DSLR limitiert bei Planeten? Besser Barlow statt Telekonverter?

  • Hallo,

    ich fotografiere mit einer Nikon APS-C und einer Nikon Vollformatkamera. Teleskope für Fotografie: Skywatcher Evostar 72 (Deep Sky) und

    TS-Optics 102 mm f/11 ED (Mond und andere Planeten).



    Meine Fragen: - ist die Abbildungsleistung bei speziellen Astro-Kameras u.a. wg, der Sensorgröße eine ganz andere?


    - für Jupiter habe ich einen uralten Soligor-2-Fach-Telekonverter genutzt. Wäre es sinnvoll ihn durch eine 2-fach oder vll. sogar 3-fach-Barlow-Linse zu ersetzen, um

    die Planeten-Abbildung zu optimieren?


    Mit meinen Mondfotos und meinen ersten Deep-Sky-Fotos bin ich recht zufrieden. Enttäuscht bin ich von meinen Jupiter-Ergebnissen, Von Saturn

    ganz zu schweigen. Beide stehen aber auch gerade nicht allzu hoch über dem Horizont. Ich habe ziemlich heftige Ausschnitts-Vergrößerungen gemacht....s.u.

    Gefilmt und dann in AVI gewandelt und mit Autostakkert, sowie Lightroom weiter verarbeitet.

    Danke und VG

    Werner


  • Werner S.

    Hat den Titel des Themas von „DSLR limitiert bei Planeten? Bessern Barlow stat Telekonverter?“ zu „DSLR limitiert bei Planeten? Besser Barlow statt Telekonverter?“ geändert.
  • Servus Werner,


    Planeten und DSRL passt eigentlich nicht gut zusammen. Du schreibst nicht, welche Nikon du benutzt, aber mit z.B. der D500 gerechnet.


    Deren Sensor hat 5568 x 3712 Pixel, die Pixel haben eine Größe von 4,5µm. Mit dem 102 mm f/11 und einer 2x Barlow oder Extender belegt Jupiter dabei schlichtweg mal nur 116 × 116 Pixel von den vorhandenen Megapixeln. Und auch wenn du mit der DSRL ein Video erstellst, es bleibt bei der geringen Anzahl genutzter Pixel. Dazu wird bei den Kameras bei der Videofunktion das Bildmaterial bereits intern "vorverarbeitet" und die Framerate ist auch niedrig.


    Für Planeten nutzt man besser Videokameras mit kleinerem Chip, macht damit kurze Videos mit möglichst hoher Framerate und verabeitet die erstellten Videos per SW zu einem scharfen Einzelbild nach.


    Bei einer Farbkamera würde ich auch eine 3x Barlow als besser ansehen. Damit würde Jupiter rund 175x175 Pixel belegen und wenn du statt der Nikon eine CMOS-Videokamera mit kleineren Pixel benutzt, verbessert sich das nochmals. Bei einer gängigen Pixelgröße von z.B. 2,4µm würde Jupiter schon mit 2xBarlow auf gut 200 Pixel kommen, mit 3x Barlow sogar auf 300 Pixel Durchmesser


    Gruß Stefan

  • Hi, Stefan;


    klasse Informationen - vielen Dank! Gut nachvollziehbar. Dann werde ich mich wohl mal um das Thema Videokamera kümmern!


    Die Nikons sind eine D5500 und eine D750. Für die Jupiter-Videos habe ich die D5500 genommen - in der Annahme, dass die Abbildung des Planeten durch den Crop-Faktor etwas schöner, weil größer wird.


    VG

    Werner

  • Hi Werner,

    Die Nikons sind eine D5500 und eine D750. Für die Jupiter-Videos habe ich die D5500 genommen - in der Annahme, dass die Abbildung des Planeten durch den Crop-Faktor etwas schöner, weil größer wird.

    Das Bild mit der D5500 wird etwas besser ausfallen. Der Grund ist aber nicht der Crop-Faktor, die D5500 hat mit 3,89µm die kleineren Pixel gegenüber der D750 mit 5,95µm großen Pixeln. Belichtete Pixel damit 125x125 zu nur 82x82 Pixel. Mit Vollformat hast du lediglich mehr schwarzes Feld um die kleine Murmel

  • Hallo Werner,


    ein weiteres Problem bei Videos mit der DSLR ist das die Videos in einem komprimierten Format abgespeichert werden.

    Das bringt schon mal Detailverluste.

    Außerdem wird bei Videos die Bildgröße auf das Videoformat herunter gerechnet, was wieder Verluste in den Details bringt.

    Dies müsste durch Verlängerung der Brennweite ausgeglichen werden.

    Es sei denn deine Kameras haben einen Video Crop Modus. Da wird nur ein Teil des Sensors benutzt.

    Meine EOS 60D hat so einen Modus mit 640x480 Pixeln.


    VG Cl.-D.

  • Servus,

    Es sei denn deine Kameras haben einen Video Crop Modus. Da wird nur ein Teil des Sensors benutzt.

    Meine EOS 60D hat so einen Modus mit 640x480 Pixeln.

    Ist das ein echter Crop-Modus? Hast du schon mal den Bildausschnitt verglichen, was zwischen normal und 640x480 abgelichtet wird? Der müsste ja mit Crop deutlich kleiner sein. Bei meiner Nikon ändert sich aber am Bildausschnitt nichts, egal welche Auflösung eingestellt wird. Es handelt sich da eher um Binning, also zusammenfassen mehrer Pixel zu einem oder ein rein rechnerisches Herunterskalieren. In beiden Fällen wird nach wie vor der ganze Chip genutzt

  • Hallo Stefan,


    ja das ist ein echter Crop Modus mit 640x480 Pixeln.

    Ich hatte mal einen Test gemacht mit dem Tamron 70-300mm bei 300mm.

    Magic Lantern macht es möglich Foto & Bild | astrofotografie, himmel & universum, astrofotografie Bilder auf fotocommunity

    Auf dem sieht man auch deutlich den Unterschied zwischen komprimierten und unkomprimiertem Format.

    Mit Magic Lantern konnte ich die Videos im RAW Format aufnehmen.


    VG Cl.-D.

  • Hallo,

    ich habe mich jetzt mal ein wenig reingekniet in das Thema....also: die D5500 kann leider weder RAW-Video noch verfügt sie wohl über einen Video-Crop-Modus. Ich will mal sehen, ob ich trotzdem nicht noch mehr rausholen kann...ich denke über eine Barlow nach: BigBarlow von TS-Optics TSB22 oder TSB225. Ich bin einfach nicht ganz überzeugt von meinem alten Soligor Telekonverter aus analogen Zeiten.


    Oder einen Umstieg auf die ZWO ASI462MC. Wäre eine ganz andere Welt, vermute ich. In der engeren Wahl war zunächst auch diese: ALCCD QHY 5P-II-c.

  • Hi Werner,


    du hast eine PM ;)



    Viele Grüße,

    Raul

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