2 oder 4 Array ? Hat das schon mal jemand probiert ?

  • Ich frage mal in die Runde ob sich schon mal jemand mit 2fach oder 4 fach Arrays beschäftigt hat ?


    Rein aus Interesse an dem Thema.


    Ok, neben der entsprechenden Montierung mit der nötigen Traglast fallen natürlich auch die Kosten für 2 , b.z.w. 4 gleiche Teleskope, sowie 4 gleiche Kameras an.

    Dafür habe ich natürlich auch in einer entsprechenden Session die 4 Fache Belichtungszeit von einem Objekt.

    Oder ich könnte in einem Durchgang RGBL fotografieren.

    Die Idee ist schon verlockend.


    Aber, die erste Frage , die ich mir stelle, wie steuere ich 4 Kameras ? Mir ist keine SW bekannt, die das macht. Ich kann auch nicht Nina oder sharpcap 4 mal gleichzeitig laufen lassen. 4 PC's ? Das ist doch recht umständlich .


    Stacking und Weiterverarbeitung dürfte hingegen problemlos möglich sein .


    Würde mich interessieren, ob das schon mal jemand ausprobiert hat.


    Im Netz findet man Sara Wager ( swagastro) , die macht das zumindest schon mal mit 2 Einheiten.


    Auch der uns bekannte Hersteller Jiaxing Rui Xing ( Sharpstar , Askar Rebrand -TS) hat sich auf seiner Webseite schon mal mit dem Thema 4Fach Array mit Refraktoren oder sogar Reflektoren beschäftigt.

  • Hallo Achim,

    was erhoffst du dir davon?


    Ich hatte mich Mal etwas eingelesen. Das Resultat war, daß der Zugewinn an Auflösung gering ist. Man spart Zeit, da mehr Aufnahmen... Der Aufwand ist nicht ohne. 4x fokussieren evtl. nachfokussieren.

    4x eine gute Kamera, da wird es auch teuer.


    Dann lieber 1x ordentliche Ausrüstung kaufen.


    Gruß, Martin

  • Nun ja, ist natürlich veil Aufwand, aber auf der anderen Seite eine Zeitersparnis um den Faktor 2 oder 4. Wenn ich eine Stunde belichte anstatt 4 Stunden, das wäre natürlich toll.

  • Ich habe mehrere Teleskope in einer Sternwarte, die ich mitunter simultan benutze. Allerdings nicht am selben Objekt. Der Multiplexfaktor ist schon ganz nett, denn wenn ein Teleskop erstmal aufnimmt, kann man es ja fuer Stunden alleine lassen. So koennen die seltenen klaren dunklen Naechte optimal genutzt werden.


    Um nun ein Objekt mit baugleichen Teleskopen zeitlich simultan in verschiedenen Baendern aufzunehmen, waere der Aufwand sehr gross. Und in jedem Teleskop schmeisst man ja doch die meisten Photonen am Filter weg. Eine bessere Moeglichkeit waere dichroitische Strahlteilung. Hierbei wird Licht je nach Wellenlaenge aus dem Strahlengang herausgespiegelt. Das durchgehende Licht geht aber durch eine Planplatte, weswegen es parallel sein muss, da sonst Astigmatismus entsteht. Was denkbar waere:

    - Teleskop

    - Kollimator (das kann ein Okular sein, denn strenggenommen ist ein Okular nichts Anderes)

    - Strahlaufteilung rot / blau

    - Optional weitere Strahlaufteilung im Rot- und/oder Blaukanal, sodass drei oder vier Kanaele entstehen

    - In jedem Kanal Fokussierung des Lichtes auf einen Chip


    Ich wollte das vor Jahren mal bauen, und habe noch die Strahlteiler irgendwo. Bin aber nie dazu gekommen, da ich keine Mittel fuer drei CCDs hatte (mein Plan war ein Dreikanalsystem) und auch das Problem hatte, drei PCs zur Steuerung der drei CCDs haben zu muessen. Hier waere ein Software-Guru gefragt, der ein Programm erstellen muesste, um die drei Kameras simultan zu betreiben und im individuellen Rythmus auszulesen.

    Dieses System haette den eklatanten Vorteil, einen Grossteil des Spektrums zur Bildgebung zu benutzen, ohne dafuer mehrere Teleskope benutzen zu muessen.

    Die Idee ist uebrigens nicht neu. In der alten Vidicontechnik von Videokameras wurde so etwas bereits gemacht. In der Astronomie gibt es dichroitische Strahlteilung in Spektrografen, um verschiedene Arme mit verschiedenen Wellenlaengenbereichen zu fuettern. Oder es gibt Imager wie BUSCA am 2.2m-Teleskop am Calar Alto, wo vier CCDs simultan ein Objekt aufnehmen koennen. Ich war damals als Diplomand an diesem Projekt beschaeftigt, und habe seitdem immer gedacht, dass so etwas irgendwann mal fuer Amateure sinnvoll waere.

  • Hallo, Achim,


    ich hatte mal auf einer NEQ6 auf einer Doppelbefestigung 2 x 6" f/4 Newtons sowie 2 Canon DSLR mit gleicher Pixelgröße parallel laufen : um die Tiefe zu steigern.

    Das Bildfeld der beiden Newtons war nicht exakt gleich zu bekommen, o.k. akzeptabel. Habe beide ohne Computer auf 30 sec gestellt und ohne Anwesenheit laufen lassen.

    Dann habe ich infolge Berechungen eines Kollegen erkannt, dass ein 8" f/4 Newton in der gleichen Belichtungszeitszeit mind. genau so tief kommt wie die beiden 6" Geräte zusammen. Daraufhin habe ich einen 6" Newton verkauft und mir einen 8" f/4 Newton gekauft.


    viele Grüße und häufiger cs

    Andreas

  • Wow, das haben aber einige ins Extrem getrieben :thumbup: :thumbup: .Ich bedanke mich auf jeden Fall für das interessante Feedback von euch. Ja, der Aufwand ist wohl recht hoch, und der Nutzen ist mit Sicherheit auch gut. Allerdings muss man dafür schon ziemlich tief in die Tasche greifen ... Trotz finde ich das Thema super interessant. Meist werde ich irgendwann nachts zu müde, und verkürzen dann die eigentlich geplante Belichtungszeit. Das könnte ich natürlich mit einem Array umgehen. Oder mit einem 11" Rasa, oder etwas ähnlich Licht starkem.

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