Brauche Hilfe beim Aluschweissen (WIG)

  • Hallo Zusammen


    Heute hab ich das erste Mal versucht Alu zu schweissen.

    Nachden es mit Edelstahl und Baustahl und DC ganz gut hinhaut, sieht der Versuch bei Alu wie Tschernobyl aus.


    Habe folgende Schweissparameter eingestellt:


    AC

    Draht 1.6mm (60 A gemäss Tabelle in der Anleitung)

    2 Takt

    Puls 0.3

    Gasnachströmung 8 Sekunden

    Gasmenge 7l

    Zündung HF

    Gas Argon 4.6


    Schweissen wollte ich ein 20x10x1.5 Aluprofil auf Stoss zum Üben.

    Oberfläche gebürstet.


    Laut meinem Handbuch sind das in etwa die richtigen Parameter


    Zuerst wollte sich kein Schmelzbad bilden. Bei mehr Strom (90A) hat es dann ein Loch eingebrannt ohne vorher ein Schmelzbad zu bilden.

    Bei Versuch Draht zuzuführen hat es diesen von der Elektrode weggestossen und eine Schmelzkugel vor sich hingetrieben.


    Kann mir jemand einen Tip geben, was da zu tun ist?


    CS Konrad

  • Moin Konrad,


    es gibt berufenere als mich, wenn es um Alu-WIG geht. Aber ich sag trotzdem mal was.


    Wenn ich mal Alu geschweißt habe, dann war das eigentlich immer völlig unproblematisch. Also bis auf den Wärmeverzug und unproblematisch, wenn das Werkstück sauber war. Richtig sauber, äußerlich und innerlich. Vor nicht allzu langer Zeit wollte ich Alu-Quadratrohr aus dem Metallgroßhandel verschweißen, drei Seiten völlig problemlos, die vierte Seite ging nicht, gar nicht, da mußte ich die Löcher zustopfen. Ich behaupte: Dreck im Material. Und beim Schweißstrom machten 5 A mehr oder weniger schon einen Unterschied zwischen "hübsch" und "na ja."


    Ich tippe jedenfalls auf "Dreck". Alu schweißt man im besten Anzug mit weißen Handschuhen ;) , das mit dem "Sauber" und "Putzen" habe ich auch in meinen ersten Versuchen belächelt ("das bratzt doch weg"... Neee, tut es eben nicht).


    Also meine Anregungen als ungelernter Gelegenheits-Pfuscher:

    - verwende eine wirklich saubere, ordentlich angeschliffene Elektrode, die sich sauber "kugelt"

    - Nimm die richtige Elektrode (welche das ist, darum gibt es hier und da Glaubenskriege, ich hab mit goldenen keine Schwierigkeiten gehabt)

    - Verwende ordentliches Material/Profil

    - entgrate die Profile sorgfältig, auch auf der Rückseite!

    - Nimm neue Handschuhe, nicht die, mit denen Du schon an Schwarzrohr mit anhaftendem Ziehfett angefaßt hast

    - Nimm frisch geputzten WIG-Draht, vom Draht auch die richtige Sorte

    - Putze die zu verbindenden Teile. Sorgfältig. Noch gründlicher. Mit richtigem Lösemittel. Und auch weit genug neben der Naht. Ggf. die Werkstücke vorher abbürsten (Edelstahl-Bürste), um die Oxidschicht schonmal vorzu"knacken"

    - dreh den Strom vorsichtig immer höher, bis innerhalb von etwa 2 Seknden nach dem Zünden ein Schmelzbad erscheint.

    - Du kannst auch an der Balance drehen, mehr ins Positive gibt mehr "Putzen" (also Oxidschicht wegätzen).

    - Aber nicht zu viel ins Positive, dann wird der Lichtbogen (wohl) wabbeliger und die Elekrode leidet.

    - Den Lichtbogen natürlich auch schön kurz halten.

    - Sobald Du irgendwo die Elektrode "getunkt" hast, Elektrode wechseln und die alte großzügig wieder anschleifen.


    Hast Du gesehen, wie der Lichtbogen die Oxidschicht langsam wegbratzelt? Wie die Schicht Risse kriegt, die dann immer breiter werden und die "Eisschollen" dann verschwinden?


    Die Schweißvideos von weldingtipsandtricks kennst Du?



    Viel Erfolg und viele Grüße von


    Marcus

  • Marcus

    Ich hab die grüne Elektrode, frisch angeschliffen- Kugel bildet sich sofort.


    Das mit der Sauberkeit muss ich mal prüfen. Hab die Profile aus einem Gestell, wo jeder mal dranfasst.

    Ich hab die Oberfläche mir einer Feile "geputzt", mehr nicht.


    Das mit den Eisschollen hab ich so nicht gesehen, entweder war Nichts oder gleich ein Loch.


    Ich hab die Teile auf einer Aluplatte gerichtet. Kann es sein, dass die zu viel Wärme abzieht und sich deshalb kein Bad bilden will?


    Ich übe morgen weiter....

  • Hallo Konrad,


    aus welcher Quelle ist den das Alu Rohr? Die Parameter klingen ja passend, aber "Tschernobyl" Schweißnähte klingen für mich nach einem nicht schweißbarem Aluminium. Ist es eventuell Strangpressaluprofil aus dem Baumarkt? Die sind (meistens) nicht schweißbar. Und dann noch eloxiert? Wenn es nicht so sehr auf Festigkeit ankommt würde ich Reinaluminium empfehlen, ich denke das wäre auch für Teleskop Hüte oder so ausreichend von der Festigkeit her.


    Alulegierungen wie AlMg3 oder AlSi sind auch schön zu schweißen natürlich mit dementsprechenden passenden Schweißdraht. Hier eine schöne Zusammenstellung von verschiedenen Alumaterialien.

    Kannst Du mal ein Bild hier einfügen?

    Viel SPaß beim Brutzeln und immer schön auf den Arbeitsschutz achten, nicht das Du die falschen Sterne siehst ;)


    Martin

  • Moin Konrad,


    Aluplatte, das klingt sinnig, könnte durchaus sein. Ein Stahlblech sollte schonmal deutlich besser gehen.


    Aluprofil aus dem Gestell klingt nach Baumarkt. Möglicherweise (die Erinnerung läßt nach) lassen sich da nicht alle Legierungen gleich gut schweißen, die einfachen Profile haben wohl gerne Silizium drin und ich meine mich zu erinnern (!), daß das die Sache manchmal zickiger macht.


    Aber egal, ob die Naht nachher auch hält, ein Schmelzbad solltest Du irgendwie (auch mit Baumarkt-Profilen) zuwege bringen. Zum Üben halte ich nach meiner geringen Erfahrung aber lange Raupen als Auftragsnähte auf Al-Mg-Blech für sinniger (wie im Video "Alu drill").


    Elektrode ist wohl brauchbar, hab grüne aber nie ausprobiert. Wenn die Kugel sich bildet, dann ist doch erstmal alles (oder Vieles) gut. Bleibt die Kugel blank? Irgendwoher hab ich als Regel für die Gasabschirmung: wenn die Kugel blau anläuft (nach dem Gasnachströmen natürlich), dann reicht das Schutzgas nicht.

    Ich nehme goldene für alles, egal, welches Material. Aber natürlich immer frisch angeschliffen. Ach so, längs angeschliffen natürlich, macht den Lichtbogen stabiler.


    Die Drahtbürste soll unbedingt aus Niro sein (wobei ich die Unterschiede gebürstet mit Normal-Drahtbürste/Niro-Drahtbürste bisher nicht gemerkt habe) und natürlich auch nur für sauberes Alu verwendet werden.


    Ich tippe immer noch auf Dreck. Auch Deine Beschreibung des Drahtes und der Schmelzekugel liest sich für mich verdächtig danach.

    Also gründlich putzen, Stromstärke justieren (2 Sekunden), Balance anpassen (mehr "putzen"), Stromstärke nachregeln. Dann muß sich zumindest kurz ein Schmelzbad bilden und nicht gleich ein Loch. Und wenn das Schmelzbad da ist, dann fröhlich mit dem Draht zuführen, den Draht aber nicht zu weit wieder wegnehmen, das rührt angeblich die Schutzgasglocke kaputt.


    Und die Videos lohnen nach meiner Meinung unbedingt, ich finde die allerfantastischstens.



    Nochmal Grüße von


    Marcus

  • Danke für die Links.


    Jetzt habe ich etwas gelesen, was mich etwas verwirrt.


    Ich hab eine Inverter Stromquelle. Im Link oben heisst es, ich könnte damit mit spitzer Elektrode AC schweissen?

    Bildet sich da nicht eh immer eine Kugel? Oder ist da was anderes gemeint.


    Morgen putze ich mal alles mit Nitro.


    CS Konrad

  • Bitte, gerne :)


    Hmmm, nun wird das schwierig, ich bin schließlich Hobbypfuscher... Also Kugel oder Spitze, das kommt wohl auf den Schweißstrom, auf die Balance und die Stromtragfähigkeit (so heißt das wohl auf schlau) der Elektrode an, dotierte können wohl mehr vertragen als grüne.


    Bei niedrigen Strömen bildete sich bei meinen Schweißereien auch schon mal nur ein Kügelchen, keine richtige Kugel.


    Man kann Alu also sicher manchmal mit (ziemlich) spitzer Elektrode schweißen, wenn man's kann. Und früher konnte man wohl den Strom mit Trafogeräten im niedrigen Bereich nicht so fein einstellen, daß sich keine Kugel bildete. Das geht wohl manierlich nur mit ordentlichen Invertern, möglicherweise kommt die Aussage daher.



    Ach so, und nach dem Putzen natürlich die Lösemitteldämpfe aus dem Bastelkeller gründlich ablüften lassen, nicht daß der Lichtbogen...



    Wird schon werden. Gutes Gelingen!

  • Hi Konrad,

    das englische Video hier erklärt erste Übungsschritte für WIG. Wolfram ist Tungsten auf Englisch ... WIG wird im Englischen zu TIG.

    Your Very First TIG Welds with EXTREME Detail


    Jodi von weldingtipsandtricks (Youtube-Kanal) oder 6061.com (Youtubekanal) sind sicher auch sehenswert. Beides Künstler in ihrem Fach.


    Ich persönlich hab als 10-Jähriger vor Jahrzehnten mal ne 1/2 Stunde geschweißt oder soll ich sagen "gebruzzelt". Und das war's auch schon ... Immerhin hielten die Stahlteile zusammen.

  • Hallo Konrad,


    die Sauberkeit wurde ja bereits mehrfach angesprochen. Das ist das A und O. Alles was mit dem Schweißbad in berührung kommt, muss absolut sauber sein. Hier empfehle ich eine explizite Schwarz-Weiß Trennung. Ansonsten gibt es Verunreinigungen im Schweißbad, welche das Schweißen erheblich erschweren. Um das Aluminiumoxid weitesgehend vom Werkstück bzw. vom Schweißzusatzu zu bekommen, reinige ich alles mit Aceton vor. Anschließend trage ich das Aluminiumoxid mit einem Vlies ab. Hierfür nutze ich von Klingspor das Vlies NRO 400. Auch ist es wichtig, dass die Spitze des Schweißzusatzes immer durch das Schutzgas geschützt ist.


    Zum Schweißen von Aluminium haben sich die Elektroden aus reinem Wolfram (Kennfarbe grün) bewährt. Wie sieht die Spitze der Elektrode beim Schweißen aus? Bildet sich bei dir eine Kalotte? Mit Wechselstrom zu schweißen ist schon einmal richtig. So bekommst am das Aluminiumoxid aufgebrochen. Zum Gasdurchfluss kann ich nichts sagen, da ich nichts zur Gasdüse weiß. Was den Schweißzusatz betrifft, wurde ja bereits erwähnt, dass dieser zum Grundwerkstoff passen muss. Ich persönlich nutze beim Schweißen von Aluminium eher dickere Stäbe (2,4 mm).


    Am Anfang braucht es mehr Ampere, da das Werkstück noch kalt ist und das Aluminiumoxid erst noch aufgebrochen werden muss. Das Werkstück erwärmt sich dann im Laufe der Zeit, sodass auch weniger Wärme zugeführt werden muss. Das macht sich dann auch beim Zuführen des Schweißzusatzes bemerktbar, da dies immer schneller von statten geht. Beim Schweiß wird dann üblicherweise die Stromstärke zurückgenommen, damit das Werkstück nicht zu heiß wird, bzw. die Naht nicht durchfällt. Ich selbst habe das immer über ein Fußpedal geregelt. Damit lässt sich der Schweißstrom sehr schnell und präzise steuern.


    Du hast geschrieben, dass sich am Anfang kein Schmelzbad gebildet hat bzw. dass kurz darauf ein Loch entstanden ist. In deinem Fall war es so, dass das Aluminiumoxid nicht aufgebrochen wurde. Das Problem liegt genauer betrachtet bei den doch sehr unterschiedlichen Schmelztemeraturen von Aluminium (ca. 660°C) und Aluminiumoxid (ca. 2054°C). Während das Aluminiumoxid an der Oberfläche noch fest ist, ist das darunter liegende Aluminium schon längst flüssig. Ab einem gewissen Punkt fällt das flüssige Aluminium durch. Um der Problematik entgegenzuwirken, musst du das Oxid unmittelbar vor dem Schweißen mit dem bereits genannten Vlies entfernen. Eine deutlich erhöhte Stromstärke (2-3 Sekunden) hilft ebenfalls beim Aufbau des Schweißbades.


    Das Zuführen des Schweißzusatzes ist nicht immer ohne. Zum einen musst du mit dem Ende des Drahtes immer innerhalb der Schutzgasatmosphäre bleiben, da es ansonsten zu Verunreinigungen im Schweißbad kommt. Zum anderen musst du nach dem Zugeben des Schweißzusatzes soweit zurück, dass dir der Schweißstab nicht unkontrolliert abschmilzt. Ich empfehle dir, den Schweißzusatz im Randbereich des Schmelzbades zuzuführen.


    Zum Üben empfehle ich dir, einfache Bleche und Kehlnähte zu schweißen. Da fällt dir das Schweißbad nicht ganz so schnell durch. Ansonsten üben, üben, üben.



    Gruß
    Simon

  • Danke für die Tipps


    Hab heute etwas geübt, es geht schon besser, aber immer noch nicht gut.


    Alles mit Nitro geputzt (Aceton hab ich auch irgendwo)


    Schweissbereich mit einer rostfreien Stahlbürste von Oxid befreit.

    Elektrode frisch angeschliffen. Die Kalotte bildet sich sofort.


    Jetzt klappt es mit dem Schweissbad. Ich hab jetzt noch ein Timingproblem mit dem Nachführen, entweder zu viel oder ich rutsche raus.

    Regelmässig sieht anders aus, aber immerhin eine Naht.


    Noch drei Probleme.


    Am Anfang der Naht senkt sich der Rand etwas ab (zu lange auf Startposition?)


    Links und Rechts von der Naht entsteht ein matt grauer, ca 1-2 mm breiter Streifen, auch wenn ich das Gas mehr aufdrehe.


    Am Ende der Naht entsteht immer eine Endkraterpore, egal wie ich den Stromabfall einstelle?


    Fusspedal hat die Maschine nicht, glaub ich (Gysmi TIG180HF AC/DC)


    CS Konrad

  • Moin Konrad,


    das liest sich doch schon mal gut. Wenn Du bei den Standardproblemen "Krater, absackende Naht" angekommen bist, dann hast Du ja immerhin einen einigermaßen stabilen Lichtbogen und ein Schmelzbad. Das wird also, Du bist damit bereit für neue Probleme ;)


    Der Hobbypfuscher spricht:

    - Nitroverdünnung sollte auch passen. Lieber öfter neue Läppchen nehmen (oder Toilettenpapier, das zerfusselt bald, da kommt man gar nicht erst in Versuchung, mit dem dreckigen Lappen nochmal drüberzuwischen)

    - Versuch das mal mit 4-Takt, sollte mit der Stromabsenkung besser gehen. Also bei mir geht das zumindest besser.

    - Fußpedal: hab ich nicht, wünsche ich mir aber oft, es geht aber auch meist ohne, wenn man nur ordentlich flucht und schimpft.

    - Bau Dir einen bequemen Schweißplatz, Hocker, Auflage für die Arme, egal, alles was es angenehmer macht. Ich zumindest habe mit Brennerführen, Schweißbad kontrollieren und Draht zuführen genug zu tun, da muß ich nicht noch verrenkt vor der Werkbank rumhampeln.

    - Endporen: ich würde mal mit der Stromabsenkung und der Drahtzugabe spielen. Bei weldingtipsandtricks zieht der Herr den Lichtbogen auch einmal auf die fertige Naht zurück, das ist aber wohl nicht ... ähem... unumstritten?

    - Nahtanfang hängt durch: die Wärme kann ja nicht in alle Richtungen weg, also staut sich die am Nahtanfang und droht, die Naht durchfallen zu lassen. Strom passend einregeln oder schneller losschweißen.

    - Draht zuführen... das ist das mit dem Üben. Hab ich mir lange was zurechtgestümpert, dann in langweiligen Besprechungen immer mit einem Bleistift das "Drahtfördern" geübt, irgendwann machte es "Klick" und seitdem geht das ganz gut und autonom, ohne daß ich darüber nachdenken muß. Da hilft nur üben, mehr üben, viel mehr üben. Die eine Woche Schweißkurs damals reichte mir nicht. Reichte nur für's Grobe. Und da hatten wir auch nur Stahl auf dem Tisch und nur ein paar Nahtpositionen.

    - grauer Streifen: ist, denke ich, völlig normal. Ich tippe auf anders dickes/weggeätztes/neu oder anders gebildetes Aluminiumoxid, alles Auswirkungen des "Wegbratzelns" der Oxidschicht durch den Lichtbogen ("Positiv = Putzen").

    - Wenn Du fleißig übst, denk sicherheitshalber an ein hochgeschlossenes dunkles(!) T-Shirt. Der Lichtbogen scheint gerne unter dem Helm in den Ausschnitt. Gibt bösen Sonnenbrand. Ich hatte bei dem Kurs einen schwarzen Pullover unter dem Kittel an, der Pullover hat nun ein schönes, dunkelviolettes "V" am Halsausschnitt. Die coolen Schweißer mit den nackten Unterarmen in den ganzen obercoolen Videos, die tun mir alle ein bißchen leid.

    Ach so, dunkles/schwarzes Zeug anziehen, weil das nicht so die UV-Strahlung reflektiert. Der Abstand Lichtbogen-Oberkörper ist beim WIG ja meist so riesig nicht, das 1/r² hilft nicht viel.



    Mach weiter! Viele Grüße von


    Marcus

  • Dann geb ich die Hoffnung nicht auf.


    Das mit dem 4-Takt klingt etwas mystisch.


    Hab folgendes online gefunden


    2-Takt Modus:
    1. Brennertaster drücken und gedrückt halten: Gasvorströmung -> Stromanstieg -> Schweißen
    2. Brennertaster loslassen: Stromabsenkung -> Gasnachströmung.


    Das war logisch.

    4-Takt Modus:
    1. Brennertaster drücken: Gasvorströmzeit beim Starten. Um die Positionierung der Elektrode zu
    erleichtern, wird ein Strom von 10A initiiert, der wie ein Richtstrahl funktioniert (= Adjust Ideal Position).
    2. Brennertaster loslassen: Stromanstieg bis festgelegter Wert in der Anzeige erscheint -> Schweißstart.
    3. Brennertaster drücken: Stromabsenkung auf 10A (für einen sauberen Abschluss der
    Schweißnaht ohne Kraterbildung).
    4. Brennertaster loslassen: Stoppt den Strom und die Gasnachströmung.


    Ist irgendwie anders als intuitiv.

    Wenn ich loslasse, fängt das Schweissen an? werd mal probieren, was das wird.


    Ps (Welche Zündmethode ist besser für Alu, HF oder TSL, und ist das bei 4-Takt überhaupt optional)


    CS Konrad

  • Hallo


    Man kann die Reinigungsfunktion verbessern, indem man den Strom mehr zur Elektrode fließen läßt. Einstellung müßte die Maschine haben.

    Wichtig ist auch die Gasmenge. Zuviel Gas verwirbelt und es kann Sauerstoff dazu kommen. Ideal wäre ein ELGA Optimator = Gaseinsparung.


    Prinzipiell habe die meisten zu viel Gas eingestellt. (Gasfirmen wollen Gas verkaufen)


    Sagte zu meinen Kunden. So wenig Gas, dass Porenbildung kommt, dann 2-3 Liter dazu.

    Ansonsten mit dem Hauptstrom herantasten. Unbedingt eine Kugel an der Nadel!


    LG

    Gut Schweiß.

    Sehe Mond und Sterne kreisen

    Ahne ihren Sinn

    Fühle mich mit ihnen reisen

    Einerlei wohin.

    H.Hesse.

  • Moin Konrad,


    So wie Du das schreibst, da sollte bei Deinem Gerät prinzipiell auch 2-Takt gehen. Oder probier das trotzdem einfach mal aus, vielleicht macht es das mit dem 4-Takt ja besser, zumindest das mit dem Endkraterauffüllstrom liest sich ja ganz vielversprechend.

    Die Konfigurierbarkeit der Parameter sind aber wohl von Schweißgerät zu Schweißgerät verschieden, da muß man ausgiebig an den Knöpfen drehen und gucken, was passiert.


    Wegen TSL... Hab eben mal in das Manual reingesehen. Nee, nicht TSL, das ist doch die uralte Kontaktzündung (aufgehübscht durch eine schicke Abkürzung), die nimmt man nur für ganz besondere Fälle, bei denen HF das Werkstück (z. B Elektronik-Steuerungen an Maschinen) kaputtmacht. Macht man bei Alu-Teilen aber nicht, dafür aber die Elektrode dreckig und Einschlüsse von der Elektrode in der Naht. Also: HF-Zündung. Nimmt man als Hobbybastler eigentlich immer.


    Überhaupt, das Manual ist etwas... ähhh... papiersparend gestaltet?


    Deshalb noch ein wenig Gute-Nacht-Lektüre... ;)

    https://www.reiz-schweisstechnik.de/media/PDF/fibelwig.pdf

    https://reiz-schweisstechnik.de/media/PDF/wm041300fibel.pdf


    Als Rechtshänder führe ich den Brenner mit der rechten Hand und gebe den Draht mit der linken zu. Wer Schlagzeug spielen kann, sollte da im Vorteil sein, zwei völlig unterscheidliche Bewegungen mit den beiden Händen machen können...



    Noch mehr Grüße von


    Marcus

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