Skywatcher Newton Justage

  • Hallo Markus,


    vielen Dank. Habe nur einen Justierlaser.

    Da ich in die Astrofotografie einsteige wollte ich mir den Frust nicht geben mit halb eingestellten Newton Fotos zu machen.


    So weit wie ich es kann habe ich es eingestellt.


    Gruß Daniel

  • Hi Daniel,


    also für die Photographie muss der Newton schon sehr sauber justiert werden. Photographie mache ich nicht, aber prinzipiell ist die Justage natürlich die Selbe.


    Wie schnell ist dein Newton? Desto schneller, desto exakter sollte er justiert werden.


    Nur mit einem Laser bin ich immer nicht 100%ig zufrieden, da der Laser selbst dejustiert sein kann - einem dejustierten Laser würde man aber mit einer Barlowlinse Herr werden, wenn man den Laser in die Barlow schiebt.


    1.) Zuerst müsste der Okularauszug sauber ausgerichtet werden (dazu muss aber die Spinne samt FS ausgebaut werden).

    Das OAZ Rohr muss möglichst genau auf die gegenüberliegende Seite des Huts ausgerichtet werden. Dazu auf der Hutinnenseite auf halben Innenumfang des Huts einen kleinen Punkt mit einen Stift setzen.


    Halben Innendurchmesser bestimmen (da kann man anstelle eines Stahlmaßstabs auch einen dünnen Streifen Pappe nehmen):


    Höhe des Mittelpunkts des OAZ bestimmen:


    OAZ so ausrichten, dass der Punkt Mittig im OAZ-Rohr abgebildet wird. Hier mit dem Konzenter:


    2.) Wenn der OAZ dann eingestellt ist, die Spinne samt FS wieder sauber einbauen - mit sauber meine ich mittig zum Hut. Der FS-Offset muss dafür aber durch einen aussermittig geklebten FS realisiert sein.


    3.) Sind der OAZ und die FS Spinne nun richtig justiert, muss der FS rund und mittig (mittels den Schrauben an der FS-Spinne) zum OAZ ausgerichtet werden. Dabei muss man GERADE (entlang der optischen Achse) durch den OAZ schauen (dabei hilft ein Konzenter).

    Den HS decke ich dafür mit einem weißen Blatt Papier oder einem Stück Styropor ab, dann sehe ich beim Blick durch den Konzenter nur einen weißen FS - das verwirrt mich weniger ^^:


    4.) Wenn der FS dann rund und mittig ist, muss das Papier zwischen HS und FS wieder entfernt werden um den HS rund und mittig zum OAZ einstellen (auch wieder mit den drei Schrauben am FS) zu können.


    Sollte der HS abgeschnitten auf dem FS abgebildet sein, dann passt die Höhe des FS nicht (dann muss die mittlere Schraube des FS-Halters heraus oder hinein gedreht werden, um den FS in der Höhe zu verstellen):


    zu 3.) und 4.)

    Um besser zu verstehen, was man auf den beiden Bildern sieht, hier noch eine kleine Erklärung:


    Bei den beiden obigen Bildern sieht man den vermeintlichen Größenunterschied von FS und HS sehr schön. Der FS wird durch den Konzenter mit 5 Ringen um das Kernloch abgebildet, der HS mit 4 Ringen.


    Beim unteren Bild ist nicht nur der HS (weiß) zu sehen, sondern beim genauen hin sehen auch der 5. Ring des FS, so wie den geschwärzten FS-Rand, der in die linke, obere Bildecke zeigt.


    Der FS wird aufgrund der weißen Pappe, die zwischen FS und HS liegt weiß abgebildete.


    Der HS wird weiß abgebildet, weil ich das Teleskop Richtung weiß gestrichener Wand schauen lassen habe. Die Schatten auf den weißen Spiegelbildern sind irrelevant und stammen von einem Knick in der Pappe und einem Schatten auf der Wand.


    5.) Optische Achse HS auf OAZ Achse ausrichten.


    Die Justage am besten mit dem Gewicht durchführen, mit dem Beobachtet wird.


    Also z.B. ein Gewicht am OAZ anbringen, der dem Setup am nächsten kommt. Sieht bei mir dann so aus:


  • Statt der Abstandshülse (wie bei meinem Aufbau auf dem Bild), dann bei dir am besten eine Barlow in den OAZ rein stecken und den Justierlaser durch die Barlow leuchten lassen. Dann bekommst du am HS einen großen roten Fleck, der die HS Mittenmarkierung umhüllen soll, dann ist es nämlich egal, ob der Laser justiert ist oder nicht.

    So etwa:


    (Der HS sieht durch die Spiegelung des Huts mit dem Knauf zweigeteilt aus, da ich schräg von oben in den Tubus photographiert habe)


    Danach bekommst du den Schatten des Lochringverstärkers am Laser abgebildet:


    Den Schatten dann über die HS Schrauben mittig auf die Mattscheibe stellen.


    Ich persönlich justiere am liebsten aber statt Laser mit dem Cheshire-Okular.


    6.) Justage am Stern:


    Wenn das dann alles passt, musst du für die Photographie dann unmittelbar vorher am Stern justieren. Also Nachführung einschalten und einen Stern (ein mittelheller wird immer empfohlen - warum weiß ich auch nicht) mittig ins Gesichtsfeld bzw. ins Bild nehmen und dann intra- und extrafokal defokussieren. Der FS Schatten sollte dann fast mittig abgebildet werden. Er soll beim intra- und extrafokalen defokussieren immer um den Offset des FS hin und her springen.


    Link zum Sterntest


    Oben auf dem Bild ist der Sterntest abgebildet.

    Ganz links außen und ganz rechts aussen siehst du den FS Schatten, wie er leicht Aussermittig auf dem aufgeblähten Stern hin und her springt.


    Du kannst das alles auch mit einer Guidingkamera machen:


    Justage über Kamera - Daniel Nimmervoll hat da schöne YouTube Videos.


    Grüße

    Markus

    Skywatcher FT 16" f4.4 :dizzy:

    ... immer für ein Tuningvorhaben zu begeistern

    4 Mal editiert, zuletzt von Markus85 ()

  • Hi Daniel,


    so war das jetzt nicht gemeint - ich bin halt so ein Korinthenk... ...und will immer alles genau sehen, bevor ich glaube, dass etwas passt.


    Wenn du den FS rund und mittig einstellst - nur visuell, dann kann das auch passen.


    Wichtig ist zum Schluss der Sterntest - der ist am genauesten. Wenn der passt, dann passt auch die Justage.


    Die ganzen Justierwerkzeuge sind nur Hilfsmittel.

    Skywatcher FT 16" f4.4 :dizzy:

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    Einmal editiert, zuletzt von Markus85 ()

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