Die Nacht vom 9. auf den 10. Oktober 2021 – Beobachtungsbericht inklusive Piraten und Cheeseburgern (Offene Sternhaufen, Planetarische Nebel und eine Galaxie) sowie einer Feuerkugel

  • Servus beinand,


    gestern Nacht war es endlich mal wieder sternenklar bei mir. Die Nacht davor konnten Viele in Deutschland bereits nutzen, aber gerade bei mir zog ein Wolkenfeld auf, ein Ausläufer aus den Alpen, sodass es erst diesig wurde, dann bewölkt, dann wieder diesig. Also musste ich auf Samstag Abend warten - und es hat sich gelohnt (mehr oder weniger).


    Also habe ich mich den Samstag schon auf die klare nacht gefreut. Es war tagsüber zwar bewölkt, teils völlig zugezogen, aber abends klarte es dann wie vorhergesagt auf. Also warme Sachen ausgepackt (erste richtig kalte Nacht), sprich lange Unterwäsche, mehrfache Zwiebellagen, Winterjacke, Mütze – aber noch keine Handschuhe (wäre ja noch schöner, ist ja erst Herbst). Also zu meinem Beobachtungshügel gefahren, Teleskop aufgebaut, Gewicht austariert, eingenordet und dann erstmal am Stern justiert. Ich muss dazu sagen, dass ich das bei meiner letzten Beobachtungsnacht probiert hatte (es war nötig geworden). Und da hatte ich, grobmotorisch, wie ich nunmal bin, viel zu stark herumgedreht. Ich hatte vorher noch nie justiert und ich bin ja noch Einzelkämpfer, was Beobachten angeht. Also rein ins kalte Wasser und herumgeschraubt. Ich habe es rasch geschafft, das Teleskop maximal zu verstellen und brauchte eine gute Stunde, es wieder halbwegs hinzubekommen.


    Heute Nacht ging es also nur noch drum, aus halbwegs hinbekommen ein passt scho zu machen. Und siehe da: wenn man feinfühlig vorgeht, dann kann man den Donut tatsächliche wieder in die Mitte bekommen. Und das sogar recht genau. Also frisch justiert mit drei Sternen aligniert und los geht's: Kamera dran und knipsen. Ich wollte (mit Betonung auf wollte) NGC 1961, eine schöne Galaxie in der Giraffe mitsamt der schon schwächer gewordenen Supernova fotografieren. Das große Aber: es wehte Wind - böig und nicht zu wenig. Die Montierung ist dafür offenbar nicht stabil genug, das Teleskop mit Kamera dran ist auch recht groß, Angriffsfläche für den Wind ist da.

    Mit 1 Sekunde pro Light ging es, aber nach 400 Bildern habe ich dann abgebrochen. Zum einen ist unklar, ob davon nicht auch zu viele verwackelt sind, denn die Böen waren teils doch kräftiger. Zum anderen schreit mein alter Laptop dann beim Stacken auf, wenn ich plötzlich sagen wir 3600 Lights zusammenbasteln lassen möchte. 26 Megapixel pro Light sind da zu viel. Also Abbruch (macht so auch keinen Spaß).


    Doch statt Frust nach dem Motto "Endlich kein Mond, klare Nacht, transparente Luft und dann sowas, Wind, Wind, Wind" zu schieben, packt man die Gelegenheit am Schopfe und macht eben eine visuelle Session draus.


    Zur Nacht: Traumhaft. Die Milchstraße zeigt viel Struktur, in der Cassiopeia sieht man schön die Zweiteilung, im Perseus ist sie dünn, aber im Fuhrmann sehr deutlich und am Ende der Zwillinge bis ins Einhorn klar erkennbar (mit Struktur) und bis zum Horizont sichtbar. Die Taube ist direkt nach deren Aufgang am Horizont erkennbar. M 31 ist groß und schön länglich mit bloßem Auge und M 33 im Dreieck – hm, habe ich da jetzt was erkannt oder ist der Wunsch Vater des Gedanken? Indirekt ein bisserl was, wie ein schwacher Stern? Bin unsicher. Aber 6 mag Grenzgröße wird an den Sternen schon überschritten, denke ich (habe ich jetzt nicht per Karten geprüft). Die Nacht war aber außergewöhnlich transparent.


    Und mit einem 8-Zöller mit viel Zeit (lange Nacht) visuell zu arbeiten, macht auch Spaß. Anfangen will ich mit dem eigentlichen Ziel, das ich hatte:


    NGC 1961:


    Diese Galaxie ist im Arp-Katalog vertreten, denn es ist eine verbogene, asymmetrische Spiralgalaxie. Sie ist mit 10m9 visuell recht hell, hat aber nur eine Flächenhelligkeit von 13m6 pro Qudratbodenminute. Im Teleskop war sie sofort im 38er-Weitwinkelokular klar erkennbar. Im 20er und v. a. im 8er Okular ist sie deutlich asymmetrisch. Spiralarme meine ich ansatzweise indirekt als Aufhellung erkannt zu haben, aber geischert sehe ich das nicht an. Interessant ist, dass ich am Rand des Nebelchens, an der abgeflachten Seite, indirekt im 8er Okular immer wieder einen diffusen Stern aufblitzen sah. Ich gehe davon aus, dass das das helle Zentrum der Galaxie ist. Man kann also doch recht viel erkennen.


    Um 23.15 Uhr gab es dann eine Überraschung: eine Feuerkugel, die senkrecht zum Südhorizont flog. Man sah sie östlich vom Jupiter. Die erste Spur war fast jupiterhell, aber die Explosion war deutlich heller. Ein kurzes aufblitzen durch die Explosion, und dann auch noch grün erscheinend, also in Farbe. Und damit war die Feuerkugel weg, Gehört habe ich nichts, also kein Grollen, aber auch so sehr spektakulär. Jedenfalls deutlich heller als Jupiter. Vielleicht haben ja auch andere die Feuerkugel gesehen.


    Nach NGC 1961, wenn man eh schon in der Giraffe unterwegs ist, kann man immer wieder den Jolly-Roger-Haufen ansteuern:


    NGC 1502 – der Jolly-Roger-Haufen:


    Der kleine Haufen liegt am Ende des Atserismus' Kembles Kaskade (Kemble 1). Warum er Jolly Roger heißt, weiß ich nicht. Er ist aber auffallend hübsch. Eine doppelte Sternenkette (bzw. ein Sternenband) ist auffällig, daran schließt sich oberhalb eine Sternenschleife aus schwachen Sternen an und unterhalb ein Dreieck. Zudem weitere, helle und weniger helle Sterne. In dem Band ist ein heller Doppelstern mit ca. 20" Abstand, der leicht zu trennen ist. Es gibt viel zu erkennen. Gekreuzte Knochen und Totenschädel erkenne ich aber nicht, also keinen Zusammenhang mit der Piratenflagge. Hier ein kurzzeitbelichtetes Foto von mir:



    Der Offene Haufen ist ca. 2700 Lichtjahre entfernt, also recht nah und hat eien Durchmesser von ca. 20'. 45 Sterne haben eine Helligkeit zwischen 9 und 11 mag, es sind daher um die 50 Sterne leicht visuell zu erkennen. Das Foto entspricht ungefefähr dem, was ich gesehen habe. Es entstand bei Mondlicht, während gestern ja kein störendes Licht im Weg war. Ich mag NGC 1502 und schaue ihn mir immer wieder mal an. Im Fernglas ist zudem die Kaskade wunderschön – und NGC 1502 ist da dann "die Piemontkirsche" (oder so ähnlich).


    (weiter gehts beim zweiten Teil – der Text ist zu lang für einen Beitrag, wie ich gerade beim Abschicken sehen musste)...

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Und hier Teil 2:


    Jetzt kam ein großer Sprung, Ich wollte in den Schwan, nachdem ich die Eidechse schonmal abgegrast hatte – und wollte mit M 39 beginnen. Ich hatte mich aber vertippt und M 38 ins GoTo eingegeben und das Teleskop schwang rüber zum Fuhrmann. Macht ja nichts, dann schaut man eben M 38 an, ist ja auch hübsch. Es ist nicht viel zu sagen, denn den kennt vermutlich jeder hier. Ein schöner Offener Sternhaufen, groß und hell und mit tollen Sternketten. Was ich aber besonders nett finde ist die optische Nachbarschaft mit NGC 1907. Mit 5100 Lichtjahren Abstand zu uns ist er weiter entfernt als der 4200 Lichtjahre entfernte M 38. Er ist auch insgesamt kleiner und ist mit 5' Durchmesser nur ein Drittel von M38 groß (auf den Durchmesser bezogen). Die hellsten Sterne von NGC 1907 sind 11 mag hell, also problemlos aufzulösen (im 8-Zöller). Ein hübscher Doppelhaufen, wenn auch nur durch die Perpsektive zusammen gehörend. Und wenn man schon im Fuhrmann fremd geht, kann man über den Perseus ja wieder in Richtung Schwan gehen.


    Also M 76 angepeilt, den Schmetterlingsnebel. Vom Schmetterling ist aber nicht zu sehen. Neben zwei auffallend hellen Sternen ist ein deutliches, recht helles Rechteck zu erkennen, da an den vier Ecken jeweils bogig nach außen ausfranst. Die Ränder der Schmetterlingsflügel sind also ansatzweise erkennbar, aber die Fläche nicht. Man muss dazu sagen, dass ich keinen Nebelfilter oder O III oder ähnliches besitze (noch nicht). Es ist also alles so, wie man es halt sieht. Mit 10m1 ist M 76 hell, aber da sverteilt sich auf eine recht große Fläche. Ich habe ihn vorher noch nie ins Visier genommen, daher fand ich es schon sehr interessant.


    M 39 habe ich ausgelassen und dann gleich mit NGC-Objekten im Schwan begonnen. Also auf zu Sternhaufen und weiteren Planetarischen Nebeln:


    NGC 7062:


    Mit 8m3 recht hell, aber es geht ja um die Einzelsterne... und die sind toll (wenn man das zu Sternen sagen kann). Der 5' kleine Haufen wird von 5 bis 6 helleren Sternen umrahmt, was sehr hübsch ist, wie ich finde. Ich habe im 8er Okular ca. 40 Sterne des Haufens gezählt (ohne die hellen Sterne drumherum). Sehr nett!


    Weiter zu NGC 7048:


    Mit 12m1 visuell ist dieser PN schon lichtschwächer. Auf Fotos sieht man einen ca. 1' große Scheibe, schön rund. Visuell habe ich aber einen etwas länglichen Nebelfleck gesehen. Direkt oberhalb war ein etwas hellerer Stern, der das untere Ende einer Raute markiert und unterhalb des PN schließen sich weitere Sterne an. Relativ zu diesen Sternen (Raute oberhalb, senkrecht nach unten zeigend) sah ich einen waagerecht liegenden, länglichen Fleck. Um die Form gut zu sehen, habe ich das 8er Okular genutzt, also ca. 200-fache Vergrößerung. Als ich später die Fotos ansah, war ich überrascht (ich hatte ja nicht vor, die Tour zu machen, wollte eigentlich ca. 4 Stunden NGC 1961 belichten, war also nicht vorbereitet abgesehen von Sternkarten), d aich das soh am Foto nicht nachvollziehen kann. Gesehen habe ich es aber so...


    Weiter zu NGC 7067:


    Da versteckt isch ein wunderschöner Asterismus. Ob er einen Namen hat, muss ich mal nachrecherchieren (kam noch nicht dazu). Die Form erinnerte mich an eine Flying V-Gitarre (nur der Body), also vielleicht vom Gitarristen Hendrix-like zerstört... für das StarTrek-Emblem ist es zu spitz und der Umriss ist nicht konvex. Und für das Klingonenzeichen passt die Drehrichtung eines Ecxks nicht. Wie auch immer, man kann auch an eine Comic-Rakete mit zwei Achter-Seitenflügeln denken. Ich muss man meine Skizze einscannen (aber es ist ja auch auf Fotos im Netz zu erkennen). NGC 7067 selber ist aber rech tklein, nur 9m6 hell, hat 3' Durchmesser und ist nur ein Teil dieses Asterismus (füllt einen Teil eines Zipfels aus). Al Asterismus hübsch, NGC 7067 für meinen 8-Zöller allein eher nichts (visuell).


    Und zum ersten Index-Katalog-Objekt des Abends: IC 1369:


    Mit 8m8 für ein IC.Objekt recht hell. Und zudem wirklich hübsch. Der Haufen wird von einem Kranz aus helleren Sternen umgeben, ein schöner Asterismus. Und in dem Kranz sitzt der Haufen. Ich habe 15 Sterne davon gezählt (ohne den Kranz). Sehr hübsch! In unmittelbarer Nähe ist der (auf Fotos) wunderschöne, bipolare Planetarische Nebel PK 98-0.1 zu finden. Das wusste ich da aber nicht und ich habe es nicht visuell probiert. Mir ist aber auch kein Nebelchen in der Nähe aufgefallen. Ich war aber durch den hübschen Haufen abgelenkt und hatte mich auf die lichtschwachen Sterne von IC 1369 konzentriert.


    Weiter ging es mit NGC 7026 – der Cheeseburger-Nebel:


    Dieser PN ist mit 10m9 recht hell. Er liegt direkt neben einem recht hellen Stern und man kann an einen Doppelstern denken, wobei die eine Komponente eben ein kompaktes, helles Nebelchen ist. Schaut man den Nebel dann genauer an, zerfällt er optisch auch in zwei Komponenten – wie ein nebelig-michiger Doppelstern. Das fällt aber nur indirekt sehend auf, finde ich (bzw. war so). Ich war nicht sicher, ob die Beobachtung stimmt, denn ich wusste in dem Moment nicht, wie NGC 7026 aussehen sollte. Wie schon gesagt: spontane Windtour. Wenn ich jetzt Skizzen und Beobachtungen zum "Cheeseburger" sehe, dann meine ich schon, dass ich die beiden Semmelhälften hakbwegs erkannt habe.


    Es geht eine Nummer weiter: NGC 7027 – der Käfer-Nebel:


    Dieser PN ist mit 8m5 sehr hell, aber recht klein (ca. 20 x 12"). Ich habe visuell erst ein Rechteck erkannt, dann zudem eine Zweiteilung. Das Rechteck zerfällt in einen kleineren und größeren Teil. Die Längsunterbrechung des größeren Teils konnte ich aber nicht sehen.


    Da der Wind nun, mittlerweile war es 2 Uhr morgens, nachgelassen hat. Konnte ich dann doch noch die Kamera aufmontieren. Ich habe dann direkt NGC 7027 fotografiert, danach noch NGC 7245 (der lichtschwache Haufen in der Eidechse, der in direkter, optischer Nähe noch King 9 zu bieten hat und NGC 1442 nicht weit weg), um als Abschluss noch M 79 im Hasen aufs Korn zu nehmen. Die Ergebnisse, sollten sie was taugen, werde ich einzeln vorstellen.


    Die Nacht wa rlausig kalt – mein Auto ist eingefroren und ich musste erstmal Eis kratzen, als ich dann um Viertel Fünf (4 Uhr 15) losgefahren bin. Ich hätte noch länger belichten können, war aber in Sorge. Ich nutzte im Moment meine Autobatterie, da der Powertank, der mir zur Ausrüstung verkauft wurde, viel zu kurz hält. Ich habe was größeres bestellt, aber die Bestellung hängt, weil der Hersteller nicht nachkommt. Daher das Auto. Und wenn es schon Frostnacht ist, dann denkt man sich, dass man nach mehr fünfeinhalb Stunden (22:30 Uhr - 4:00 Uhr) sicherheitshalber aufhören sollte. Zum Glück sprang mein Auto aber dann direkt an.

    Und Kleidungstechnisch hat sich der Zwiebellook bewährt. Mir war zu keiner Minute kalt, trotz anfänglichem Wind und am Ende klarem Frost. So kann man genießen, ohne sich zu erkälten (ich habe im Jagdbedarf zugegriffen - Thermounterwäsche lang wirkt Wunder).


    Alles in allem eine wunderbare Nacht – das Gegenteil von Frust. Und das, obwohl meine Planung komplett umgeschmissen wurde. Ich nutze übrigens den Online-Atlas von Toshimi Taki (kann man als pdfs downloaden) und drucke mir Karten aus, die ich dann mitnehme. Da sind die netten NGC- und IC-Objekte eingetragen. Ich habe eigentlich nur zwischen Nordamerikanebel und Eidechse ein paar der dort verzeichneten Objekte abgeklappert.


    Ach ja, was hat mir am besten gefallen? Ehrlich gesagt neben dem Jolly Roger, den ich eben sehr mag, war es eigentlich IC 1369. Es ist ein wohl eher selten beobachteter "faint fuzzy", der zudem wirklich hübsch ist. Für mich eine positive Überraschung. Und der Asterismus rund um NGC 7067 hat was. IC 1369 ist aber irgendwie netter, kleiner, nicht so aufdringlich, eher versteckt. Und das mag ich :-).


    Wer bis jetzt mitgelesen hat, dem gratuliere ich für die Lesfestigkeit und die Geduld. Ich freue mich, wenn ich andere virtuell zu meinem Ausflug mitnehmen konnte und vielleicht kann ich ja den einen oder die andere animiren, auch jenseits von NGC 7000 den Schwan zu erkunden.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

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    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

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  • P.S.: Ich habe noch NGC 7082 vergessen. Er steht südsüdöstlich von M 39 und auch ohne GoTo leicht auffindbar, wenn man bei M 39 startet. 71 Cygni ist ein recht heller Stern und der Haufen steht direkt nördlich von 71 Cygni. Allerdings fällt er meines Erachtens im Teleskop nicht weiter auf. Man sieht ca. 6 hellere Sterne, die eine nette Figur ergeben, aber die sich nicht sehr vom Hintergrund (Milchstraße, viele hellere Sterne) abheben. Dazwischen sind natürlich noch schwächere Sterne, aber sehr auffällig finde ich ihn nicht. Ich habe auf einem Bild die Unterschrift "The hidden Cluster" gesehen. Das passt ganz gut. Neben dem doch hellenu nd auffälligen M 39 fällt er wirklich kaum auf.


    Liebe Grüße,

    Christoph

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  • Lieber Christoph,


    toller Bericht, wie immer schön aufbereitet.


    Jolly Rodger habe ich noch nie gehört. Das würde mich auch interessieren, was das bedeuten soll.


    IC 1369 habe ich auch schon in 4, 8 und 12" beobachtet. Da kommen oft Beschreibungen wie Schimmer, Verdichtung, Granulation vor. Den fand ich auch sehr auffällig seinerzeit. Südlich von dem Haufen ist richtig Musik drin. B 361 ist sehr eindeutig, LDN 961 schon etwas schwieriger. Und da drunter tummeln sich mit Calvet 1 und Webbs Hufeisen gleich zwei Asterismen, die aus meiner Sicht lohnend sind.


    Ein Sternmuster um NGC 7062? Kenne ich auch nicht. Eine Skizze wäre schön.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo zusammen...


    der Begriff stammte glaub ich von einem Gott der Visuellen, von James O`Meara. ;)

    Jolly Rodger ist ja eine Piratenflagge, eine gewisse Ähnlichkeit kann man schon erkennen - aber ich bin da auch nicht so sicher...


    lg

    Winni

  • Servus Rene,


    hier eine Skizze und einer Vergleich mit einem Bild von The SkyLive (siehe https://theskylive.com/sky/deepsky/ngc7067-object):



    Die Skizze ist sehr schematisch. Ich habe sie grob auf einen Zettel in der Nacht gepunktet und dann richtig gespiegelt versucht, in mein Beobachtungsbuch zu übertragen. Am Foto wird es etwas klarer, finde ich:



    Ich habe das Foto wie gesagt von theskylive (link siehe oben). Falls das Zitieren und Verwenden ein Problem mit dem Copyright bedeutet, lösche ich natürlich sofort. Im Teleskop sah es am Anfang mehr wie eine Flying V aus, nur etwas asymmetrisch. Ich finde die Sterne markant, aber so richtig passend auf ein Alltagsobjekt sind sie wohl nicht...


    Lieber Winni (und Rene),


    ja, Jolly Roger (ohne d) ist der Name für die Piratenflagge mit Totenschädel und gekreuzten Knochen darunter - hatte ich im Beitrag schon geschrieben. Dass der Name von O'Meara stammt, wusste ich nicht, danke Winni. Ich habe ihn nur in meiner Planetariumsapp so gelesen. Wie gesagt, ich kann die Flagge in dem Sternhaufen nicht wirklich erkennen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

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  • Ein Sternmuster um NGC 7062? Kenne ich auch nicht. Eine Skizze wäre schön.

    Lieber Rene,


    vielleicht gehören sie auch zum Haufen dazu. Hier kann man sehen, was ich meine:


    http://www.graphitegalaxy.com/www/ngc7062_oc_cyg_lovroferenc_20140928_hib.jpg


    Um die schwachen Sterne herum sind 5 bis 6 hellere, also direkt außenrum (weiter außen ist eine Sternenkette mit 90°-Winkel, aber das meine ich nicht - die sieht man hier gut: https://theskylive.com/sky/deepsky/ngc7062-object). Bei Fotos gehen die Sterne außen eher unter, im Teleskop live hingegen ist es auffällig, dass rund herum hellere Sterne stehen und in der Mitte der Rahmen dann mit lichtschwächeren aufgefüllt wird (so kam es mir jedenfalls vor).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

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    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Lieber Christoph,


    deepskylog.org führt dort bei 7067 keinen vergleichbaren Asterismus. Man müsste die Datenbank der Deep Sky Hunters mal durchforsten, ich habe da leider keinen Zugang mehr. Deine Skizze sieht einleuchtend aus und ist ganz gut nachvollziehbar. Ich schaue mir das mal bei Gelegenheit mit meinem Ninja 12,5" an.


    Beste Grüße


    Rene

  • Moing Christoph,

    puh, gleich soviel Lesestoff auf müde Augen :D Das kannst du uns doch nicht antun! ;)


    Nee Quatsch, super Bericht mit witzigen Anekdoeten, vielen Dank!

    Hab noch gar nicht alles so richtig durchlesen können, aber eines fiel mir auf, der Bolide. Den hab ich leider nur indirekt gesehen in Form eines Blitzes ... also das Ding muss locker die -8 mag geknackt haben schätz ich mal. Senkrecht zum Südhorizont? Mist, dann hab ich da gerade aufn Boden geguckt, denn hatte das totale südpanorama vor mir eigentlich... anscheinend kein Nachleuchten, ich hab sofort wie ein irrer Uhu den Kopf rotierend versucht, irgendwo noch was zu erhaschen.


    Mich wunderts fast, dass bei dir die Transparenz so gut war, ich hätte mit mehr Feuchtigkeit gerechnet (Hier sah es z. B. so aus... https://www.foto-webcam.eu/web…issenberg/2021/10/09/2350), war selber nämlich etwas höher ;)

    Den Cheeseburger hast genau richtig gesehen, bei knapp 300fach sieht man die Teilung ganz gut.


    Schöne Grüße und CS

    Norman


    Edit: Link ergänzt

  • Hallo Christoph,


    super Bericht vielen Dank ich lese immer noch und hab mir schon einige Ideen für meine nächsten Ziele rausgeschrieben.

    Ich finde es auch toll, dass du alles mit astronimischen Fakten ergänzt ein richtiges Infotainment :)


    Schöne Grüße

    Christian

  • Guten Morgen Christoph,


    wieder ein sehr anschaulicher und informativer Bericht.


    Liebe Grüße

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Hab noch gar nicht alles so richtig durchlesen können, aber eines fiel mir auf, der Bolide. Den hab ich leider nur indirekt gesehen in Form eines Blitzes ... also das Ding muss locker die -8 mag geknackt haben schätz ich mal. Senkrecht zum Südhorizont? Mist, dann hab ich da gerade aufn Boden geguckt, denn hatte das totale südpanorama vor mir eigentlich... anscheinend kein Nachleuchten, ich hab sofort wie ein irrer Uhu den Kopf rotierend versucht, irgendwo noch was zu erhaschen.

    Servus Norman,


    stimmt, es gab kein auffälliges Nachleuchten. Ich hatte das Glück, in dem Moment in die richtige Richtung zu schauen. Die Kugel war wirklich sehr hell.


    Mich wunderts fast, dass bei dir die Transparenz so gut war, ich hätte mit mehr Feuchtigkeit gerechnet (Hier sah es z. B. so aus... https://www.foto-webcam.eu/web…issenberg/2021/10/09/2350), war selber nämlich etwas höher ;)

    Ich bin ja gar nicht so weit weg vom Peißenberg. Ich habe nur gesehen, dass dort Scheinwerferlicht von Autos doch recht stark streuen. Bei mir war es angenehm trocken (solange der Wind wehte). Ich konnte sogar meine Lesebrille, die ich für das Überprüfen der Schärfe bei Fotos brauche, offen auf meinen Beistelltisch legen, ohne dass die beschlug. Erst später in der Nacht, als es dann in den Frost überschlug und der Wind weg war, wurde es plötzlich feucht.


    Der Blick nach Südosten war aber trotzdem bis zum Horizont sehr gut (Stichwort Taube und Hase). Als die Milchstraße senkrecht über mir stand, war der Anblick derselben einfach grandios. Warum gerade am Peißenberg die Luft feuchter war - keine Ahnung. Im Vergleich zu anderen, tropfnassen Nächten war es aber selbst gegen 3 Uhr, als aufgrund der Kälte der Raureif kam, immer noch relativ handzahm, was die Feuchtigkeit angeht. Da konnte ich die Brille aber nicht mehr offen liegen lassen (also können schon, aber dann eben ohne späteren Durchblick durch selbige).


    Und danke für den Tipp, matts anzuschreiben. Mache ich - wusste nicht, dass es da Möglichkeiten gibt, das einzeln einstellen zu lassen.


    Und zum Cheeseburger - ich habe als kleinstes Okular nur ein 8 mm, also ca. 200x Vergrößerung. Dann hätte ich es also ab 300x wohl besser sehen können bzw. absichern können? Gut zu wissen, denn vielleicht lohnt es sich doch, auch ein 5 mm anzuschaffen, das bei besonderen Fällen dann ausgepackt würde.


    photonik, SabineP - danke auch euch beiden für die Rückmeldung. Freut mich, dass euch der Bericht gefallen hat (trotz der vielen Tippfehler - ich kann kein Schreibmaschinenschreiben und tippe chaotisch vor mich hin...). Ich habe eben gesehen, dass ich z. B.- Bodensekunden statt Bogensekunden gschrieben habe (oder waren es Minuten?). Wie auch immer, ich lasse die Stilblüte stehen, weil sie witzig klingt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

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    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Servus Christoph,

    das mit der Feuchte betraf eigentlich alle üblichen Haus-Berge bis auf um 1500 herum wenn ich mir die Webcams anschau...


    Brauneck Garland - Blick über Bad Tölz nach Norden - Foto-Webcam.eu
    Webcam Brauneck Garland - Blick über Bad Tölz nach Norden - 10.10.2021 00:30
    www.foto-webcam.eu


    Da hast nen guten Standort erwischt :)

    Kann sein, dass sich die Feuchte in den Bergen mehr hielt als im Vorland...


    Ja klar, der Cheeseburger verträgt alles was geht an Vergrößerung...


    LG

    Norman

  • Hallo Christoph,


    ein sehr schöner und detaillierter Bericht ! Die sternreichen Regionen im Norden und Nordosten des Nordamerikanebels finde ich auch sehr ergiebig. NGC 7067 mit dem umgebenden Asterismus hatte ich gar nicht auf dem Schirm, danke für den Hinweis. Wenn dir der kompakte Sternreichtum von NGC 7062 und IC 1369 gefallen, wirst du sicher auch NGC 7086 fünf Grad weiter im NNO mögen. Und apropos Asterismen: Da gibt es ein dreiviertel Grad im NW von NGC 7062 eine Sternfigur aus vier 7-8 mag hellen Sternen, die mich an das Kreuz des Südens erinnert.


    Bei welcher Vergrößerung hast du den Cheeseburger NGC 7026 getrennt ? Ich hab ihn gerne bei 200x und noch deutlich mehr im Okular, dann kommen die beiden Bögen wirklich toll raus.


    Alles in allem eine wunderbare Nacht

    Das merkt man beim Lesen :). Ich war in der gleichen Nacht am ITT, und da sind wir nach vielversprechendem Beginn sehr bald im Nebel ertrunken; dazu kommt auch noch ein Bericht.


    Servus

    Ben

  • Servus Ben


    Bei welcher Vergrößerung hast du den Cheeseburger NGC 7026 getrennt ? Ich hab ihn gerne bei 200x und noch deutlich mehr im Okular, dann kommen die beiden Bögen wirklich toll raus.

    bei ca. 200fach (1624/8). Ich muss mir noch ein weiteres Okular mit geringerer Brennweite zulegen, scheint mir. Vielleicht ein 5 mm-Okular...

    Und danke für die beobachtungstipps. NGC 7086 werde ich sicher mal anschauen und ein kleines Kreuz des Südens im Norden sieht sicher auch schick aus.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

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    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hi in die Runde, hallo Christoph,


    das war es also, einen Blitz habe ich aus dem Augenwinkel auch gesehen. Odenwald. Richtung Südosten. Ich weiß nicht mehr ob Aufhellung jenseits des Horizonts, oder direkt. Ich habe zuerst an ein Feuerwerk oder Gewitterblitz gedacht. aber es war nur ein einzelner. "Komisch" dachte ich bei mir.

    "Normale" Sternschnuppen waren ja einige unterwegs. Ohne drauf besonders zu achten habe ich spontan so 3-4 erwischt über die Nacht (samstag->Sonntag).


    Christoph, klasse Objektauflistung. Da muss ich mal schauen ob was für mich in Betracht kommt.


    Bei Kemblers Kaskade, die hatte ich am Samstag auch abgefahren. Besonders schön mit einem Fernglas! Und ja, am Ende der OS (Jolly Roger also, aha!) und noch ein Grad weiter unten ein PN, Camels Eye. Das ist immer so ein Triumvirat das ich von Jahr zu Jahr ansteuere und abfahre.


    CS,

    Walter

  • Servus Rainer, servus Walter,


    im Oktober sind ja mehrere Meteorströme zeitgleich aktiv, was sich in der Summe durch einige Sternschnuppen zeigt. Mit sind auch relativ viele Sternschnuppen aufgefallen, habe aber nicht allzu sehr darauf geachtet. Bis eben auf die Feuerkugel.


    Stumpertenrod musste ich erstmal googlen ;-). 10-15° über dem Horizont von dort... ich kann nicht mehr sagen, wie hoch ich sie gesehen habe, denn ich war erstmal nur baff vom Gesehenen. Es war östlich von Jupiter, weshalb der Helligkeitvergleich gut ging. Die Explosion selbst war natürlich sehr hell.


    Und ja, stimmt, das Kamelauge hätte ich auch gleich mitnehmen können. Muss ich beim nächsten Mal machen. Quasi als Kameltour über die Kaskade zum Jolly Roger, dann zum Kamelauge. Und als Abschluss vielleicht nochmal die eine oder andere Galaxie. NGC 1961 ist da schon irgendwie nett, aber 8 Zoll sind wohl etwas schwachbrüstig.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    war die Explosion denn auf Höhe von Jupiter oder tiefer? Aber wenn sie aus Stumpi so hoch zu sehen war,

    dann hab ich aus dem Augenwinkel anscheinend doch direkt den Blitz gesehen. Es war nur so plötzlich,

    und kurzlebig, daß ich das als Widerschein im Gedächtnis abgelegt habe.


    ich glaube ich habe gerade über den Karten gebrütet, Sitzrichtung gegen Osten.


    CS,

    Walter

  • war die Explosion denn auf Höhe von Jupiter oder tiefer? Aber wenn sie aus Stumpi so hoch zu sehen war,

    dann hab ich aus dem Augenwinkel anscheinend doch direkt den Blitz gesehen. Es war nur so plötzlich,

    und kurzlebig, daß ich das als Widerschein im Gedächtnis abgelegt habe.


    ich glaube ich habe gerade über den Karten gebrütet, Sitzrichtung gegen Osten.

    Servus Walter,


    sorry, dass ich so spät reagiere. Ich war so überrascht, dass ich ehrlich gesagt gar nicht die genaue Position verortet hatte. Und da es kein Nachleuchten und keine Rauchspur gab, konnte ich das im Nachhinein nicht mehr machen. Ich hatte ja nur zufällig in die Richtung geschaut. Mir fiel auf, dass die Sternschnuppe ziemlich im rechten Winkel zum Horizont verlief. Ich hatte sie schon vor der Explosion als Sternschnuppe gesehen und instinktiv mit Jupiter, was die Helligkeit angeht, verglichen. Ich meinte, dass Jupiter zuerst etwas heller ist, aber die Explosion war sehr viel greller als Jupiter selbst. Und eben farbig, grün, um genau zu sein. Ich hatte sofort die Spur nach hintern verfolgt, um zuordnen zu können (es gibt ja einige Sternschnuppenströme im Oktober), dann wieder zurück geschaut und weg war alles. Möglicherweise war ein ein Draconide.


    Ich meine, mich zu erinnern, dass die Explosion etwas höher als Jupiter war, aber natürlich nach Osten versetzt. Ich gehe aber davon aus, dass es Fotos davon gibt. Es gibt ja genug All-Sky-Kameras, auf denen man die Position genau erkennen kann, dachte ich. Wenn du in Richtung Osten gesessen bist, müsstest du also von rechts den Blitz im Augenwinkel gesehen haben. Ich würde grob sagen, dass die Himmelsrichtung süd-südost ist (oder südost, aber eher süd-südost).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

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