Gitterrohre verlängern, kleinerer FS und neuer OAZ

  • Das Gewinde hat einen Aussendurchmesser von knapp 20,7mm und eine Steigung von etwa 1mm.


    Den Außendurchmesser hast du ja schon auf ein Zehntel. Die Steigung messe ich durch Andrücken eines Papierstreifens. So habe ich mehrere Gänge, die ich anschließend mit einem Lineal gemütlich vom Papier abmessen kann. Mit Lupe auf 0,2mm ... verteilt auf 5 Gänge lande ich bei 1/20 mm Genauigkeit. Das übertrifft kein Messschieber.


    Und vertraue nicht darauf, dass die ein Standard-UNC-Gewinde geschnitten haben. Ich weiß es nicht, aber auf einem Rohr halte ich ein Feingewinde nicht für ausgeschlossen, weil man damit die Rohrwandungstärke schonen kann.


    Zum Nachschlagen: https://www.gewinde-normen.de/unc-gewinde.html

  • Ja, im zusammengeschobenen Zustand ist er dann länger.

    Alternativ aufs Zusammenschieben verzichten und eine richtige Gitterrohrkonstruktion anbringen, dann ist der Tubus auch wesentlich steifer. Wenn die Stangen wechselseitig oben und unten verbunden werden (Prinzip Scherengitter) ist der Aufbau auch nicht langsamer als bisher.

    Oder die Verlängerungsrohrenden mit Innen/Außengewinde anfertigen lassen. Eine Gewindelehre zum anlegen kostet nicht die Welt, Kalles Methode erfordert schon ein gutes Auge und ein wenig Erfahrung.

    Du könntest auch einfach mal verschiedene Gewinde dranlegen/probieren, wenn die Steigungen in die Flanke passt, hast Du dir richtige Steigung .

    Anhand der von Kalle verlinkten Tabelle ermittelst Du dann die Steigung. Ich würde mal mit M8 anfangen, so rein aus dem Bauch raus könnte das schon eine 1,25 er Steigung sein. Dazu dann den Durchmesser und die richtige Gewindebezeichnung ist gefunden.

  • Hi Kalle,


    die von mir gemessenen 20,7mm kommen dem UNEF 13/16" am nächsten (20,638mm).


    UNEF-Gewinde ANSI/ASME B1.1


    Die Steigung hab ich gleich mal mit deiner Methode gemessen, da komme ich auf 1,3mm Steigung je Gang :thumbup:.


    Laut der Tabelle oben hat das 13/16" Extra Fine Gewinde 1,27mm Steigung.


    Übrigens eine top Seite zur Gewindeübersicht. Danke für den Link :thumbup:


    Markus

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  • Hi Jörg,


    auf das zusammen schieben möchte ich nur ungern verzichten. Ich lagere ihn in der Garage unter der Treppe - da stört er mich nicht und rolle ihn einfach raus, wenn ich ihn brauch.


    Möchte ihn auch weiterhin ganz zusammen schieben, da dann der Hut staubdicht auf dem Tubus liegt und weder HS noch FS verstauben etc.

    Oder die Verlängerungsrohrenden mit Innen/Außengewinde anfertigen lassen. Eine Gewindelehre zum anlegen kostet nicht die Welt, Kalles Methode erfordert schon ein gutes Auge und ein wenig Erfahrung.

    Das war auch meine Idee, bis ich das UNEF Gewinde in den jetzigen Stangen gesehen habe - der Innengewindeschneider alleine kostet gut 50€ =O


    Und das Gewinde in den jetzigen Stangen aufbohren und ein größeres metrisches Gewinde nach schneiden scheitert daran, dass

    die Wandstärke des Rohrs dann zu klein wird.


    Markus

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  • Moin Markus,


    warum sollte man die bestehenden Rohre nicht verlängern können?


    Das neue Gewinde kann unterhalb des bestehenden Gewindes angelegt werden.

    Der bestehende Gewindeteil kann abgesägt oder abgedreht werden. Die Verlängerung ist dann einfach 2cm länger.


    Ich würde aus praktischen Gründen neue Rohre verwenden. Als rohes Material kostet das mit Versand keine 30€. Die Rohre schwarz eloxieren zu lassen sollte auch noch bezahlbar sein. Zumindest wenn man vor Ort einen Betrieb findet.

    (Hell) Eloxiert habe ich für ca. 50€ gefunden. Der Aufwand für die Bearbeitung ist geringer, da nur eine Seite zu bearbeiten ist. Dabei ist es steifer/stabiler und vermeidet eventuelle Hakeleien an der Stoßstelle, wenn der Tubus zuassammengeschoben oder auseinandergezogen wird.


    Die Verschraubung kann ggf. auch mit gängigen Standard-Regelgewinde-Schrauben, z.B. M10, gelöst werden, wenn man einen Stopfen einklebt. Ich habe meine Anschlusstücke (normaler 8-Rohr Gittertubus) nur in die Alu-Rohre eingeklebt. Traut man dem "Frieden" nicht, macht man den Einsatz etwas länger. Ich habe sie so etwa 30mm lang ausgeführt. Die Klebefläche ist dabei ca 1200mm^2 groß. Bei Uhu-Endfest ist die Belastbarkeit > 10N/mm^2. Fönt man die Klebestellen, härtet also wärmer/heißer aus, ist die Belastbarkeit nocheinmal deutlich höher. Der Stopfen reißt da also auch bei mehr als einer Tonne Zug nicht heraus.

    Die originale Lösung ist sicher besser. Man muss aber das passende Werkzeug oder den passenden Kontakt haben.

    Wenn du die Stopfen einfach massiv in 25mm Ø ausführst und so bearbeitest/bearbeiten lässt, dass sie in die bestehenden Rohre passen, wird es mechanisch einfacher umsetzbar, da keine weiteren Teile mehr nötig sind. Der Preis ist etwas zusätzliches Gewicht. Da es nur um wenige cm geht, ist das aber übersichtlich wenig.


    CS

    Harold

  • Hallo Markus,


    Vielleicht findest Du auch passende Krallenmuttern, das spart das Kleben:


    Syntace Star Nut Krallenmutterset
    Das Star Nut Krallenmutterset mit abgerundeten Außenkanten zum Schutz des Gabelschafts. Technische Daten: Gabelschaft: 1 1/8" Material Schraube: Aluminium…
    www.bike-components.de


    Viele Grüße, Holger

  • Servus Harold,

    ...warum sollte man die bestehenden Rohre nicht verlängern können?


    Das neue Gewinde kann unterhalb des bestehenden Gewindes angelegt werden.

    Der bestehende Gewindeteil kann abgesägt oder abgedreht werden. Die Verlängerung ist dann einfach 2cm länger. ...

    stimmt, das würde funktionieren.

    Ich hätte aber gerne eine Rückfallebene und würde die Stangen daher gerne nicht absägen.


    Deine zweite Lösung ist jetzt auch meine. Habe schon die drei Meter Alurohr (25x3) und sechs Ölablassschrauben (M22x1,5) im Warenkorb liegen - warte da bloß noch auf die Rückmeldung vom Verkäufer bzgl. des Außendurchmessers des Schraubenkopfs (wäre schön, wenn der etwas größer als 25mm wäre, dann hätte ich gleich einen super Anschlag).


    Ein passender Gewindeschneider und Bohrer ist schon vorhanden.


    Bzgl. dem Eloxieren bin ich mir noch nicht sicher ob ich das Geld investieren soll. Nutze momentan Velourüberzieher für die Rohre und bin damit zufrieden.

    Schöner wär's aber sicherlich als blankes Aluminium.


    Gruß

    Markus

  • So, nach langer Überlegung habe ich gleich einen größeren "Umbau" geplant...


    Hab mir gedacht, dass vor dem Verlängern der Rohre es Sinn macht, gleich auf einen Okularauszug und FS zu wechseln, wie ich mir es vorstelle.


    Habe mir einen 75mm OOUk FS gebraucht beschafft und diesen heute vormontiert. Dazu musste ich allerdings den Halter etwas verlängern. Der am Spiegel angebrachte Halter hatte bereits den passenden Offset.



    - 65mm Stahlscheibe als Druckplatte für die Justageschrauben des FS


    - 2 Beilagscheiben um die Bohrung der Druckplatte zu verkleinern


    - 24mm lange, M6 Gewindebuchse als Abstandshülse zwischen ursprünglichem FS-Halter und der Druckplatte


    - Feder und M6 Schraube zwischen Spinne und Druckplatte


    Zuerst alles montiert und überprüft ob alles funktioniert, danach wieder runter mit der Spinne und alles schön geschwärzt. Jetzt ist es wieder schön dunkel. 8)



    Unter dem Strich komme ich jetzt von 24,6% auf 18,5% Obstruktion und spare mir im Hut 170 Gramm Masse, die ja auch erst runter kühlen muss.


    Die Ausleuchtung soll dann nach dem Umbau 12mm 100% FOV haben. Die Gitterrohre werden ja noch verlängert...


    Grüße Markus

  • Markus85

    Hat den Titel des Themas von „Gitterrohre verlängern und Versteifungsmaßnahmen“ zu „Gitterrohre verlängern, kleinerer FS und neuer OAZ“ geändert.
  • So, mal wieder ein bisschen Zeit gefunden und weiter gebastelt...


    Die Alurohre musste ich von 25mm Durchmesser auf 24,9mm runter schleifen. Die Führung am Tubus wollte ich nicht aufbohren, denn so kann ich alles auch wieder Rückgängig machen.




    M22x1,5 Gewinde in die auf 19,5mm aufgebohrten Rohre geschnitten und dann den Hut drauf gesetzt:



    Mit Ölablassschrauben jetzt von oben verschrauben und...



    schon ist er um einige Zentimeter länger :).


    Ich finde auch, dass man die 170 Gramm weniger im Hut merkt. Obwohl der Hebel jetzt länger ist, lässt er sich schöner führen - vielleicht ist das auch nur Einbildung, mir kommt's aber so vor.


    Auf dem Bild sieht man mit der alten Veloursmütze wieviel länger er jetzt ist und rechts ragen die Rohre noch etwas über die Führung hinaus. Die genaue Länge muss ich noch anpassen. Dazu brauche ich aber klaren Himmel.


    Auf das Ende der Rohre kommt zum Schluss noch ein Anschlag aus dem 3D Drucker drauf, dass ich den Hut immer komplett bis zum Anschlag raus ziehen kann.


    Grüße

    Markus

  • Hallo zusammen,


    endlich den Rest auch geschafft und für den neuen OAZ eine passende Basis gedruckt.


    Beim neuen OAZ hatte ich nur die Wahl des Radius für einen 8" oder 10" Tubus. Die originale Basis stand also rund 4mm vom Tubus ab, was nicht nur Streulicht verursacht, sondern mich auch Ausleuchtung kostet... Jeder Millimeter zählt ^^.


    Hier die originale Basis:



    Also ran ans Zeichenprogramm und konstruiert:



    Habe gleich eine OAZ-Blende mit rein konstruiert, die natürlich nicht in den Strahlengang ragt und zur Stabilität bei trägt.



    So sieht das dann aus, wenn der OAZ 4mm näher am Tubus ist:



    First light hatte ich mittlerweile auch schon, es passt ^^ !!!


    Der HS füllt zwar auf dem Spiegelbild des FS diesen gut aus, habe aber Rings um den HS noch ein wenig Luft, gefühlt 1mm.


    Alles in allem ist er jetzt 70mm länger und hat statt 24,6% jetzt 18,5% Obstruktion:



    (Den alten Velours-Schoner habe ich als Maßstab genommen)


    Und hier nun noch der neue höhenverstellbare Anschlag:




    Die Schrauben werden noch durch Madenschrauben ersetzt.


    Ich möchte mich noch für die zahlreichen Tips und Ratschläge bedanken: Vielen Dank ans Forum :*


    Grüße

    Markus

    Skywatcher FT 16" f4.4 :dizzy:

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    2 Mal editiert, zuletzt von Markus85 ()

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