Seit Jahren interessierter Brandenburger möchte endlich Geld ausgeben

  • Hallo an alle die das hier lesen und sich tatsächlich noch dazu motivieren können auf Fragen zu antworten, die schon tausendfach gestellt wurden. :)


    Mein Name ist Christian, bin 34 Jahre alt und lebe unweit von Potsdam in Brandenburg.

    Ich interessiere mich schon einige Jahre für Astronomie und möchte mir eigentlich auch schon seit Jahren ein Teleskop anschaffen. Allerdings mache ich immer wieder den gleichen Fehler und lese und lese und lese im .. viel zu viel im Internet.

    Das hat mich am Ende jedes Mal wieder abgeschreckt und mir wurde das dann zu viel. Eben weil ich mich nicht entscheiden konnte und es soviele unterschiedliche Meinungen gibt. So bin ich bei dem geblieben was ich habe, d.h. Fernglas zu gucken und meine DSLM zu fotografieren. Sicher könnte ich mal zu nem Treffen fahren und mich mit den Leuten unterhalten, aber ich bin nicht so der zugängliche Typ der gleich mit jedem reden kann.


    Naja jedenfalls habe ich mich jetzt hier angemeldet, um dem ganzen hoffentlich ein Ende zu setzen. Ich hoffe eure Erfahrung kann mir weiterhelfen. Vielleicht isses ja garnicht so schwer.


    Ich möchte mir nun also ein Teleskop kaufen. Mir ist bewusst, dass es keine eierlegende Wollmilchsau gibt (Jede Bauart hat seine Vor- und Nachteile, je nachdem was man machen möchte). Am besten man hat min 2 Teleskope


    Das ist mir persönlich wichtig:

    - Ich möchte vorrangig beobachten!!! (fotografieren ist 2.rangig. Ich meine es gibt genug Leute die fotografieren und arschteures Equipment haben, ich kann mir deren Fotos angucken ;))

    - kein Dobson (ist mir zu groß und mir gefällt die Vorstellung vom schubsen nicht)

    - parallaktische Montierung mit GoTO

    - es sollte halbwegs transportabel sein (kombi kofferraum)

    - eine gute Basis für spätere Upgrades bieten (mitgelieferte Okulare sollen ja oft nix taugen)

    - erstmal nur so max 2500-3000€

    - wenig störanfällig



    Bisher schwanke ich immer zwischen nem normalen Newton oder einem Schmidt Cassegrain. Beim 2. gefällt mir vorallem, dass man nicht oben an der Seite reingucken muss sondern auch mal sitzen kann (korrigiert mich wenn ich falsch liege).

    Ich kann mich nicht festlegen, was ich mir eher ansehen will, also ob Planeten oder Deepsky-Krams. Man kann ja irgendwie beide Geräte dafür nutzen. Beim SC gibts wohl focalreducer ums für Deepsky zu nutzen und beim Newton Vergrößerungslinsen um Planten besser anzuschauen (zumindest hat mir das ein Kollege erzählt)


    Ist es dann nicht egal was man sich für ein Teleskop kauft? man kann ja irgendwie alles adaptieren.


    Tja was denkt ihr? Womit habt ihr bessere Erfahrungen? Was ist einfacher zu bedienen?

  • Hallo Christian,


    Willkommen im Forum!

    Du wirst mit Sicherheit im Verlauf der folgenden Diskussion noch mehr Vorschläge bekommen, die Dich weiter verwirren könnten. Auch von mir ;)

    Ein paar Anmerkungen:

    - Im Sitzen zu beobachten ist immer besser als im Stehen
    - Auch für GOTO sollte man sich etwas am Himmel auskennen
    - Bei der Newton-Bauart ist die Orientierung zwischen Sternatlas und Okularsicht unterschiedlich und man gewöhnt sich daran nur schwer, GOTO hilft dann sicherlich
    - GOTO bedingt eine Stromversorgung
    - Visuell langt mit GOTO eine Alt/Az-Montierung bei der es kein zeitraubendes Polar Alignment braucht
    - Die Mindestöffnung visuell ist 150mm, besser 200mm, um zu Anfang alle Messierobjekte zu sehen (bzw. zumindest zu finden - auch mit GOTO!)
    - Für Mond & Planeten bestimmt die effektiv benutzte Brennweite (Teleskop[-länge] + Barlow) über die notwendige Qualität Deiner Montierung
    - Die Begeisterung für Astronomie steht und fällt mit der Komplexität & Schnelligkeit des Aufbaus Deines Teleskops und/oder der Entfernung zum Beobachtungsort
    - usw.

    Falls Du noch nie ein Fernrohr besessen hast macht es in meinen Augen Sinn, erst mal mit einem kleinen Teil Deines Budgets zu starten und Equipment anzuschaffen, das zumindest für den Mond und helle DeepSky-Objekte Erfolgserlebnisse verschafft. Dieses Teleskop sollte so ausgewählt werden, dass Du zu einem späteren Zeitpunkt auch die Option für EAA und/oder Astrofotografie erhältst. Zumindest für EAA brauchst Du nicht zwingend eine EQ-Montierung. Auch da langt häufig eine Alt/Az-Montierung.

    Ich empfehle deshalb für den Einstieg als Komplettlösung:

    a) https://www.teleskop-spezialis…-AZ-GOTO-MOUNT::3749.html

    oder

    b) https://www.teleskop-express.d…oso-GTi-mit-Flextube.html

    Nach einem Jahr hast Du dann soviel Erfahrungen gesammelt (Stärken & Schwächen, Deine inzwischen entdeckten Vorlieben für Beobachtungsobjekte etc.), dass es dann Sinn macht, den Rest des Budgets anzugreifen.

    Das bisherige Teleskop kann dann für EAA und/oder als leichtes Reiseteleskop genutzt werden. Ggf. hat b) sogar IATA Maße (nicht geprüft).

    Gruß,

    Peter

  • Hallo Christian,


    willkommen im Forum. Wie du schon richtig erkannt hast, gibt es bei den Teleskopen keine eierlegende Wollmilchsau.


    Mit deinem geplanten Budget bist du schon recht gut dabei. Wenn du nur visuell beobachten möchtest und fotografieren für dich keine Priorität hat, dann brauchst du auch nicht zwingend eine parallaktische Montierung. Bei einer azimutalen Montierung hast keine Probleme mit dem Einblickwinkel durch den Okularauszug.


    Ein Newton ist bei gleicher Öffnung preisgünstiger als ein Schmidt-Cassegrain (zumindest bei Neukauf). Bei letzterem schaust du von hinten rein und kannst bei Verwendung eines Zenitspiegels gemütlich im Sitzen beobachten. Bei einem Schmidt-Cassegrain sparst du dir auch das regelmäßige Justieren.


    Ich habe z. B. einen Maksutov 127/1500 und einen Newton 200/1000 PDS im Einsatz. Wichtig ist, dass du eine stabile Montierung wählst, d.h. je länger und schwerer dein Teleskop (inkl. Zubehör wie Okulare, Filter, Zenitspiegel etc.) ist, desto größer muss auch die Montierung dimensioniert sein. Ich habe z. B. die EQ6-R Pro.


    Meine persönliche Antwort zu deiner Frage: einfacher zu bedienen ist das Schmidt-Cassegrain. Obwohl das natürlich alles relativ ist, denn nach ein paar Einsätzen wird dir der Umgang mit einem Newton auch leicht von der Hand gehen.


    Dobson sind übrigens auch Newton Teleskope, die auf einer Rocker-Box-Montierung montiert sind. Und die gibt es auch mit GoTo und sind recht einfach zu bedienen.


    Wenn du dann auch noch mobil sein willst, dann würde ich dir folgende Empfehlungen geben:

    -) 203/1200 GOTO Flex-Dobson Teleskop oder ähnliches

    -) 150/1800 Maksutov auf EQ5 Montierung oder ähnlliches


    Visuell zählt v.a. die Öffnung. Für einen Newton mit 200 mm (oder mehr) Öffnung ist die EQ5 schon grenzwertig. Obwohl ich auch mit meiner EQ6-R Pro und meinem 200/1000 Newton und dem ganzen Gerödel (ca. 60 kg) noch aus der Stadt rausfahre.


    Für 3-4 gute Okulare, Filter, PowerTank etc. kannst du dann auch noch einmal € 600-1000 rechnen.


    Hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter.


    LG Christian

  • Dieses Teleskop sollte so ausgewählt werden, dass Du zu einem späteren Zeitpunkt auch die Option für EAA und/oder Astrofotografie erhältst. Zumindest für EAA brauchst Du nicht zwingend eine EQ-Montierung. Auch da langt häufig eine Alt/Az-Montierung.

    Also wenn ich den Crizel richtig verstanden habe, hat der Interesse an der Astronomie im Allgemeinen, an der Technik (EQ mit GoTo) und am realen beobachten.


    EEA ist doch nur was für Leute, die der reale Himmel nicht wirklich interessiert, sondern nur der Himmel dargestellt auf einer Flimmerkiste. Da kann man doch gleich das Teleskop weglassen und alles mit dem Handy machen. Kommt eigentlich aufs selbe raus. Oder man kauft sich so ein Komplettpaket mit viel zu kleiner Öffnung für 4000 Euro, mit dem man sich an den Swimmingpool setzen kann, um die Mädels anzubaggern. Dabei ist doch die einzige eigene Leistung nur noch das Ding an und aus zu machen und auf die Fernbedienung zu drücken. Und natürlich: bei Erfolg am Swimmingpool kommt noch etwas körperliche Leistung hinzu ... :face_with_hand_over_mouth:


    Ich beziehe mich auf dieses Bild: https://vaonis.com/wp-content/…Vespera-Swimming-Pool.jpg

    Hoffen mir mal, dass das seine Tochter ist.


    Kurz: Deine andauernde und in jedem Post irgendwie untergebrachte EAA Empfehlung geht nahezu immer an den Interessen der Fragesteller vorbei, wie hier. Darum klingt es für mich auch nicht wie Beratung sondern wie versteckte Werbung.

  • Hallo Michael,

    EAA findet deshalb Erwähnung als Ausblick, zum Thema was er nach einem Jahr Erfahrung vielleicht tun möchte bzw. was er mit seinem 1. Teleskop dann anfangen kann, wenn er seine endgültige Lösung beschafft.

    Die Erstbeschaffung soll ja keine verlorene Investition sein.

    Gruß,

    Peter

  • Hallo Peter,


    genauso gut könnte man dann ja auch sagen, achte jetzt schon mal drauf, dass die eine gekühlte Zwo Asi in den Fokus kommt, wenn du mal DeepSky fotografieren willst und dass das Teil noch unter eine Kuppel passt. ;)


    Es geht doch bei der Einsteigerberatung nicht drum, was der Threadstarter vielleicht irgendwann mal machen möchte (oder auch nicht und EEA stände da bei mir ganz hinten auf der Liste des vorausschauenden Kaufs) sondern wie er seine jetzigen Interessen am besten realisieren kann.


    Gruß, Micha

  • Hallo 2x Christian, Hallo Peter,


    das Thema ist kaum eröffnet, und schon tun sich die Fettnäpfe auf. Ich stelle noch einen dazu und gebe die Empfehlung ab, dass es für hauptsächlich visuelles Beobachten kein Schmidt-Cassegrain werden sollte. Warum? SCs haben wegen ihrer starken Obstruktion (Durchmesser des Gegenspiegels im Verhältnis zu dem des Hauptspiegels) einen deutlich schlechteren Bildkontrast als beispielsweise ein visuell optimierter Newtonspiegel oder gar ein obstruktionsfreier Refraktor. Hinzu kommt, dass das Licht 3x durch den Tubus geht, dieser geschlossen ist, bei den einfacheren Modellen keine Belüftung hat und dadurch sehr lange zum Temperieren braucht.


    An dieser Tatsache führt aus meiner Sicht kein Weg vorbei. Alles andere ist stark von dem abhängig, was man selbst beobachten möchte, welche Voraussetzungen (Kenntnisse, Geduld, Zeit) man mit bringt und wieviel Geld man aufbringen kann.


    Im Sitzen zu beobachten, ist ein gewaltiger Vorteil, ebenso ein beidäugiger Einblick, denn der ist entspannter und man nimmt feinere Details wahr. Mit einem höhenverstellbaren Beobachtungsstuhl funktioniert das übrigens auch am Newton. Den muss man nicht zwangsläufig schubsen. Es gibt auch welche, die nachführen.


    Ich persönlich nutze die Goto-Funktion meiner Montierung übrigens nie. Da ich vor mehr als fünf Jahrzehnten in die Astronomie hineingewachsen bin, kenne ich mich so weit am Himmel aus, dass der Sucher zum Einstellen reicht. Mir genügt es, dass die Montierung gut eingescheinert ist und exakt nachführt. Aber bitte, wie er/sie das handhabt, muss jeder selbst entscheiden. Der Durchschnitt der heutigen Anfänger ist, glaube ich, nicht mehr so geduldig.


    Viel wichtiger als Goto ist m. E. die Stabilität der Montierung. Beim Einteilen des Budgets wird leider vor allem auf ein möglichst großes Teleskop geachtet. Dadurch bleibt für den Unterbau zu wenig Geld übrig, und das Ergebnis ist eine zu schwache Montierung. Die zittert dann und schmälert die Freude am Beobachten.


    Ja, und weil Peter die kleinen elektronischen Teleskope angesprochen hat, durch die man nur noch mit dem Handy gucken kann – für einen Astrodino wie mich ist das natürlich gar nix. Manche digital natives sehen das aber möglicherweise anders. Wichtig ist doch letztlich nur die Freude an den Wundern da draußen, und wie man die erreicht, dafür gibt’s keine verbindlichen Regeln.


    Und, Cristian, abschließend die Empfehlung, mal durch die Fernrohre anderer Sternfreude zu schauen. Da bekommst Du eine Vorstellung, was Du von einer bestimmten Fernrohrgröße erwarten kannst, was es kostet und was Dich an Schlepperei und Aufbauaufwand erwartet.


    CS, Jörg

  • Vielen vielen Dank für die vielen interessanten Meinungen, Erfahrungen und Vorschläge.

    Ich hatte schon Angst, mit meinem Artikel den typischen Einsteiger-Hate zu bekommen oder auf die Nutzung der google-Suchmaschine hingewiesen zu werden. Aber zum Glück habe ich bisher nur für mich wertvolles gelesen.


    Durch andere Teleskope durchschauen würde ich gerne Mal, aber wie gesagt, fühle ich mich da unwohl auf irgendwelchen Treffen aufzukreuzen und einfach so die Leute anzusprechen. Zumal ich gehört habe, dass es da auch sone und solche gibt, und Händler die Geld verdienen wollen und nääh so als Noooob. Das ist nicht so meins :)


    Ich habe einen Arbeitskollegen der eine Celestron 6se besitzt und da werde ich demnächst Mal durchschauen dürfen. Allerdings ist mein Kollege auch neu in der Materie, mit dem Unterschied dass er nicht so lange wie ich nachgedacht hat und sich irgendwann einfach Mal was gescheites gekauft hat. Einen direkten Vergleich werde ich da also auch nicht haben, leider.

    Deswegen finde ich eure Meinungen sehr spannend.


    Also ich bin/werde Einsteiger sein, aber ich weiß jetzt schon, dass es nicht nur so eine Laune ist und mich länger/für immer damit beschäftigen werde. Von daher will ich mir nicht etwas kaufen, dass ich nach 2 Monaten austausche, weil die Qualität nicht stimmt. Ich will aber wie bereits erkannt dass erstmal optimale für meinen Einstieg haben und dann später darauf aufbauen können. Schließlich weiß man ja erst was man benötigt wenn man mit dem Teleskop arbeitet.


    Wenn es dann dazu kommt dass ich mich nachts mit dem Teleskop nach draußen begebe, dann werde ich Zeit und Ruhe haben. Als Familienvater ist es nicht so einfach mit Spontanität.

    Ich möchte dieses Hobby dann in der Nacht genießen und nicht am nächsten Tag vor dem PC hängen um Fotos zu stacken ;) aber wer weiß was die Zukunft bringt.

    Was ich damit sagen will; ich scheue keinen Aufwand (Wartezeiten wegen Abkühlen/irgendwelche Einstellungen usw)

    Ich möchte aber eine relativ gute Qualität und mich nicht über minderwertiges Material ärgern.

  • Moin Christian


    Ich selbst bin Astrophotograph

    und nutze während einer Aufnahme immer

    ein Fernglas (8 x 40 ) um mir die Zeit zu vertreiben.

    Mit viel Geduld lässt sich auch ohne GoTo viel sehen.


    CS

    Jens

  • Als Familienvater ist es nicht so einfach mit Spontanität.


    Hallo,


    In diesem Fall sollte es ein Teleskop sein, das auch Spontanität zulässt.

    Jedes Teleskop das Elektronik wie ein GoTo System oder auch ein Teleskop mit einer parallaktische Montierung ist weites gehend nicht für spontanes Beobachten zu gebrauchen. Auch EAA ist, wenn mobil Beobachtet werden soll, keine spontane Angelegenheit. Neben dem Teleskop wird eine Kamera, ein Laptop und eine Stromversorgung am Feld gebraucht.


    Nicht von ungefähr beobachten viele Leute mit einem Dobson. Ein Teleskop das von Hand nachgeführt wird und viel bietet fürs Geld. Dazu noch ein paar Okulare, einen guten (Reflex-) Sucher und eine Sternkarte, dann kann es auch schon los gehen, und das sehr spontan.


    Glaube mir: Wartezeiten wegen auskühlen, Einstellungen vornehmen und so weiter ist verflossene Zeit. Besonders wenn die Zeit wegen der Familie knapp ist.

    Mit Aufbauen, Einrichten und eventuell fotografieren, in welcher Form auch immer, vergeht schnell die Zeit die dann zum eigentlichen Beobachten wieder fehlt.


    Mein Rat:

    Wenn die Zeit knapp ist und die nicht fürs Auskühlen, Einstellen usw. verwendet oder vergeudet werden soll, dann kaufe dir ein Teleskop das auch ein spontanes Beobachten zulässt.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Christian,


    aus eigener Erfahrung stimme ich Gerd voll und ganz zu. So ein 8 Zoll Dobson (als Beispiel) zeigt viel, ist leicht und schnell aufgebaut.

    Meinen GSO 8 Zoll Dob nehme ich spontan mit zu den Treffen unserer Sternenrunde. Ist das Wetter klar: raus aus dem Auto und los geht es.


    Der Wunsch nach dem nächsten Teleskop kommt schon von ganz alleine, wetten?


    VG und CS

    Thomas

  • Hmm je mehr ich darüber nachdenke, erscheint mir ein Dob tatsächlich als geeignet.


    Warum 8"?


    Ist damit der Spiegeldurchmesser gemeint?


    Ich stelle mir das mit der handführung irgendwie sehr ruckelig und hackelig vor oder hat es Gleitschienen?

  • Hallo Christian,


    ich habe dir in meinem Beitrag #3 auch schon einen Dobson empfohlen. Schau dir den einmal an. Da ruckelt eigentlich gar nichts und mit dem GoTo musst du auch nichts von Hand führen. Das funktioniert wie bei einer Alt-Az-GoTo-Montierung. Wie schon Gerd, Thomas und andere geschrieben haben, ist eine parallaktische Montierung für visuelle Beobachtungen nicht notwendig.


    Die Objektiv-Öffnung wird in Zoll angegeben, d.h. 8 Zoll entspricht 203 mm. Stimmt, bei einem Newton ist damit der Spiegeldurchmesser gemeint. Ab dieser Öffnung sammelt das Teleskop ausreichend Licht, damit auch schwächere Deep Sky Objekte gut sichtbar werden.


    LG Christian

  • Hallo Christian,


    Von mir auch noch etwas Senf Richtung Dobson.

    8" (Zoll), damit ist der Spiegeldurchmesser gemeint. Sind ca. 203mm, bei meinem

    bei 1200mm Brennweite (f/6), was ich Dir auch empfehlen würde. Einfach zu justieren, falls nötig und

    eigentlich universell einsetzbar. Du siehst mein Setup in meinem Profilbild.

    Super bequem, den ganzen Himmel im Sitzen zu erreichen, nicht zu schwer, im Auto

    transportabel. Den habe ich nun etwa vier Jahre und mir wurde bisher nicht langweilig (auch, wenns

    nun ein Größeres gibt).

    Das Schubsen geht eigentlich butterweich und unbewusst. Manchmal muss man da ein wenig tüfteln, aber das ist fast

    nicht erwähnenswert. Allemal einfacher, als eine parallaktische Montierung einzunorden.

    Die Möglichkeit, eine Äquatorialplattform einfach drunter zu stellen und somit eine Nachführung zu haben,

    gibt es auch noch. Hab ich nicht und eigentlich nie vermisst.

    Ich hatte anfangs ganz kurz eine parallaktische Montierung, leider auch zu billig gekauft, und habe mir dann einen

    vernünftigen Dobson für etwas mehr Geld geholt: Viel mehr Öffnung (Spiegel), und stabilere Mechanik.

    Am besten ist es, wenn Du wirklich mal ein paar Telesope testest.


    Nachtrag: Die Achsen gleiten oftmals Mittels "Radscheiben" auf Teflongleitern. Es gibt aber noch andere Lösungen.


    CS,

    Henning

  • Hallo Christian,


    wenn dann schon ungefähr klar ist, wo es hingehen soll, lohnt sich ein Besuch beim Händler. Manche bieten auch Videoberatung an. Natürlich wollen die was verkaufen, also ist ein bisschen gesundes Misstrauen nötig. Aber in der Regel nimmt man von solchen Begegnungen auch eine Menge Erkenntnisse mit. Im Zweifelsfall sollte man dann noch mal drüber schlafen. Oder wie beim Arzt: Zweitmeinung einholen.


    Gut finde ich, dass Du vorhast, auf Qualität zu achten. Denn wer billig kauft, kauft doppelt. Du kannst auch auf dem Gebrauchtmarkt schauen. Das setzt allerdings etwas Erfahrung voraus. Hier gilt übrigens die Regel: Finger weg von den Dingen, die es häufig gibt. Die wollen die Leute wieder loswerden. Die guten Instrumente werden behalten, wenn nicht gerade die Not oder ein neues, noch besseres Projekt zum Verkauf zwingen. Sie sind also nur selten zu haben.


    CS, Jörg

  • Hi,


    ich hab auch erst vor kurzem angefangen mit Astronomie und hab mir zum Einstieg ein 10" TS-Photon zugelegt und diesem eine selbstgebaute Dobson-Montierung spendiert. Ich ahne, warum Dir zu 8" geraten wird. Denn mein 10" Tubus hat schon gut Gewicht und ist ein wenig sperrig. Daher denke ich, dass der 8"er der ideale Kompromiss aus Lichtsammelvermögen, Gewicht und Transportabilität ist.


    Bei der klassischen Dobson-Montierung wird auf Teflon und "Ebony Star" gesetzt. Beides Gleitbeläge mit minimaler Haftreibung. Da flutschen selbst schwere Tuben. Im Idealfall gleiten die Beläge so gut aufeinander, dass schon das Gewicht eines Okulars ausreicht, um das Telekop aus der Waage zu bringen. Für Dobson-Nutzer, die auch ein wenig Astrofotografie betreiben wollen, gibt es zudem die Möglichkeit, eine EQ-Plattform (links im Menü auf "eq plattform" klicken) zu bauen/kaufen. Mit solch einer Plattform wird ein Dobson nachgeführt und somit die Erdrotation ausgeglichen.

  • Hallo Christian


    Ich hab einen 10" f/5 Volltubus Dobson , die Grösse ist schon arg und es braucht schon nen Kombi um das Teil durch die Gegend zu fahren.

    Und aus dem Dorf heraus ist es einfach zu hell zum vernünftig beobachten. Was man dann aber im Dunklen sieht, ist prima.


    Ich hab mir deshalb vorgenommen, einen sehr mobilen 8" Reisedobson zu bauen.

    Ob und wie oft das Teleskop benutzt wir, hängt sehr stark davon ab, wie spontan du es in eine dunkle Gegend fahren möchtest, wenn sich eine Wolkenlücke auftut.


    GoTo finde ich nicht unbedingt nötig, aber eine EQ-Plattform zum Nachführen wäre schon nett, der Himmel bewegt sich sehr schnell am Teleskop vorbei.


    CS Konrad

  • Hallo


    Irgendwie ist ein SC für visuell schon schön, aber eben durch Größen Fangspiegel und dritte Reflexion sieht man durch ein 8er SC nicht soviel wie durch einen 8er Newton, dann nimmt man eben ein 10er SC 😁

    So mit den passenden Reducern schon interessant, mit Faststar option noch mehr.

    Aber jetz sprengen wir das Budget, passt aber mit EQ6 gut in den Kofferraum.

    8 Zoll gehen noch gut auf HEQ5, visuell auch als 200/1200mm Newton, fotografisch wäre der lange Hebel wegen Wind hinderlich.

    Modernere Montierungen gibt es eher von ioptron, aber jedes Extra kostet auch.

    Mit 150/900mm Newton kann man sich visuell schon locker 2 Jahre beschäftigen.

    Nimm für visuell was dich reizt, fotografisch dann Jahre später einen winzigen 80/600mm Apo.


    Gruß Frank

  • Hallo Leute,


    nochmals Danke für die vielen hilfreichen Beiträge. Ich denke ihr habt mich in die richtige Bahn gelenkt. Es wird ein Dob werden, und ich liebäugle auch schon mit einem bestimmten Model.


    Bitte haltet mich nicht für verrückt, immerhin hat die Mehrheit mir zu einem 8 Zöller geraten. Bei GoTo ist man sich uneinig.

    Das ganze Wirrwarr aus Recherchen, euren Beiträgen/Erfahrungen und meinen Vorstellungen/Wünschen hat sich am Ende zu einem 12Zöller Dob Flextube mit GoTo herauskristalisiert.

    Mir sind die Vor und Nachteile bewusst und es gibt für alles ein Für und Wider.


    Warum 12"? Mehr Licht ist immer gut, zumindest ist das in der normalen Fotografie so. Einen 12" mit Flextube bekomme ich - denke ich - noch sehr gut transportiert, sowohl zu Hause vom Dachgeschoss nach unten, als auch mit dem Auto. Ich habe keinen Balkon, dafür aber einen kleinen Garten, von daher habe ich ausreichend Platz, sollte ich es mal dort aufstellen (eher unwahrscheinlich).

    Warum GoTo? Da ich nicht weiß, ob ich es nicht nutzen werde (vielleicht will ich lieber selber suchen) oder doch nutzen werde (weil ich zu faul bin) nehme ich es erstmal mit, als es am Ende nicht oder nur schlecht nachrüsten zu können. Vielleicht ist es auch hilfreich wenn man mal Planeten gucken will ohne ständig nachzuschubsen.


    Viele Fragen werden sich erst mit der Zeit klären.


    Muss mir jetzt erstmal überlegen, wie ich das alles meiner Frau beibringen soll

  • Hallo Christian,

    lustiger Werdegang :) Ja, die Vielfalt ist groß.

    Konrad schreibt was von 50-60kg, also ich habe was von 21kg für den Tubus plus 19kg für die Rockerbox= 40 kg insgesamt gefunden.


    Warum kein 10"er? Der ist deutlich kleiner, leichter, zeigt fast das gleiche und kostet deutlich weniger, lässt sich ggf. besser bei der Frau kommunizieren ;)


    Also von ganz oben nach ganz unten mit so Gerümpel rennen... das würde ich nochmal genauer überlegen.

    Ansonsten keine schlechte Wahl.


    Schöne Grüße

    Norman

  • Hallo Christian,


    ich muss Norman recht geben. Ein 12er Dobson ist schon ein ganz schön gewichtiges und voluminöses Teil. Ich hab selbst einen, Tubus und Rockerbox aus CFK, also vergleichsweise ein Leichtgewicht. Trotzdem transportiere ich ihn mit einer Sackkarre in den Garten, und bis alles montiert ist, muss ich mehrmals laufen. Wenn ich dann noch die Äquatorialplattform drunter setzen will, vergeht nochmals Zeit. Das Ergebnis: Wenn das Wetter nicht eindeutig stabil ist, scheue ich den Aufwand und nehm ein kleineres Instrument.


    Hinzu kommt, dass bei Planeten ein 12er nur an ganz wenigen Tagen pro Jahrzehnt an Planeten mehr zeigt als ein 8er. Und wenn Du den 12er wegen des Aufwands nur selten benutzt, bekommst Du die guten Bedingungen für den 12er vielleicht gar nicht mit.


    Noch nicht bedacht ist die Frage des Temperierens. Mein 12er hat einen Quarzspiegel und zwei Lüfter davor. Dadurch kann ich in der warmen Jahreszeit fast sofort nach dem Aufbauen anfangen. Aber ein unbelüfterter 12er Nicht-Quarzspiegel braucht schon seine Zeit zum Auskühlen und in jedem Fall länger als ein 8er.


    Bei Deepsky zeigt ein 12er natürlich etwas mehr als ein 8er. Aber so gewaltig ist der Unterschied nicht. Gefühlt ist der zwischen 6er und 8er sogar größer. Auf jeden Fall werden ab 6“ die Beobachtungsbedingungen immer entscheidender für das, was man sieht.


    Zu guterletzt ist zu bedenken, dass man als arbeitender Familienvater abends in der Regel nicht mehr ganz so fit ist und größere Aufwände scheut. – Also schlaf noch mal drüber. Weniger ist manchmal mehr.


    CS, Jörg

  • Hallo Christian,


    die Entscheidung ist eigentlich ganz einfach. Beantworte für Dich zwei Fragen:

    1. Will ich kleine oder große graue Wattebäusche im Fernrohr sehen, wenn ich visuell Galaxien oder Planetarische Nebel betrachte?
    2. Will ich Planetendetails oder die wabernde Luftunruhe sehen, wenn ich den Mond oder Planeten visuell betrachte?

    Denn mehr holst Du bei unseren Wetter- und Lichtbedingungen in 99% der Beobachtungsnächte nicht aus einem Teleskop heraus. Und Hubblefarben erst recht nicht. Zumal Deine Nächte im Sommer bei Dir noch wesentlich heller sind.

    Wie gesagt: Visuell.

    Es hatte schon seinen Grund, warum ich nach drei Jahrzehnten in den letzten Jahren auf EAA umgestiegen bin und meinen "Fernrohrzoo" öffnungsmäßig verkleinert habe.

    Gruß,

    Peter

  • Hallo,


    Ich habe selbst viele Jahre mit 8" beobachtet und beobachte seit einigen Jahren mit 12", zwar nicht als Dobson sondern parallaktisch montiert.

    Ich finde, der Unterschied in der Sichtbarkeit der Objekte und den Strukturen in den Objekten, ist sehr deutlich oder sogar enorm. In meinem Aufzeichnungen finde ich viele Beschreibungen zu Objekten die ich mit 8 und 12" beobachtet habe. Die Unterschiede in den Beobachtungen sind deutlich.


    Meine 12" temperiere ich nicht, und fange trotzdem gleich mit dem Beobachten an. Auch an Planeten zeigen mir die 12" erheblich mehr als es meine 8" konnten.


    Das Gewicht vom Teleskop ist sicher nicht gerade gering. Mir persönlich macht es nichts aus, meine Ausrüstung Treppen auf und ab zu tragen. Trotzdem sollte man sich den Gewichten und den Maßen bewusst sein und sich so ein Teleskop unbedingt erst mal live ansehen.

    Mir persönlich macht es als arbeitender Familienvater, auch wenn mir die jungen Familienmitglieder mir deutlich dem Kopf sehen können, nichts aus, meine Teleskope einzupacken und auch aufzubauen.


    Viele Grüße

    Gerd

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