Spektiv 20-60 x 80 und Sucherfernrohr...

  • Hallo liebe Leute,


    ich bin in Sachen Astro-Fotografie echt Laie. Vor 10 Jahren habe ich mir ein 4-Zoll-Refraktor mit Sucher gekauft und natürlich parallaktischer Montierung. Darum soll es hier aber natürlich nicht gehen. Ich wollte nur erwähnen, dass ich weiß, was ein "Stativ" ist.


    Also, ich habe mir kurz entschlossen ein günstiges Spektiv gekauft, ein Goskype 20-60 x 80 mm. Oh man, was soll ich sagen... das Ding ist richtig gut! Für meine Ansprüche, aber darüber möchte ich ja nicht diskutieren, sondern über das ganze Equipment, das möchte ich euch beschreiben, und meine Idee.

    Zur Nutzung (Idee):

    Ich möchte das Spektiv als eine Art Teleobjektiv/Teleskop nutzen, möglichst mit meiner sonstigen Fotoausrüstung "zu Fuß", ohne Auto. Am Wochenende habe ich das Teil ausprobiert und ich werde es behalten. Absolut, was ich wollte: Mond absolut sauber, Jupiter mit den vier Monden, auf Jupiter ein Streifen erkennbar, am nächsten Tag ein Baum ca. 80 m entfernt, und ich kann kleine Früchte erkennen. Ich habe auch Fotos gemacht - die sind noch nicht großartig aber das wird schon. Ich rede nicht von perfektem Seeing, sondern abends in einer größeren Stadt aus dem Fenster eines Hauses in Stadtmitte heraus!


    Zur Problematik:

    Meine Erfahrung mit der Linse ist soweit: Wenn ich etwas erwische, dann sieht es super aus, aber der Weg dahin ist die Hölle. Nun, liebes Forum, die Grundidee mag ja auch schon doof sein. Ich habe ein wunderbares Stativ, und zwar ein Cullmann MAGNESIT 522, und zwar das, welches noch eine Tasche mit einem kleinen Rohr hat für Makro. Das Ding ist perfekt makro-fähig, was mir super wichtig ist, da ich großes Interesse auch an der Welt der ganz winzigen Dinge habe.
    Das 522 ist aber ein Kugelkopf-Stativ. Habt ihr schon einmal ein Spektiv mit der Vergrößerung 20-60 an ein Kugelkopf-Stativ geflanscht und dann

    1. Akt: Eine Digitalkamera (Canon-Eos Spiegelreflex, die wiegen ein wenig) über Adapter für Okular-Fotografie ausrichten wollen (Mond, Jupiter, ...) oder

    2. Akt: Habt ihr mal versucht, den Jupiter auch nur mit dem Handy zu erwischen bei voller Vergrößerung?! Es gibt nämlich geiler weise einen leichten guten (glaube ich) Handy-Adapter beim Spektiv dazu.

    Ich bin echt fast durchgedreht, ich habe derart geflucht, das passte auf keine Kuhhaut. Besonders mit der Spiegelreflex. Das ging von der Schärfe her schon, weil ich Live-View auf meinem Laptop gemacht habe über die Canon-Utilities, aber das betraf auch nur die Schärfe, und das ist so nicht mobil (cool ist das für Mikro-Fotografie mit meinem Bresser Mikroskop).

    Sprich: Ich dachte nach über eine Lösung, wie ich schneller das Ziel finde, mobil, zum Beispiel mit dem Handy über dem Okular, und wie ich dann nicht ausraste, weil das Objekt schon wieder flöten ist.


    Liebes Forum, jetzt haben wir langsam das Thema erreicht, meine "Erleuchtung": Ein Sucher am Spektiv könnte es sein!


    Ich habe mir also ein Sucher-Fernrohr gekauft, das billigste vom billigsten, ein "Seben Teleskop Sucherfernrohr 6x30", das schöne dabei: Ein 90 Grad Prisma, das fand ich sehr wichtig. Das Ding ist echt ziemlich preiswert, Plastik Es wiegt fast nichts. Gerade am Mond getestest: Das Ding ist scharf auf unendlich, hatte aber einen üblen blauen Halo - ja und? Mir ist wichtig, dass ich das verdammte Objekt im Okular meines Spektivs sehe, im Auge, auf dem Handy, auf dem Livestream meiner EOS, ohne planlos mit dem Spektiv in der Luft herum zu eiern.


    Also, meine Idee, warum ich auch dieses billige leichte Sucherfernrohr beschaffte: Das Ding bau ich temporär an und richte damit mein Spektiv easy aus. Das geht bestimmt, daran glaube ich erst einmal. Ich kann das Spektiv am vorderen Teil mit links greifen, ganz egal, und mit der rechten Hand den Kugelkopf regeln. Sollte kein Ding sein. Das rumgeeiere ohne irgendwelche Orientierung war doch mein Problem. Dann ziehe ich leicht fest und ändere minimal die Parameter.

    Ich mag die Idee.

    Zwischenstopp: Mögt ihr die Idee? Oder liege ich völlig falsch?


    Nun zur Realisierung:

    Wie bekomme ich denn nun das Sucherfernrohr fest? Bitte daran denken: Ich laufe damit durch die Gegend, das Sucherfernrohr hat einen "Ehrenplatz" in meinem Kamera-Rucksack, indem ich es in einen Stoffbeutel packe und einfach reinlege, oder so, ihr wisst, was ich meine. Das Ding ist nicht vor-montiert, sondern wird darauf gebaut, wenn von Nöten. Meine Ausrüstung verträgt auch mal einen Schlag.



    Meine Idee:


    Ich nehme eine Art Gummiband-Streifen , recht breit, verschraube den einfach mit dem Sucher. Das würde ich hinten an der Sonnenblende "anbauen". Aber ich würde den fest-zurren wollen und locker lösen wollen. Muss natürlich kein Gummi sein. Ihr kennt ja all die Mechanismen, wie man Dinge halt fest macht, bei Rohren, gibt es viele.

    Ideen sind sehr willkommen, wie bekomme ich den Sucher angemessen fest? Ich teste aus Spaß erst einmal mit einer Art Gummiband oder so.


    Danke für das Lesen und für Eure Ideen, aber wenn Ihr grundsätzliche Zweifel habt, lasst es raus! Man sieht ja nicht oft Spektive mit Sucher in der Werbung!


    Danke,


    Morph :saint:

  • Hallo Morph,


    willkommen im Astrotreff. :)

    Meine Gedanken:


    1. Ein Spektiv gehört am besten auf einen gescheiten, nicht unterdimensionierten 3D-Fluidneiger, nicht auf einen Kugelkopf. Dann klappt es auch gleich besser mit dem Auffinden und Nachführen der Objekte, egal ob terrestrisch oder astronomisch.


    2. Wenn Du die Stativaufnahme 90º zur Seite drehst, kannst Du den Kugelkopf seitlich in die Aussparung kippen und dann das Spektiv in einer improvisierten azimutalen Montierung nutzen. Ich mache das mit einem kleinen Refraktor, geht ganz gut. Man muss aber aufpassen, dass das ganze Setup nicht seitlich umkippt.


    3. Für Astrofotografie ist ein einfaches Spektiv auf einem Fotostativ eine nette Sache wenn man unter ausgeprägtem Masochismus leidet. Wenn Du entspannt und mit Spaß an der Sache halbwegs vernünftige Bilder machen willst, brauchst Du eine Montierung mit Nachführung und ein Teleskop, das hinten einen richtigen Kameraanschluss bietet.

    Kostet Geld? Gewöhne Dich daran. Alte Weisheit: „Astrofotografie geht ins Geld und kostet Nerven.“


    4. Nichts spricht gegen einen Sucher am Spektiv, ich hätte eher einen Leuchtpunktpeiler bevorzugt. Aber wie sollen wir mit Tipps für die Befestigung kommen, wenn wir nicht wissen was Du da hast? Zeig uns ein paar Bilder vom Spektiv und dem Sucher mit Halter. Dann kommen vielleicht ein paar Ideen.

    Geht am besten indem Du unten über „Dateianhänge“ Bilder anhängst und dann im Beitrag einbindest.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • hi,

    ich habe mein Leica Televid auf eine etwas längere Manfrotto Schiene gesetzt , dort drauf einen kleines Alublech geschraubt, welches den Leuchtpunktsucher aufnimmt .

    Funktioniert prima !

    Wenn ich nachher zeit finde schick ich ein Foto….

    CS Alex

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