Blende ändern?

  • Hallo zusammen


    Kann man die Blende nach einem gesammelten Bildmaterial z. B. von 5,6 auf Blende 4 ändern und weitere Fotos machen, oder muss man das gesamte Bildmaterial immer mit der gleichen Blende machen?

    Ich arbeite mit einer Nikon D810 und eine üblichen 300 mm Objektiv.


    Liebe Grüße
    Peter

  • Hi Peter,

    Du kannst Bildmaterial mit unterschiedlichen Blenden stapeln. Allerdings solltest Du fuer jede Blende getrennte Flatfieldaufnahmen machen, da sich die Abschattung und die Schaerfe von Staubpartikeln auf dem Chipfenster mit der Blende aendern koennen.


    Ich habe auch schon Bilder mit verschiedenen Teleskopen zusammen gestapelt, z.B. Bilder durch ein C9.25 mit f/10 und durch ein 250mm RC mit f/8. Beim DeepSkyStacker habe ich dazu zwei verschiedene "Groups" aufgemacht. Also erst die Daten mit einem Teleskop eingegeben, dann unten beim Reiter "Groups" eine neue Gruppe eroeffnet, wo dann die Daten vom zweiten Teleskop hineinkamen.

  • Danke @JSchmoll für deinen Kommentar.

    Ich verwende den Skywatcher Star Adventurer, 55 Sek. belichten mit dem 300 mm Objektiv dürften doch zu lange gewesen sein und irgendetwas passt am Foto nicht, darum möchte ich mit der Belichtungszeit von 55 auf 40 Sek. zurückgehen.

    Jetzt habe ich die Möglichkeit entweder den ISO Wert zu erhöhen oder von Blende 5,6 auf 4 zugehen, um genügend Licht zu bekommen.


    Das Foto ist in meinen Augen etwas unscharf bzw. sind speziell die Sterne an den Rändern nicht rund.




    Ich hoffe das Problem mit etwas kürzerer Belichtungszeit zu beheben könne, oder ich hatte schlecht ausgerichtet.

    Liebe Grüße
    Peter

  • Schoenes Bild. Ich finde die Bilddefinition auch in den Ecken gar nicht mal so schlecht. Wenn es Dich stoert, wird Aufblenden das Problem wahrscheinlich noch verstaerken. Das kann beispielsweise Bildfeldkrummung sein, also ein Defokus auf der Fokalebene. Und der wird bei einer groesseren Blende natuerlich sichtbarer. Auch andere Aberrationen wie Koma beispielsweise werden verstaerkt.

    Ich wuerde es mit einer hoeheren ISO-Einstellung versuchen. Die Nikon-Kamera kenne ich nicht, aber meine Canon EOS40D betreibe ich mit 1600ISO als Standard. Natuerlich mit Dunkelbildabzug. Und die 40D ist ja keine besonders neue Kamera.

  • Hallo Peter,


    vielleicht eine andere Anregung, die auf meinen letzten Erfahrungen beruht.


    Auf was für einem Stativ nutzt du die Montierung?


    Bis vor ein paar Wochen habe ich meine kleine SA auf einem Rollei C6i-Reisestativ genutzt.
    Seitdem meine große Montierung ioptron CEM40 auf eine feste Säule kommt, setze ich die SA auf das weitaus stabilere Stativ, welches bei der CEM40 dabei war.

    Dafür hat die SA eine stabile Aufnahme für dieses Stativ bekommen. Es ist jetzt alles schwerer, dafür aber auch um einiges stabiler und ich kann dadurch auch längere Belichtungszeiten realisieren.


    Vielleicht wäre das eine Anregung für dich, falls du nicht eh schon ein stabileres Stativ hast, als ich es zu Beginn hatte.


    Viele Grüße

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Servus Peter,


    die Iso-Einstellung ändert nicht, wieviel Licht auf den Sensor fällt oder wie stark der Sensor belichtet wird. Eine höhere Isozahl führt nur dazu, dass das einfallende Licht gröber gezählt wird - das heißt, helle Lichtquellen sind schneller weiß, auch wenn die vorher farbig waren, da alle drei Farbkanäle schneller "voll" sind.


    Du kannst auch mit der kleinsten Iso-Einstellung fotografieren - stretcht du die Aufnahmen, hast du die gleiche Bildinformation wie mit einer hohen Isozahl.

    Was sich aber ändert, ist das Rauschen. Je niedriger die ISO, umso größer ist das Ausleserauschen. Hier findest du Infos zu vielen Kameras, was das Ausleserauschen angeht: https://www.photonstophotos.net/Charts/RN_e.htm


    Generell zur Isoeinstellung kannst du hier einiges lesen:

    https://skyandtelescope.org/as…graphy-understanding-iso/

    https://skyandtelescope.org/as…ose-iso-astrophotography/

    http://dslr-astrophotography.com/iso-dslr-astrophotography/


    Bei dem letzten Link kann man gut sehen, dass eine ISO kleiner als 1600 bei meiner Canon 6D keinen Sinn ergibt, da das Rauschen zu groß wäre. Beim zweiten der drei Links hintereinander sind schöne Vergleichsfotos.

    Es gibt aber auch Kameras, bei denen eine kleine ISO besser ist - wie die Nikon D7000 (letzter Link).


    Was aber die Lichtsammlerei angeht, spielt die ISO keine Rolle. Da geht es um den "dynamic range", also ab wann die Farben ausgebrannt sind (andere Zählweise der Photonen).


    Langer Rede kurzer Sinn: an der ISO zu drehen, erscheint mir in dem Fall hier nicht sinnvoll zu sein.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Danke Christoph @Lucifugus für deinen interessanten Kommentar.

    Umso höher der ISO umso mehr Rauschen bekommt man das ist richtig, ich werde es heute Nacht mit einem kleineren ISO Wert versuchen, jedenfalls werde ich um 10 Sek. kürzer belichten, dann werde ich sehen, ob das der Grund für die unscharfen Ecken war.


    Liebe Grüße und danke für die Links.
    Peter

  • Servus Peter


    Umso höher der ISO umso mehr Rauschen bekommt man das ist richtig, ich werde es heute Nacht mit einem kleineren ISO Wert versuchen...

    umgekehrt, auch wenn es erstmal unlogisch klingt: je kleiner die ISO, umso größer das Rauschen (vom Auslesen des Sensors, also das Ausleserauschen). Bei Langzeitbelichtungen rauscht meine Canon EOS 6D stärker, wenn ich ISO 400 nehme, als wenn ich ISO 1600 nehme. Höhere ISO bedeutet geringeres Rauschen - ich zitiere: "The photo taken at ISO 100 with the exact same amount of light is much noisier than the ISO 800 image." (schau dir die Fotos auf https://skyandtelescope.org/as…ose-iso-astrophotography/ an (ISO 100 bis ISO 800, das ISO-800 Foto rauscht am wenigsten!).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Christoph @Lucifugus, das ist eine Interventen Sache.


    Das Ganze ist irgendwie unlogisch, aber mit höheren ISO hat man anscheinend wirklich weniger Rauschen, ich hatte heute leider keine Möglichkeit das zu testen da Wolken aufgezogen sind, aber nach dem großen Regen der in dieser Woche auf uns zukommt, sollten doch mal wieder schöne klare Nächte kommen.

    Liebe Grüße
    Peter

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