Bildstabilisierung ist der Unterschied noch gewaltig, weil man sich zum Sehen wirklich Zeit lassen kann.

    Ich hatte das Setup nach etlichen Tests zu Hause auf dem Balkon und im urbanen Flachland heute erstmals unterm Erzgebirgshimmel (700 m über NN) und bin echt begeistert. Natürlich liefern meine größeren Instrumente mehr Details, aber beispielsweise die Plejaden (mit Plejadennebel!) sind in keinem so schön, weil in den größeren viel zu groß. Schwächere offene Sternhaufen, die freihändig als Nebelflecken erscheinen, offenbaren plötzlich ganz schwache Sterne. M 31 fast 3 Grad lang und mit Unregelmäßigkeiten in den äußeren Bereichen. M 32 klar von Sternen zu unterscheiden und M 110 ganz deutlich. Und erst M 33! Groß, erstaunlich hell und bei indirektem Sehen mit klarer Andeutung der Spiralstruktur.

    Wer regelmäßig im Hochgebirge beobachten kann, wird vielleicht müde lächeln. Natürlich sind die Bedingungen dort nochmals besser. Ich war heute schon froh, dass die 2 km entfernte Bobbahn ihr Flutlicht 20 Uhr ausgeschaltet hat. Ich sehe die Lampen zwar nicht direkt, aber der Lichtdom ist schon penetrant. Auch Dresden im Norden strahlt gewaltig, heute besonders, weil es im Elbtal dunstig war und das Licht noch stärker nach oben gestreut wurde. Dafür schien das Böhmische Becken gestrichen voll Hochnebel gewesen zu sein, denn im Süden war‘s überraschend dunkel.


    Noch ein paar Bemerkungen zum etwas anderen Charakter der Feldstecherbeobachtung mit Stativ und Spiegel. Gegenüber dem freihändigen Schauen verliert man natürlich Geschwindigkeit und Spontanität, und ich kann verstehen, das manche das nicht missen wollen. Wenn man hinter einem Stativ sitzt und nach Süden guckt, ist nix mit schnell mal im Westen oder Norden schauen. Da muss erst der Stuhl umgesetzt werden. Auch wenn man gerade die Mittelsäule hochgekurbelt hat, um in geringerer Höhe zu beobachten, ist der schnelle Blick in den Zenit unbequem, weil man den Hintern heben und mit eingeknickten Knien durchgucken muss. Im Grunde ist es nicht anders als wenn man hinter einem Teleskop sitzt, da gelten die gleichen Einschränkungen. Freihändig stehend kann man dagegen ganz schnell viele DSO sammeln. Die hat man dann flüchtig gesehen, mehr aber auch nicht. Wenn man dagegen bewusst schauen und das Maximum an Wahrnehmung herausholen will, führt m. E. kein Weg an Stativ und Spiegel vorbei.


    CS, Jörg


    PS: Weder Frost noch Tau, dafür aber ein immer stärkerer Wind, der einen mürbe macht, wenn er so durch den Wald orgelt und man ganz alleine ist mit all den Geräuschen…

  • Hallo Jörg,


    eine sehr schöne Zusammenfassung.

    Ein Pro für die Stativbeobachtung oder Stativ+Spiegelbeobachtung zeigt Deine klare, eindeutige Sichtung von M 32 und M 110 mit nur 42 mm Öffnung. Viele können M 32 mit Gläsern der 50iger Klasse handgehalten nicht erkennen, identifizieren. Witzig ist es schon, dass Du Deine Canon IS auf Stativ schnallst. Aber bei den von Dir beschriebenen optischen Eigenschaften würde ich das auch machen.


    Ich finde den Geschwindigkeitsverlust bei Deinem Setup nicht dramatisch. Letztlich lädt es dazu ein, in einer bestimmten Region ausdauernder zu verweilen und Objekte zu beobachten, die man sonst nicht mit dem Feldstecher probiert hätte.


    Noch ein Nachtrag von mir. Ich habe gestern gut 1 1/2 Stunden mit Ferngläsern vorrangig in Zenitnähe beobachtet. Der Nacken ist echt kein Problem, aber ein Aspekt ist mir bewusst geworden, bei dem ich eine Deiner gemachten Aussagen unterstreichen kann, Jörg. Ich hatte mich an einem engen Doppelstern festgebissen. Irgendwann bemerkte ich den Effekt, dass ich mehr damit zu tun hatte, einen konstanten Einblick durch das Fernglas zu halten, als den Doppelstern zu betrachten. Alles in allem funktioniert es aber, ich habe durch den steten Wechsel zwischen Sternatlas schauen, wo sich das nächste lohnenswerte Objekt befindet und dem Beobachten in Zenitnähe.


    Viele Grüße


    Rene

  • Mensch Rene und alle Beteiligten, diesen Faden sollte man ausdrucken und als Buch binden. Als jemand der mit Fernglas aufgewachsen ist, ist das genau mein Thema.


    Faszinierend, wie unterschiedlich die persönlichen Werdegänge und deren Lösungen ausfallen können. Für mich sind die bequemen, komplett wackelfreien, aber aufwendigen, schweren und sperrigen Lösungen nix. Ist ja schön, wenn man das ganze Gerödel gleich vor der Tür hat, oder mit Auto auf den Berg fahren kann, aber wenn ich schon so viel Zeug schleppen muss, kann ich auch gleich einen ausgewachsenen Dobson mitnehmen... und ein Freihand Fernglas noch dazu.


    Da gehe ich eher mit Norman, Alex und Ralph (der sich hier noch nicht zu Wort gemeldet hat) in Richtung ultratransportable minimalistische Fernglasbeobachtung mit optimalem Mix aus Systemgewicht, Packmaß und Zitterfreiheit. Mit meinen gefühlten 25 Jahren :rolling_on_the_floor_laughing: bin ich noch jung und biegsam und kann auf den Boden liegen, sitzen, oder am Felsen lehnen, was von Natur aus schon mal viel zitterfreier ist als im Stehen, erspart große sperrige Stative und ist optimal für Beobachtungen in Zenitnähe, also genau dort, wo der Himmel am besten ist. Als Unterlage reicht mir eine Isomatte oder gar eine 30 g leichte Rettungsdecke.


    Besonders leistungsstark finde ich den Ansatz von Alex. Das taugt auch noch für ein 16x70 oder gar 20x80. Welches Stativ ist das? Berlebach Report 703 mit 48 cm Transportlänge und 1,9 kg? Etwas wackeliger, dafür aber noch minimalistischer und flexibler ist ein Zweibein Konzept mit den Beinen links und rechts vom Körper oder sogar auf dem Körper und dem mit per Kissen stabilisierten eigenen Kopf als dritten Stützpunkt. Eventuell wird uns Ralph dazu noch einiges zeigen.


    Ich oute mich jetzt mal mit der griechischen Montierung, auf die Alex Bezug nimmt: Ein Stathis mit echten 25 Jahren auf Chios 1988 auf der Suche nach der Venus am Taghimmel (Tasco 10x50 Fernglas auf Kugelkopf, U-klemme und mit Wäscheleine zusammengebundenen Knüppeln):

    fernglas_10x50_chios2.jpg


    Jaaa, lacht ihr nur! Ich bin inzwischen altersschamlos genug und traue mich, das Bild hier zu veröffentlichen. Das ist immerhin DAS Fernglas, das ich mir als 15 Jähriger mit Fahrradreparaturen in der Nachbarschaft zusammenverdient und mit dem ich jahrelang intensiv beobachtet habe. Es ist von so schlechter optischer Qualität, dass ich mich heute wundere, dass ich kein Augenkrebs davon bekommen hatte.

  • Mensch Stathis,

    für Deinen Beitrag reicht ein Stern gar nicht, da muss ich mindstens einen pro Zeile (wie mein Bildschirm es anzeigt) geben :smiling_face_with_sunglasses:


    :dizzy: :dizzy: :dizzy: :dizzy: :dizzy: :dizzy: :dizzy: :dizzy: :dizzy: :dizzy: :dizzy: :dizzy: :dizzy:


    Letzte Nacht im Liegen wie von Dir beschrieben, auf Isomatte und mit Rucksack unterm Kopf, zumal mit der Stirnstütze von meinem FG, braucht es gar kein Stativ mehr im Zenit. Ich gebe aber zu, dass die Ellenbogen nach einer Weile etwas meckern.

    Da müsste man vermutlich nur links und rechts den Armen was drunterpacken, Rucksack oder erlegte Wildschweine. Gibs zu Stathis, die Knüppelmontierung war nur eine von zweien und nach der Beobachtung kam der Dreh-Spieß drauf... ^^


    Jörg, Deine Ausrüstung mit den roten Akzenten sieht auch sehr cool aus! diese Abstimmung war sicher kein Zufall oder ;)


    Schöne Grüße

    Norman

  • Stathi, ich gebe Norman völlig Recht, einfach nur mmeeeeeegaaaa!

    Ach, ich würde gar nicht sagen, dass das die "griechische Variante" ist. Hauptsache, es hat funktioniert. Ich traue ich manchmal auch gar nicht, irgendwem zu erzählen oder gar zu zeigen, was ich mir als Notlösung mal zusammenbaue. Manchmal funktioniert es und tut erstmal, manchmal halt nicht. Aber wenn sich schon Dinge im Haushalt oder in der Natur finden, die sich vielleicht verwenden lassen :woman_shrugging_medium_skin_tone:


    All eure Beiträge haben mich jetzt dazu motiviert, meinem Tagfernglas, dem Nikon Profstaff 7s 8x30, nachts mehr Chancen zu geben. Ich glaube, dass ich mit der richtigen Erwartungshaltung rausgehe, denn es macht Spaß!


    Richtig toll, wenn sich so viele Menschen an völlig anderen Orten hier zusammentun und so einen krassen Thread füllen!!


    Viele Grüße

    Sarah

  • Hallo Stathis,


    ich lache da überhaupt nicht, sondern ziehe anerkennend den Hut. Das ist genau das, was uns Astrosüchtlinge auszeichnet: in nahezu jeder Situation eine praktikable Lösung finden. Ganz bestimmt hatten die Knüppel ein ähnlich hervorragendes Schwingungsverhalten wie Eschenholz, also war Deine Konstruktion ein Berlebach für Arme, sprich ohne Industrie-Finish, und ich nehme mal an, Du hast Venus damit tatsächlich gefunden.

    Auch ich habe früher hemmungslos improvisiert, und wenn es davon noch bildliche Überlieferungen gäbe, würde ich sie hier mit der gleichen Altersschamlosigkeit zeigen.


    Hallo Rene,


    mit den Doppelsternen weist Du auf einen besonders sensiblen Bereich der Fernglasbeobachtung hin, und das ist die „Genauigkeit des Einblicks“, die nötig ist,um wirklich die maximal mögliche Leistung der Optik abrufen zu können. Ich bin relativ früh darauf gekommen, denn mit rund -8 dpt Fehlsichtigkeit bin ich bei den meisten Ferngläsern darauf angewiesen, die Brille aufzubehalten. Folglich kommt ein weiteres optisches Element in den Strahlengang, das in der Praxis nie genau zentriert ist und auch immer eine gewisse Verkippung aufweist. Je steiler man nach oben schaut, um so größer wird das Risiko einer ungünstigen Brillenglaslage.

    Ohne Brille hat man dieses Problem zwar nicht, doch es bleibt der suboptimale Einblick beim Blick steil nach oben. Denn im Optimalfall müssen beide Pupillen genau in die optischen Achsen der beiden Fernglashälften gebracht werden. Das ist Millimetersache und um so schwieriger, je unentspannter die Beobachtungshaltung ist. Natürlich versuchen die Fernglashersteller dem Rechnung zu tragen, in dem sie ihre Konstruktionen so gestalten, dass man auch freihändig-stehend ein hinreichend gutes Bild bekommt. Allerdings sind Sterne als Punktlichtquellen gnadenlos. Sie offenbaren kleinste Ungenauigkeiten. Ein Beispiel: Albireo mit dem Canon 10x42 L IS WP: Freihändig – keine Chance ihn zu trennen, Arme aufgestützt und Bildstabilisierung eingeschaltet – blickweise getrennt, mit Zenitspiegel und Stativ – klar und deutlich zwei Sterne.


    Und noch etwas zur Wahrnehmung schwacher Objekte. Ich habe letzte Nacht die Region um Cas und Cep intensiv abgegrast und dabei viele kleine Sternhaufen gefunden, die mir früher nur mit dem 100mm-Miyauchi aufgefallen sind. Faszinierend, diese kleinen Biester sind auch mit 42mm alle sichtbar, doch wenn man freihändig drüberschwenkt, fallen sie nicht auf.


    CS, Jörg

  • Hallo Norman,


    nee, die roten Akzente sind wirklich Zufall, wobei da der aktuelle Designtrend zu Hilfe kam. Viele Hersteller haben offenbar die verkaufsfördernde Wirkung roter Eloxierungen erkannt. Wahrscheinlich ist es für die überwiegend männlichen Kunden einfacher, ihre Frauen von einer neuen Anschaffung zu überzeugen, wenn das Teil nicht nur schwarz ist, sondern hübsche Akzente hat. ;)


    CS, Jörg

  • Mensch, Stathis!

    Kein Mensch lacht hier, Du hast uns gut zum Schmunzeln gebracht.

    Was für ein geniales Bild smileys-sommer-37.gifsmilie_hops_032.gif

    Wenn das Foto auf einem Fernglasbuch das Coverbild wäre, die Leute würden sich um das Buch reißen, egal, was drin steht.

    Das Bild spiegelt wirklich alles wider, was Fernglasenthusiasmus ausmacht.


    Kitzel doch Ralph mal ein bisschen, bin gespannt auf seine Lösung.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Jörg,

    Und noch etwas zur Wahrnehmung schwacher Objekte. Ich habe letzte Nacht die Region um Cas und Cep intensiv abgegrast und dabei viele kleine Sternhaufen gefunden, die mir früher nur mit dem 100mm-Miyauchi aufgefallen sind. Faszinierend, diese kleinen Biester sind auch mit 42mm alle sichtbar, doch wenn man freihändig drüberschwenkt, fallen sie nicht auf.

    Eine schöne Offenbarung, finde ich auch. Schön sind vor allem die, die magisch aufleuchten, sobald sie am Gesichtsfeldrand erscheinen (ist nicht magisch, ich weiß, die Objekte am Rand werden automatisch indirekt betrachtet wahrgenommen).


    Beste Grüße


    Rene

  • Hallo Rene,


    ich komm erst etwas verspätet auf diesem Thread, da ich oft länger nicht jenseits von Beobachterforum & Co. unterwegs bin. Dein Bericht zusammen mit der nachfolgenden Diskussion ist wirklich eine sehr praktische und informative Anleitung, wie man das Potential von Ferngläsern erst so richtig ausschöpfen kann :thumbup:. Bei mir ist da auch viel Luft nach oben, bei Bedarf hätt ich mit dem Ralph ja einen guten Ratgeber :) .


    Servus

    Ben

  • Hallo zusammen,

    Im Zweifelsfall, um etwas Abstand zum kalten Boden zu bekommen, gibt es ja noch diese wippbaren Sommerliegen.

    Die finde ich für freihändiges Beobachten echt gut, Dieses Konzept hier funktioniert nur wenn die Stativbeine alle am Boden sind, für eine Liege sind sie zu kurz. Andererseits hilft es eigentlich auch schon wenn das Stativ am Fernglas hängt und irgendwo auch nur teilweise aufliegt, da werden viele von den kleinen Bewegungen eliminiert.

    Wirklich mobil ist man mit so einer Liege auch nicht. Aber man kann sich ja immer aussuchen ob man damit angibt, entweder möglichst leicht gepackt oder möglichst viel Kram viel den Berg raufgeschleppt zu haben ;)


    Berlebach Report 703 mit 48 cm Transportlänge und 1,9 kg?

    Genau, Report 7003. Da könnte man noch einiges draufpacken, bzw. fürs 10x50 mit einem kleineren Kugelkopf ein paar hundert Gramm sparen.

    Ich hab ja die Astronomie durch Leute wie dich und Norman so kennengelernt, dass die besten Nächte an besonderen Orten stattfinden wo man meistens nicht mit dem Auto fahren kann.


    Zitat

    Es ist von so schlechter optischer Qualität, dass ich mich heute wundere, dass ich kein Augenkrebs davon bekommen hatte

    Vor nem halben halben Jahr noch rausposaunt, wie toll ich günstige Ferngläser finde, jetzt werd ich auch schon zum Optik Snob. Im Endeffekt ist das aber nur Spielerei, ich würde auch mit deinem Tasco beobachten gehen.

    All eure Beiträge haben mich jetzt dazu motiviert, meinem Tagfernglas, dem Nikon Profstaff 7s 8x30, nachts mehr Chancen zu geben. Ich glaube, dass ich mit der richtigen Erwartungshaltung rausgehe, denn es macht Spaß!

    Ich finde, sowas wie ein Tag- oder Nachtfernglas gibt es eigentlich garnicht. Klar zieht man eins dem anderen vor wenn man die Wahl hat aber jede Optik ermöglicht eine andere Sicht auf den Himmel. 7x21 hat mir auch schon Spaß gemacht. Und Spaß ist das wichtigste!

    Hab mir jetzt auch für das kleine Leica eine provisorische Halterung gebaut, die Optik hat auf jeden Fall ein ruhiges Bild (und vielleicht auch eine Halterung die nicht nur aus einem Schleifklotz und irgendeiner Gummidichtung besteht) verdient.


    Das kleine Stativ ist leider zu fummelig, um für die von mir beschriebene Beobachtungsmethode zu taugen aber wie gesagt, die Masse vom Stativ alleine beruhigt schon das Bild. Das wär dann Modell ultraleicht, wo Optik und Stativ zusammen weniger als 1kg wiegen.

    Viele Grüße, vielleicht sieht ja jemand Polarlichter

    Alex

  • Hallo Alex,


    schöne, transportable Lösung. Und so leicht, dass man es nachts im Dunkeln leicht mit dem Bein umreißen kann. Bin selbst schon mehrmals an einem Stativbein hängen geblieben. Was gegen das Umfallen hilft, ist ein Stoffbeutel oder Netz, das man mit Steinen gefüllt unten dran hängt.


    CS, Jörg

  • Passt doch vielleicht auch nochmal hierher, was meine Frau letzten Winter verzweifelt geschrieben hat:


    beim Sterneschauen erfroren, 31.01.: Hilfe, mein Mann ist beim Sterneschauen erfroren, ich bin die Frau vom StephanPsy, ich nehme an Ihr kennt ihn, er muß wohl gestern Nacht in der Kälte eingeschlafen sein, während er mit seinem Fernglas in Zenitnähe beobachtete, ich sag ja schon lange, dass er es mit der Astronomie übertreibt, aber jetzt das: obwohl er dick mit seiner neuen Daunenjacke angezogen war... jedenfalls hab ich ihn heute morgen so (siehe Anlage) im Garten vorgefunden, was tun jetzt? Ihr seid doch die Astronomie-Spezialisten, gebt mir bitte einen Rat, UlliM





    erfroren

  • Hallo Jörg,

    Kein schlechter Look für Zufall.:-)


    In der Tat,die Eloxierungen und Farbakzente nehmen zu, find ich cool.

    Zu grauer Vorzeit hab ich überlegt,wie ich den bestellten AP Traveler verschönern könnte. Jahre später ging's los mit den Eloxierungen...


    Aber sind ja hier bei FG s 😉

    Das Herumgekrauche um niedrige Stative wäre mir nix. Eben,die kickt man nachts um, oder bleibt beim sich aufrappeln dran hängen. Auch das ganze komplizierte Eingestelle, damit man genau an die Okulare kommt... Puh.


    Aber an seinem Lieblingsplatz könnte man heimlich und versteckt an einem Pfosten ein Gewinde einarbeiten,einkleben und man spart das Stativ...

    😇


    Schöne Grüße und CS

    Norman

  • Hallo zusammen,

    ein wirklich toller Thread ist das hier geworden. Seit gut zwei Jahren bin ich ja nun auch astronomisch mit dem Fernglas unterwegs, zuvor bin ich über 20Jahre wunderbar ohne ausgekommen, ohne zu Wissen was ich verpasse. Ich schließe mich aber definitiv der Meinung an, dass ein Stativ einen enormen Detailgewinn erreicht. Meine Lösung mit einem einfachen Manfrotto und einem Panorama Kopf ist für das 10x50 sehr gut, beim 16x70 wird es grenzwertig, dass ist mit über 2kg und dem dann mit Taukappen langen Hebel schon zittrig.


    Gruß Holger

    12“ Spacewalk Infinity + Black Edition, Lzos APM 100f8, APM MS ED Bino 16x70 und 10x50

  • Hallo zusmmen,


    der schöne Thread ist nun schon recht lang geworden und ich hoffe dass ich hier nicht etwas wiederhole, was schon geschrieben wurde. Die Bildruhe ist sehr wichtig aber es muss nicht unbedingt ein Stativ sein. Ich beobachte seit zwei Jahren meist mit dem Canon 14x32 IS, das hatte ich eigentlich für die Beobachtung von Wasservögeln angeschafft, doch ich bin erstaunt was es am Himmel zeigt. M31 mit unter gutem Himmel angedeutet M32 und recht klar NGC 205 , hi&chi sehr schön usw. Die kleine Austrittspupille finde ich gar nicht als großen Nachteil, der Himmel ist deutlich dunkler als z.B. im 10x42, die Bildstabilisierung sogar besser. Und es lässt sich bei 800 g Gewicht auch längere Zeit freihändig halten, dafür ist das Gesichtfels recht klein. Als Ergängzung dient daher ein Zeiss SF 8x32, das hat dann sehr viel Feld, fast 9 Grad und ist nochmal deutlich leichter. Doch ist der Unterschied zwischen 8x und bildstabilisiert 14x wirklich krass, auch bei flächigen Objekten, bei M31 sieht man bereits eine leichte Asymmetrie in Richtung NGC 205.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo zusammen,


    Ben, ich freue mich auf Deine künftigen Fernglasbeobachtungsberichte smilie_happy_059.gif



    Alex, wenn ich Deinen Schleifklotz sehe, werde ich ganz schön neidisch. Ich habe - handwerklich unbeholfen wie ich bin - tief in die Taschen greifen müssen für den Binofix. Ich lege das (nicht mein) 8x20 Ultravid da auch rauf smilie_schild_014.gif


    Stephan, ein Schenkelklopfer smilie_pc_173.gif. Aber jetzt mal ehrlich. Erfroren kannst Du nicht sein, Du hattest doch ne Mütze auf smilie_op_018.gif


    Norman, langsam kommt es raus. Swarovskiverkäufer auf Provisionsbasis und Teleskopschmiedefarbakzentgebungsberater rumba_smilie_133.gif


    Holger (Dahlmann), für Dein 16-70 kannst Du Dir mal Roberts Lösung anschauen. Ein Videoneiger. Oder war das ein Getriebeneiger? Na, egal. Den bringt er sicher mit zum nächsten HTTsmilie_op_015.gif



    Holger (Cleo), ich hab gleich geschaut, der Preis der Baumschraube ist ja eher moderat zu werten bei Swarovski. Wenn ich bedenke, dass so eine kleine Fitzelstirnstütze über 100 Eier kostet, lohnt sich aber. Die Bezeichnung ist auf jeden Fall irreführend, weil ich denke, dass die Bohrung nicht an einem stehenden Baum möglich ist, sondern eher horizontal in einen ... Holztisch .. oder einen Schleifklotzsmilie_frech_019.gif


    Thomas, Wiederholungen sind ausdrücklich erlaubt, alles ist erlaubt. Auch diametral gegenüberstehende Ansichten. Am liebsten mit Bildern vom eigenen Equipment. Es ist in der Tat eine schöne Sammlung von Erfahrungen und Bildern geworden. Stathis sein Bild/Setup glänzt über allen anderensmilie_verl_068.gif


    Viele Grüße


    Rene


  • Stephan, ein Schenkelklopfer smilie_pc_173.gif. Aber jetzt mal ehrlich. Erfroren kannst Du nicht sein, Du hattest doch ne Mütze auf smilie_op_018.gif



    Hallo Rene, ja ich glaub ich habs überlebt, wohl auch wegen der Mütze. ;)


    Als ich/meine Frau die Meldung früher mal gepostet hat, hat einer geantwortet


    "die Rute steht noch, das ist das wichtigste für Dich als Frau"..... :D

  • Hallo Rene,


    danke für deinen tollen Thread und und deine ausführlichen Betrachtungen zum Beobachten mit dem Fernglas.

    Ich lese mit großem Interesse die kreativen und humorigen Beiträge der leidenschaftlichen Beobachter, und erfahre so die Tricks, wie sie sich das Beobachten passend machen. Davon profitiere ich sehr, denn es kommen Ideen, die mir bisher verborgen blieben. Ich gehöre, wie Stathis schon sagte, zum ultraportablen Typus und versuche das zu optimieren.
    Ich schaue begeistert mit einem Canon 15x50 IS (1.2kg) und bei Bedarf mit einem ganz leichten, variablen, selbst gebautes Zweibein zur Gewichtsentlastung ( 280g ). Das mit dem Zweibein braucht noch etwas, bis ich vielleicht etwas schreibe. Das größere der Zweibeine will ich auch für ein 20x70 fitmachen, so ich denn ein brauchbares Glas finde. Zwei Bilder vom kleinsten Zweibein habe ich beigelegt. Montiert ist ein 20x60 Tento..
    Eben verarbeite ich erst einmal die Ansätze mit dem Dreibein über der Matte, so wie sie Alex und Norman gerade zeigen und Stathis schon ein Weilchen früher. Da steht für mich auch ein Vergleich mit dem Zweibein an. So kommt es dazu, dass das 15x50 gerade schon an der nach unten orientierten Teleskopstange eines 1000g Carbonstativs hängt.


    Mein Beitrag für heute ist eine kleine DIY Okularheizung für die geliebten Ferngläser. Wer hasst ihn nicht, den Tau auf der Okularlinse? Hier ist der Link:


    Beste Grüße

    Ralph

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