Sonnenfilter bauen oder Kaufen?

  • Ich würde gerne eure Meinung zu diesem Thema hören. Ich bin handwerklich versiert aber tendiere doch eher zum Kauf. Was im Internet gezeigt wird ist mir persönlich alles zu instabil es sei den jemand hat einen Selbstbau nicht aus Pappe.


    Was mich allerdings abschreckt vom Kauf ist der Preis, 70€ aufwärts finde ich arg teuer aber auch da lasse ich mich gerne eines besseren belehren.

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    :sun: CS Michael

    Einmal editiert, zuletzt von Michael25746 ()

  • Hallo Michael,


    bis auf einen gebraucht gekauften Folienfilter in Holzfassung habe ich all meine Sonnenfilter selbst gebaut, bis zu einem 8“-Filter für mein Celestron 8. Das geht problemlos und man kann sie so stabil auslegen wie man sie haben möchte. Wenn Du keine Pappe willst, nimm Sperrholz o.ä. Wobei die Filter aus zwei übereinander liegenden Pappringen stabil genug sind. Und sie sitzen teilweise sicherer als so mancher Filter in aufwendiger (= teurer) Alufassung.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo zusammen,


    das Thema passt. Mein Sonnenfilter mit Bajonett für mein C8 ist fast fertig. Hier mal zur Anschauung. Ist aus Wellpappe gemacht weil ich damit beruflich zu tun habe.

    Er besteht aus 10 Lagen E-Welle, auf dem Plotter geschnitten, von außen weiß wegen der Wärme der Sonne und innen matt/schwarz um Reflektionen zu vermeiden.









    Gruß,

    Armin

  • Hallo Michael,


    es gibt auch noch etwas zwischen "kaufen" und "selber bauen". Halter kaufen und Folie selber rein kleben. Das ist deutlich billiger als die fertigen Filter.


    Ich habe mir für meinen 80mm-APO diesen Halter in der Größe 90 - 112 mm gekauft (16,90 EURO). Anscheinend sind nicht mehr alle Größen lieferbar. Du müsstest halt schauen, ob da was passendes für dein Teleskop dabei ist.


    Gruß

    Wolfgang

  • Moin Michael,


    also ich werde mir eher einen fertigen kaufen als einen selber zu bauen.

    Aber das liegt einfach nur daran, dass alles was mit der Sonne zu tun hat immer gefährlich werden "kann", wenn man etwas falsch macht.

    Zwar halte ich mich handwerklich nicht für unbegabt, jedoch gibt's immer irgendwas, was man übersieht oder woran man nicht denkt.

    Um nur mal ein Beispiel zu nennen, wäre ich niemals auf die Idee gekommen, so wie Armin auf seinen Fotos solch Arretierhaken einzubauen.


    bei mir wäre eine Windböhe gekommen, schwubs Filter weg, blind, mist vergessen.. Trottel


    So teuer finde ich die gekauften Dinger dann auch nicht :P


    VG Christian

  • Hallo Christian,


    ich hab vor 20 Jahren auch aus Pappe selber gebaut, hatte dann ein paar Jahre lang die Möglichkeit, mir von einem Freund Steckfassungen aus Alu drehen zu lassen, und aktuell hab ich sehr gute Erfahrungen mit dem Astromann Berthold Schneider. Er hat mir als letztes für einen wirklich fairen Preis zwei Edelstahl-Filterfassungen für das 120er Bino gemacht. Die passen perfekt, halten absolut sicher und sind so dünnwandig, dass sie nebeneinander auf die nur 4 … 5 mm von einander entfernten Objektivfassungen des Binos passen. (Das einzige, was man dafür selber machen muss, ist den Durchmesser der Taukappe zuverlässig zu messen.) Die Folie in diesen Filterfassungen liegt absolut plan und unverspannt. Man merkt den Teilen an, dass da einer jahrelange Erfahrung mit dem Bau von Sonnenfiltern hat. Klingt nach Lobhudelei, ist aber aus meiner Sicht gerechtfertigt. – Disclaimer: Ich bin mit Schneider weder verwandt noch verschwägert und bekomme auch keine materiellen oder immateriellen Vergünstigungen für diesen Tipp.


    CS, Jörg

  • Hallo,


    Ich habe meinem Sonnenfilter von Baader gekauft:




    Durch die verstellbaren Stifte liegt er gut am Tubus vom Teleskop an. Ein paar Bilder zu diesem Filter habe ich hier veröffentlicht.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Moin zusammen,

    ich bin auch für selber bauen. Für mein Refraktor kein Problem. Aber ich möchte auch einen Filter für mein 10" Meade SC bauen. Mein Problem bisher, wo gibt es Folie, die groß genug ist. Sollte dann um die 30 cm im Quadrat sein. Bisher habe ich "vernünftige" Folien nur in 20x20 oder A4 Größe gefunden. Größere Bögen haben dann meist die Eigenschaften von Haushaltsfolie ;) :D

    Jemand einen Tipp?

    Danke


    CS Thomas

  • Hallo Thomas,


    die Baader ND5.0 Folie gibt’s rauf bis 1x1 Meter. 50x50cm Abschnitte ebenfalls. Schau mal bei TS oder Baader direkt.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Was im Internet gezeigt wird ist mir persönlich alles zu instabil es sei den jemand hat einen Selbstbau nicht aus Pappe.

    Also der Sonnenfilter wird nur bei Sonnenschein genutzt, selbst Pappfilter gehen da nicht kaputt. Im Gegenteil, die Pappe verträgt Hitze oft besser als Plastikversionen aus dem 3D-Drucker.


    Meiner sieht so aus:

    Sonnenfilter.jpg


    Gelagert wird er in einer Pappschachtel ehemals für ein PC-Mainboard. Das Teil ist inzwischen 12 Jahre alt. Erste Minilöcher in der Folie hab ich mit Klebeband geflickt und abgedeckt.

  • Hallo Michael,


    ich gehöre auch den Selbstbaubefürwortern an.


    Wenn man ein paar Dinge beachtet, dann funktioniert das auch.


    Hier hab ich ein paar Bilder ins Forum gestellt und ein paar Sätze zur Erläuterung, wie ich meinen Sonnenfilter gebaut habe.

    Funktioniert Einwand frei.


    Gruß

    Markus

  • Hi Markus, auch eine tolle Idee. Ich habe mich auch für Selbstbau entschieden, Material ist alles da nur Die Folie fehlt noch ( lassen sich verdammt viel Zeit :( ). Wenn es fertig ist folgt Bericht.

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    :sun: CS Michael

  • Hallo zusammen,


    wir haben früher Sonnenfilter in meiner damaligen Sternwarte auch gemeinsam mit Interessierten gebaut, mit Baader Astrosolarfolie und Pappe. Da war immer ganz gut besucht, v. a. vom Nachwuchs. Und die anwesenden Kinder wussten auch immer genau, warum sie einen brauchen.


    Ich bin kein großer Sonnenbeobachter aber den Filter habe ich heute noch. Ist so stabil wie am ersten Tag. Der fällt nicht einfach vom Teleskop.


    Hier mal ein paar Impressionen:






    Und hier das erste mal im Einsatz. Dafür habe ich ihn damals gebaut: Venustransit am 8. Juni 2004. Acuh der Sucher hat einen abbekommen.



    VG, Micha

  • Hallo,

    ist es nicht völlig leichtsinnig, Sonnenbeobachtung zu machen und als Schutzfilter eine derart dünne Folie zuverwenden, auch, wenn sie reißfest ist?

    Bei einer Erblindungsgefahr nur durch einen Schutz von tausendstel Millimetern Kunststoff getrennt zu sein, finde ich ziemlich schauerlich.

    Das erscheint mir wie das Motorradfahren in Badehose und ohne Helm.

    Grüße

    Dietrich

  • Servus Dietrich,


    Erstaunlicherweise funktioniert das schon seit vielen Jahrzehnten ohne das man was von einem erblindeten hobbiiesten gehört hätte... ;)


    Um bei deinem Vergleich zu bleiben ist das mopedfahren unglaublich viel gefährlicher.


    LG

    Winni

  • Hi!


    Bei einem Glassonnenfilter hast du auch nur eine dünne Beschichtung, die abblättern kann, und dafür einen höheren “Klirrfaktor“, wenn er herunter fällt.


    Das ganze Glas hat da keine Schutzfunktion.


    Und beim Herschelkeil kannst du einen der anderen Nachfiltrr vergessen, das ist viel gefährlicher.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hallo,

    darüber hinaus kann man sich, je nach Herschelkeil sogar nach einer Solar-Sitzung die Finger daran verbrennen wenn man ihn verkehrt anfasst

    oder es nicht abwarten kann diesen unmittelbar nach wegschwenken von der Sonne demontieren zu wollen.


    Sonnige Grüße,

    Armin

  • Ja, natürlich, gefährlicher geht immer!

    Einen Glassonnenfilter kann man fest mit dem Objektiv verschrauben. Einen Folienfilter sollte man doch mindestens auch fest verschrauben vor dem Objektiv.

    Bliebe aber dennoch das Risiko der Zerstörung der Folie.

    Also, wenn ich jemanden beobachte, der durch ein mit einer Frischhaltefolie verschlossene Fernrohr gucken will, wäre es doch meine erste Reaktion, die Folie abzureißen. Dazu muß man doch wirklich nicht böswillig sein.

    Ein Folienfilter habe ich früher fotografisch benutzt, das waren damals Gelatinefilter in verschiedenen Farben. Aber doch niemals um die Sonne direkt zu fotografieren, geschweige zu beobachten. Ein Glasfilter im Okular ist mir nach ganz kurzer Zeit zersprungen!



  • Grüß dich Dietrich,


    ich kann dir nur einmal empfehlen die Folie in natura anzusehen.

    Solange du nicht mit einem Messer drangehst, wirst du da nix zerstören können.


    Den von dir gezeigten Filter wird seit den 80ern verteufelt, SOWAS nimmt kein vernunftbegabter Mensch mehr her zum gucken.


    Diese Okularfilter können nur zerspringen, selber hatte ich sowas an einem 114er Newton, bei dem man sogar die Tubusabdeckung teilbar gemacht hatte um möglichst wenig Sonnenlich ins Fernrohr einzubringen... trotzdem zerriss es den Filter damals auch.


    Sowas wurde früher kommerziell vertrieben!


    7-HTT-Fernrohre


    Selbst bei den großen Dobsons wird seit Jahr und Tag Folie verwendet... ;)



    lg

    Winni

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