• Hallo an alle, Ich denke, das es nicht nur mir so ergangen ist.

    Ich wohne im Kreis Euskirchen, besser gesagt in Weilerswist Ich beobachte und mit einem Celestron Teleskop 9,25 Zoll mit Advanced VX Montierung . So nun hatten wir die Hochwasserflut in Metternich einem Ortsteil von Weilerswist. Den Tubus und meinen Okularkoffer konnte ich retten, doch die Wassermassen kamen derart Schnell, das ich das Dreibein sowie die Montierung nicht mehr bergen konnte. Nur so zur Info: bei mir stand das Wasser bis 1,70m selbst in der Küche. Jetzt nach Rückgang der Flut konnte ich die Reste sprich Dreibein und Montierung noch bergen, bevor mein Haus das als absolut Einsturz eingestuft wurde und von der Polizei abgesperrt wurde. Nun meine Frage kann ich die Advanced VX Montierung von Baader noch irgendwie zu retten oder ist sie für immer irreparabel beschädigt. Allen die ebenfalls Verluste von Haus Hof und Gut verloren haben meine volle Anteilname. Allen anderen Astrofreunden immer klare Sicht.

  • Hallo Heinrich,


    die Bilder von der Hochwasserkatastrophe waren schockierend und meine Anteilnahme gilt allen, die Familienmitglieder, Freunde und Bekannte verloren haben. DAs Hochwasser hat uns in Österreich auch heimgesucht, aber lange nicht so dramatisch wie in Teilen Deutschlands.


    Zu deiner Montierung: ist sie "nur" nass geworden oder auch total verschlammt? War sie in einem Koffer / einer Tasche oder auf dem Stativ montiert? Jedenfalls muss sie einmal gut getrocknet werden. Elektrische / mechanische Bauteile halten mitunter eine ganze Menge aus. Falls Dreck und Sand im Getriebe sind, benötigt es sicher eine professionelle Reinigung.


    Ansonst wäre mein Vorschlag: wenn die Montierung ganz sicher ganz getrocknet ist, einfach mal vorsichtig ausprobieren. Keinesfalls jedenfalls, wenn nicht alles trocken ist, denn Strom und Feuchtigkeit vertragen sich gar nicht.


    Das Stativ kann sicherlich gereinigt werden.


    Ich bin sicher, dass auch andere dir noch Tipps geben werden.


    Alles Gute,


    Christian

  • Danke für deine Info Die Montierung war noch auf dem Dreibein montiert gewesen als die Flut kam . Wie es nun innen aussieht weiß ich leider noch nicht. dachte mir zuerst trocknen lassen ok, doch wie sieht es mit den Nachführmotoren aus? Da habe ich die größte Angst. Dir sage ich auf jeden fall danke und immer klare Sicht und das deine Projekte immer gut gelingen Gruß Hein

  • doch wie sieht es mit den Nachführmotoren aus? Da habe ich die größte Angst

    Hallo Heinrich,


    wenn die Montierung ungeschützt stand, wird sie wohl was abbekommen haben. Die Frage ist, wie schlimm. Entweder mal selbst aufschrauben und reinschauen oder zum Fachhandel bringen. Evtl. übernimmt auch die Haushaltsversicherung die Reparaturkosten?


    LG Christian

  • Hallo Heinrich,


    Erst mal mein Mitgefühl bei dieser Katastrophe. Ich hoffe Deiner Familie und Deinen Bekannten geht es gut. Und ich hoffe, dass das Haus noch zu retten ist.


    Hast Du eine Elementarschutzversicherung? Die müsste eine Reparatur der Montierung, die ja auf Deinem Grundstück stand, eigentlich übernehmen.

    Ich würde das klären und die Monti dann in professionelle Reparatur geben. Celestron / Baader bietet sich da an.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Lieber Heinrich,


    mir fehlen die Worte angesichts dieser Katastrophe.

    Ich wohne in der Nähe von Bad Neuenahr-Ahrweiler, bin aber Gott sei Dank nicht persönlich betroffen.

    Allerdings haben wir viele Freunde und Bekannte entlang der Ahr, die alles verloren haben.


    Ich wünsche dir und allen, die davon betroffen sind, viel Kraft.

    Wir unterstützen wo wir können.


    Viele Grüße

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Ja, sehr schlimm, was so vielen widerfahren ist. Ich wünsche Dir beim Wiederaufbau und allen, welche nun so viel verloren haben ganz viel Kraft.


    Wegen der Montierung: Das müsste über die Versicherung laufen. Stativ und Montierung zu einem Astrohändler bringen und Expertise machen lassen (muss von der Versicherung bestätigt werden). Dieser sagt dann, ob eine Reparatur möglich ist oder ob es ein Totalschaden ist. Und die Versicherung kommt dann dafür auf.


    Wichtig! Wenn du nun selber herumschraubst und die Versicherung hat das nicht abgesegnet, dann besteht Gefahr, dass die Versicherung die Leistung komplett streicht.


    Schöne Grüsse

    Alexander

  • Hallo Heinrich,


    mein Mitgefühl. Da mittendrin gewesen zu sein ist noch enmal eine andere Qualität, als nur die Bilder zu sehen. Wirklich vorstellbar ist das kaum.


    Zur eigentlichen Anfrage:

    Wenn nicht die realistische Aussicht auf eine Regulierung durch eine Versicherung besteht, würde ich da nichts erst trocknen lassen. Das erschwert nur eine Reinigung. Das Gehäuse ist mit Sicherheit nicht IPX6* gedichtet. Es ist ziemlich sicher Dreck drin, wenn das überflutet wurde. Betrieb mit Dreck in Lagern und Getriebe führt sicher zu weiteren Schäden.

    Zuerst würde ich alles von außen abduschen. Dann Abdeckungen enfernen und wieder duschen. Nicht mit dem "Kärcher". Die kleinen Lager sind normal nur mit Deckscheiben versehen. Reinigung mit Druckwasser/scharfem Strahl treibt ggf. den Dreck erst hinein. Dann würde ich Getriebe und Lager so gründlich reinigen wie möglich. Entfetten/auswaschen mit Pinsel und z.B. WD40. Einsprühen, Pinseln, abwischen, einsprühen, ... - bis am Abwisch-Küchenkrepp kein Schmutz mehr zu erkennen ist, Dann noch 2-3 Durchgänge. Danach trocknen (Umluftherd bei 40° - oder so) und neu fetten. Idealerweise würde ich dafür alles zerlegen. Die Rahmenbedingungen sind dafür leider sicher denkbar schlecht.

    Aus den Motoren wird man Wasser nicht herausbekommen. Zerlegen kann man die nicht. Da hilft nur lange (ich würde mit mehreren Tagen rechnen) wärmen und lüften. 60°C bis 70°C sollten kein Problem sein. Ggf in Dose mit Silica-Gel. Sehr hilfreich ware eine Vakuumier-Dose + Pumpe.


    Ich hoffe, dass möglichst schnell wieder relative Normalität hergestellt werden kann.

    Alles Gute.


    CS

    Harold

  • Hallo Heinrich,


    ich kann Deine Situation sehr gut nachfühlen. Mir ist beim Elbehochwasser 2002 der Keller abgesoffen, mit allem Werkzeug drin. Zum Glück stieg das Wasser damals nicht bis in die Wohnung.


    Der feine Schlamm, den so ein Hochwasser mitbringt, ist tückisch. Viel davon ist fein zerriebenes Gestein, ein ideales Schleifmittel. Einmal trocken, wird das Zeug hart wie Beton. Deshalb ist es richtig, möglichst sofort mit Wasser zu reinigen. Alles wirst Du natürlich nicht auseinander bauen können. Um das versteckte Wasser aus Gehäusen und Motoren herauszubekommen, ist trockener Reis ein kostengünstiges Mittel. Einfach das betreffende Teil mit einer ordentlichen Menge Reiskörner in eine Kunststofftüte stecken, verschließen und warm lagern. ich würde es sogar - unter häufiger Kontrolle - in der Sonne versuchen, falls die scheint. Der Reis muss regelmäßig ausgetauscht werden. Man kann ihn auch im Backofen wieder trocknen und erneut verwenden.


    Lass Dich nicht unterkriegen. Alles Gute für Dich, Deine Familie, Deine Freunde und Nachbarn

    Jörg

  • Hallo,


    ich würde zunächst bei der Versicherung anfragen ob man einen Rettungs/Reinigungsversuch starten darf. Falls ja alles öffnen und zerlegen. Dann mehr als nur großzügig mit Wasser spühlen bis der Silt entfernt ist.. Anschließend mit destilliertem Wasser nachspühlen und in in Brennspiritus einlegen, bzw. spühlen, danach dann mit Methanol abwaschen. Achtung Methanol ist hautgängig und nicht ungiftig. Nach der ganzen Wascherei sollte kein Schmutz oder Wasser mehr an den Teilen haften. Der Alkohol ist kein Problem, denn der verfliegt schnell, bzw. kann im Backofen bei 50° problemlos verflüchtigt werden.

    Ich denke das nach der Trocknung eine recht gute Chance besteht, dass die Steuerung noch funktioniert. Nur Neugierig sollte man nicht sein und sie vorzeitig unter Spannung setzen.


    Falls kein Methanol verfügbar ist wird das wohl auch kein Beinbruch sein. 100% Isopropanol sollte auch helfen. Zur Not kann man auch beim Brennspiritus bleiben, muss dann aber deutlich länger trocknen, da Brennspiritus Wasser enthält.



    MfG


    Rainmaker

  • Hallo Heinrich,

    oh Gott - ich hatte mich angesichts der TV-Bilder schon gefragt, ob wohl einer von Euch Astro-Kollegen betroffen ist.

    Auch von mir alles Gute und mein Mitgefühl in dieser schweren Zeit - halte durch, es kommen auch wieder bessere Tage...


    Gruß, Jochen

  • Heinrich,

    ich vermute Du hast jetzt andere Sorgen, als die Monti zu zerlegen. 1,70 in der Küche klingt nicht gut. Ich hoffe, ihr habt wieder Strom und fließend Wasser.


    Gib die Monti jemanden, der Zeit dafür hat, die jetzt auseinander zu nehmen und zu reinigen. Bis dahin, Batterien entfernen. Selbst Platinen kann man unter Wasser sauber machen, solange nichts korrodiert ist. Gute Platinen haben eine Art Schutzlack. Folientastaturen kann man genauso reinigen (Machte ich mit meiner TV-Fernbedienung z.B. mit Zahnbürste und Seife unterm Wasserhahn und am Ende deionisiertes Bügelwasser.) Sorge macht nur die Mechanik, wenn da Stahlteile verbaut sind, die nach dem Wasserkontakt vor sich hin rosten. Da kann man aber auch Glück haben, dass die so gut mit Schmierfett eingeschmiert waren, dass das Wasser nicht ran kam. Dann zerlegt man die, geht einmal mit dem Hochdruckreiniger drüber, um den feinen Sand raus zu kriegen, trocknet sie umgehend ab und baut sie wieder eingeschmiert zusammen. Aber da darf man halt jetzt nicht 'ne Woche zuwarten ... sonst gewinnt der Rost.
    Aluteilen macht Wasser nichts aus. Tödlich wäre es für so ein Berlebach Holzstativ, wenn es sich verzieht.

    Was die Motoren machen ... kommt auf deren Bauweise und Abdichtung an.
    Bis dahin, nichts bewegen, außer zum Auseinandernehmen. Der Schlamm ist wie Schleifsand.


    Ansonsten, wäre das ein Fall für die Hausratsversicherung. Vielleicht übernimmt das auch Baader auf dem Kulanzwege. Einfach dort mal anrufen.

    Wenn ich die Bilder aus der Eifel sehe, kannst du froh sein, die Monti nicht flussabwärts suchen zu müssen. Schön zu hören, dass Du Dir schon wieder Gedanken um Dein Hobby machen kannst.
    Für mich aus Hannover ist es zu weit, eben mal vorbei zu fahren, das Teil in Obhut zu nehmen und zu schauen, was man machen kann.

  • Hallo Freunde der Sterne ich bin gerührt von der Anteilname mir stehen die tränen wieder in Augen .Also mein haus ist nicht mehr zu retten Sonnenfilter und einige anderen Teilen werden wohl dem Bagger zum Opfer fallen. Aber eure Worte machen mir Mut und Kraft. Ich hoffe darauf das wir einmal ein gemeinsames Projekt starten können der der Sternenhimmel lässt Resignation nicht zu. Ich danke euch allen für eure guten Ratschläge . Euch allen immer gute Sicht

  • Hallo Kalle66 zu meiner Lebenssituation ist zu sagen mein Haus ist akut Einsturzgefährdet Habe außer dem was ich grade retten konnte nichts mehr. Bin also ohne Zuhause doch meine Astronomie hat mir in vielen Situationen Halt gegeben. All das fehlt nun. Aber trotzdem danke ich dir für deine Ratschläge. werde sie beherzigen und dir wünsche ich alles gute vor allem bleib Gesund und immer klare Sicht Gruß Hein

  • Hallo Nils zuerst mal kannst mich ruhig duzen. Ich freue mich über das Angebot und wenn alle Stricke reißen werde ich dich kontaktieren Dir wünsche ich immer klare Sicht und das die Projekte die du dir vorgenommen hast immer gelingen Gruß Heinrich

  • Hallo Hein,


    wir lassen Euch nicht alleine. Am Sonntag sind 11 gstandene Mannsbilder aus Lenggries zur Hilfe nach Dernau mit eigenem Gerät gefahren.

    Mit im Gepäck sind ein Stromagregat das einen Baukran versorgen kann, sehr großer LKW mit Ladekran, zwei Baggern, zwei Radladern

    und einem Kettendumper.


    Unser Bürgermeister hat die Gemeinde zu einer Spendenaktion aufgerufen in der innerhalb von 3 Tagen schon achzehntausend € zuammengekommen

    sind. Es sind zwei Benefizkonzerte angesagt die die Hilfe zu Euch unterstützen soll.


    Menschliches, persönliches oder tierisches Leid wird so eine Helfersolidarität nie erstzen können, aber es ist gut, wenn man weiß dass es Helfer

    gibt für die Entfernungen keine Grenzen sind. Von Lenggries nach Dernau sind es mehr als 600 km .


    Hallo Hein, das lindert jetzt nicht Deinen Schmerz aber vielleicht hilft es der Seele wenn man weiß das geholfen wird.


    Viele Grüße

    Marwin

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