DIY: Celestron Polhöhenwiege Celestar 8 - Überholung, Entlackung, Optimierung, Tieferlegung

  • Hallo liebe Sternfreunde,


    diesmal habe ich mir die Polhöhenwiege von Celestron, und zwar die des Celestar 8, vorgenommen.


    Die Celestar 8 Polhöhenwiege bildet mit dem Stativ eine Einheit. Die Füße sind direkt an die Polhöhenwiege angeschraubt. Sie sind klappbar und klemmen sich selbst. Flügelmuttern müssen keine angezogen werden. Die Fassungswände für die Wiegenplatte sind am Boden angeschraubt.


    Wieder habe ich alles so weit als möglich zerlegt und entlackt.


    Die Oberfläche hat eine feine Struktur. Ich meine, es handelt sich um Sandguss. Die beiden Sockeloberflächen sind fein geplant:



    Die Unterseite:



    Die beiden Fassungshälften sind in gleicher Haptik, vermutlich auch Sandguss. Das Viertelkreis Langloch ist sauber gefräst, ebenso die Aussenseite und die Bodenseite.



    Die Wiegenplatte. Sie ist in Druckgusstechnik ausgeführt und auf der Sichtseite etwas geplant:



    Die Versteifungsstege erscheinen mir durchdacht. Insbesondere führen Stege von den drei Befestgungsbohrungen für die Montierung direkt und gerade zu den vier Befestigungspunkten der Wiege:



    die Aufnahme für das Stativbeinrohr:



    hier zur Demonstration eingesetzt. Die etwas abgewinkelte Fläche bildet den Anschlag. Der Winkel bestimmt die Spreizung der Stativbeine:



    Die Wiegenplatte lässt sich umgedreht einbauen. Gegebenenfalls müssen die vier Anätze passend gefeilt oder gefräst werden.



    Ich habe die Überstände passend für eine Meade LX5 Montierung abgefeilt, die jetzt tief, wie es möglichst sein sollte, in der Fassung liegt. Bei geringen Polhöhen schlägt die tiefergelegte LX5-Meade-Montierung unten nicht (!) an.


    Falls es eine wäre, die unten anschlüge, genügte es bei einer Reise in den Süden, zwei Abstandsplatten und längere Schrauben zur Höherlegung der beiden Fassungshälften dabei zu haben.



    Während des Entlackens, Reinigen und Handhabens kommen mir oft Ideen. Beispielsweise ist es hier vergleichsweise einfach, die Kräfte, die auf den oberen mittleren Befestigungspunkt der Montierung einwirken, abzufangen und in den Fassungsboden einzuleiten.


    In jedem Falle werden die runden Stativbeine bei mir keine Zukunft haben. Rundrohre sind im Vergleich zu Vierkantrohren gleicher Wandstärke wenig steif.


    Die sechs Flansche, die ursprünglich für die Beinbefestigung vorgesehen sind, sind so schön rechtwinklig und gefräst, dass sie geradezu nach etwas Flachem rufen. Bretter? aus Holz? aus Alu? Die komplette originale Einheit lässt sich vollständig in flache Teile zerlegen. Sollte das gut Stück doch mal eine Reise auf eine deutlich andere Polhöhe antreten, dann liesse sich alles in flache Bestandteile zerlegen und extrem kompakt „verkoffern“. Also das Ganze hat Entwicklungspotenzial.


    Mal schauen, wie ich weiterkomme.


    Ich freue mich über Kommentare und Anregungen.


    Clear Skies, Reinhold

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!