Discuss telescope collimation and OCAL Collimator

  • So...

    Ich habe meinen OCAL vor einigen Tagen erhalten...
    ...bin also geständiger Käufer und habe mich vor den hier auch schon angeregten selbstbastelvorschlägen gedrückt :)

    Im prinzip ist der OCAL ein elektronisches Concenter...wenn sich eine Optik also mit einem solchen justieren lassen
    würde...dann sollte es auch theoretisch mit dem OCAL funktionieren...

    Die Idee die hinter dem OCAL steckt...soll ja diejenige sein, dass man am Tage die Optik so genau justieren kann, dass man in der
    Nacht wenig bis keine Zeit mit der Feinjustage am Stern benötigt??? Ob das wirklich so ist...konnte ich wegen schlechtem
    Wetter noch nicht testen.

    Ob der Preis von ~230€ die Sache Wert ist???
    Ein (optisches) Concenter kann als 2" auch gern 70-90€ kosten...Der Baader Laser Mk III kommt auch auf gute 90€...
    Und beide werden nur geklemmt...gerne auch mal leicht schief...und beim Baader Mk III waren bei mir die Batterien
    immer sooo schnell leer , dass ich den schnell aufgegeben habe...


    Vorteil ist beim Ocal ganz klar...die Kreise sind in der Größe genau einstellbar...und man kann bequem auf den Bildschirm schauen
    während man an den Schauben dreht...
    Nachteil...die Software ist neben der an WinXP erinnerden Benutzeroberfläche auch eher träge wie aus alten Zeiten...
    jedenfalls wenn man die Schieberegler nutzt... (die Kreisgrößen und alles andere lässt sich aber natürlich auch über Tastatur eingeben)



    VG Christian

  • Hallo zusammen,


    dann oute ich mich auch als OCAList und möchte meine Erfahrungen mit dem OCAL Collimator mit euch teilen. Ich habe mir allerdings nicht die Pro-Version geleistet.


    Davor habe ich versucht, meinen 200/1000 Newton mit Laser, Cheshire und Concenter so perfekt wie möglich zu justieren. Das ist mir aber leider immer nicht immer sehr zufriedenstellend gelungen. Für visuelle Beobachtungen war die Justierung i.d.R. meist ausreichend genau. Als ich in die Astroknipserei (von Astrofotografie bin ich noch weit entfernt) eingestiegen bin, musste ich feststellen, dass meine Justierung nicht so optimal war. Mit dem Cheshire und/oder Concenter konnte ich mich deshalb nicht richtig anfreunden, weil ich bei dem langen Tubus nicht gleichzeitig durch das Cheshire oder den Concenter schauen und an den Hauptspiegelschrauben drehen konnte. Das Einstellen der richtigen Fangspiegel-Position ist mir mit dem Cheshire noch weniger gelungen - aus dem gleichen Grund wie beim Hauptspiegel.


    Der Vorteil des OCAL ist, wie auch Christian oben schon bemerkt hat, dass man den Zustand der Justierung am PC-Monitor anschauen kann und mit Hilfe der 3 konzentrischen Kreise und des Fadenkreuzes recht bequem alle Einstellungen vornehmen kann. Jedenfalls ist mir mit dem OCAL Collimator die Justierung sehr gut und vor allem rasch gelungen.


    Meine Vorgehensweise: wenn ich auf meiner Dachterrasse beobachte/fotografiere, baue ich Montierung und Teleskop auf der Terrasse auf und überprüfe bereits tagsüber mit dem OCAL die Justierung und mache, wenn notwendig, die entsprechenden Korrekturen. Wenn ich aus der Stadt rausfahre, mache ich zu Hause die Justierung mit dem OCAL und überprüfe später im Feld die Justierung noch einmal mit dem Laser.


    Zum OCAL selbst: die Kamera ist optisch (erinnert ein bisschen an ZWO) und haptisch hochwertig und die Einstellungen funktionieren im Allgemeinen gut. Die Einstellung der Werte funktioniert über die Tastatur definitiv besser als über die Schieberegler. Die Bedienungsanleitung (Download) gibt es auf Deutsch und Englisch und ist leicht verständlich.

    Ein großer Schwachpunkt ist in meinen Augen das kurze USB-Kamerakabel (1,50 Meter), denn idealerweise kollimiert man ja das Teleskop mit der Öffnung nach ob auf der Montierung und da kann ich mit meinem 200/1000 Newton auf der EQ6-R Pro den Laptop nicht mehr bequem auf einem Tisch abstellen. Idealerweise sollte das Kabel m.M. nach zumindest 2,50 Meter lang sein.


    Fazit: der OCAL kostet € 229,- Mit Sicherheit kann man mit viel Übung und Geduld auch mit dem Concenter, Cheshire und Laser eine perfekte Justierung schaffen. Für mich ist es mit dem OCAL aber einfacher und intuitiver. Concenter und Cheshire verwende ich seitdem nicht mehr. Den Laser verwende ich während der Beobachtungen / Foto-Aufnahmen um zwischendurch die Justierung zu überprüfen. Die OCAL Pro Version erlaubt dann auch eine Justierung via Handy bzw. Tablet. Da mir das Display am Handy und Tablet ohnedies dafür zu klein sind, habe ich auf die Pro-Version verzichtet.


    LG Christian

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