Fokus bei SC weiter nach aussen legen??

  • Frage an die SC Experten.

    Um Spiegelshifting und Fokussierprobleme am C8 zu vermeiden möchte ich mir einen Crayford OAZ adaptieren. Ich kann einen OAZ mit 50mm Fahrweg bekommen.

    Muss ich mit Qualitätseinbußen in der Abbildung rechnen wenn der Fokus durch den OAZ weiter nach aussen gelegt wird? Es geht mir dabei in erster Linie um die fotografische Abbildung.


    Danke euch für eure Unterstützung.


    LG,

    Armin

  • Hallo Armin,

    um den Fokus weiter raus zu legen, muss man ja den Abstand von Hauptspiegel zu Fangspiegel verringern. Dadurch ändert sich der Korrekturzustand (sphärische Aberration) des Systems Richtung Unterkorrektur.


    Ausgehend vom nominalen Backfokus (meist etwa in der Mitte des Fokusierbereichs) ändert sich der Korrekturzustand zunächst wenig und dann immer stärker. Deshalb funktioniert ja auch die Hauptspiegelfokusiereung der Schmidt Cassegrains im recht weiten Bereich hinreichend gut.


    Genaue Zahlen kann ich nicht nennen, das müsste jemand mit Optikprogramm Kenntnissen durchrechnen.

  • Nicht das ein Missverständnis entsteht. Natürlich nur über Hauptspiegelfokussierung. Ist die Kamera weiter hinten werde ich den Hauptspiegel so lange verschieben bis der Fokus erreicht ist. Dann die Feinjustage über OAZ.

    Die Frage ist, welchen Spielraum habe ich hier.


    LG,

    Armim

  • Hallo Stathis,

    alles klar. Verstanden. Ist ja auch logisch.

    Ich hätte meine Frage anders stellen müssen.

    "Wie weit außen liegt bei einem C8 von Celestron der optimale Backfokus?"

    Oder kann man das auch nicht so verallgemeinern weil ja, so wie im Netz geschrieben ist, jedes C8 handretuschiert sein soll.


    Gruß,

    Armin

  • Hallo Armin

    schau mal hier


    Backfocusdistanzen bei Celestron SCs und EdgeHDs
    Hallo, weil es immer mal wieder gefragt wird, habe ich mal aus den technischen Daten, die man bei Celestron Deutschland findet, die dort angegebenen…
    forum.astronomie.de


    Ich bin bei meinem C11 EHD und dem Baader black diamand Steeltreck so vorgegangen:

    den OAZ auf die Hälfte vom Auszug, den Rest (Backfokus EHD C11 = 146mm) mit Distanzringen .

    Danach den Fokus mit dem HS gesucht und mit der Spiegelsperre fixiert.


    Funktioniert gut - auch bei einem Meridianflip


    LG Franz

  • Hallo Armin,


    Ich habe die gleiche Frage für meinen C11 im anderen Forum gestellt. Die Abweichung vom idealen Backfokus (beim C11 liegt er bei 146mm, für den C8 kenne ich den Wert nicht) wirkt sich vor allem zu den Rändern hin negativ aus. D.h. bei Deepsky mit größeren Sensoren sollte man sich an den Abstand, für den die Optik gerechnet wurde, halten.

    Bei Planeten bleibt man sehr achsennah, so dass der Abstand wesentlich unkritischer ist. Es gibt wohl Rechnungen von Tommy Nawratil, die nahe legen, dass 50mm mehr oder weniger kein Problem sind.


    Beste Grüße

    Antero

  • Habe an einem Meade 10" ACF-SC auch einen normal langen Crayford Auszug montiert für genau das Problem was Du oben beschreibst. Funktioniert hervorragend und ich mache das so wie es auch beschrieben hast. ABER: ich habe mich auf auf den letzten cm des OAZ Fahrweg beschränkt (OAZ möglichst weit eingefahren), damit noch gerade genug Fokusspiel übrigbleibt. Sind ja eh nur wenige Millimeter wo man mal korrigieren muss. Hauptspiegelfokus einstellen, mit Arretierung verriegeln, den Rest über OAZ. Würde ich nochmal sowas machen, würde ich einen möglichst kurzen OAZ wählen.


    Warum? Das Teleskop hat 2500mm Brennweite. Ich habe meinen Telekompressor Astrophysics CCDT67 auf 0,65x eingestellt, damit noch genug Ausleuchtung für einen APS-C Chip herauskommt. Geht auch noch weniger, aber da wird die Vignettierung stärker. Die neue Systembrennweite müsste ja grob 2500 x 0,65 sein und somit bei um die 1625mm liegen. Aber weit gefehlt, so ein OAZ hinten dran am SC mit der Fokusebene nach außen verlegt, wirkt stark Brennweiten verlängernd. Ich habe nun dadurch 1967mm laut den gängigen Platesolvern und auch auf astronometry.net. Kann sich ja jeder ausrechnen, was man nun als Basis hernehmen muss bzw. welche Brennweite das Teleskop nun hat ohne Telekompressor. Bis ich das raus hatte, war ich mehrere Stunden beschäftig und wunderte mich warum die Platesolver beim Near-Solving alle nur Grütze lieferten bzw. gar nix lieferten, da ich die Brennweite ja mit 1625mm angab. Bis ich mal Bilder auf astronometry.net habe solven lassen...

    Gruß, André


    10" Meade LX200R (ACF) o. 8" Celestron C8-N auf EQ6-Pro stationär in Rolldachhütte "Medium" von Domeparts, MGEN2 am 9x50 Sucher, Lacerta DeepSkyPro 2600c (ToupTek)

  • Hallo zusammen,


    hab mich schlau gemacht. Beim C8 liegt er bei 127mm ab Schraubstutzen.

    Gestern habe ich mal visuell am Stern getestet. Bei 127mm auf Stern in der Bildmitte scharf gestellt. Dann zum Rand gefahren, kein nennenswerter Unterschied.

    Dann bei Backfokus 150mm das Gleiche. Bildmitte scharf gestellt, dann den Stern zum Rand gefahren, kein Unterschied zu sehen zwischen 127 und 150mm.

    Das C8 scheint also recht gutmütig darauf zu reagieren. Somit steht nun einem motorisierten OAZ nichts im Wege.


    Gruß,

    Armin

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