Ich wollte schon immer eine Remote Steuerung für mein Teleskop. Leider hat mir die eigene Unwissenheit, räumliche Gegebenheiten, fehlerhafte Technik, nicht eingehaltenen Hersteller Spezifikationen, und vieles mehr immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Über die letzten Jahre hatte ich oft das Gefühl , das Murphys Law zu einer Art Lebensmotto geworden ist. Immer wieder hat irgend etwas nicht funktioniert. Instabile Netzwerkverbindungen, Maximal Längen von USB und Seriellen Kabeln. Rechner, die Konfigurationen verloren oder auf einmal nicht mehr das taten was sie sollten, Guide Cameras die nicht mehr erkannt wurden, Montierungen, die mitten im Guiding abbrachen, oder einfach mal von einem auf den anderen Tag rückwärts liefen, Remote Verbindungen, die aus unerklärlichen Gründen abbrachen, und die Fehler erst nach Tagen und kompletten Neuinstallationen wieder zu beheben waren...ohne jemals den Grund festzustellen, u.s.w. Ich habe mich also durch alle erdenkbaren Verbindungen, Wifi, Ethernet, USB, Seriell , Bluetooth u.s.w. gekämpft , ebenso alles von Raspberry , über Linux , Android, Apple, Remote, teilweise remote oder in Kombination gekämpft. Auch waren an dem seit Jahren dauernden Spiel Montierungen von Celestron, Ioptron und Skywathcer beteiligt , Cameras von ZWO QHY, toupTech , Omegon , Nikon , Fuji und Pentax.
Nun bin ich also am Ziel , Gott, Buddha, Allah , Vishnu , und der eigene Hartnäckigkeit sei Dank. Mein funktionierendes Setup läuft nun seit Tagen, zig mal rauf und runter fahren, configurieren, plötzlichen Stromausfällen , wärme und kälte Test, sowie verschiedenen Zugriffs und Standaort Möglichkeiten und unterschiedlichem an und ab gestecktem Zusatz Equipment ...stabil. Und das sowohl von einem Macbook im Schlafzimmer, einem Win 10 Home Notebook im Garten und einem High Power Desktop mit 2x 30 Zoll Monitor. Somit habe ich mich nun mutig wie ich bin, an die Verkabelung und den Anbau an die Montierung gegeben.
Natürlich möchte ich meine positiven Erfahrungen mit euch teilen, viellicht ist es ja dem einen oder anderen schon mal ähnlich gegangen wie mir.
Das Kernstück bildet ein hochwertiger TP Link 1GB Switch, an den einmal per Ethernet Kabel mein Desktop, sowie per Fritz Wifi die mobilen Geräte angeschlossen sind. Die Verbindung in den Garten läuft über einen TP Link Power Line Adapter, der dann im Garten in einem Meter Entfernung von der Montierung ein stabiles WIFI Netz zur Verfügung stellt. ( allein daran sind ganze Kisten von Router, Switches und Repeater kläglich gescheitert) . Am Switch sitzt noch ein QNAP 4Bay Server zur Datei Ablage.
Als Montierung kommt eine Celestron CGX zum Einsatz , die direkt über USB an den an der Montierung angebauten Mini PC ( Mele Quieter) angeschlossen ist , der unter Win 10 Pro läuft , mit dem Wifi im Garten verbunden ist, und als Remote Desktop angesteuert wird. Der PC hat, zumindest bisher, kaum eine merkliche Wärme Entwicklung. Sollte sich das jedoch anders entwicklen, muss ich die Position an der Montierung noch mal überdenken. PC und Guideskope sollen samt Verkabelung fest an der Montierung bleiben, daher der Anbau über eine lange Schiene und die Investition in eine neue Klemme. Die Montierung wird über Celestron CPWI gesteuert , das seinerseits über Ascom mit N.I.N.A vernetzt ist. Die Guide Camera ist eine QHY5-III B&W mit 130mm mini Guide Scope ( auch von QHY) die nicht über ST 4 sondern mit USB 3 über die MELE PC /Ascom auf PHD2 läuft und natürlich auch mit N.I.N.A vernetzt ist. Am Teleskop sitzt eine gekühlte OMEGON 16000 , ebenfalls über USB3 an den Mele PC angeschlossen. OK...Was mir noch fehlt ist der Autofocus ....der kommt mit dem nächsten Budget. Bis dahin wird noch draußen im Garten mit Laptop fokussiert . Dazu benutz ich die Omegon Software, da hier die Latenz etwas geringer ist als bei der Bildwiedergabe über NINA. Aufnahmen mache ich aber über den Nina Sequenzer , abgespeichert wird das ganze dann direkt auf dem QNAP Server.
Zusätzlich ist an dem Mele PC noch ein GPS Empfänger angebracht, um immer die genau Position und Zeit zu haben.
In NINA kommt zur genauen Ausrichtung auf Objekte noch der ASTAP Plate Solver zum Einsatz.
Alle bisherigen Test zur Einrichtung (über CPWI) und Ausrichtung ( über NINA /ASTAP) waren , trotz mehrmaliger auf und abbauten, nun SPOT On, d.h. das System braucht somit weder Okular noch Handsteuerung.
Das ganze hat jetzt noch genau EIN Kabel. Ein ( 6mm2) 12 V Kabel , da günstiger Weise sowohl die Celestron Montierung , sowie der Mele PC und die Kamera Kühlung an 12V laufen.
Unten mal ein Bild von der gerade stattfindenden Verkabelung ( mit testweise angebautem Skywatcher ED ) sowie vom Remote Desktop. auf dem 30" Bildschirm.
Da der Mele PC 2 Bildschirme unterstützt, kann man das remote sogar auf 2 x 30 Zoll darstellen., falls man noch ein paar Fenster mehr haben möchte. Zur Zeit habe ich aber noch Stellarium auf dem zweit Bildschirm,.