Undefiniertes GRAVES-Radarechos

  • Hallo,


    fast täglich erhalte ich merkwürdige Mehrfachbilder von Echos von GRAVES, die ich weder terrestrischen (Stör-)Quellen noch Meteoren zuordnen kann. Sieht aus wie in einem Spiegelkabinett. Habe auch mal den dargestellten Frequenz erweitert von 0 bis 2000 Hz. Sie "Spiegelungen" treten ab 700 Hz auf und reichen bis 1350 Hz. Es sind zehn "Spiegelbilder", woebi manchmal einer so schwach ist, dass man ihn nicht mitzählen möchte.


    GRAVES ist von mir 785 km entfernt in südlicher Richtung. Die Hauptkeule geht als von mir weg. Es könnten Nebenkeulenechos sein, aber wovon? Sind es Kalibriervorgänge des Radars, die ich mir bei einem Militärsender vorstellen kann? Habt Ihr Ideen, was das sein könnte?


  • servus Erwin,


    ohne die genauen aktuellen Daten und Parameter des GRAVES-Radars zu kennen: im Internet wird eine Frequenz von 143 MHz beschrieben. Das passt ganz gut zu Deinem Bild oben (ich vermute, Du meintest 2000 MHz und nicht 2000 Hz). Der Abstand zwischen den einzelnen Maxima ist in etwa 147 MHz (grob aus Deiner Grafik ausgemessen), dass passt also zur Frequenz. Die Maxima sind wohl Vielfache der Ursprungs-Frequenz. Sowas nennt man dann einen "Durchschlag". Vielleicht kommen unterhalb der 700 MHz keine Vielfachen vor, weil Du da einen Filter eingesetzt hast, und der oberhalb nicht mehr greift?

    Die schrägen Linien deuten auf ein sich bewegendes Ziel hin, das die Radarstrahlen reflektiert. Wenn Du die Zeitachse Deiner Wasserfall-Darstellung aufspreizt, dann sollte das deutlicher werden. Ich vermute, dass diese Reflexionen durch Flugzeuge zustande kommen, die in der Hauptrichtung des Radars fliegen, und den Strahl zu Dir reflektiert. Würde aber auch bedeuten, dass Du in Richtung des Radars bzw. des Reflektors mit Deiner Antenne schauen müsstest.

    Vielleicht kannst Du anhand der Doppler-Verschiebung (die schräge Linie) die Geschwindigkeit des sich bewegenden Zieles ermitteln, die dann mglw. zu einem Flugzeug passt?

    Aber ohne genauere Angaben zu Antenne und Empfänger sowie mit der komprimierten Wasserfall-Darstellung ist das aus der Ferne schwer zu beurteilen.


    CDS

    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo Stefan,

    habe mich umgetauft, heiße jetzt Erik.


    dargestellt ist das AF-Wasserfall-Diagramm (USB) und es ist wirklich Hz gemeint.

    Flugzeuge schließe ich aus, da ich zuweit entfernt wohne (785 km) und nur die großen Höhen erreiche, wo Flugzeuge nicht mehr fliegen. Die zeitliche Ausdehnung ist auch insgesamt nur 6 Sekunden.

    Die Zeitachse ist auf ca. 62 s eingestellt, ich mache alle 60 s einen automatischen Screenshot. Die Einrichtung läuft dann ca. 20 h und darf für 4 h Pause machen. Innerhalb dieser 20 h kommen solche Erscheinungen zwei- bis dreimal vor, meist aber einfache kurze senkrechte "Striche".

    Die Antenne ist in Richtung des Sender auf ca. 30° Höhe ausgerichtet, besitzt aber nur eine relativ geringe Richtwirkung. Die Meteore würden über dem Sender in 6-7 ° Höhe erscheinen. Da stehen bei mir noch Bäume. Daher habe ich höher ausgerichtet und nutze somit die Keulenbreite meiner Antenne. Insgesamt habe ich schon Duzende Feuerkugeln und Hunderte kleinerer Meteorechos damit empfangen. Die Antenne und der SDR-Empfänger funtkionieren prima (habe auch zwei verschiedene SDR-Dongle). Der Fernseher macht manchmal eine senkrechte Linie, die verschwindet, sobald der Bildschirm wieder ausgeschaltet ist (stört mich kaum).

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