Liebe Community,
ich stehe vor einem neuen Problem, das ich so vorher noch nicht auf dem Schirm hatte, als ich mich an die Optimierung meines alten 18" f/4,45 Starsplitter Dobs, den ich ausschließlich visuell nutze, gewagt habe: Die für die visuelle Beobachtung für meinen Fall am besten geeignete Dimensionierung des Fangspiegels. Ich wäre bereit, einen neuen, größeren Fangspiegel von Antares inkl. Halterung von Astrosystems, passend zur alten Novak-Spinne, zu holen - aber nur dann, wenn ich mir davon auch eine visuelle Verbesserung versprechen kann (wenn wir von einem ansonsten perfekten Dobs ausgehen würden, was er aber nicht ist).
Die Fakten stellen sich für mich folgendermaßen dar:
a) die Brennweite des Objektivs liegt bei 80,2" (diese Zahl ist seitlich auf dem Galaxy-Spiegel eingraviert)
b) die Brennebene über der Tubusaußenwand ("BüT") liegt bei meiner Konstruktion bei gemessenen 35 mm, während die Bauhöhe des JMI-Auszugs bei 45 mm liegt
c) laut http://www.bbastrodesigns.com/NewtDesigner.html#diagonal sollte der Abstand der Brennebene vom Fangspiegel bei ca. 305 mm liegen
Zu b) kann ich erläutern, dass ich auf die 35 mm gekommen bin, indem ich ein Transparentpapier in das Auszugsrohr möglichst senkrecht zur optischen Achse geklebt, Jupiter darauf scharf gestellt und dann gemessen habe, wie weit das Papier von der Tubusaußenwand entfernt war (= BüT). Das Ergebnis ist, dass -vom Auge aus gesehen- der Fokuspunkt bei mir nicht "vor", also über dem OAZ liegt, sondern innerhalb, d.h. ca. 10 mm von der Oberkante des voll eingefahrenen Rohres nach innen versenkt ist. Wunderbar! \Ironieoff
Zu c) ist zu sagen, dass ich mir diesen Umstand mal habe visualisieren lassen und als Ergebnis eine Konstruktion vorgeschlagen bekommen habe, in der der BüT oberhalb der Oberkante des voll eingefahrenen Auszugsrohres visualisiert wird. Das bedeutet, dass bei mir der Abstand Fangspiegel-Hauptspiegel zu groß konstruiert wurde, womit der Abstand Fangspiegel-Brennebene zu gering ausfällt, was diesen geringen BüT bedingt. Dies bestätigt auch meine Überschlagsrechnung, wenn ich den Tubusradius (250 mm) und die Dicke der Tubusaußenwand (12 mm) von 305 mm abziehe: Ergebnis BüT = 43 mm, auch hier ist der BüT um ca. 2 mm nach innen versenkt, da die Bauhöhe meines JMI-OAZ (voll eingefahren) bei 45 mm liegt.
Meine Fragen:
1. Was könnt Ihr mir raten, wie ich den Abstand Fangspiegel-Brennebene verlängern kann? Werde ich die Stangen evtl. kürzen müssen (Gott bewahre mich!!)? Das Problem verschärft sich noch, da ich einen Filterschieber im Tubusinnenbereich einsetzen möchte und damit den FTF mit Verlängerungshülsen montieren muss, damit dieser nicht mehr ins Tubusinnere ragt. Wie komme ich mit den Ethossen und Naglern dieser Welt da in den Fokus?
2. Wie steht es um die Ausleuchtung des Fangspiegels? 3,1" kl. Achse sind wohl sehr knapp (17% Obstruktion). Wenn ich aber bei voll eingefahrenem Rohr durch das 2"-Auszugsrohr schaue, bin ich ja noch ca. 10 mm vom Brennpunkt entfernt und sehe da bereits "Luft" zwischen Hauptspiegelreflexion im FS und Rand des FS, was zu einigen Millimetern vignettierungsfreies Bild führt. Das vignettierungsfreie Bild sollte sich noch vergrößern, wenn ich näher ranginge und von der Brennebene aus das Geschehen betrachten würde. Somit habe ich ja doch ein vignettierungsfreies Bild von einigen Millimetern am Fokuspunkt mit meinem 3,1" FS. Benötige ich dennoch ein größeres vignettierungsfreies Feld für das optimale visuelle Beobachten und dafür einen größeren Fangspiegel, wie ihn Antares Optics mit 3,5" als nächst größere Größe anbietet? Oder reicht ein vignettierungsfreies Bild von wenigen Millimetern? Benötige ich alleine schon deswegen einen größeren FS, weil ich den Abstand Fangspiegel-Hauptspiegel verkürzen muss?
Puhh, ich bin kein ATMler und hoffe, Ihr versteht was ich schreibe. Präziser geht's nicht
Danke schon mal im Voraus für Eure Antworten!
Micha