Beobachtungsnächte im September

  • Beobachtungsnächte im September.


    Hallo,


    Anfangs September konnte ich zwei Nächte für die Beobachtung am Nachthimmel nutzen.

    In beiden Nächten kam mein 12"/f4 Newton zum Einsatz, den ich parallaktisch auf einer Losmandy G11 montiert habe.

    Meine Aufsuchhilfen in beiden Nächten waren neben gedruckten Karten ein Telrad und ein 80/400mm Refraktor mit einem Fadenkreuz.



    In der Nacht vom 2. auf dem 3. September hatte ich einen klaren Himmel. Die Milchstraße war zu sehen, aber nicht sehr deutlich. Die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch, es setze sich viel Tau auf dem Teleskop ab.




    Mein Bild zeigt die Gegendämmerung mit dem aufsteigenden Erdschattenbogen und dem Venusgürtel.



    Neben den "Deep Sky" Objekten kamen auch die Planeten Jupiter, Saturn und Neptun vor das Okular. Auch einen Komet und einen Kleinplanet habe ich beobachtet.


    Meine beobachteten Objekte und die Eindrücke im Okular:


    Den Komet C/2017 K2 (PANSTARRS) im Sternbild Herkules konnte ich bei einer Vergrößerung von 179x als eine kleine und schwache neblige Aufhellung sehen. Der Komet stand an einem mittelhellen Stern.


    NGC 6738, einen Offenen Sternhaufen im Adler beobachtete ich bei einer Vergrößerung von 50x. In meinem Aufzeichnungen habe ich folgendes notiert:

    Ausgedehnter Offener Sternhaufen mit einer mittleren Anzahl an Sternen.

    Der Sternhaufen fällt im Feld sofort auf.

    Dreieckige Grundform mit einem Arm aus Sternen der nach Norden aus dem Sternhaufen herausgeht. An der Südspitze vom Sternhaufen steht ein heller Stern.

    Die Sterne im Sternhaufen haben sehr unterschiedliche Helligkeiten. Zum größten Teil sind mittelhelle Sterne im Sternhaufen.

    Im 80mm Sucher kann ich den Sternhaufen sehen.


    Den Doppelstern 57 Aql konnte ich bei geringer Vergrößerung trennen. Im Okular zeigten sich zwei gleich helle bläulich-weiße Sterne.


    NGC 6884, ein Planetarischer Nebel im Schwan beobachtete ich bei einer Vergrößerung von 255x.

    Den Planetarischen Nebel habe ich mit dem Blaze Gitter Spektroskop bei einer Vergrößerung von 86x im Feld identifiziert. Mit dem [OIII] Filter lässt sich der Planetarische Nebel gut herausblinken.

    Bei hoher Vergrößerung mit dem [OIII] Filter ist der Planetarische Nebel ein deutlich sichtbares Bällchen. Ohne dem [OIII] Filter ist der Planetarische Nebel im Gegensatz zu den Sternen ein leicht flächiges Objekt.


    IC 1369, ein Offener Sternhaufen im Schwan beobachtete ich bei einer Vergrößerung von 179x.

    An der Stelle des Sternhaufens ist eine kleine Gruppe schwacher Sterne zu sehen.


    Als letztes Objekt kam in dieser Nacht der Stern Enif, ε Peg vor dem Teleskopspiegel.

    Im Okular zeigte sich bei einer Vergrößerung von 50x ein blass orangefarbener, sehr heller Stern.



    Inzwischen vielen mir die Augen zu, denn am diesem Tag hat mich der Wecker bereits um 3:50 Uhr aus dem Bett geholt.

    Die zweite Nacht schreibe ich in einer Antwort in diesem Thread hinein.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Die zweite Nacht im September.


    In der Nacht vom 3. auf dem 4. September hatte ich wieder einen klaren, aber aufgehellten Himmel. Die Milchstraße war sehr blass und ging nicht bis zum Horizont.





    In dieser Nacht kamen neben den Planeten Jupiter, Saturn und Neptun auch der Kleinplanet (89) Julia vor dem Teleskopspiegel vom 12"/f4 Newton.


    Diese "Deep Sky" Objekte habe ich beobachtet:


    PK 36-1.1, ein Planetarischer Nebel im Sternbild Adler, beobachtet bei einer Vergrößerung von 179 und einem Astronomik [OIII] Filter.

    Mit dem [OIII] Filter konnte ich eine schwache Aufhellung sehen, die beim bewegen vom Teleskop mit dem Feld mitgeht.

    Die Aufhellung ist nicht gleichmäßig hell, sondern ein wenig strukturiert.


    NGC 6838 (Messier 71), ein Kugelsternhaufen im Sternbild Pfeil, beobachtet bei einer Vergrößerung von 343x.

    In meine Aufzeichnungen schreib ich:

    Kleiner und kompakter Kugelsternhaufen der im Feld sofort auffällt.

    Der Kugelsternhaufen hat eine dreieckige Form. Die verschieden hellen, schwächeren Sterne sind dicht gepackt. Durch den Kugelsternhaufen zieht sich eine auffällige Zone ohne Sterne. Der Kugelsternhaufen ist in viele Sterne aufgelöst, der Hintergrund bleibt neblig.

    Bei niedrigeren Vergrößerungen sieht der Kugelsternhaufen schöner aus.

    Im 80mm Refraktor kann ich den Kugelsternhaufen sehen.


    Harvard 20, ein Offener Sternhaufen im Sternbild Pfeil, etwas südlich von Messier 71, beobachtet bei einer Vergrößerung von 136x.

    Harvard 20 ist eine lockere Ansammlung von Sternen.

    Zwei helle und einige schwächere Sterne. Der Offene Sternhaufen ist Ost-West ausgerichtet.

    Bei zu niedrigen Vergrößerungen fällt der Offene Sternhaufen kaum auf.


    NGC 7234 und NGC 7235, zwei Offene Sternhaufen im Sternbild Kepheus, beobachtet bei einer Vergrößerung von 136x.

    An der Stelle der Sternhaufen steht eine kleine Gruppe mittelheller Sterne die nicht sehr dicht angeordnet sind.

    Die Sternhaufen fallen nicht sehr auf.


    Den Doppelstern 41 Aqr konnte ich bei einer Vergrößerung von 136x trennen.

    Im Okular zeigte sich ein enges Paar. Ein mittelheller gelblicher Stern und ein etwas schwächerer bläulicher Stern.




    Meine restlichen Beobachtungen im September verbrachte ich mit der Beobachtung vom Mond und der Planeten Jupiter und Saturn.

    Für diese Beobachtungen setze ich meinem 10"/f12 Cassegrain ein.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Servus Gerd!

    Deine Beobachtungsobjekte sind sehr breit gefächert, fast alles was der Himmel hergibt war dabei. Trotz sehr feuchter Luft und nicht allzu guten Bedingungen machst Du Dein Ding und das find ich klasse. :thumbup:

    So viele breit aufgestellte Beobachter wie Du, die ihre beobachteten Objekte so detailreich beschreiben, gibt es nicht :!: Ein dickes Lob für Dich dafür.

    Schade, dass das Wetter nicht so mitmacht , wenn Du dir die Zeit zum Beobachten nimmst.

    Danke fürs teilen und einstellen :!:


    Grüße asu dem Allgäu,

    Roland :) :)

  • Hallo Roland,


    Vielen Dank für das nette Feedback.


    Ich versuche so gut es geht die Nächte zu nutzen, auch wenn die Bedingungen mal nicht so gut sind. Würde ich auch diese Nächte auslassen, käme ich überhaupt nicht mehr zum Beobachten.

    Das beschreiben der Objekte gefällt mir sehr, ich finde, ich sehe besser hin wenn ich bei der Beobachtung von einem Objekt Notizen anfertige.


    Viele Grüße

    Gerd

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