Emberger Alm... fast eine ganze Woche im Regen!

  • Hallo Freunde,


    vom 5.Oktober bis 10.Oktober war ich nach vielen Jahren mal wieder auf der Emberger Alm zum 26. ITT.

    Mitte der Zweitausender Jahre war ich schon zweimal dort, bin aber wegen Regens und Nebels gleich wieder vom Berg runter gefahren.

    Diesmal sollte es besser werden... meinte ich!

    Leider kam ich bei Regen an und stellte mein Wohnmobil am Parkplatz des Alpenhofs ab.

    Da stand ich dann drei Tage und Nächte und wartete auf besseres Wetter.

    Eines Morgens waren sogar alle Autos mit leichtem Schnee überzogen, aber zum Glück hatte ich eine gute Heizung in meinem Sprinter.

    Zu meiner Freude waren viele bekannte Gesichter in der Gaststube des Fichtenheimes, wo alle auf die Wolkenlücken warteten.

    Da kann man gut essen und trinken und es waren viele gute Gespräche mit netten Astronomen möglich.



    Unter dieser Plane und wassergeschützt versteckte sich meine Rockerbox.



    Irgendwann musste der Regen doch mal aufhören! Meine Lust auf gute Beobachtungen mit dem 28-Zöller war aber ungebrochen. Also warten. warten. warten, warten, usw.



    Endlich wurde es trocken und ich wollte endlich den Dobson aufbauen. Da mein zuerst ausgewählter Platz aber sehr weit vom Finchtenheim war, bin ich mit dem Sprinter umgezogen.

    Das war eine gute Idee! Ich konnte keine 20m vom Eingang entfernt auf einer ebenen Fläche stehen. Danke Wolfgang!

    Wer schon mal in einem schräg aufgestelltem Wohnwagen oder Wohnmobil schlafen musste, weiß ebene Flächen sehr zu schätzen.

    Gleich dahinter konnte ich endlich den 28-Zöller auf der Wiese aufbauen.



    Laut Wetterbericht sollte die nächste Nacht ab 4 Uhr früh klar werden. Alles wurde vorbereitet und um Punkt 4 Uhr rüttelte der Gerd an meiner Tür und weckte mich aus dem Tiefschlaf.

    So dauerte es eine Weile, bis ich mich angezogen hatte, die Okulare tastend zum Dobson getragen hatte weil mir nicht mehr eingefallen war, wo das verdammte Rotlicht geblieben war.

    Als endlich auch der Streulichtschutz im Blindflug angebracht war, stellte ich als erstes den Orionnebel ein. Sofort waren drei, vier Leute am Dobson und konnten die zarten Farben bewundern.

    So hatte ich dann Zeit, die Rotlichtlampe zu suchen. Als ich dann wieder zum Dobson ging, war keiner mehr am Okular... denn Nebel kam lautlos den Berg hoch und machte alles dicht.


    Am Samstag war besseres Wetter angesagt und für den Abend sogar klarer Himmel.

    Alles wurde vorbereitet. um endlich einmal richtig zu Spechteln.



    Und es wurde klar!!!




    Die Mondsichel zusammen mit Venus und dem großen Dobson deueten eine gute Beobachtungsnacht an.



    Ich stellte als erstes den Ringnebel ein und gleich waren wieder viele Mitbeobachter am Dobson.

    Es kamen dann die hellen Kugelhaufen M13 und M92 dran und jeder war von der Brillianz der Objekte im 28-Zöller begeistert.

    Es folgten Mirachs Ghost NGC 404, um gleich weiterzugehen zu M110 mit dem Hinweis, bitte den nicht mit M31 zu verwechseln und erst mal hochzuschwenken zu M31.

    Die M33 wurde gleich mit UHC-Filter gezeigt, um die HII-Regionen besser zu erkennen.

    Es folgten M51 mit wunderschönen Spiralarmen, dann M101, ebenfalls mit Spirale, aber nicht so kontrastreich wie die Whirlpool-Galaxis.


    Die unglaublichen Details im Cirrus und in der Knochenhand im OIII-Filter erzeugten ein lautes Schnaufen bei den Beobachtern.

    Meine ernsthafte Bitte: NICHT AUF DEN SPIEGEL SABBERN!

    Auch NGC6888, der Crescentnebel war mit dem OIII-Filter hervorragend zu sehen.

    Auf dem Weg zum Horizont wurden schnell noch der Lagunennebel mit dem darüberstehenden Trifidnebel beobachtet um gleich zu M16 und M17 weiterzugehen.

    Der Schwan zog majestätisch durch das Gesichtsfeld, zeigte unglaubliche Details und deutlich konnte man im UHC-Filter die riesigen Außenbereiche erklennen.

    Im Adlernebel waren einige dunkle Strukturen sichtbar: die Säulen der Schöpfung.

    Schnell noch NGC7008, den Fötusnebel eingestellt, um festzustellen. dass plötzlich wieder teuflischer Nebel den Berg hochraste und dem Fötus das Licht ausknipste.

    Biltzschnell war der Himmel dicht und nur ab und zu blitzten noch einige Sterne durch die Suppe. So ein Mist aber auch...


    Die so hoffnungsvoll gestartete Nacht endete im Gastraum des Fichtenheims bei einem/zwei Gläschen Rotwein und einem vom Wirt Wolfgang gespendeten Stamperl Schnaps.

    Prost!

    Fazit: nicht immer hat geduldiges Warten den gewünschten Erfolg.


    cs

    Timm

  • Hallo Timm,


    ja schade, dass du nach der langen Zeit wieder (fast) kein Wetterglück auf der Emberger Alm gehabt hast. Man kanns halt nie wissen, in den 10er Jahren hatten wir am ITT meist doch recht brauchbare bis hervorragende Bedingungen.


    Es folgten M51 mit wunderschönen Spiralarmen, dann M101, ebenfalls mit Spirale, aber nicht so kontrastreich wie die Whirlpool-Galaxis.


    Die unglaublichen Details im Cirrus und in der Knochenhand im OIII-Filter erzeugten ein lautes Schnaufen bei den Beobachtern.


    Kann ich bestätigen, in der Phase war ich ja mit dabei :P . Bis einer bei euch sagte, dass Nebel aufkommt; da bin ich nochmal zum Frank rüber, um beim 36-Zoll "Gustl" noch einen Ringnebel mit Zentralstern mitzunehmen. Der Rest der Nacht blieb dann ja dicht.


    Servus

    Ben

  • Servus Timm,


    wettermäßig wars heuer wieder eine ziemliche Pleite teilweise zum Davonlaufen. Die Wanderung hat immerhin bis zum Knoten und zur Hohen Grände geführt, hat trotzdem nichts genutzt. Ich hätte gerne durch den 28er geguckt. Ich war schon heilfroh, noch in der Dämmerung meinen eigenen 16Zöller aktiviert zu haben um dort die Mondsichel und die Venus zu bestaunen. Nach dem Essen konnte ich gerade noch den verschwindenden Ringnebel in Franks grandiosem "Gustl" sehen, da hat Ben eindeutig mehr Glück gehabt. Bei dem Nebel und der Kälte hats halt einen Jagatee mehr gegeben.

    Aber es war schön, all die Spechtler wieder zu treffen, viele hab ich seit mindestens einem Jahr nicht mehr gesehen. Die Ratscherei und das Wandern machen schon einen Großteil aus.


    Gruß und CDS,


    Haley

  • Hallo Timm,


    schade, dass das Wetter bei Euch nicht mitgespielt hat, aber wenn ich so die ITT-Beiträge der letzten Tage lese, bin ich froh, dass ich dem Drang widerstehen konnte und nicht gefahren bin. Als Dachzeltschläfer wäre es mir doch ein wenig zu frisch geworden :cold_face:

    Danke trotzdem für einen frischen, typischen Timm-Beitrag! Hat Spaß gemacht zu lesen :)


    VG

    Andreas

  • Ja, Freunde, es hätte wirklich besser sein können... X(


    Ich werde mir beim nächsten ITT überlegen, ob ich mir das wirklich noch einmal antun möchte.

    Es sind exakt 650 km zu fahren! Für vier Tage Regenwetter viel zu weit.

    Immerhin hatte ich viel Spass mit den Gleichgesinnten beim Wolfgang in der guten Stube!

    Ob beim Skat, beim Weinverkosten oder beim Fachsimpeln.

    Aber die wenigen guten Momente am Dobson haben gezeigt, dass man auf der Alm viel Freude haben kann.


    cs

    Timm

  • Lieber Timm,


    na ja diesmal hat es mit dem Wetter nicht so gut geklappt wie du dir es gewünscht hätte, aber die Ehre deiner langen Reise bleibt trotzdem gerettet > zum wenigstens hast du den Herrn Zeus und ein Paar andere Dinge beobachtet, bzw Zeus in einem Schwan verwandelt um die schöne Hera zu verführen, dann lohnt sich der weite Weg doch ! Und die Freunde endlich mal wieder zu sehen ist auch Gold wert.


    Viele Grüsse

    Patrice

  • Lieber Timm,


    es hat mich sehr gefreut Dich dort oben zu treffen.

    Wäre uns das Wetterglück besser hold gewesen,

    hätte es ein wirklich schönes ITT werden können.

    Wenigstens hatten wir ein paar klare Blicke zu den Sternen

    mit unseren schönen Instrumenten.


    Ich komme auch wegen der Zusammenkunft mit vielen Bekannten

    und Freunden immer wieder zu den Teleskoptreffen.

    Das hat mich getröstet

    und ich habe erstmals seit 11 Jahren wieder das Skatspiel versucht !:evil1:

    2010 hatten Hochtristen und Naßfeldriegel ebenfalls Ihrem Namen

    alle Ehre gemacht.


    Wir sehen uns wieder am Okular!

    LG von Gerd

  • Hallo Patrice,


    trotz der langen Anreise hat es mehr Spaß gemacht als Frust bereitet.

    Nach der langen Coronapause war das Zusammensitzen mit Gleichgesinnten einfach mal wieder nötig.

    Ein paar Photonen gab es ja doch.

    Viel mehr klare Nächte erwarte ich ab morgen, denn ich fliege heute nach La Palma.

    Den Sternenhimmel oder bei schlechtem Wetter den Vulkan zu beobachten.


    Hallo Gerd,


    mich hat es auch gefreut, dich und deine Backnanger mal wieder zu sehen.

    Wir treffen uns irgendwann wieder am Okular :thumbup:


    cs

    Timm

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