Einkaufen in der VR China

  • Was wird denn nicht in China gefertigt?

    Mal überlegen...Aktuelle , Montierung, Avalon, AP, 10 Micron , Losmandy .Da sind zwar auch Motoren und Teile aus China drin, aber zumindest werden sie nicht in China endmontiert. Alles andere kommt ausnahmslos aus China. Teleskope.. Orion UK wird wohl zumindest in Teilen hier montiert, aber das Innenleben ist auch zum Teil aus China. Takahashi natürlich. Der Rest der mir jetzt so einfällt, Skywatcher, Celestron, TS, Sharpstar, Omegon, Orion, sowie zumuindest das Innenleben von Noctutec oder Lacerta... alles China. Cameras, Filter...Zwo, Touptek, Qhy, alles China. Die meisten Filter, wie Optolon. Aber ok, bei Filtern gibt es ein paar Ausnahmen.Ob ich das nun hier vom Händler kaufe, oder selber importiere, ist eine reine Frage des Preises und der Risikobewertung. Dazu eine gewaltige Menge an Zulieferteilen, Mechanik, Elektronik, Optik. Ohne Produktion in China ( auch GSO macht nicht alles in Taiwan) wäre die Hobby Astronomie wie wir sie kennen, tot.

    Hallo Achim,


    Du argumentierst im Kreise. Die Situation, die Du richtig beschreibst ist ja gerade durch die unreflektierte Globalisierung entstanden. Dann zu sagen, es gehe nicht anders, ist ein Kreisschluss.


    Wenn sich Verhalten ändert, dann ändern sich auch Strukturen. Bestes Beispiel ist ja die Energiewende oder das, was sie sein könnte wenn nicht Beharrungskräfte bremsen würden. Ich bin mir nicht sicher, was geschen würde, wenn China keine Kameras mehr liefern würde. Ich denke, es würde wieder einheimische oder europäische Anbieter geben, WEIL plötzlich ein Markt dafür da wäre. China beherrscht die Märkte auf Kosten der eigenen Bevölkerung, der Umwelt und der "Geiz-ist-Geil-Mentalität" des Westens.


    Und natürlich ist es aktuell nicht möglich, ohne die Zulieferung aus China zu bestehen. Aber das MUSS NICHT SO BLEIBEN.


    Unser Hobby ist schon älter als die Chinaschwämme. Es darf gefragt werden, ob es eine gute Entwicklung ist, dass wir keine heimischen Anbieter mehr haben. Doch, es gibt sie, wie noctutec z.B., aber wie sollen diese Unternehmen bei den deutschen Umweltgesetzen, der deutschen Steuerstruktur und den - im Vergleich zu China - überbordenden Personal- und Overheadkosten mit den Produkten aus China konkurrieren, wenn die "Hobby-Astronomen" nur auf den Preis schauen. Es gibt keine deutschen (europäischen) Produkte im Konsumentenmarkt mehr, weil WIR ALLE immer MEHR für immer WENIGER haben wollen. Brauchen wir drei Teleskope, fünf Kameras... kann sein, ich vermute aber, dass bei vielen Hobby-Astronomen ganz viel rumsteht und nicht genutzt wird.


    WIR müssen erst UNS und unsere Sichtweise ändern, dann können wir auch unsere Taten ändern und dann werden sich auch Strukturen ändern.


    Ich glaube deshalb nicht, dass unser Hobby dann tot wäre, anders ja, tot nicht.


    Beste Grüße

    Bernhard

  • Aber ganz viele Leute würden sich sogar an den Kopf fassen, bei dem Gedanken, daß es welche gibt, die ihr Geld für solche Sachen wie Astro-Artikel ausgeben. Egal wie viel. Und egal woher es kommt. Die haben nicht einmal genug, um jeden Tag satt zu werden. Oder eine sichere Wohnstatt zu haben. Oder es fallen jeden Tag Bomben auf sie. Möglicherweise sogar die guten, made in Germany! Oder die billigeren, made in PRC.

    Das zu berücksichtigen, die Bombenwerfer zu überzeugen, es zu lassen. Die Natur und die Umwelt zu schützen...Ist UNSERE Aufgabe.

    Aber ich denke, alles zusammen, gleichzeitig, kann jeder einzelne Mensch nicht leisten. Das geht nur sehr langsam in kleinsten Schritten voran. Und viele, die hier was zur Sache schreiben, sind sich dessen bewußt. Aber dazu müssen auch viele althergebrachte Strukturen verändert werden. Auch auf die Gefahr hin, daß Änderungen in Sackgassen oder Chaos führen. Manches ist eben noch nicht zuende gedacht. Weil es anfangs ganz anders aussah. Diejenigen, die seinerzeit die Verträge zur Öl- und Gaslieferung abschlossen, ahnten nicht, daß dort ein kleiner Kriegstreiber heranwuchs. Sie konnten es nicht besser.

    Jetzt zu sagen, das war ein vorhersehbarer Fehler, ist zu spät. Und als derartige Verträge geschlossen wurden, waren die Warner nicht an den Positionen, wo sie etwas bewirken konnten. Denn da hätten sie ihre ganze Lebensplanung von Anfang an anders gestalten müssen. Sie wären nicht Amateurastronomen sondern Politiker werden müssen. Und vielleicht hätten sie andere Entscheidungen getroffen. Vielleicht aber auch noch schlimmere.

    Aber das nur am Rande.


    Ursprünglich wollte ich ja nur wissen, wie das mit der Zollabwickelung jetzt läuft.

    Summen unter 1€ werden nicht erhoben, habe ich als amtliche Auskunft.

    Damit blieben die meisten Sachen, die ich seither kaufte sowieso frei.

    Einiges kam, obwohl in China bestellt, aus EU-Ländern zugeschickt. Oft war nur ein neuer Adress-Aufkleber über dem ursprünglichen aufgeklebt, und die Ware kam damit aus Spanien oder Belgien. So erreichten mich Waren im Wert von 8,50$ und 32$. Vielleicht haben diese Länder andere Zollfrei-Grenzen, wahrscheinlich sogar.


    Grüße

    Dietrich

  • Hallo

    Eigentlich wollte ich mich nicht äußern, dieser Satz und das was noch folgte "regt etwas in mir" ... Zitat: Ich kann nicht in Russland kaufen, wenn diese Land einen Angriffskrieg führt. "

    Wenn ich von der Leber schreiben würde ... hätte ich "Hausverbot".

    Wer von den geopolitischen Analphabeten, die solche Werte vertreten, haben IHR Zeug welches aus USA stammt jedes mal zurück geschickt, als dieses elende Kriegsbessene Pack in Länder einfiehl und diese unter LÜGEN in die Steinzeit gebomt hat. Gebt dem deutschen Handwerker das Zeug zurück, wir haben in Jugoslawien mit gebomt, in Syrien mit gebomt und tanzen in der Welt rum!

    VON DEUTSCHEN BODEN DARF NIE WIEDER KRIEG AUSGEHEN! Dazu zählt auch der Beschluß nie Waffen in Kriegsgebiete zu liefern. Wissen ist eine Holschuld, gezeigt wird nur Propaganda.


    Wer dreckiges Frakinggas über den Ozean schippert und grünes Zeug quer durch die Welt kutscht, der braucht mit mir nicht über diesen Planeten diskutieren! Denn ich soll diesen Irrsinn bezahlen.


    Es ist nunmal das Wesen des Kapitalismus: Dinge kaufen mit Geld was ich nicht habe um Menschen zu beeindrucken die ich nicht mag.


    brzezinski the grand chessboard --- dieses Buch ist frei downloadbar, einfach mal damit anfangen

    mfg Henry

  • Hallo Bernhard,


    'Ich glaube deshalb nicht, dass unser Hobby dann tot wäre, anders ja, tot nicht.'


    Es war ein kleiner Kreis, sehr klein, die vor dem Einstieg von China, Taiwan etc. Teleskope benutzt haben. Kamen damals vielfach aus Japan. Und davor war's völlig elitär. Gab an 'ernsthaften' Amateur-Teleskopen die Amis, Vixen und vielleicht noch einige Japaner. Zeiss Jena hat die Amateursparte kurz nach der Vereinigung aufgegeben, nicht genug Gewinnmöglichkeiten. Waren die 'China-Kracher' noch nicht mal da. Vor '90 ist man hier an diese Zeiss noch nicht mal dran gekommen. - Die meisten hier wären nicht an's Hobby gekommen ohne jeweilige Importe. Auf der Astronomia, Messe hier in Schwalbach, waren Martin Birkmaier und Baader wohl die einzigen nennenswerten deutschen Hersteller.


    Ich zumindest hätte mir damals von keinem der Anbieter dort ein 'ernsthaftes' Teleskop kaufen können, obwohl voll im Beruf stehend. Bei weiter geschriebener Entwicklung wäre das Hobby sicherlich nicht tot, aber extrem anders! - Nur wenige von uns gehörten dazu!


    Ach ja, und angefangen hat's in den 60'ern mit Foto. Außer Porst mit Russen (ebenfalls ursprünglich DDR) und Neckermann mit DDR gab's nix mehr hier, es sei denn aus Japan. Schon damals war die Entwicklung vorgezeichnet.


    Gruß

    Stephan

  • Als die ersten FotoKameras aus Japan kamen, hieß es noch: die bauen ja nur alles nach. Ganz wenige Jahre später war die deutsche Kameraindustrie tot, ein paar Glieder (eigentlich nur noch eins) zucken zwar noch bis heute, aber produzieren auch mit ausländischen Teilen.

    Dann kamen Quelle und Neckermann und brachten Teleskope aus Japan. Mein erstes und zweites war von Quelle und ich sah den ersten Kugelsternhaufen im Herkules als kleines Wattebäuschchen. Das dritte habe ich schon gebraucht gekauft, einen 3-Zoll Newton mit perfekter Parabol-Optik. Und das vierte kam von Neckermann, ein Unitron 3 Zoll Refraktor. Das Teleskop habe ich vor wenigen Jahren weiterverkauft, die Montierung habe ich heute noch.


    Die Versandhäuser haben seinerzeit sowohl den Foto- als auch den Astromarkt aufgemischt. Danach war alles anders. Heute sind auch sie Geschichte.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!