Problem bei Autoguiding: Leitfernrohr beschlägt

  • Hallo!


    bei der letzten Nacht ist mir aufgefallen, dass das Autoguiding plötzlich nicht mehr richtig lief. Das Problem war schnell gefunden, nämlich war auf der "Hauptlinse" (ganz vorne) des Leitfernrohrs viel Kondenzwasser, wodurch meine ZWO Kamera natürlich den Leitstern nicht erkennen konnte. Um das Problem schnell zu lösen, nahm ich einfach etwas Küchenpapier und befreite die Linse vom Wasser (wie schlau das ist, weiß ich nicht, aber zerkratzt wurde an der Linse jedenfalls nichts). Der Leitstern wurde wieder gefunden und die Belichtung konnte ganz normal weiter gehen. Einige Minuten später (ca. 30min) wollte ich wieder nach draußen und kontrollieren, weil man Bauchgefühl da so wollte. Auf dem Leitfernroher befand sich wieder Wasser und ich durfte es wieder davon befreien. Das tat ich in der Nacht ca. 4 mal. Ich muss aber auch zugeben, dass es ziemlich feucht war, aber ich habe trotzdem keine Lust, alle paar Minuten zu meiner Ausrüstung zu laufen und dem Fernrohr mit Küchenpapier zu wischen.

    Was kann ich also tun, damit sich kein Kondenzwasser auf der Linse mehr bildet? Würde eventuell ein Heizband helfen?


    Danke für Antworten im voraus :thumbup:

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Heizband ist absolut Pflicht, meine Linsen beschlagen jede Nacht wenn ich es nicht drauf habe.

    Gut wenn es jetzt super Nebelig ist oder so hilft das vllt. auch nicht mehr, aber ich gehe mal stark davon aus

    das du nicht im Nebel fotografierst xD

    Band drauf, dann solltest du damit keine Probleme mehr haben.

    Scopes: Explore Scientific ED 127 FCD-100 | William Optics Zenithstar 81 - Mount: iOptron CEM70 | iOptron Tri-Pier

    Camera: ZWO ASI 2600 MC PRO - Filter: Optolong L-Pro / L-Ultimate 2" - ZWO Autofocus - ZWO AsiAir pro

    Gallery: enta's gallery - AstroBin

  • Nein, da bildet sich komischerweise kein Kondenzwasser. Aber ich werde dann mal online nach Heizbändern suchen.

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Okay, ich werde das mal ausprobieren. Ich habe mir aber gerade die Preise zu Heizbändern angeguckt und würde, um etwas Geld zu sparen, mit selber eine bauen/nähen. Kann man sich auf Amazon oder Ebay nicht einfach etwas Heizkabel bestellen; danach um das Kabel etwas Glaswolle wickeln und über das gesamte Ding einfach etwas Stoff nähen, damit man auch eine Art Heizband hat? Da würde ich mir Geld sparen (als Student muss ich leider so handeln). Ich weiß aber nicht, wie warm die Heizbänder im Astroshop werden. Sind das vllt. so etwas 70° oder wäre die Temperatur da schon etwas zu hoch?

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Du kannst einfach Konstantandraht kaufen. Den kann man zwischen zwei Stoffbahnen nähen. Glaswolle braucht es nicht. Den Widerstand solltest Du so berechnen, dass nicht mehr als 5W Heizleistung heraus kommen. Ziel ist es, die Temperatur der Optik ein wenig über der Umgebung zu halten. Da reicht schon sehr wenig Leistung. 70°C sind viel zu viel. Da flimmert ja schon die Luft und das will man ja nicht.


    Viele Grüße

    Michael

  • Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • servus,


    letztlich bildet sich ja Kondenswasser, wenn die Luft sehr feucht ist, und irgendwas in der Luft diese Feuchtigkeit kondensieren lässt - etwa weil es noch kühler ist. Also kann man - wie oben beschrieben - mit einer Heizung sein Leitrohr leicht über der Taupunkt-Temperatur halten. Oder man sorgt dafür, dass das Leitrohr nicht so schnell auskühlt, was, da Leitrohre meist klein sind und wenig Masse haben, zugegebenermaßen schwieriger ist.

    Bei mir funktioniert eine zusammengerollte Schaumstoffmatte sehr gut, die ich um die sehr kleine Taukappe wickle, bzw zu einer Röhre zusammengeklebt habe. Dicke der Schaumstoffmatte etwa 1,5 cm. Das isoliert sehr gut, und sorgt bei mir in den allermeisten Fällen für freie Sicht. Da, wo es nicht mehr hilft, ist auch der Rest meist so troffnass, dass gerne auch andere Optiken zulaufen, und die Durchsicht am Himmel ist dann auch meist nicht mehr gut genug zum fotografieren. Für mich ist diese Rolle absolut ausreichend. Materialkosten: vernachlässigbar.


    CDS

    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Okay vielen Dank. Ich werde es dann Mal mit einer Taukappe ausprobieren und wenn es nicht viel hilft, mache ich mir selber einen Heizband :thumbup:

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Hi!


    Das geht auch ohne Heizung, mir ist in 20 Jahren Astronomie noch nie was zugetaut, weil ich direkt Taukappen gebaut habe, für meinen kleinen 60/360er Apo, den 127/1500er Maksutov, den 6"-Newton.

    Die Bauweise ist immer gleich.

    Man nimmt einen Kunststoff. Das kann eine Schreibtischunterlage sein, oder sogenannte "Kunststofffenster" oder "Baustellenfenster" aus dem Baumarkt, das ist ein klarer Kunststoff von der Rolle. Für kleine Taukappen gehen auch sogenannte Platzsets, die man zum Teil für 50 Cent im Ein-Euro-Laden (Tedi) bekommt.


    Man legt ein Stück Kunststoff davon eng um den Tubus, schaut, wieviel man braucht, und berücksichtigt einen breiten Überlapp zum Zusammenkleben. Dazu nehme ich Tesa-Doppelklebeband, sogenanntem Verlegeband.

    Die Taukappe sollte vorne um die etwa 2,5fache Öffnung überstehen, also bei 100mm etwa 25cm und so weiter.


    Die Innenseite der Taukappe wird mit dickem, schwarzen Bastelfilz beklebt (Doppelklebeband...).


    Dadurch, dass man vorher den Kunststoff beim Abmessen um den Tubus gelegt hat, passt nun die Taukappe stramm auf den Tubus, weil der Filz nachgibt.

    Ich muss mir sowas auch noch für das Leitrohr bauen, und ich bin sicher: Ich werde kein Heizband brauchen. :)


    Elektrikfreie Grüße

    Thomas

  • Hi,

    ich habe diese leidvolle Erfahrung mit dem Leitrohr (bei mir ein 50/200 Sucherfernrohr mit Helical OAZ) auch hinter mir; dreimal ist es mir passiert, dass das Guiding ausstieg und damit meine Session beendet war, da ich keine geeigneten Mittel zur Entfernung des Beschlags dabei hatte (z.B. Föhn).

    Bei meinem 8" Newton hatte ich das Problem bisher nur beim Fangspiegel, der Hauptspiegel sitzt weit genug drinnen. Die Idee mit der Taukappe ist schon vernünftig, bei den großen Geräten reicht das meistens; ich habe mir daher für den Newton auch eine gekauft.

    Bei dem Leitrohr gibt es bereits einen ca. 6 cm langen "Überstand" vor der Linse, der hat aber leider bei Erreichen des Taupunktes absolut nichts genützt! Nachdem ich mir dann bei TS ein Heizband (Astrozap) für ca. 40 € besorgt habe (wobei das Teuerste der Controller für ca. 140 € war, der dann 4 Heizbänder bedienen kann), war das Problem endgültig erledigt. Bei meiner letzten Session (ca. 5 Stunden) war wirklich das gesamte Equipment so nass, dass es tropfte und die Frontlinse des Guidingrohres war trotzdem vollkommen frei!

    Natürlich kann man so etwas auch selbst konstruieren, aber bei der Preiskritik solltest Du bedenken, dass Du damit auch die genaue Kontrolle über die Heizleistung erwirbst, d.h. Du kannst das Ganze so einregeln, dass der Beschlag immer "gerade so eben" verhindert wird und eben nicht bis in beliebige Temperaturen weiter geheizt wird. Es ist eben nicht damit getan, ein Heizband an eine Stromquelle anzuschließen und es mit seiner maximalen Leistung beliebig lange arbeiten zu lassen; das kann dan ebenfalls zu Problemen führen.

    Und die Kosten Deines sonstigen Equipments waren soch mit Sicherheit wesentlich höher, oder?


    Grüße aus Hamburg und Clear Skies

    Wolfgang

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