Verständnissfrage Drehzahl eines Elektromotors

  • Ein mit dem Netz synchroner Motor mit 1 Polpaar müsste mit 50Hz * 60s /2 = 1500 Umdrehungen pro Minute laufen.

    Da auf meiner Bohrmaschine aber 1420 RPM steht, ist es wohl ein asynchroner Motor.


    Jetzt gibt es Spannungsregler und Frequenzregler für die Drehzahlsteuerung.


    Kann man einen asynchronen Motor, wie den von der Bohrmaschine mir beiden Reglern steuern, oder gibt es da eine Präferenz?


    CS Konrad

  • Moin Konrad,


    der Bauform des Motors nach passt recht wahrscheinlich diese Info:


    https://www.mikrocontroller.net/topic/336622


    Wenn es ein Drehstrommotor ist, kann man den umverdrahten und an einem FU betreiben. Andernfalls ist eine elektronische Drehzahlsteuerung wohl nicht sinnvoll.

    Als erstes müsste man feststellen, was es für ein Motor ist. In dem verlinkten Thread werden da Möglichkeiten genannt, das zu ermitteln.

    Bei arbeiten an der Elektrik sollte man sich da aber sicher sein. Sonst kann das sehr ungesund werden und vielleicht die letzte Bastelarbeit sein.


    CS

    Harold

  • Konrad,
    meinst du Deine Tischbohrmaschine? Ich vermute, dass die per Wechselstrom aus der Steckdose (normaler Stecker bzw. Campingstecker als Anschluss) versorgt wird. Dann dürfte es sich um einen Motor mit Hilfsphase (die Phasenverschiebung erledigt ein großer Kondensator) handeln, die man nicht drehzahlsteuern kann.

    Hier ein Bild, wie das typisch aussieht.

  • Nachgefragt:


    Also um regeln zu können, muss es immer ein 3 Phasen Drehstrommotor sein, weil es eine Phasenverschiebung braucht?


    Am Drehstrom kann ich den dann direkt mit einem 3-Phasen Frequenzregler betreiben und wenn ich bei 230V 1-Phasig bleiben möchte, dann brauche ich einen 1 auf 3 Phasen Frequenzregler, der so tut, als ob er Drehstom machen würde?


    CS Konrad

  • Nein es muss nicht ein 3-Phasen-Drehstrommoter sein, aber ein Motor, der sich regeln lässt (Gleichstrom, Drehstrom, Servo etc.). Der Kondensator als Hilfsphase ist optimiert für die Netzfrequenz von 50 Hz, da kommt man mit Frequenzsteuerung nicht weit. Und will man per Spannungsveränderung die Drehzahl steuern, blockiert der schnell bei runtergeregelter Spannung (per Dimmer etc.).
    Ist 'ne Wissenschaft für sich und ich bin da nicht wirklich im Thema.

    Angesichts der Kampfpreise für solche Bohrmaschinen wird sich ein Motorwechsel aber kaum lohnen. Mögliche Motoren mit gleicher Anschlussplatte und Achsdurchmesser (für die Riemenscheiben) müsste man in einschlägigen Katalogen raussuchen und die kosten neu allein dann mehr als die ganze Maschine.

    Der Motor ist ja deshalb so leise im Vergleich zu den Handbohrmaschinen, weil letztere typisch schnelllaufende Bürstenläufer sind die massiv per Getriebe runtergeschaltet werden. Wie schnell so Bürstenläufer drehen, sieht man bei der Flex. Und die lassen sich einfach regeln.


    Frequenzumrichter bis ~0,75kw Leistung gibt es sowohl mit 3-Phasen-Kraftstromanschluss als auch mit Wechselspannungsanschluss. Oberhalb von 2kw sicher nur mit 3-Phasen-Kraftstromversorgung (allein wegen der Ampere, die die dann ziehen). Die Dinger sind aber ebenfalls nicht billig. Und je nach Installation im Haus fliegt da der FI schon beim Einschalten raus. Industrieinstallationen werden in der Regel etwas robuster ausgelegt, was so zulässige Fehlerströme betrifft. Problem sind mitunter auch die Einschaltströme, durch welche Sicherungen ausgelöst werden.
    Ich hatte mal einen gebrauchten hier im Haus an 230 V angeschlossen und im Wohnzimmer wurd's dann dunkel. Erst die Steckdose neben dem Küchenherd hielt, da der Sicherungskreis für andere Leistungen ausgelegt ist.

    PS:

    Stell den Riemen einfach auf Mittelstellung. Das ist gut für so ziemlich alles bis 10mm. Nur wenn du Stahl über 6mm bohrst (da bohrt man dann auch vor), würde ich runterwechseln oder Holz mit 20mm Forstner oder so. Vom zu langsam Bohren ist noch keiner gestorben. Bei Alu kommt es auf die Legierung an. Manche "schmieren" halt und setzen den Bohrer zu. Da braucht man Schneidöl.

  • Hallo


    Ein mit dem Netz synchroner Motor mit 1 Polpaar müsste mit 50Hz * 60s /2 = 1500 Umdrehungen pro Minute laufen.

    Da auf meiner Bohrmaschine aber 1420 RPM steht, ist es wohl ein asynchroner Motor.

    Ein Motor mit einem Polpaar hat eine synchrone Drehzahl von 3000 RPM .

    Wenn als Drehzahl 1420 RPM angegeben ist hat der Motor 2 Polpaare und eine synchrone Drehzahl von 1500 RPM .

    Es ist ein asynchroner Motor bei dem ein Unterschied zwischen zur synchronen Drehzahl erforderlich ist damit im Rotor eine Spannung induziert wird .

    Drehstrommotor und Hilfsphasenmotor lassen sich erstmal beide durch die Frequenz in der Drehzahl regeln .

    Die Kapazität des Hilfsphasen Kondensators ist eingermaßen variabel und damit auch die Drehzahl . Dies gilt zumindest wenn man kein hohes Anlaufdrehmoment brauch .

    Die erforderlichen Drehzahlen für das Bohren sind aber noch variabler , sodas sich ein Frequenzumichter nicht wirklich lohnt .

    Mein 2,2KW FU hat ca. 69 Euro gekostet , schmeißt keine Sicherung oder FI und funktioniert einwandfrei .

    Was mich stört ist das der Drehstrommotor meiner kleinen Drehbank mit dem FU ein ca. 5000Hz Pfeifen macht das er mit

    Drehstrom aus der 3 Phasensteckdose nicht hat . Ein reiner Sinus ist das also nicht was hier rauskommt .


    Viele Grüße Rainer

  • Hallo,

    Der FI fliegt nicht raus, bei zu hoher Stromaufnahme, sondern bei Überschreitung des Fehlerstroms im Falle eines Masseschlusses.

    Dieser Fehlerstrom zum Auslösen liegt üblicherweise im Bereich von 30 Milliampere bei Anwendung im Haushaltsbereich.

    Gruß Armin

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!