NGC 6826, der Blinking nebula - 1.300 Kurzbelichtungen mit 18 Zoll

  • Hallo zusammen,


    Vollmond diesiges Wetter und nur die Planetenkamera mit in die Sternwarte genommen... keine idealen Voraussetzungen, intensive Deepskybelichtungen zu generieren. Aber neugierdehalber habe ich die TS-464 Planetencam doch an den 18 Zoll Alluna der Sternwarte Weikersheim angeschlossen um zu sehen, was bei einsekündigen Belichtungen an helleren DSO heraus kommt. Da hat mich besonders NGC 6826, der Blinking nebula überrascht. Schon bei Einsekündern mit mittlerem Gain war Einiges zu sehen. Da wurden dann halt mal 1.300 Aufnahmen gemacht...:



    NGC 6826 - Blinking nebula

    TS-464 Farb-Planetenkamera (Player-one)

    volles Spektrum, ohne Filter

    Alluna 18 Zoll RC

    f= 3.300 mm, f/8

    t= 1.300 x 1 sec, Gain 400/650

    Aufgenommen mit Sharpcap und dessen Livestackfunktion

    Das generierte FTS wurde in Fitswork konvertiert und in Photoshop weiterverarbeitet

    Keine Kalibrierbilder, sieht man am walking noise im Hintergrund.


    Die Kamera ist empfindlich wie Sau, auch im Infraroten. Ich habe mir einen IR-Pass-Filter von ZWO dazu besorgt, der erst ab 850 nm aufmacht. Selbst dann sind Jupiter und Saturn bei Belichtungszeiten um 10 ms bei mittlerem Gain möglich. Die Kamera begeistert mich. Ich bin eigentlich kein Freund von Kurzbelichtungen, aber das eine oder andere helle DSO würde ich damit zukünftig ablichten wollen. Dazu muss ich aber eine vernünftige Kalibrierung erstellen. Über die Livestackfunktion hinaus würde ich es aber eher nicht machen wollen, da bin ich zu sehr in meiner Zehnminuten-Technik mit "richtigen DSO-Kameras festgefahren ;)


    Grüße,


    Jens

  • Hallo, Jens,


    ja, ich verstehe Deinen Frust; Stephane hat ein tolles Ergebnis produziert...und das mit einem "nur" 12" großen Newton.

    Woran liegt es, dass sein Bild soviel mehr Details zeigt, was meinst Du?:


    Teleskop: da hat Deins mehr Öffnung, daran liegt es sicher nicht...

    Kamera: Du hast auch eine Player-one Kamera. Ist die Neptune empfindlicher und eine mono-Kamera?

    Liegt der Beobachtungsort von Stephane in den Franz. Alpen und ist damit der Himmel transparenter?

    Die Gesamtbelichtungszeit ist bei Stephan viel höher. Er belichtete sowohl kürzer als Du als auch länger (aber wahrscheinlich nur, um den Halo des PN darstellen zu können).

    Die Montierung läuft doch nicht gleichmäßiger als bei Dir? Bei den kurzen Belichtungszeiten glaube ich nicht daran...obwohl: es gibt da den Kollegen GA-HAMAL in CN mit einer selbst gebauten York-Montierung. Der meint, dies sei ein Grund für seine hoch aufgelösten Resultate.

    Ich denke mal, man muss zumindest eine empfindlichere mono-cam verwenden und auf 0,5 sec runtergehen, um mehr Details des PN selbst zu sehen...so wie es auch Ralf, 03sec macht.


    viele Grüße und cs

    Andreas

  • Hi Andreas,


    ich denke, es liegt eindeutig am Seeingstandort. Unsere Sternwarte ist umgeben von Ackern und Feldern, welche die Tageswärme nachts unterschiedlich schnell abgeben. Auch unsere selbstkonstruierte Holzkuppel gibt die gespeicherte Wärme nur langsam ab. Erfahrungsgemäß haben wir kurz vor Sonnenaufgang die besten Seeingbedingungen und selbst dann sind sie nicht optimal bzw. haben andere Sternfreunde wesentlich bessere Bedingungen. Aber das tut der Sache keinen Abbruch, ich freue mich über die Ergebnisse von anderen und hier konkret ganz speziell, da es zeigt, was mit Amateurmitteln möglich ist.


    Die verwendete Kamera müsste die gleiche sein (klick), diese Kamera gibt es meines Wissens nur als Farbvariante. Ein Blick auf Stephanes Belichtugnsdaten lassen natürlich auch die Kinnlade runterfallen. Ich hatte mit 20 Minuten Gesamtbelichtung natürlich nur einen Bruchteil unter vollmonderhelltem Himmel. Aber es macht Lust auf mehr, beim nächsten Mal mehr Daten zu sammeln. :)


    Grüße,


    Jens

  • Hallo Jens,

    von der Belichtungszeit her meine ich auch, daß eine Verringerung auf deutlich unter eine Sekunde noch etwas bringt.

    Das entspricht jedenfalls der Erfahrung an mehreren flächenhellen PN.

    Das Seeing muss natürlich mitspielen. Von mehreren Sitzungen am Eskimonebel ist mir in Erinnerung, daß nur eine einzige Gelegenheit perfekt war.

    Den "Blinkenden" hatte ich 2019 mal getestet, und zwar nicht am Refraktor, sondern bei f = 4.600 mm am 10 Zoll Cassegrain mit der ASI1600mmc.

    Von über 4.500 x 1 sec schließlich 952 frames verwertet und mit Fitswork geschärft kam das heraus:


    NGC 6826 mit 10" Cass. / 952 x 1 sec


    Es ist nur eine Luminanz, aber zum Vergleich vielleicht interessant...


    Gruß Lars

  • kopfgeist

    Hat den Titel des Themas von „NGC 6828, der Blinking nebula - 1.300 Kurzbelichtungen mit 18 Zoll“ zu „NGC 6826, der Blinking nebula - 1.300 Kurzbelichtungen mit 18 Zoll“ geändert.

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