Seit Jahren interessierter Brandenburger möchte endlich Geld ausgeben

  • 2. Will ich Planetendetails oder die wabernde Luftunruhe sehen, wenn ich den Mond oder Planeten visuell betrachte?


    Hallo,


    Ein paar EAA Mond und Planetenbilder habe ich in den Foren schon gesehen, selbst weiß ich auch wie Planetenbilder live an einer Kamera mit Monitor aussehen.

    Die Plantenbeobachtung mit EAA kommt kaum an den Anblick direkt mit dem Auge am Okular heran, auch wenn EAA noch so sehr beworben wird.

    Die "wabernde Luftunruhe" kann mit einer Kamera direkt nicht ausgeglichen werden, sondern nur in der Bearbeitung hinterher am Computer, das nennt sich dann aber ehrlicherweise "Planetenfotografie". Im Gegensatz zu einer Kamera die ein fixes Auflösungsvermögen und Bildfeld hat können wir uns in der visuellen Beobachtung der Planeten mittels verschiedener Vergrößerungen an die vorherrschenden Bedingungen anpassen.


    Viele Grüße

    Gerd

  • 2. Will ich Planetendetails oder die wabernde Luftunruhe sehen, wenn ich den Mond oder Planeten visuell betrachte?

    Denn mehr holst Du bei unseren Wetter- und Lichtbedingungen in 99% der Beobachtungsnächte nicht aus einem Teleskop heraus.

    lieber Casati,


    Leider verstehe ich nicht so recht was du damit meinst. Wird eine große Öffnung also irgendwann nachteilig, zumindest in unseren Breiten, da man zuviel lichtverschutzung hat?


    Soll ich den Porno also lieber in HD gucken, weil man bei 4k zu viele Pickel sieht? 😄

  • Hallo Peter


    Wo hast du das mit Balkon her, er hat einen Kombi nicht Rollstuhl😖

    Und das mit den Wattebäuchen kann ich so gar nicht bestätigen, Brandenburg hat viel schön dunklen Himmel da kann man den Eskimo im 12er grinsen sehen. Hab ich noch nicht oft erlebt das so schlechtes Seeing ist, da muss man auch Geduld haben die guten Momente zu erwischen.

    Mag sein das mehr Öffnung nicht mehr Detail bringt wenn die Bedingungen schlecht sind, das stört aber eher bei Langzeitbelichtung. Die Plantenbilder zeigen aber auch schön das Öffnung gewinnt.

    Zumindest sammelt mehr Öffnung mehr Licht, das hilft unter Dunklem Himmel oder mit Filter ungemein.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,

    natürlich haben Gerd und Du Recht, was die Möglichkeiten visueller Beobachtung angeht.


    Christian ist jedoch Einsteiger. Kein erfahrener visueller Beobachter wie Gerd oder Du. Der wird auch mit 12" erst mal Erfahrung sammeln müssen, bis er die Details erkennt, die von Euch selbstverständlich und regelmäßig gesehen werden.

    Und er wird erstmal (wahrscheinlich) nur ein einziges Teleskop kaufen. Aber erst mit der Zeit seine persönlichen Objektvorlieben entwickeln.

    Unter http://selbstbau.vdsastro.de/beobachtungspraxi/ findet Christian dann dazu auch:

    - Relevante Faktoren bei der Planetenbeobachtung
    - Teleskopvergleich an bekannten Deepsky-Objekten
    - Teleskopvergleich am Planeten Saturn
    - Teleskopvergleich am Planeten Jupiter

    Gruß,

    Peter

  • Zum Thema EAA:


    Hallo Peter, Hallo Mitleser,


    jeder hat seine Sicht auf die Dinge, da will ich gar nichts werten oder unbedingt recht haben wollen. Aber für mich ganz persönlich ist das reizvolle an der visuellen Astronomie der unmittelbare Blick durchs Okular (oder bei mir fast immer zwei). Wenn ich Bilder auf dem Handy oder Tablet ansehen will, dann hocke ich mich nicht raus in die Kälte, sondern setze mich bequem in den Sessel.


    Selbst wenn die Bilder am Teleskop unruhig sind, kann dieses unmittelbare Erleben für mich durch nichts ersetzt werden. Auch, weil man dort die Herausforderung hat, durch geduldiges Schauen und Analysieren Dinge zu erkennen, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind. Das fordert die grauen Zellen und ist eine natürliche Art von Bildverarbeitung, die um so besser gelingt, je länger man sie praktiziert. Natürlich kann man diese Wahrnehmungsarbeit der Kamera in so einem EAA-Röhrchen überlassen. Dann muss man als Anfänger nix lernen, bekommt schnell ein Ergebnis, und weil das Ding die Objekte auch noch quasi auf Zuruf aufsucht, muss man nicht mal die Orientierung am Himmel lernen.


    Eigentlich könnte man das Thema EAA radikal vereinfachen, indem man sich tagsüber ein paar schöne Bilder der aktuell sichtbaren Objekte aus dem Netz zieht, sie in den Bilderordner packt, sich dann abends im Liegestuhl mit dem Smartphone unter den Himmel setzt und die Bilder anguckt. Da spart man das viele Geld für das Teleskop, muss nichts schleppen und kann zu jeder Zeit ins Warme fliehen, wenn einem kalt wird. Schlechtwetterperioden? Kein Problem! Diese Art von EAA funktioniert immer.


    Aber ich sag‘s noch mal: Jeder muss nach seiner Fasson selig werden. Also, bitte Peter, nicht als Angriff verstehen, sondern einfach nur als andere Meinung. Für mich geht eben nichts über den rein optischen Blick durchs Fernrohr. Und natürlich foto/videografiere ich auch. Aber ich will mir raussuchen können, ob ich eine Kamera oder ein Okular ans Teleskop baue.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,


    bei gutem Seeing steht auch bei mir ein Teleskop zum Durchschauen daneben (oder ist bereits auf der AZ-EQ6 parallel montiert).

    Aber die Zeiten, wo ich vor drei Jahrzehnten bei Minus 10° auf dem Sudelfeldparkplatz neben meinem C8 und damals noch dunklem Himmel ausharrte und danach noch 150km nachhause fahren konnte, sind leider altersbedingt vorbei ;)

    Gruß,

    Peter

  • Hallo


    Na ich sage mal man muss das wovon man träumt versuchen durchzuführen.

    Das astronomische sehen lernt man nicht leichter an kleiner Teleskop.

    Nimmt man jetzt ein 114er auf Wackelmontierung ist man gleich raus,

    Gäbe es den als Dobson schreit es beim ersten Blick auf die Planeten nach mehr, in der Tat ist M13 dann eine diffuse Himbeere. Und dann will man andauernd Größeres, das kann frustrierten und eine Menge Geld kosten.

    Allein Beobachten ist aber für Anfänger nicht leicht, man bekommt keine Tips zum Beobachten, keine Filter oder Okulare zum Vergleichen.

    Auch mit irgendwelchen Kamera Lösungen braucht man oft live vor Ort Hilfe um gut vorwärts zu kommen.


    Gruß Frank

  • Hallo Peter


    Ich wohne in Berlin, und 70 km reichen, man kann dann wenn man nach Süden fährt nicht nach Norden beobachten, du stehst nach 70km vor München, 2h fahren jedesmal ist zuviel, vor allem wenn man am Stadtrand beobachtet von M51 gar nicht findet, und neben dir purzeln Bilder aus der Eos mit super Details und auch noch in bunt vom Pferdekopfnebel.


    Gruß Frank

  • 1. Will ich kleine oder große graue Wattebäusche im Fernrohr sehen, wenn ich visuell Galaxien oder Planetarische Nebel betrachte?
    2. Will ich Planetendetails oder die wabernde Luftunruhe sehen, wenn ich den Mond oder Planeten visuell betrachte?

    Warum du das visuelle beobachten immer als so negativ darstellst, bleibt mir ein Rätsel. Nicht jeden befriedigt natürlich das reine visuelle Beobachten, aber sehr viele sind damit sehr glücklich und zeigen das auch hier im Forum täglich, z. B. mit ihren tollen detaillierten Zeichnungen in denen viel Zeit und Liebe zum Sternenhimmel steckt.


    Planetendetails im Teleskop sind visuell der Hammer und die wabbernde Luftunruhe ist ja auch nicht immer da.


    Aber wenn ich dann schon "mehr" sehen will und zu technischen Hilfsmitteln greife: warum ausgerechnet zur schlechtesten von allen möglichen Lösungen: EAA? Warum nicht direkt Astrofotografie?


    Auch finde ich, dass der Weg auch in der Astronomie das Ziel ist. Technische Geräte, die einem komplett das Mitdenken ersparen sind keine Hilfe für an der Astronomie neu Interessierte sondern einfach nur ein Hindernis. Man muss Einsteiger auch nicht vorm Lernen schützen, auch wenn es manchmal frustrierend ist. Die Ergebnisse kann man dafür um so mehr genießen.


    Gruß, Micha

  • Hallo Christian


    Da du eh schon bei Dobson mit grosser Öffnung gelandet bist, hast du dir eventuell auch die Gitterrohrdobson angeschaut?

    Da kann man schon mal über 50% Gewicht sparen und das Packmass ist überschaubar.


    CS Konrad

  • Jo die sind mir bei der Recherche auch schon über den Weg gelaufen, allerdings Stelle ich mir das Aufbauen am Spot in Dunkelheit jetzt nicht so angenehm vor, wie z.B bei dem skywatcher flextube.

    Wie ich bereits erwähnte, werde ich eher keine spontanen Aktionen machen, sondern wenn ich dann Mal ne Nacht nach oben gucken will, dann weiß ich das schon ein paar Tage vorher, habe das Wetter gecheckt und habe dann auch die Zeit, alles in den Kofferraum zu tragen. Ob nun alles zusammen 20 oder 40 Kilo wiegt ist mir da relativ wurscht :)


    Ich kenne mich halt und weiß, dass wenn ich mir jetzt nen 8er holen würde, wahrscheinlich relativ schnell sagen würde "hättest nicht vielleicht doch das 10er oder 12 er genommen". Ich meine was sind 20 Kilo, wenn der Kram dann aufgebaut vor mir steht?

  • Hallo,


    Kein erfahrener visueller Beobachter wie Gerd oder Du. Der wird auch mit 12" erst mal Erfahrung sammeln müssen, bis er die Details erkennt, die von Euch selbstverständlich und regelmäßig gesehen werden.


    Es ist nun mal so: auch ich war mal ein Einsteiger, man mag es kaum glauben. Sogar ohne Internet, Foren usw...

    Ich gehe davon aus, das ein jeder der durch ein Teleskop schaut und an dieser Materie interessiert ist, auch Erfahrung sammelt. Mit jeder Beobachtung, mit jedem Blick durch das Okular. Noch dazu sind wir, denen dieses Hobby gefällt, inzwischen gut vernetzt. Sei es durch Foren, Facebook und WhatsApp Gruppen, oder auch Stammtischen und persönlichen Treffen.


    Und es mag durchaus noch viele Leute geben, die ganz ohne Kamera und technischen Sachen einfach nur Beobachten wollen. Einfach nur mit dem Auge am Okular. Denen sollten wir nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit "EAA" auf die Nase drücken.

    Mit dieser Methode muss der Einsteiger, der sich ja kaum auskennt, neben dem Teleskop das noch dazu nachführen sollte, eine Kamera und ein Laptop mitschleppen, das Ganze zum laufen bringen... Wie passt das zusammen?


    "EAA" und die Planetenbeobachtung... (mit dem im Beitrag 2 empfohlenen 150/750mm Teleskopen?)

    Was soll dazu noch geschrieben werden...

    Jupiter wird mit solche Teleskopen nur wenige Pixel auf dem Bildschirm groß, mit einer Barlowlinse wird er zu dunkel, belichtet man länger wird er sehr unruhig. Der Visuelle Anblick von Jupiter ist mit dem Livebild einer Kamera nicht zu vergleichen. Die Strukturen die im Okular selbst mit einem kleinen Teleskop zu sehen sind, können im Livebild nicht gesehen werden. Man sollte sich aber dessen bewusst sein, das eine Beobachtung durchs Wohnzimmerfenster, auch wenn es geöffnet ist, nicht sinnvoll und auch nicht empfehlenswert ist. Man sollte sich schon die Mühe machen und rausgehen...


    sind leider altersbedingt vorbei

    Na gut. Mit gut 73 Jahren darf man etwas kürzer treten. Am Sudelfeld ist es im Winter ohnehin nicht mehr schön, das Licht der Skilifte stört sehr...


    Viele Grüße

    Gerd

  • Warum du das visuelle beobachten immer als so negativ darstellst, bleibt mir ein Rätsel. Nicht jeden befriedigt natürlich das reine visuelle Beobachten, aber sehr viele sind damit sehr glücklich und zeigen das auch hier im Forum täglich, z. B. mit ihren tollen detaillierten Zeichnungen in denen viel Zeit und Liebe zum Sternenhimmel steckt.

    Hallo Micha,


    ich verteufele das visuelle Beobachten nicht - sondern gebe aus eigener Erfahrung Empfehlungen, die die Wohnsituation und Umgebungsbedingungen, die "visuell unfreundlich" sind berücksichtigen. Eine Fenstersternwarte ist dann für EAA kein Problem und Lichtverschmutzung insb. bei DeepSky auch noch kein Spielverderber.

    Bei meinem Standort geht visuell (mit wenigen Ausnahmen) im DeepSky Bereich kaum etwas. Trotz der scheinbar noch ganz guten Bortle-Situation. Aber Beleuchtung durch Nachbarn, Horizonteinschränkungen durch Bewuchs und Gebäude etc. tun ihr Übriges.

    Gruß,

    Peter

  • Hallo Christian,

    als jemand, der auch mal in der Umgebung von Potsdam gewohnt hat, kann ich Deine Situation nachvollziehen. Es sind die Extreme von starker Lichtverschmutzung (Berlin und Potsdam) und andererseits netter dunkler Ecken im Umland. Ich war selten draussen, da ich nicht motorisiert war und es ist auch schon >20 Jahre her. Aber wenn wir draussen waren, war es meist im Raum Tremsdorf - dort gibt es sogar eine Strasse "An der Sternwarte", nur ohne Sternwarte, denn die wurde vor ein paar Jahren abgerissen - es war allerdings eine Station fuer solare Radioastronomie. Damals zumindest waren die Bedingungen dort sehr gut, wenn man nicht auf den sehr un-netten Jaeger traf, der einen vertrieb, damit er sein Wild in aller Ruhe abknallen konnte ... den gibt es wahrscheinlich in dieser Form nicht mehr. :)

    Zu Deiner Fernrohrwahl - Du bist ja schon sehr weit gekommen und Du hast es richtig gemacht, Dich vor einem Kauf zu informieren. Und wie Du siehst, sind sich auch unsere Forenteilnehmer nicht komplett einig. Es gibt immer Vorlieben: Dicker Dobson und Low Tech, oder EEA und High Tech, oder was dazwischen. Die endgueltige Entscheidung haengt von vielen Faktoren ab.


    Ich habe mal ein Dokument eingefuegt, das eigentlich an Einsteiger gerichtet ist und diverse Facetten der Teleskopauswahl beleuchtet. Ich gebe dort bewusst keine Empfehlungen fuer den Teleskoptypen X vom Hersteller Y, sondern fokussiere den Augenmerk auf die vielfaeltigen Aspekte, die eine gelungene Teleskopwahl auszeichnen. Denn letztendlich ist das beste Teleskop dasjenige, das am meisten benutzt wird. Auch wenn es viele Einsteigertips enthaelt, die Du schon kennst, wird es vielleicht nuetzlich sein:


    teleskopauswahlhilfe_v1d21.pdf

  • Hallo Christian,


    Willkommen im Forum!


    Ich bin zwar auch noch Anfänger, aber ich kann dir sagen: Mit einem Dobson machst Du sicher nichts falsch. Ich selbst habe erst mit einem 4" Refraktor auf einer EQ5 begonnen, zu dem sich schnell ein 10" Dobson gesellt hat. Keine der beiden Anschaffungen bereue ich. 12" ist auch schon mal ein Ansage 8). Da werden kaum Wünsche offen bleiben. Grundsätzlich ist mehr halt mehr :saint:

    Ich geb nur als Tipp mit, versuche dir die Ausmaße tatsächlich klarzumachen. Bei mir zuhause gab es mit meiner Frau keine Probleme bei der Anschaffung, allerdings gibt's öfters Diskussionen zur Unterbringung 8| Das geht soweit, dass das Teleskop beim Möbelkauf miteinbezogen wird😂


    Ob es mit GoTo sein muss? Keine Ahnung. Ich gebe nur zu bedenken, dass immer einer Stromquelle benötigt wird und das Ausrichten schnell nervenaufreibend werden kann. Gerade für Anfänger. Noch dazu ist es echt teuer. Ich persönlich würde es mir sparen und das Geld in in eine hochwertigere Optik oder in richtig gute Okulare stecken. Und schließlich lebt der Dobson vom "Schubsen". Aber das ist nur eine persönliche Meinung.


    Noch ein kleiner persönlicher Tipp: Versuche doch zu überwinden und nimm Kontakt mit anderen Astros auf. Ich selbst bin nicht sehr aufgeschlossen, allerdings bringt einen der persönliche Kontakt unheimlich weit nach vorn. Die Gespräche, Erfahrungen oder die einfache Fachsimpelei lässt sich schwer anlesen. Du wirst sehen die Leute sind derart begeistert, dass es echt mitreißt.


    Ach und der Deep Sky Reiseatlas in Verbindung mit dem Deep Sky Reiseführer und einem Telradsucher werden dich auf Jahre beschäftigen.


    CS und beste Grüße

    Marco

  • Servus Christian,


    ich bin ein "Wiederanfänger" – ich hatte früher, als es noch kein Stacking gab und Astrofotos in guter Qualität utopisch waren, sprich Ende der 70er-Anfang der 80er als Kind mit dem Sterngucken angefangen und war bis ca. 1990 sehr aktiv (dann war wegen Studium, Job usw. keine Zeit mehr dafür da). Ich habe mir erst kürzlich ein Teleskop gekauft. Vielleicht hilft mein Senf auch noch ein Bisserl.

    Angefangen hatte ich mit einem Fernglas, dann kam ein 60mm-Refraktor mit Azimutaler Montierung (Gabel), dann ein wackeliger 114mm-Kaufhaus-Newton, da die parallaktische Montierung zu klein war - sogar mit kleinem Nachführmotor. Und ich muss sagen: ich hatte eine riesige Freude damit.

    Später kam dann Beobachten mit einem C8 (Holzstativ, sehr wackelig) über meine damalige Schule dazu. Alles rein visuell.


    Zuerst: Dobson-Montierung – kenne ich nur von Fotos / Foren usw. Gab es damals nicht und habe ich heute nicht. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass bei reibungsarmer Technik das "Schubsen" ein genuss sein kann und man so eben recht günstig große Öffnung haben kann. Würde ich nicht v.a. fotografieren wollen, hätte ich mir wohl auch einen Dobson mit viel Öffnung für die visuelle Beobachtung zugelegt. Bei mir ging das Geld in erster Linie in die Montierung, die ich mir in der Form bei einem Dobson hätte sparen können.


    Generell:

    Du wirst vermutlich erst dann wissen, auf was dein Hobby hinauslaufen wird, wenn du alles mögliche mal probiert hast. Daher würde ich ebenfalls - wie andere es schon geraten haben - zuerst klein anfangen. Kleinere Brennweite hat den Vorteil, mehr vom Himmel zu sehen, großflächigere Objekte erkennen zu können... Größere Brennweite erzeugt mehr Vergrößerung, was auch seinen Reiz hat. Es kommt eben drauf an, was man sich anschauen will.

    Der Genuss, z. B. mit einem 8-Zöller M13 anzusehen und vor dem Nebelfleck die vielen kleinen funkelnden Sterne zu erkennen, die sich dann zu erkennen geben, ist einfach faszinierend. Schaust du Galaxien an, siehst du halt nur einen kleinen diffusen Fleck. Sich dann die Zeit zu nehmen, das Beobachten zu erlernen, über indirektes Sehen Details rauszukitzeln und fasziniert zu sein, ein Staubband doch live selbst sehen zu können, hat was, ist aber nicht Jedermanns/-fraus Sache. Andere sagen "hast du eine gesehen, hast du alle gesehen".

    Vielleicht willst du später doch mal "g'scheit" fotografieren, wer weiß?


    Ich selber schätze immer noch ein gutes Fernglas. Während die Kamera arbeitet (ich fotografiere sehr gerne), hocke ich gemütlichst in meinem bis zur Liegeposition verstellbaren Klappstuhl und genieße den Himmel mit dem Fernglas. Kaufst du also einen schweren, großen Dobson und willst dann doch auf Astrofotos umsteigen, dann wäre dir was kleineres zum Beobachten, während das Hauptteleskop mit der Kamera arbeitet, vielleicht lieber. Vielleicht scheust du dann, zwei große Brummer zu transportieren... Auf der anderen Seite ist die Vorstellung, die Kamera arbeiten zu lassen und währenddessen mit einem großen Rohr visuell unterwegs zu sein, auch nett.


    Langer Rede kurzer Sinn:

    Solange du nicht genau weißt, was dein Ziel ist, würde ich auch eher einen günstigen, einfachen, netten 8-Zöller-Dobson nehmen und erstmal damit den Himmel kennenlernen. Du wirst schnell feststellen, was dich besonders fasziniert. Falls du dann einen richtig großen Gitterdobson anschaffst, hast du den handlichen 8-Zöller noch für Urlaubstrips (mit dem Auto) oder für "nebenbei". Entscheidest du dich doch für Astrofotografie, wirst du eh eine teure Montierung kaufen - da ist die Optik nicht der Preisfaktor. Und die Öffnung kann man mit längeren Belichtungszeiten ein bisserl kompensieren (nur sind die Beugungsscheibchen halt etwas größer, die Auflösung kleiner). Wenn ich aber daran denke, dass ich mit meiner Kamera plus 200 mm Tele-Objektiv schon locker 17. bis 18. Größenklasse hinbekomme... Dafür brauche ich einen sehr großen Dobson im Vergleich (der dann wie gesagt viel kleinere, scharfe Sterne zeigen würde, eben höhere Vergrößerung).

    Man kann mit so nem 8-Zöller wenig falsch machen, denke ich.


    Bist du aber sicher, dass du rein visuell arbeiten willst, ist Öffnung natürlich nie verkehrt.


    Ich habe mir einen 8-Zöller RC geleistet, weil ich fotografieren will. Nachteil: Hoher Aufwand (Justage, Einnorden per laptop, Autoguiding per Laptop, viele Kabel, externe Stromquelle...), aktuell mit Scharfstellen ca. 1 Stunde Vorbereitungszeit (bin ja eben noch Anfänger). Campingstuhl plus Fernglas: 2 Minuten Vorbereitungszeit und auch viel Genuss (das zum Vergleich). Ich wusste aber, weil ich vorher schon visuell unterwegs war, was ich will (ich hatte/habe seit einem Jahr noch einen C8 zum "spielen", aber das RC zeigt m.E, ein besseres Bild, zumal ist er nur geliehen, gehört mir nicht): Fotos, Fotos, Fotos... Und trotzdem nutze ich den RC im Moment nur visuell, um das Justieren zu üben, das Teleskop kennenzulernen, das GoTo und das Kalibrieren besser hinzubekommen (usw.).


    Das wichtigste in meinen Augen: Geduld, nichts überstürzen... Mein Tipp also: erstmal nen netten 8-Zöller als Einstieg und frühestens in einem Jahr überlegen, in welche Richtung man sich dann vertiefen will. Was nicht heißt, dass ein 12-Zöller verkehrt ist ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Sooooo,


    nur ein abschließender Statusbericht. Es ist jetzt ein 8" Newton auf einer AZ-EQ6 geworden. Vielen Dank nochmal für eure Empfehlungen und Meinungen :)

  • Hallo Casati

    weiter oben schreibst Du daß beim Newton die Orientierung zwischen Okularanblick und Sternatlas unterschiedlich sei. Was meinst Du damit?

    Felix

    Hallo Felix,


    es geht um die Bild- und insbesondere Musterorientierung im Vergleich zwischen Sternkarte und Anblick im Okular.

    Bitte hier runterscrollen. "Real View" entspricht der Sternkarte. Dazu noch der 90° Einblickswinkel bezogen auf die Fernrohrrichtung :

    https://www.astroshop.de/magaz…fuer-jeden-einsatz/i,1618

    Gruß,

    Peter

  • Das verstehe ich, aber das ist ja kein spezielles Problem des Newton.

    Der Einblick ist 90 ° , das Bild ist ist wie im Beilspiel 3 "Unkorrigiert", also kopfstehend.

    Dabei etwas verdreht - abhängig von der Position des Okularauszugs.

    Eine Sternkarte muss man dann mit Süden oben anschauen.

    Bei geradsichtigen Teleskopen (Refraktor , Cassegrain) hat man geradsichtig das gleiche, beim Aufrichten kommt es an ob Zenitspiegel oder Amiciprisma: im ersteren aufrecht seitenverkehrt, im zweiten aufrecht seitenrichtig,

    Als dritte Möglichkeit gäbe es noch Penta - oder Bauernfeindprisma (90 bzw 45 °) die ein kopfstehendes (unkorrigiertes ) Bild liefern.

    Gruß

    Felix

  • Noch was : Aufrecht - seitenverkehrte Bilder sind in Bezug auf Orientierung deutlich schlechter als Kopfstehend da das Drehen der Sternkarte nicht mehr hilft - man müsste sie spiegeln , aber was passiert dann mit der Schrift.

    Ausserdem hat man dann zwei Versionen des gleichen Himmelsabschnitts.

    Felix

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