Mit den Ferngläsern in der Heimat

  • Unfassbar, der letzte Urlaubstag in der Heimat sollte tatsächlich mit dem schönen Wetter enden und nochmal eine Beobachtungsnacht in den Tiefen Brandenburgs zulassen. Danke an Rene für die Vorwarnung, dass ich diese Nacht rechtzeitig ins Blickfeld bekam...


    Das schrie nach meinem Heimatberg, dem sogenannten Silberberg. Woher der Name kommt, kann ich nur mutmaßen, vielleicht sind es die schönen silbrigen Lichtverschmutzungsgürtel gen Osten und Westen (s. nachstehendes Panorama) ;) Nein, das ist mein heimatlicher Beobachtungsplatz, der vom östlichen Stadtrand Berlins in 30 min mit Zug gen Osten erreichbar ist. Top-Platz gemessen an der für mich günstigen Lage und dem Potential dort.

    Ich freute mich riesig drauf. Obwohl der letzte „Berg-Besuch“ erst ein halbes Jahr her ist, hab ich es bisher noch nicht geschafft, ein gescheites Panorama anzufertigen dort oben. Oben heißt hier 57 üNN, nur 10 m höher als das nächste Örtchen.


    Um die 10 Höhenmeter auch gut mit dem Radl zu meistern, hab ich extra vorher ein Latschenkieferbad genommen ;) Nee, ich war vorher joggen und generell bisl zermatscht. Natürlich Top-Voraussetzung für eine durchzumachende Nacht. So schaute ich, dass ich möglichst spät loskam um mich noch ein wenig zu erholen aber gleichzeitig genug Zeit vor Ort zu haben, um gut 3 h vom Himmel mit meinen beiden Ferngläsern zu nutzen und ein wenig zu photographieren. Kurzum: schlichtweg einfach die Szenerie genießen ohne viel Stress und Equipment-Huddelei.



    Feld, Flur, Tau.


    Als einziger stieg ich aus dem Zug in die Dunkelheit und das scheinbar verlassene Örtchen aus und radelte drauflos, 12x42mm und 10x22 Fernglas im Gepäck nebst Stativ und Winterklamotten.

    Erst gings erst durch Nebel auf den Wiesen am Ortsrand und anschließend durch kühle dunkle Latschen, wo ich bewusst mitten auf der Straße radelte, damit ein möglicher Wildwechsel noch die Chance hatte auf mich zu reagieren und mir nicht gleich auf der Pedale sitzt.

    Zu meiner Überraschung war der Berg weniger anstrengend als gedacht und ich war schneller da. Vermutlich, weil meine letzten Radlerinnerungen einen 12“er in der Hauptrolle hatten...

    Als ich ankam war es kurz nach Mitternacht und der Himmel war mehr oder minder verschleiert, nur im Nordosten sah es gut aus. Wieder zurück, letzten Rückzug vor dem Morgen noch erwischen?

    Erstens nee, zweitens zog es in wenigen Minuten wieder freier, puh. Wäre nicht das erste mal, entgegen aller Prognosen 4 h unter versifftem Himmel zu hocken...

    Licht aus, Lage checken. Die Stille.

    Die Stille.

    NICHTS aber auch gar nichts war zu hören. Kein Lufthauch, nicht ansatzweise. Nichtmal eine Mücke kam vorbei, mit der ich bei der Feuchte um die Zeit noch gerechnet hätte. Wo es unten im Ort noch erstaunlich trocken war, ist es hier weiter oben doch leider feuchter. Am Boden glitzerten schon Tropfen von der Luftfeuchte in den Halmen der Wintersaat. Ich breitete meine Isomatte aus, baute schonmal grob die Kamera auf und checkte skysafari bzw. meine zuvor angefertigten Screenshots.


    Objekte?


    Danke an Christoph hier im Forum für sein Bild der Nova bei M 52 im entsprechenden Veränderlichen-Thread, irgendwie bin ich über dieses Bild am Handy zuerst gestolpert welches mir hilfreich zum Auffinden erschien. Dies war eines der geplanten Objekte.


    Im wesentlichen hatte ich nur 2-3 konkrete Objekte vor, ansonsten einfach so rumgucken.

    Ich hatte trotz der Hilfen per Bild und Skysafari Mühe, die richtige Ecke der Nova zu finden, mit Fernglas bin ich noch ungeübt. Trotz eingeblendetem Bildkreis des Fernglas-Sehfeldes in Skysafari. Tolles feature übrigens.

    Irgendwann hat es endlich geklappt mit der Sichtung, nach einer Dreiviertelstunde mit Wolkenschwaden, die aber nicht allzu sehr störten, weil ich eh die meiste Zeit auf den Karten rumgeguckt hab.

    Mittlerweile gab es eine zunehmende Geräuschkulisse. Motorräder, die in Kurven fahren? Nee, irgendwann war klar, das sind röhrende Hirsche! Man merkt im Forum, es wird Herbst. Erst ganz schwach aus Nord, dann auf einmal auch aus Südost, dann lauter werdend...verschwindend.



    Kürzlich bei Rene zu Besuch berichtete er mir von den Schwierigkeiten, mit einem 8x20mm-Fernglas den kleinen Hantelnebel M 76 zu sichten. Da bin ich natürlich gleich drauf angesprungen und hab das auf meine Agenda für mein 10x22 Fernglas gesetzt, worauf ich nun tierisch gespannt war.


    Praktisch identische Voraussetzungen würde ich sagen, er wird es bei gutem Landhimmel probiert haben, dennoch stets bisl feucht. Bei mir jetzt stand das Objekt schön hoch, guter Landhimmel, gut feucht, Beobachtungserfahrung vergleichbar, Ehrgeiz auch...

    Zuerst mal hab ich mit dem 12x42 nach dem Nebelchen geguckt, um mich drauf einzustellen wie das Suchgebiet aussehen muss. Ich fand via skysafari und dem 42er Fernglas sogleich zwei 10mag-Sternchen, an denen man sich gut orientieren kann, die in unmittelbarer Nähe zu M 76 stehen. Der Nebel selbst war auch zu erkennen, aber man muss schon wissen wo er genau ist. Im 12x42 waren diese 10mag-Sternchen zwar noch gut zu erkennen, aber dennoch einigermaßen schwach – woran soll ich mich denn dann im 10x22 orientieren? Hmmmm.

    10x22 angesetzt: hui! Auch hier waren die 10mag-Sternchen ganz schwach erkennbar. Wahnsinn, aber ich begann mich zu erinnern, dass ich schonmal mit dem kleienn Glas in die 10mag-Region vorgestoßen bin... Nun die Jagd nach dem Nebelchen. Wackeln ist tödlich. Fernglas auf das Gesicht auflegen fiel aus, denn die Atmung und der Puls machen alles zunichte. Also irgendwie frei vor dem Gesicht halten und versuchen still zu halten. Ganz schwach, aber GANZ schwach, tauchte reproduzierbar an der richtigen Stelle eine Aufhellung auf. So schwach wie das war, ist klar warum das mit 8x20 nochmal eine andere Übung ist: Minimalst weniger Öffnung und v.a. etwas weniger Vergrößerung. Es bleibt aber Luft nach oben, denn auf dem Berg wäre vermutlich auch ein 8x20 erfolgreich. Mein kleines Kowa hat möglicherweise auch einen kleinen Vorsprung wegen den hochdurchlässigen Prominar-Linsen.

    Jetzt war erstmal Zeit für ein Brot und ich knipste anschließend etwas herum. Extra für Jörg, der letztens Bergpanos vermisst hat, liefere ich hier nun nach, ich hab sogar ein Gipfelkreuz gefunden! ;)

    Wer hätte das gedacht auf 57m üNN...




    Zu meiner Überraschung hab ich das Stativ im Gras ohne jedes Gefummel so gut ausrichten können, dass ein 360Grad-Pano ohne jede Abweichung funktioniert hat. Ist mir so noch nie gelungen, trotz elektronischer Wasserwaage in der Kamera.





    In der Ferne krachen Hirschgeweihe aneinander... Verhalten aber vorhanden ruft auch eine Waldohreule.


    Jetzt kann man langsam mal anfangen, den Himmel zu genießen und nicht so Geknaupel zu suchen. Rauf auf die Isomatte, Deckel vom 12x42 ab, M 31 gucken. Sowie ich mir die Okulare abschirmen wollte, beschlugen sie. Schade! Dabei erhöht das doch immer das Spacewalk-Feeling. Aber auch so hatte ich den Eindruck, dass dies mein bisher bester Anblick der Galaxie im neuen Fernglas war, trotz Wendelstein. Aber der Eindruck ist sehr ähnlich, wieder leicht geschwungen an den Enden, untypisch für dieses Objekt. Wo ich nun schon in der Ecke war, habe ich noch NGC 891 mit dem 12x42 probiert: recht einfach, wirkte wie gemotteltes Kettchen schwächster Sternchen, die breites und längliches Glow provozieren, aber Position und Ausrichtung waren exakt richtig.


    Im Fuhrmann stiegen die Haufen höher. Aber entgegen der allgemeinen Kombi der drei Haufen in einer Reihe gefiel mit eine Kombi besser, die 2 der Messierhaufen mit einem NGC (1893?) kombinierte, die bequem in den 6,5 Grad ein Dreieck bildeten. Toller Anblick! Bei IC 405 kam es mir so vor, als wäre schon ohne Filter was nebliges zu sehen gewesen, komisch, das muss ich nochmal in Ruhe prüfen. Aber die Arme fingen an zu wackeln.


    Mirachs Geist hab ich noch versucht, aber das wurde nichts, nix gesehen.


    Das ganze Gesurfe nach M 52 hat mich natürlich über diverse andere Haufen stolpern lassen, zuweilen Paradeobjekte. Erst recht spät stolperte ich über einen wunderschönen engen Haufen, gerahmt von 2 helleren Sternchen in gleichem Abstand. Ich hatte Carolines Haystack erwischt, ein klasse Haufen in kleinen Geräten, im 72er Apo bezaubernd in meiner Erinnerung.


    Wie schon bei Rene in der Heide hielt ich auf die Plejaden: auch hier zeigte sich der Merope-Nebel einfach im 12x42 Fernglas. Wahnsinn, wie muss das erst auf dem Berg im Fernglas aussehen, bei noch besserer Transparenz …

    h und chi... klar... da bin ich mehrfach hingeschwenkt, was will man da schreiben ;)


    Mehr oder minder zum Abschluss schaute ich noch auf den Nordamerika-Nebel. Stark, wie einfach der in so einem Gerät mit 6,5 Grad Sehfeld ist. Toller Anblick, obwohl der Schwan schon im Lichtsiff abzutauchen begann. Auch den Cirrusnebel habe ich hier nochmal probiert, gleich gegen Mitternacht. Auch hier ist der zweite Bogen, der schwierigere Teil, der Sturmvogel, im Fernglas zu sehen, wenngleich das kurze Stück welches über den anliegenden Stern hinausragt ohne Filter wieder verwehrt bleibt.


    Erstaunlich, dass dies in Lichtglockennähe noch so funktioniert. Man muss es erstmal gesehen haben, dann wird es auch unter schwierigeren Verhältnissen einfacher.


    Gegen Viertel vor Vier war es an der Zeit, sich wieder aufs Rad zu schwingen. Der feuchte märkische Sand knirschte in der Kette. Mangels Halterung für das Vorderlicht musste ich es in der Hand halten und die GripshiftSchaltung war dann nur überkreuz am Lenker zu bedienen, mit der linken Hand am rechten Griff. Nicht nachmachen liebe Kinder. Vor allem nicht, wenn es bergab geht. Ich genoss es, durch den lichten Teil des Waldes mit Blick zum Orion dahinzugleiten, der trotz hellem Vorderlicht wunderbar über der Straße prunkte, die hier und jetzt nur mein war. Ich blieb jedoch vernünftig und achtete weiter auf die Straße, gerade zur Dämmerung. Zu gern hätte ich einfach weiter in den Himmel gestarrt. Die letzte Aktion dieser Art endete jedoch im Straßengraben … So knirschte ich mich mit genügend Zeitpuffer durch den dunklen Wald in den wartenden Nebel, kurz vor 5 Uhr lag ich im Bettchen.

    Der eine oder andere hat ggf. schon einmal etwas von sog. „Pflegepanzern“ gehört. Panzer, die extra auf ehemaligen Truppenübungsplätzen umhergurken, um das durch sie geschaffene alternierende offene Flächen-Mosaik zu erhalten.

    Morgens 8.45 Uhr. Die Pflegepanzer sind da!! Was haben die im Innenhof zu suchen?

    Ich rieb mir die verkniffenen Augen: Der Hausmeister war per Aufsitzmäher unterwegs, dass es im Innenhof nur so schallte und bollerte.


    Na dann – guten Morgen und CS!


    Norman

  • Hallo Norman,


    Schöner Reisebericht.

    M52, der davorhockende Skorpion und Carolines Rosenhaufen (oder Haystack), natürlich h und chi mit Muskelmännchen und ET (Eule) gehören mit M31 zu meinen Standardfernglasobjekten, weil die durch mein ketzerisches Glasdach vom Fernglassessel aus erreichbar sind, so schön im Warmen, Trockenen. Die Fuhrmann-Ms gehen natürlich auch, später. Für weiter östlich muss ich den Wagen dann drehen, das kommt irgendwann.

    Sag mal, hast Du irgendwelche Filter an Deinen FGs verwendet?


    Nachher geh ich auch noch raus, sobald der Mond untergegangen ist.


    Gruss aus der Uckermark,

    CS,

    Henning

  • Norman, du Teufelskerl,


    mit dem Rad auf den HeimatBERG, ja Wahnsinn. Ist der Kerl eine Woche in der Heimat, dann spricht er bei sanften Erhebungen schon vom Berg.

    Eine Woche vorher hast Du noch geschmunzelt, als ich Dir die höchste Erhebung bei mir gezeigt habe und sie als Berg bezeichnet habe. Und der liegt sogar 30 m über dem normalen Niveau.


    Ein wunderschöner, atmosphärischer Bericht und ein geniales Gipfelkreuz.

    Die Brunftzeit hat also begonnen. Schade, dass die Neumondphase nun vorbei ist, bei uns röhrts auch immer ordentlich. Aber Ende September sollte da auch noch was gehen. Vor zwei Jahren ging es mir ähnlich wie Dir. Erst war ich überrascht, dann fand ich es cool und irgendwann nur noch nervig, weil sich einer der Gesellen ganz in meiner Nähe postiert hatte und mich vermutlich wegröhren wollte.


    Zu Deinen Beobachtungen:

    M 76 im 10x22, gratuliere. Das ist eine Leistung. Im Zweifel machen die 2x mehr den Unterschied, schätze ich. Ich hatte damals gute Bedingungen, habe es extra in der Lieberoser Heide probiert und abgewartet, bis M 76 schön hoch steht. Na ,wenigstens mit dem 8x30 werde ich M 76 nochmal probieren, mit dem 8x20 habe ich es aufgegeben.


    NGC 891 im 12x42? Wow. Gratuliere allerherzlichst. Das ist eine Leistung! Die Galaxie habe ich bislang im 16x70 FG und im 18x70 FG beobachtet. Dort fand ich sie schwer, aber nicht grenzwertig und wäre nie auf die Idee gekommen, zu einem noch kleineren Fernglas zu greifen. Jetzt hast Du meinen Ehrgeiz geweckt.


    M 31 haben wir ja eine Woche vorher im 18x70 leicht geschwungen gesehen. Jetzt also auch im 12x42. Das scheint eine wirklich transparente Nacht gewesen zu sein.


    IC 410 ist eigentlich einfacher als IC 405, haste vielleicht IC 410 gesehen? IC 405 wirkt ja eher wie ein Dunkelnebel. Kann aber auch sein, dass ich mich irre.


    Und Norman, siehste ... selbst Henning empfiehlt das Muskelmännchen. Auf das wollteste Dich ja nicht einlassen letzte Woche.


    Beste Grüße


    Rene



  • Servus Norman,


    Berg, wenn ich da Berg lese. Nicht mal ein Buckel ist das, höchstens ein Buckerl ("Hügelchen") 8o


    Danke für deinen coolen Bericht! Ich bin im Moment meist mit einem alten Russland-Fernglas unterwegs. Mit Randunschärfen und einem recht engen Gesichtsfeld (20 x 70). Damit ist der Cirrus-Nebel kein Problem, aber den dünnen Ausläufer über dem Stern (52 Cygni? Habs grad nicht im Kopf) für mich auch unsichtbar ist. M 76 muss ich mal versuchen (hätte gedacht, dass die Flächenhelligkeit nicht reicht). Dass da mit einem 22er-Glas überhaupt was zu erkennen ist, hätte ich nie gedacht. Coole Sache.


    Und freut mich, dass dir das Foto der Nova bei M 52 geholfen hat. :thumbup:


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hehe, schönen Dank, dass Du an mich gedacht hast. :)


    Ich überleg die ganze Zeit, das Gipfelkreuz hab ich doch schon mal irgendwo gesehen. :S


    Im August war ich in der Gegend unterwegs, auf dem Wasser mit dem Segelboot. Ist schon eine sehr schöne Ecke dort. Auf dem Wolziger See, hatten wir auch so eine Ausnahmenacht, ich konnte nicht schlafen, weil mir die Sterne ins Gesicht strahlten, also hab ich auch erstmal mit dem 7x50 Marineglas den Himmel abgegrast.

    Ich hab sogar versucht freihand vom schwankenden Boot den Himmel zu fotografieren, man erkennt lauter Sternbilder mit sehr eiförmigen Sternen. Beeindruckend was die kleine Kamera schafft.


    Viele Grüße!

  • Hallo Henning,


    dankeschön! Nein, ich hatte keine Filter dabei.


    Grüß dich René,


    lieben Dank für die Blumen :) Mit 8x20 an M 76 aufgegeben? Witzigerweise hat mir gestern ein Kumpel geschrieben, dass er genau dieses Ultravid jetzt auch hat... :smiling_face_with_smiling_eyes: :smiling_face_with_halo: :winking_face:

    M 31 hatte ich auch bei Dir in der Heide im 12x42 schon geschwungen gesehen. An den Anblick im 18x70 hingegen kann ich mich nur insofern erinnern, als dass die Galaxie da noch monströser erschien :beaming_face_with_smiling_eyes: IC 405/410 ... in der Tat, da war ich mir auch nicht sicher. Das ist das blöde mit den 50/50-Chancen. Als Orientierung dient ja das helle 3er Sternekettchen... auf der einen Seite ist 405, auf der anderen die 410.

    Von der Lage her dachte ich, eher bei der 405 gewesen zu sein, aber eben tatsächlich noch unsicher. Ich guck nochmal.


    einer der Gesellen ganz in meiner Nähe postiert hatte und mich vermutlich wegröhren wollte.

    :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing:


    Mit diesem Muskelmännchen steh ich auf Kriegsfuß, das hat schon mein Astrokumpel Ronald erfahren müssen (ich glaube das war sogar am Silberberg), der geduldig versucht hat, mir das zu beschreiben am Himmel... aber mir fehlt da einfach die Geduld bei sowas. Ich investiere meine Zeit lieber in Augenverrenkereien statt Ratereien ;)



    Servus Christoph!


    Lieben Dank auch Dir für Deine nette Rückmeldung. Ja ich glaube Dein Bild war da im handy prioritär zu sehen, weil ich datentechnisch am Limit war und zumindest Dein Vorschaubild (?) sichtbar war.



    Hi Jörg,


    na ich hoffe doch, Du konntest auch bisl mit Teleskop beobachten die letzte Zeit! :) Aber mit FG spontan auf ner Tour den besten Himmel nutzen ist auch was Feines. Feihand Sternenhimmel fotografieren... jetzt sag nicht, du hast wie ich als Kind auch mal versucht, freihändig im Stehen Rad zu fahren :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing:


    Schöne Grüße und CS euch

    Norman

  • Ganz schwach, aber GANZ schwach, tauchte reproduzierbar an der richtigen Stelle eine Aufhellung auf...

    Hattest du bei der dünnen Luft da oben Sauerstoff dabei, so wie sich das bei Beobachtungen in exremen Höhen gehört? :love: :D


    Köstlicher Bericht. In der Disziplin Beobachtungsoutput pro CO2 Verbrauch bist du unter den mobilen Beobachtern mindestens Europameister.

  • Hi Stathis,


    im Gegenteil, ich habe die Luft angehalten, um Bergbedingungen zu simulieren :winking_face_with_tongue:


    Danke Dir, freut mich :)

    stimmt, in Sachen CO2 schaut das hobbymäßig gar nich so schlecht aus bei mir... naja, irgendwie muss ich ja andere Laster kompensieren, z. B. meinen neuseeländischen Gold-Kiwi-Konsum :smiling_face_with_halo: :winking_face:  (Die italienischen Varianten davon schmecken leider einfach nicht)


    Was hat es denn mit dem "offiziellen Beitrag" auf sich, was da bei Dir blau unterlegt ist?


    Schöne Grüße und CS

    Norman


  • Hallo Norman,


    was für ein toller Bericht. Ich bin ja nicht so der Fernglasastronom, aber wenn man das so liest, bekommtt man Lust es doch mal wieder mit dem 8x42 zu probieren. Oder das 20x80 mal wieder aufs Stativ zu packen. :P


    Zu IC 405/410: ich finde 410 auch deutlich einfacher als 405. Genau genommen habe ich 410 „entdeckt“, als ich eigentlich auf der Suche nach dem Flaming Star Nebula (IC405) war und habe die beiden auch zuerst verwechselt. Hier eine Zeichnung von IC410 am 6“er:



    Links im Bild die charakteristische Sternkette, die die beiden Nebel trennt.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus,

    dankeschön :)


    Ja, allgemein ist nicht von ungefähr so ein Trend zu Ferngläsern zu beobachten, gerade wo jetzt öfter mal lange Durststrecken mit nur kurzen Zeitfenstern waren ...

    Hin und wieder ist so eine Fernglasaktion echt bereichernd, so hatte ich z. B. bisher nie Dunkelnebel auf dem Schirm... aber dafür ist ein FG ideal... Auch ideal, um damit abseits der Zivilisation unterwegs zu sein, wiegt ja nix :)


    Schöne Grüße und CS

    Norman

  • Hallo Norman,


    da hast du ja mal wieder mächtig Kondition gezeigt. Wo ist denn dieser besondere Hügel, in der Nähe von Bad Saarow?


    Zu den Objekten, ich hätte nicht gedacht das NGC 891 mit einem 12x42 Fernglas möglich ist, habe es alledings auch noch nicht versucht, werde es mal mit 20x70 probieren. Mit größerer Öffnung finde das Objekt auch nicht immer einfach, schön halt die Einbettung in die vielen Milchstrassensterne. Was mich mal interessieren würde, wie blickst du mehre Stunden mit gradsichtigen Ferngläser in den Himmel ohne das es anstrengend wird?


    beste Grüße aus dem regnerischen Nord-Osten


    Thomas

  • Hallo Thomas,

    lieben Dank für Deine nette Rückmeldung.


    Ah nee, nichts mit Bad Saarow, hab ich selber grade was korrigieren müssen.


    Linke größere Lichtglocke ist Frankfurt Oder, rechte Lichtglocke Fürstenwalde. Alles andere per PN.


    Mehrere Stunden halte ich das FG natürlich nicht. Vornehmlich im Liegen dann aber beobachtend und das Glas im Gesicht und Arme auf / am Körper abstützend. Stativ hab ich auch dazu, kam aber nicht zum Einsatz. Ist freihand oft dennoch bequemer, auch wenns anstrengender ist.


    So eine Arm-Ausleger Montierung ist für meine Zwecke zu unhandlich und zu viel Gefummel. Da bleib ich erstmal lieber bei Liegestützen um es freihand hinzubekommen ;)


    Schöne Grüße aus dem regnerischen München


    Norman

  • Norman,


    oder vielleicht auch Thomas,


    Mein Minox 10x43 habe ich vor einiger Zeit ganz frech verswarovskisiert, indem ich eine verstellbare Stirnstütze gebastelt habe. Als Brillenträger und Homo Sapiens kann ich die Augenmuscheln leider nicht auf den Brauen absetzen, so kam es dazu. Das entlastet ganz ordentlich, man sollte es nicht glauben. Leider passt das Glas so nicht in die Tasche, aber wenn ich am Beobachtungsort angekommen ist, schraube ich die Stütze einfach schnell am vorderen Fotogewinde an und los gehts.

    Danke, Swarovski.

    CS,

    Henning

  • Ja, die Swaro-Stütze hab ich sogar, allerdings umgebastelt, weil das Original eben für meinen Schädel nix taugt. Hilft zwar nicht in allen Lagen, aber schonmal besser als nix. Rene meinte auch "wie ein halbes Stativ". Wohlbemerkt meine Bastellösung, nicht die originale ;)


    CS

    Norman

  • Ja, die Swaro-Stütze hab ich sogar, allerdings umgebastelt, weil das Original eben für meinen Schädel nix taugt. Hilft zwar nicht in allen Lagen, aber schonmal besser als nix. Rene meinte auch "wie ein halbes Stativ". Wohlbemerkt meine Bastellösung, nicht die originale ;)


    CS

    Norman

    Die Stirnstütze war in der Tat eine wesentliche Erleichterung und beruhigte das Bild deutlich.

    Hach ... wenn die Swaros einen Stativanschluss hätten, ich würde echt anfangen zu überlegen. Das 12x42 geht mir nicht mehr aus dem Kopf, schon allein das gefühlte riesige Gesichtsfeld am Tage, die Ränder kaum zu sehen. Und nachts dann die einfache Sichtung/Abgrenzung vieler Dunkelnebel. Genial. Das 10x32 hat auch beeindruckende Daten und 7,5° GF, idealst für die Tagbeobachtung!.

    Norman, mit dem Fernglas haste alles richtig gemacht.

    Wenn ich Dir was wünschen könnte, probier das Fernglas mal auf so einem Binofix-Stativadapter von Zeiss o.ä., schnall einen Kugelkopf und ein Stativ mit Kurbel drunter ... dann könnte das Deine Standardschnellgreifundaufsfahrradschwingausrüstung schlechthin werden ;)


    Beste Grüße


    Rene

  • Hi Rene,

    hihi :)


    Stativadapter? Nanö wieso... Genau so eine Halterung hab ich ja (selbstgebauterweise mitgehabt letztens). Nur das Stativ war kürzlich zu kurz, weshalb wir das Glas ja dann in die Hand genommen haben, haste anscheinend verdrängt weils so unbequem war ;)



    Aber Kurbel hast Recht, das war an Deinen Stativen echt klasse.


    Bei Gelegenheit guck ich nachm neuen kleinen Stativ... :smiling_face_with_smiling_eyes:


    Schöne Grüße

    Norman

  • Hallo

    Ich wohne genau da ... wo andere im Urlaub in die Sterne schauen. Nur auf einen Hügel fahre ich nicht zum spechteln, sondern in eine dunkle Ecke.

    Hättest du dir einen Euro eingesteckt und wärst die Rauener Berge hoch gefahren, dort steht ein Aussichtsturm ... :) . Am Tag Sicht bis Tropical Island.

    Mit dem Auto nicht anzufahren, aber per Rad bist du zz oben und noch schneller wieder zurück, alles Asphaltweg.

    Schön das du hier deinen Spaß hattest.

    mfg Henry

  • Hallo

    Hmmm, lt Karte steht das Ding im Dunkelbereich, aber ich war da auch noch nie Nachts oben. Liegt halt auf einer meiner Radtouren.

    Fwd strahlt bestimmt ein Rtg Nord/Ost, Saarow südlich - deshalb fahre ich ja auch in die dunkle Ecke ^^

    Von meinem Wohnwagen (Standpunkt) aus - sieht Fürstenwalde mit etwas Überbelichtung dann aus wie auf dem Bild.

    Wenn du möchtest, schreib mir doch mal per PN wo du etwa warst. :evil1: In etwa ahne ich es ...

    Und wenn mal wieder einer hier rumkurvt - schreibt doch mal Bescheid.

    mfg Henry

  • Hallo Norman,

    Mit diesem Muskelmännchen steh ich auf Kriegsfuß, das hat schon mein Astrokumpel Ronald erfahren müssen (ich glaube das war sogar am Silberberg), der geduldig versucht hat, mir das zu beschreiben am Himmel...


    Glaub ihnen, dass es sich lohnt ^^ . In meinem 8x42-Fernglas ist das Muskelmännchen auch augenfällig und nett, hier ein Auszug aus Ralph's Bericht von unserer Spitzingsee-Aktion:

    'Wir besuchen h+Chi Persei, und den etwa 1000 Lj. entfernten, und damit in unserem Spiralarm befindlichen, schön aufgelösten Sternhaufen Stock 2 ("Muskelmännchen") direkt daneben. Ein feines Dublett für Feldstecher ist das.'


    Und ein Bild mit dem Umriss relativ zu h+chi:

    The Muscleman Cluster: Stock 2 Open Cluster in Cassiopeia
    A learn by doing approach to astrophotography and iPhoneography. This blog records my learning process and improvements.
    www.ericteske.com


    Servus

    Ben

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!