3 neue Refraktoren entstehen, Teil 2 S&H 100 / 1000mm

  • Schon seit Jahren (Jahrzehnten) lag ein FH-Achromat der Fa. Spindler & Hoyer bei mir in meiner „Schatztruhe“. Der hatte noch nie „first Light“ und würde bestimmt immer noch dort liegen… wenn wir nicht so ein bescheidenes Wetter, so wie die letzten Wochen, gehabt hätten.

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    Allerdings- viel Arbeit wollte ich nicht in den neuen Refraktor stecken. Ich habe hier noch ein anderes „Projekt“ (kommt in Teil 3) und so musste es mehr oder weniger ein „Schnellschuss“ werden.

    Durch einen glücklichen Zufall viel mir ein TS 100 / 1000mm für wenig Geld vor die Füße.

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    Da müsste man ja nur das Objektiv tauschen und wäre fertig. Gesagt, getan und so kam nach kurzer Zeit der Refraktor bei mir an. Ein erster Test auf meiner optischen Bank: Nicht so schlecht, aber auch nicht so gut. Die Kollimation überprüft und… oh oh, da lag der Fehler.

    Wenn man die Taukappe abzieht blickt man auf drei 90°-Senkschrauben? mit der die Plaste- und Elastefassung am Tubus festgeschraubt ist. Wenn man die Schrauben lockert, kann man mit etwas Geschick das Objektiv gut kollimieren. Allerdings ist das nur temporär- zieht man die Senkschrauben wieder fest fixieren sie das Objektiv in der ursprünglichen Lage. Das machen Senkschrauben aufgrund ihres Formschlusses so und sind deshalb ungeeignet.

    Mit einem Filzstift habe ich mir auf dem Tubus markiert, in welche Richtung ich das Objektiv (leicht) verkippen muss. Danach habe ich zwei Bohrungen in Langlöcher verwandelt (kleine Rundfeile) und zwei Senkschrauben durch Zylinderschrauben ersetzt. Unter die Zylinderschrauben müssen unbedingt noch zwei Unterlegscheiben, sonst mach das Kollimieren keinen Spaß. Nochmals auf der optischen Bank überprüft: Gute Auflösung aber ein bisschen Farbe, so würde der Refraktor bestimmt Spaß machen.

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    Zum Umbau auf mein Objektiv habe ich wieder eine grobe Skizze von den Abmaßen erstellt.

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    Wenn ich alle Teile von dem TS-Refraktor wieder verwenden möchte muss ich eine Fassung konstruieren, die das Objektiv justierbar aufnimmt und mit dem Tubus verbindet. Zusätzlich natürlich noch die Taukappe tragen.

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    Leider habe ich kein günstiges Alu-Rohr mit den benötigten Abmessungen gefunden und so musste ich ein Scheibe Rundaluminium bestellen. Zuerst mit einem laaangen Abstechstahl 105mm im Durchmesser aus der Scheibe ausgestochen. Danach die Fassung gedreht und auf der Fräsmaschine gebohrt.

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    Ich habe nur gehofft, dass die Bohrungen im Tubus nicht von Hand nach Augenmaß gebohrt worden sind (alles schon gehabt). Zum Glück passte die Fassung perfekt. Auch die Taukappe… wenn man daran zieht gleitet sie ganz langsam von der Fassung, Passung eben.

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    First Light gab es immer noch nicht und so habe ich auch noch keine Testbilder anzubieten, ich bin aber selber gespannt.


    LG Phensri

  • Hallo Phensri,


    wieder ein sehr schönes Projekt und es geht mir das Herz auf, zu sehen, wie Du den Wert der Dinge erhältst, bzw. ihnen erstmals den Wert gibst, den sie tatsächlich eigentlich haben.


    Das geht Dir alles so leicht von der Hand, das Konstruieren, daß Fräsen und Drehen - sag mal, Du hast das doch gelernt ?


    Beste Grüße


    Dietmar

  • Hi Phensri,

    du hast da ja ein richtiges Feinmechaniklabor. Die Kollimation machst du aber am fertigen Tubus, gell? Ich müsste mir auch mal sowas bauen/ bauen lassen. Bislang lebe ich halt mit den Ungenauigkeiten, die meine Konstruktionen mitbringen. Da geht bestimmt noch was.

    Gruß Guido

  • gut

    Moin Phensri,

    Dir muss man die Würmer ja wohl einzeln aus der Nase ziehen ... ;) ... wie "gut"? Besser als das TS?


    Farbfehler, Korrektur? Denn so ein Objektiv, welches Du hier verbaut hast, ist ja nicht wirklich alltäglich, da ist es schon interessant, wie es "performt". Wie würdes Du es im Vergleich zum TS einschätzen?


    Greetzles Hannes

  • Hallo Hannes,


    ich habe heute mal auf die Schnelle versucht, die Auflösung zu testen. Allerdings habe ich schnell wieder abgebrochen. Mit dem vorhandenen OAZ kann man nicht genau genug einstellen. Der hat so viel Spiel, dass das Messobjekt immer aus dem Bild springt. :rolleyes:

    Anbei zwei Versuche mit meiner Testplatte und einer ASI290MC. Für die zu testende Auflösung hätte ich die Brennweite verdoppeln müssen- so sind die Pixel der Cam zu groß.

    Da das aber mit der normalen Brennweite schon nicht ging, habe ich die Baader FFC gar nicht erst eingesetzt.


    Nominale Auflösung hätte ich bei der Gruppe 3-4 gehabt.


    Bild 1 TS 100/1000

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    Bild 2 S&H 100/1000

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    Hier noch einmal zusammen, für einen besseren Vergleich: Links S&H rechts TS

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    Wie man sieht, sieht man nichts. Nächster Versuch dann mit einem richtigen OAZ


    LG Phensri

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