Miyauchi bs-60i Fernglas Optik reinigen ?

  • Liebe Fernglasgemeinde,


    mir ist ein kleines Baby-Miyauchi Fernglas mit 45° Einblick und zwei Okularsätzen (15x und 30x) zugeflogen.


    Leider ist das Fernglas in keinem guten Zustand und die Optik braucht dringend innen eine Reinigung.


    Gibt es unter Euch Jemanden, der schon einmal so ein Miyauchi zerlegt hat. Ich finde weder ein Handbuch noch sonstige Informationen zum Innenleben des bs-60i.


    Sind die Optiken bei Miyauchi geklebt oder werden sie nur durch den Klemmring frontal fixiert ?


    Für jede Art von hilfreichen Tipps und Infos wäre ich sehr dankbar !


    Beste Grüße

    Bernhard

  • Liebe Miyauchi-Besitzer und Ex-Besitzer,


    konkret geht es mir darum, die beiden Optiken zu entfernen, damit ich diese reinigen (lassen) kann.


    Kann mir da jemand von Euch helfen ?


    Beste Grüße und DANKE schon jetzt !

    Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    ich kenne das Glas nur von Bildern und ich glaube es war hier auch nicht sehr verbreitet, man griff dann lieber zu den größeren Modellen :)


    Aber kann man das nicht von Vorne erkennen, sind da keine Schraubringe mit den Einstichen fürs Demontagewerkzeug, welche die Linsen fixieren?

    Dass die geklebt sind kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.


    Ich würde mal im Cloudy Nights Forum wühlen, da gibt es sicherlich einige Threads zu dem Glas.

    Edit: Da gibt es leider auch praktisch nichts :(


    Oder mal bei den Optikbastlern in Nürnberg und Saarbrücken nachfragen, ob die sowas schonmal in Händen hatten


    Hier habe ich noch was gefunden, hilft zwar nicht wegen den Objektiven, ist aber ein netter Bericht


    https://web.archive.org/web/20…i15x60/miyauchi15x60.html


    Grüße Jochen

    Questar 3.5" - Canon 10x42 IS - Canon 15x50 IS - Zeiss 20x60S - APM 150mm SD

    Einmal editiert, zuletzt von portaball ()

  • Hallo Jochen,


    ja, vom Baby-Miyauchi findet man echt wenig im Netz. Eigentlich hat die Zeit dieses kleine Fernglas überholt, aber ich konnte einfach nicht widerstehen. Das wirklich schöne an dem Glas ist der 45°-Einblick und die wertige Verarbeitung. Mit dem 13,5mm Wide-Okular (66°) vom 77er (30x) komme ich auf 22x mit dem Kleinen und das bei knapp 2kg. Naja, das Steckmaßproblem bei den Miyauchis ist ja bekannt.


    Der Vorbesitzer hatte das Glas über Jahre (angeblich) im Schrank liegen.... und dann kam halt ich daher.


    Ich werde mich ´mal an die Optikbastler wenden und nachfragen. Vielleicht komme ich am Wochenende auch dazu, einen "Öffnungsversuch" zu machen. Mal sehen, wie ich die zweite CoVid-Impfung vertrage.


    Danke auch für den Link. 2002 war die BS-60i-Welt noch in Ordnung ! :thumbup:


    Beste Grüße

    Bernhard

  • "

    Oder mal bei den Optikbastlern in Nürnberg und Saarbrücken nachfragen, ob die sowas schonmal in Händen hatten

    "

    Hallo Jochen,


    leider konnte ich bei meiner Suche im WWW die "Optikbastler" nicht finden .... Kannst Du da bitte etwas genauer werden ?


    D A N K E !!!

    Bernhard

  • Hallo werte Hobby-Kolleginnen und -Kollegen,


    nun, ich hatte ja wirklich Bedenken, das kleine Miyauchi zu öffnen. Schließlich wurde es immer als "wasserdicht" beworben und da dachte ich, die Optiken müssten wohl entweder verklebt oder mit wilden Dichtungsringen versehen sein, die dann niemals mehr so eingebaut werden können, wie es ab Werk getan wurde.


    Es haben mich zwei Astro-Senioren kontaktiert, die nicht aktiv in diesem Forum sind, die aber ab und zu reinschauen. Beide haben mir versichert, dass ich keine Angst haben brauche. Da ist kein ernstzunehmendes Hindernis beim BS-60iC zu erwarten. Ich soll nur den Fixierring rausdrehen und dann die Optik wenige Umdrehungen bewegen und sie fällt raus.


    Und genau so war es dann auch !


    Besten Dank an Peter aus dem hohen Norden und Johann aus dem Bayernland !


    Ich habe einige Fotos gemacht, damit ich - sollte das nötig sein - den Rückbau wieder hinbekomme. Ich denke, vielleicht sind diese auch für andere Baby-Miyauchi-Nutzer interessant.


    Also hier eine kurze Beschreibung:


    Die Optiken sind mit einem Fixierring von Außen gesichert.


     


    Diese halten die eigentlich lose eingesetzte Optikeinheit an der richtigen Stelle.



    Die Optikeinheit kann etwas festsitzen. Das war auch bei meinem Baby der Fall.


    Der Tipp, die Optikeinheit etwas zu drehen, hat wunderbar funktioniert. Danach kann die Optikeinheit vorsichtig aus dem Tubus geschüttelt werden.


       


    Die optischen Flächen wurden natürlich erst abgeblasen und dann mit "Optical Wonder" gereinigt. Ich schwöre auf das Zeug !



    Nach dem Wiederzusammenbau waren beide Optiken weiter parallel, keinerlei Doppelbilder, perfekt.


    Die Reinigung der Tuben war mehr Arbeit als die Reinigung der Optiken. Es ist mir ein Rätsel, wie der Vorbesitzer es geschafft hat, so viel Dreck in die Tuben zu bekommen....


    Mit dem End-Ergebnis bin ich sehr zufrieden.


      


    Zum Abschluss hier noch ein Bild von dem SetUp, mit dem ich das Baby-Miyauchi betreiben möchte:


    Berlebach Report 8043

    Walimex FT-011H Pro Action-Grip



    Beste Grüße

    Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    Glückwunsch zur erfolgreichen Operation, genau so mit den Ringen hätte ich das auch erwartet.


    Was ich allerdings nicht weiss ist, wie die Miyauchis kollimiert werden.

    Bei den APM geschieht das ja durch Drehen der Objektivfassungen, in denen die Objektive hierzu leicht schräg eingebaut sind.


    Da Du nach dem Zusammenbau aber keine Doppelbilder sieht scheint Miyauchi das nicht so zu machen, denn dass die Stellung beider Objektive zufällig genau passt wäre ein großer Zufall.

    Möglicherweise wird da ausschliesslich an den Prismen kollimiert?


    Viel Spass mit dem Teil, ich denke 60mm in guter Qualität mit Schägeinblick können schon Spass machen.


    Grüße Jochen

  • Hallo Jochen,


    zum Thema Justage muss ich mich erst noch schlau machen. Die Objektive liegen beim BS-60i an dem Anschlag (siehe Bild 3) bündig auf. Da ist kein schräger Einbau möglich.


    Das 22x60 passt einfach sehr gut in meine Bino-Reihe und jetzt wird es da wohl auch seinen festen Platz finden.


    Für die wirklich großen Felder habe ich ein Bino aus zwei Nikon TC-E2 (mein Milchstraßenfernglas). Das sind 62mm Optiken...


    Mein Canon 10x42 L IS WP mit den Canon TC-DC52B Telekonvertern kennst Du ja schon. Die TCs sind das ausgesuchte Paar, das mit Christopher Hay verkauft hat. Also ein IS Fernglas mit 10x oder 16x.


    Die nächste Stufe ist jetzt das Miyauchi 22x60 45° (als Fernglas für meine ausgedehnten Wanderungen gedacht).


    Danach kommt aktuell ein Helios Apollo 15x70. Das ist aber nur ein Platzhalter, bis ich in der 80er-Klasse etwas besseres finde.


    Es folgt ein APM 100-90 ED und dann das Takahashi-Bino aus zwei FS-102 NSV mit 2" EMS. Das APM für Nebel, das Tak für Mond und Planeten.


    Na ja, und dann fehlt da noch ein Monster 6" f/5 mit 2" EMS ..... da bin ich noch am überlegen. Dein 150er APM kommt in meinen Überlegungen nicht vor. Das ist ohne Zweifel so ein Monster, aber irgend etwas streubt sich in mir da, keine Ahnung, was das ist.


    Aber Du weisst ja : "Never say never ! "


    Beste Grüße

    Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    Eine sehr feine Staffelung an Binos hast Du Dir da zusammengestellt.

    Ich hatte ja auch einige Gläser mit 70mm, 80mm, 100mm und 125mm sah aber für mich keinen Bedarf irgend etwas davon zu behalten.

    Will ich es schnell und freihändig nutze ich das Canon 15x50 IS, manchmal auch mit den 1.6x Konvertern, für alles andere nehme ich das 150er APM und kann mit meinen Okularen damit alles abdecken.


    Frage, was kann das APM 100 SD an Nebeln besser als das Tak EMS Bino?


    Zum 150er APM gibt es vielleicht bald eine Option aus gleichem Haus, Markus plant einen 6“ f/6 ED APO:


    https://www.cloudynights.com/topic/776901-new-apm-6“-f6-sd-apo-design-need-your-all-input/


    Mit 2 EMS könnte man daraus eine sehr gute und vor Allem leichtere Alternative bauen…


    Ein wenig spiele ich auch mit dem Gedanken, wobei ich mich mit den Prismen wesentlich wohler fühle als mit den EMS.

    Aber einen Eigenbau könnte man sicherlich mit dem halben Gewicht um 12 Kilo realisieren, was ein schwerwiegendes Argument ist :)


    6“ f/5 aus Achromaten finde ich nicht wirklich interessant, der Lichtverlust durch die unterschiedlichen Brennpunkte der Lichtfarben wäre mir da zu groß, am Ende zeigt das kaum mehr als ein 125mm APO Bino und ist an Mond und Planeten nur sehr begrenzt nutzbar.


    Grüße Jochen

  • Hallo Jochen,


    bei Dir war das ja auch ein Prozess bis zur Reduzierung des Bestandes auf nur noch wenige Instrumente. Letztlich ist es bei mir wohl darin begründet, dass ich mir gerne selbst ein Bild mache und Optiken selbst vergleichen will. Das bedeutet dann halt ein ständiges Kommen und Gehen bei der Ausrüstung. Aber mit der Zeit kristallisiert sich dann doch ein - für mich optimiertes - Arsenal heraus.... das ist zumindest der Plan :/


    Klar kann das APM 100-90 ED nichts besser als das TAK-FS-102-Bino. Es ist einfach viel leichter und passt sehr schön zum Cartoni Fokus 12 Fluid-Kopf und dem Rollei Rock Solid Alpha XL Mark II Carbonstativ. Das TAK-Bino ist für dieses SetUp zu schwer und weil ich faul bin und nicht immer die AZ MaxLoad auf dem Planet rauswuchten will, sind beide 100er noch da, das APM ist quasi das G&G-Teleskop geworden.


    Und wenn mich meine Herz-Allerliebste ´mal beim Sterne-Gucken begleitet, dann ist das APM IHR Teleskop (dann müssen wir nicht ständig den Augenabstand verändern).


    Erlaube mir bitte noch eine Bemerkung zu einem Bino aus zwei 6" Achros mit EMS: Die Frage ist ja, für was dieses Bino eingestzt werden soll. F/5 und hohe Vergrößerungen passt für mich nicht zusammen. Du wirst einwenden, dass Du dann halt die kurzen Ethose reinwuchtest. (Ich fände es viel spannender, irgend wann mal´einen echten f/12 Fluorit-Doppelrefraktor für Planeten zu bauen, sollte es so eine Optik geben, aber egal). Aktuell hätte ich gerne ein sehr lichtstarkes Bino nur für Nebel ... und da ist moderate Vergrößerung und der Einsatz von Filtern angesagt .... und dann fällt das Problem der unterschiedlichen (Farb-)Brennpunkte weg. Aber, was wirklich Sache ist, das werde ich hoffentlich irgendwann mit eigenen Augen sehen.


    Gute Zeit

    Bernhard

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