Deep Sky mit Dobson, inspiriert von 03sec

  • Hallo zusammen!

    Inspiriert durch die atemberaubenden Bilder von 03sec hier Deep Sky mit Dobson -Sommermotive jetzt auch mit Bathinov-Nebel, wollte ich das auch mal versuchen.


    Teleskop: 200/1200 Skywatcher Dobson

    Kamera: ZWO ASI 178 MC

    Stack von 3000 Bildern zu je 0,5 Sekunden = 25 Minuten Belichtungszeit


    Ich bin beim Erstellen des Fotos auf drei Probleme gestoßen:


    a, Belichtungszeit

    0,5 Sekunden sind eigentlich zu lang, was man an den nicht mehr runden Sternen erkennt. Bei kürzeren Belichtungszeiten, wie sie 03sec benutzt, sehe ich den Nebel am PC-Bildschirm aber nicht mehr.


    b, Nachführung

    Das manuelle Nachführen meines Dobsons (ich habe keine Nachführung oder GoTo am Dobson) ist mühsam und je kürzer ich die Belichtungszeit wähle, um so schwerer wird es. Denn unter 0,5 Sekunden erkenne ich den Nebel nicht mehr am Bildschirm und entsprechend wird dann das händische Nachführen fast unmöglich.


    c, Gesamte Belichtungszeit

    25 Minuten sind noch recht wenig. Jedoch habe ich gestern festgestellt, dass nach dieser Zeit meine Konzentration zum manuellen Nachführen nach und nach nachlässt. Ich müsste wohl mehrere solcher Aufnahmen an verschiedenen Tagen aufnehmen und diese dann addieren (und dabei noch möglichst den selben Bildausschnitt treffen).


    Dennoch bin ich vom Ergebnis überrascht und Stacking und Bearbeitung haben nach dem Vorbild von 03sec richtig gut funktioniert.
    Ich habe es auch mit DSS versucht, aber da klappte es aus Mangel an Sternen pro Bild nicht.


    Ich werde das immer mal wieder probieren, nächstes Mal wohl am Hantelnebel.

    Auch wenn die Ergebnisse natürlich nicht mit Fotos auf parallaktischer bzw. nachgeführter Montierung mithalten können, es macht Spaß.

    Und vielleicht finde ich mal Lust und Zeit in ein paar Nächten noch mehr Photonen zu sammeln, denn da sollte noch mehr gehen.

    Auch würde wohl eine Mono-Kamera mehr Details zeigen, aber ich habe nur die MC und zur Zeit kein Geld für eine Neuanschaffung.


    Grüße an alle,

    Mario


    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

    Einmal editiert, zuletzt von Sselhak ()

  • 25 Minuten sind noch recht wenig. Jedoch habe ich gestern festgestellt, dass nach dieser Zeit meine Konzentration zum manuellen Nachführen nach und nach nachlässt

    Hallo Mario, ein schönes Ergebnis! Und Respekt f.d. manuelle Nachführung, meine Konzentration würde schon nach 5 Minuten am Ende sein... :whistling:


    CS, Jochen

  • Hallo Mario,


    für 0,5s und manuelle Nachführung ist das der Hammer! Ich wäre froh, wenn ich seinerzeit mit meiner SP-DX und einer DSLR so runde Sterne hinbekommen hätte. Ich wäre an deiner Stelle mehr als zufrieden.


    Wenn Du in der Richtung weitermachen willst, wäre eine EQ-Plattform der nächste logische Schritt. Nicht teurer als eine bessere Kamera, aber die Möglichkeit deutlich länger zu belichten.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Danke, ja, ich bin durchaus zufrieden!


    Wenn Du in der Richtung weitermachen willst, wäre eine EQ-Plattform der nächste logische Schritt. Nicht teurer als eine bessere Kamera, aber die Möglichkeit deutlich länger zu belichten.

    Ich habe sogar eine EQ-Plattform, jedoch läuft sie eher ungenau.


    Sie hält visuell das Objekt schön im Blickfeld, bringt aber fotografisch mehr Nachteile als Vorteile. Im kleinen schwankt das Bild nämlich ständig etwas hin und her, was wohl an der Zahnradübertragung des Antriebsgestänges liegt. Entsprechend ist, bei höherer Vergrößerung zu sehen, dass das Bild mit einer Periode von weniger als einer Sekunde leicht hin und her wandert. Das ruiniert fotografisch auch Bilder mit 0,5 Sekunden Belichtungszeit, denn durch diese feine Schwank-Bewegung sind Sterne usw. immer in (kleiner) Bewegung, so dass sie auf den Fotos stärker verzogen werden, als es bei manueller Nachführung bzw. stillstehenden Teleskop der Fall ist.


    Vermutlich bräuchte ich also, wenn dann, eine feiner bewegte Plattform. Das werde ich aber im Kopf behalten.


    Danke und Grüße,

    Mario

    https://astronom.at

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  • Hallo Mario,

    ich musste es wirklich noch mal nachlesen, "handnachgeführt", das heißt du hast deinen Dobson nur geschubst ? Hammer !

    Ein gaaaanz klein wenig elongiert sind die Sterne aber so sehen die auch oft bei mir oder anderen Leuten aus, das ist wirklich minimal.

    Oben rechts mehr als an anderen Stellen, das könnte auch mit der Justage zusammenhängen. Die Bearbeitung ist, (wenn du denn überhaupt viel gemacht hast), sehr dezent und unglaublich schön, weil die hellen Bereiche richtig fluoreszierend leuchten. Mehr ist oft nicht nötig bzw. steht in keinem Verhältnis mehr zum Aufwand.

    Ich freue mich sehr, wenn ich dich dazu "angestiftet" habe. Das ist mir mehr Wert als 1000 gelbe Sterne.

    Ich habe vor irgendwann einmal einen Artikel zum Thema zu schreiben, Ziel soll genau das sein, nämlich Leuten mit ihren Dobsons eine Möglichkeit aufzuzeigen. Dein Bild darf darin auf keinen Fall fehlen.

    Hochachtungsvoll,

    ralf

  • Hallo Ralf,


    ja, ich habe ihn nur geschubbst bzw. nach 5-10 Bildern immer entsprechend nachbewegt und dazwischen den Nebel ein Stück durchs Bild laufen lassen.


    Ich freue mich sehr, dass du mir das schreibst und natürlich kannst du mein Bild (und vielleicht weitere) gerne für einen entsprechenden Bericht verwenden.

    Das war mein erster Versuch mit dieser von dir vorgestellten Technik, aber sicher nicht mein letzter.

    Auf meiner Homepage (die ich erst vor ein paar Tagen erstellt habe) findest du dann in Zukunft die Bilder, wenn neu hinzukommen: http://www.astronom.at


    Viele Grüße,
    Mario

    https://astronom.at

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  • Hallo Mario!

    Wenn Sie mit Ihrem Dobson bessere Bilder machen möchten, besuchen Sie diese Website:

    http://triangulumastro.com/

    Danke, aber viel zu teuer für mich!

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Neuer Versuch, diesmal mit dem 16'' Dobson.

    Okay, bei 0,4 Sekunden seh ich den Nebel am Bildschirm nicht und das raten, wo er ist, ging etwas daneben.
    Dazu kommt, dass ich durch das händische Nachführen und das daraus entstehende Wandern des Objekts im Bild beim Stacken so viel vom Bild(rand) verliere, dass der Bildausschnitt am Ende echt klein wird.

    Naja - ein Versuch war es dennoch.


    Versuch des Hantelnebels M27

    Teleskop: 400/1680 Dobson

    Kamera: ZWO ASI 178 MC

    6000 Bilder zu je 0,4 Sekunden = 40 Minuten

    händisch nachgeführt


    Jetzt ist die Konzentration restlos am Ende! Ab Minute 30 wurde es zur Qual. Ich muss das, wenn es mehr werden soll, auf mehrere Nächte verteilen.

    Und nass ist auch alles - sehe viel Tau!
    Ich versuch noch kurz Jupiter, wenn er hinter dem Baum hervorkommt und dann gehe ich schlafen.


    Grüße an alle,
    Mario


    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Hallo Mario,


    das finde ich großartig. Wenn man mir vor ein paar Jahren erzählt hätte, dass so etwas mit einem manuell nachgeführtem Dobson mal möglich sein würde, hätte ich das nicht geglaubt. Toll.


    Wenn die EQ-Plattform nicht gut läuft, ist das natürlich schade. Vielleicht kann man da etwas an der Motorisierung verbessern?

    Und Du könntest bei dem kleinen Chip der Kamera mal über einen 0,5 Reducer nachdenken. Die sind nicht teuer und dürften bei der Kamera am Rand noch hinreichend scharf abbilden. Und Du vervierfachst die Lichtstärke.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Mario,


    Deine Ergebnisse finde ich wirklich klasse, vor allem in Anbetracht dessen, dass die große Mehrheit der Astrofotografen der Ansicht sein dürfte, dass genau so etwas nicht möglich ist :P Der EQ-Plattform würde ich noch eine Chance geben und mal sehen was genau das unrund läuft. Das manuelle Nachführen ist ja eine wahrlich harte Konzentrationsübung.


    Ich finde es ausgesprochen interessant was sich in der Astrofotografie gerade so bewegt. Und ich muss zugeben, als ich das erste mal von Ralfs Plänen hörte war ich skeptisch, ob das alle so klappen würde. Letztlich zeigen Deine Bilder, dass es sogar noch eine Nummer einfacher (im Sinne von weniger Technik) geht. Chapeau!


    Viele Grüße

    Michael

  • Hallo, Mario,


    sehr schöne Ergebnisse und Du hast einen Riesenaufwand betrieben, aber hat sich das gelohnt?


    ich habe mal Deinen M27 mit einem M27 von mir verglichen: mit "nur" C9.25, bei langsamen f/6.3 und langen 200x10 sec Belichtungen, mit unempfindlicher DSLR.

    M27 stand hoch am Südhimmel, bei hoher Lichtverschmutzung über einem Kraftwerk. Da sehe ich bei mir ein tieferes und "schärferes" Ergebnis, und das, obwohl der Spiegelschlag kreisförmige Sterne verhindert hat (leichte Ellipsen)! Daher würde ich die Schlußfolgerung treffen:

    Du solltest Deine Plattform verwenden und längere Einzelbelichtungen zw. 3 und 8 sec mal mit Deiner Farbkamera testen und warten, bis M27 hoch am Himmel steht; da wird sofort die Transparenz besser und die Schärfe steigt. Vielleicht helfen Dir meine Vorschläge weiter...

    Wenn das Alles nichts nutzt, würde ich versuchen, eine bessere Plattform zu erwerben, statt mich dermaßen zu quälen. Das verdirbt Dir den Spaß und verringert die Motivation.


    viele Grüße und häufiger cs

    Andreas

  • Danke, Andreas,

    aber mit meiner EQ-Plattform ist das wirklich sinnlos.


    Ich hab es oft versucht! Ich hab die Bilder leider immer wieder enttäuscht gelöscht, sonst würde ich dir jetzt welche davon zeigen.


    Schon ab 1 Sekunde Belichtungszeit sind die Sterne durch das Schwanken des Bildes massiv verzogen. Sogar noch mehr als würde ich das Teleskop ohne Plattform einfach gar nicht bewegen.

    Die Plattform hält das Objekt zwar insgesamt wunderbar in der Mitte, aber dort "fährt" es am Bildschirm periodisch hin und her. Etwa 2cm am Laptopbildschirm und das etwa einmal pro 2 Sekunden hin und her. Das ist mehr Bewegung im Bild als die natürliche Bewegung der Objekte bei fixem Teleskop.


    Damit ist jegliche Aufnahme über 0,3 Sekunden sinnlos, da dann jeder Stern ein Strich ist, wie ich ihn ohne Plattform und ohne bewegen des Teleskops sonst nach etwa 3 Sekunden Belichtungszeit habe.


    Plattform und 8 Sekunden belichten? Da hab ich riesige Striche statt Sternen! Geht also definitiv nicht.


    In Summe macht es mir so Spaß, ich kann und will aber kein weiteres Geld ausgeben.

    Und ja, anders wären die Ergebnisse sicher besser, aber wenn ich hochwertige Astrofotografie will, dann kauf ich mir einen Newton oder Apo auf EQ-Montierung mit Guiding (wenn ich es mir leisten könnte).


    Somit danke für deine Tipps, aber alles was an dem was ich da gerade mache nicht kostenlos verbessert werden kann, lass ich bleiben.

    Daran, dass ich 95% der Zeit visuell beobachte und vielleicht einmal im Monat so etwas wie das hier probiere, wird sich sowieso nichts ändern. Da lohnt sich auch kein Kauf von irgendetwas.


    Dennoch aus Interesse: Zu welcher EQ-Plattform würdest du raten?
    Meine ist von Spacewalk und war auch nicht gerade günstig. Sie ist schon etwas älter, aber das Schwanken hatte sie von Beginn an. Visuell, gerade mit Mitbeobachtenden ist sie super, da die Objekte über 20 Minuten im Sichtfeld bleiben. Nur schwanken sie dort eben hin und her, was visuell im Okular aber nur bei wirklich hoher Vergrößerung auffällt.

    Ich hab aber auch auf Teleskoptreffen usw. noch keine EQ-Plattform unterm Dobson erlebt (man sieht sie ja oft beim Filmen von Planeten und auch da sieht man die Genauigkeit gut), die erheblich besser gewesen wäre.


    Danke und Grüße, Mario

    https://astronom.at

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  • Hallo, Mario,


    habe leider keinen Dobson und auch keine EQ-Plattform, daher kann ich Dir keine Empfehlung geben.

    Deine Plattform scheint aber fast allen anderen Anforderungen (außer DS-Fotografie) zu genügen, daher: natürlich behalten.

    Wenn Du wirklich eines Tages häufiger fotografieren möchtest, kannst Du natürlich im Internet nach Erfahrungsberichten anderer Kollegen mit ihren Dobson-Plattformen recherchieren, auf Astrotreff, Astronomie Forum, Astronomie Forum Austria, Astronomicum, Cloudy Nights, equatorial platform, etc.

    Es gibt ja 1-achsig nachführende Plattformen für mehrere 100 Euro und sogar 2-achsig Nachführende für mehr als 1000 Euro (mit denen man locker 10 min einzelbelichten kann; Osypowsky equatorial platform), da müsstest Du mal schauen, was dann das Richtige für Dich ist...


    viele Grüße und wieder cs für uns alle

    Andreas

  • Danke, Andreas,

    genau so werde ich es machen.


    Das hier macht (aktuell) einfach Spaß! Solange es so ist, mach ich weiter. Wenn es nicht mehr so ist, lass ich es wieder.


    Sollte ich doch nochmal intensiver in die Astrofotografie einsteigen - der Wunsch kam aber in den letzten 20 Jahren visueller Beobachtung nie auf, dann werde ich neu recherchieren und sehen, ob es eine hochwertige EQ-Plattform für den Dobson oder ein kleineres Teleskop auf parallaktischer GoTo-Motierung mir Guiding wird.


    Wenn ich wieder Deep Sky Fotos mit dem Dobson probiere, stell ich sie auf jeden Fall hier rein. Egal ob gut oder schlecht, ich finde es spannend, was (doch) alles mit dem Dobson geht.


    Grüße, Mario

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Ich frage mich, ob damit etwas mehr Weitfeld mit sehr sehr vielen Kurzbelichtungen geht ...
    Das wird auf jeden Fall mein nächster Test, sobald der Himmel mal wieder klar ist.


    76/300 Firstscope + ZWO ASI 178MC auf EQ-Plattform.

    Mario


    https://astronom.at

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  • Sselhak

    Hat den Titel des Themas von „M57 mit Dobson, inspiriert von 03sec“ zu „Deep Sky mit Dobson, inspiriert von 03sec“ geändert.

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