eine weitere Dobson-Montierung

  • Guten Abend,


    leider komme ich derzeit weniger gut vorran als erhofft. Bis Freitag wollte ich eigentlich die Motorisierung der EQ-Plattform fertig haben. Derzeit sieht es allerdings eher schlecht aus. Immerhin, als ich heute unten im Keller war, habe ich die Gelegenheit genutzt und habe meine Okularablage erweitert.


    Die Ablage ist nun ein echtes, herausnehmbares Schubfach, mit Abstellstütze am hinteren Ende. Auch für meine Filter (Mond, UV/IR, UHC) habe ich mit einem 35mm Forstner kleine Einfräsungen vorgenommen. Zudem ist heute mein 2" 26mm Okular eingetroffen. Im Gegensatz zu den 1,25" Okularen ist das 2" Okular ein ziemlicher Brummer. Da bin ich gespannt wie es sich bei der Beobachtung macht.


    Gruß Stefan.

  • Hallo allerseits.


    Es geht weiter. Nachdem es mit dem Reibradantrieb nicht geklappt hat, wurde ich auf YouTube fündig. Der Reibradantrieb rutschte immer wieder durch. Selbst mit Schrumpfschlauch auf der Messingstange. Daher schaute ich mich nach Alternativen um. Auf Youtube fand ich ein Video, wo jemand die EQ-Plattform-Nachführung mit einer Gewindestange umgesetzt hat. Diese Idee fand ich klasse und wollte sie umsetzen. Allerdings war ich am überlegen, ob ich die Klemmung auf der Gewindestange so übernehme. Denn einfach eine Mutter, welche auf der Gewindestange läuft und die EQ-Plattform hinter sich hinter her zieht, wäre doof, da dann jedes mal die Gewindestange so lange dreht werden müsste, bis die Plattform wieder am Anfang ist. Da gab es noch ein anderes Video. Allerdings kam mir der Zufall zuvor und ich löste das Problem anderweitig...


    Denn mir fiel eine M10-Unterlegscheibe in die Hand. Und mir kam die Idee, die Gewindestange einfach durch diese Unterlegscheibe zu führen. Steht die Unterlegscheibe 90° zu Gewindestange, kann die Gewindestange einfach durchgeschoben werden. Wird die Unterlegscheibe aber gekippt, so verkantet sie sich am Gewinde. Und genau dieses Prinzip verwende ich nun. Eine starke Zugfeder kippt die Unterlegscheibe. Bei Bedarf kann die Unterlegscheibe gegen die Federkraft senkrecht gestellt und die Plattform auf Anfang geschoben werden.

    Der Arm, welcher die Plattform zieht, ist auf beiden Seiten sehr locker angeschraubt. Die Schrauben reichen sowohl an der Plattform, als auch bei der Unterlegscheiben-Halterung tief ins Holz, so dass sich hier nichts lösen kann. Die Schrauben müssen so locker sein, um die minimale Kreisbahn der Plattform auszugleichen. Rechts und links ist die Gewindestange in Kugellager geführt. Dadurch läuft sie butterweich. Die Gewindestange läuft schön weich und es braucht kaum Kraft, sie zu drehen. Die Plattform wird sanft, sehr langsam und weich gezogen. Die Gewindestange muss nur noch auf die finale Länge gekürzt, der Getriebemotor angebaut und die Elektronik zusammengelötet werden. Danach steht die EQ-Plattform für Astrofotos zur Verfügung.

  • Hallo hffligher,


    die Astrofotografie ist bei mir leider ein wenig in Vergessenheit geraten. Allerdings bin ich jetzt wieder bei meinem Teleskop angekommen und es soll weiter gehen. Ich habe mir ein Gehäuse und ein Batteriefach bestellt, welches für die Elektronik des Nachführmotors Verwendung finden wird. Danach wird ein Testlauf statt finden, bei dem ich die optimale Nachführgeschwindigkeit per Poti einstellen werde. Wenn alles zufriedenstellend klappt, kann ich mit meiner Lumix G9 Systemkamera schöne 4k Videoaufnahmen erstellen und mich mit den Staken beschäftigen. Als erstes dachte ich daran, den Mond formatfüllend abzulichten. Klappt die Nachführung hier perfekt, geht es an die Planeten.

  • Hallo deStefan,

    der gängige Weg auf einer Gewindestange mit einer Mutter einzukuppeln ist ein anderer.


    Man halbiert die Mutter mit einer Säge und baut eine Klemme für die beiden Mutter-Hälften. Zusammengedrückt verhalten sich die Hälften dann wie eine Mutter, geöffnet lässt sich die Mutter über die Stange schieben. So funktioniert es zum Beispiel bei Klemmbacken/Spannzange für eine Hobelbank mit Schnellöffnung.


    Hier ein Beispiel für ein Mutternschloss


    Im Maschinenbau würde man über die Mutternhälften eine konisch zulaufende Hülse drüber schieben, welche die Mutter einkuppelt. Schiebt man die Hülse zurück, werden die Mutternhälften per Feder auseinander gedrückt und ausgekuppelt. Eine Mutterhälfte ist fest mit dem "Läufer" verbunden.

    Auf einer Mutternhälfte feilt man das Gewinde weg, es reicht ja eine halbe Mutter mit Gewinde.


    Als Feder reicht schon ein Stück Federstahl, wie sie bei der Höheneinstellungen von Gehhilfen für den Rastknopf genutzt werden. Gibt es auch im Campingbereich für Zeltstangen -> Rastfeder. Dort schiebt man die einfach ins Stangenrohr, bis der Rastpunkt in einem der Rasterlöcher einschnappt. Noch eleganter wären Federn, welche die Mutternhälfte mit Gewinde gleich mit von der Gewindespindel wegdrücken und selbst über eine Gleitfläche verfügen (Eine Art Welle im Federblatt), so dass das Ensemble ausgekuppelt leicht über die Spindel rutscht.


    Edit:

    Einkuppeln geht natürlich auch per Eigengewicht, denn im Grunde reicht eine Mutternhälfte.

    Alternativ verklebt man ein Zahnriemen und nimmt anstelle eines Reibrads ein Zahnriemenritzel.

  • Hallo Kalle,


    ersten Tests nach, scheint die Unterlegscheibenversion recht zuverlässig zu funktionieren. Leider lässt sich Amazon Zeit und das Gehäuse, sowie das Batteriefach kommen erst Morgen. Wenn beide da ist, werde ich alles fertig zusammen löten und am Abend, sofern es nicht bedeckt ist, einen ersten Test machen. Irgendwas verfolgbares wird sich hoffentlich am abendlichen Himmel finden. Vielleicht packt es mich gar und die Lumix kommt gar ans Teleskop um in 4k ein Video zum staken aufzuzeichnen. Richtig los legen will ich aber erst, wenn Zeit dafür ist, sprich am Wochenende.

  • Inzwischen habe ich die Elektronik fertig. Fazit: Motor zu laut, Nachführung läuft ungleichmäßig. Bei der Hälfte der Motorumdrehung bewegt sich die Gewindstange kaum, bei der zweiten Hälfte zieht sie dann nach. Ich werde wohl doch auf eine ordentliche Gehaltszahlung warten müssen, um mir eine EQ6 leisten zu können. Ich will definitiv fotografisch aktiv werden. Daher der 10" Newton. Nur durch gucken, finde ich langweilig. Da hat man nichts, das man anderen LIVE zeigen kann.


    Dieses Bastelprojekt "Motornachführung für Dobson / EQ Plattform" hat sich auch genau deswegen so gezogen, weil ich schon das Gefühl hatte, dass das nichts wird. Und wie gesagt, einfach nur durch gucken, finde ich langweilig. Ich will Videos zum staken und schicke Bilder zum zeigen und angeben :D .


    Bei der EQ6 sehe ich nur ein Problem. Am geplanten Standort habe ich unser Haus im Rücken. Dieses versperrt mir den Blick auf Polaris. Gibt es bei der

    Skywatcher EQ-6 Pro Synscan noch weitere Methoden, diese einzunorden, ohne Polaris dafür zu nutzen?


    Dann ist es eben so, dann muss noch weiter gespart werden, ehe ich mit Astro richtig los lege. Die Sterne rennen mir schließlich nicht davon.

  • Hallo allerseits,


    nach Konsultierung meines Kontos, habe ich mich dazu durch gerungen, die EQ6 zu bestellen. Die ist zwar fast doppelt so teuer, wie das eigentliche Teleskop, aber für vernünftige Aufnahmen mit der Lumix G9 einfach unerlässlich. Im Keller haben wir einen kleinen Wanddurchbruch nach draußen, wo ich problemlos eine USB-Verlängerung durch bekomme. Daher ist mein Plan jetzt der, dass ich das Teleskop draußen aufbaue, Kamera und EQ6 kommen an einen USB-Hub, welcher per Verlängerung an einen Win10-Laptop angebunden ist, welcher im Keller steht. Per TeamViewer/Anydesk kann ich mich aus dem warmen Wohnzimmer auf den Laptop im Keller aufschalten und aus dem warmen Wohnzimmer alles steuern. In Sachen Autoguiding habe ich mich bereits belesen. In den gelesenen Artikeln war allerdings zu lesen, das die EQ5 und 6 so gut nach führen, das bei korrekter Einnordung, problem 2-4 Minuten Nachlaufzeit möglich sind, ohne das Sterne zu Strichen werden. Das sind Belichtungszeiten, die ich durch die Straßenlaterne im Dorf, ohnehin kaum überschreiten werde.

  • Intreressanat , habe nämlich auch einen 10'' Dobson den auch ein wenig Modifiziert habe .

    Bilder Folgen

    Kommen ja scheinbar alle aus de Gegend

    Gruß Ceule

    Celestron C8 Orange

    Celestron Evolution

    Dobson 10''

    Bader Morpheus , 3 x Pentax 7-40mm

    Baader Mark IV

    Sony Alpha 6000

    ASI 462MC Color

    SeeStar

  • Hallo Ceule,


    inzwischen bin ich zur EQ6 gewechselt. Die Möglichkeit des GoTo und der elektronischen Nachführung mit Guiding sind einfach was anderes, als den Dobson immer manuell zum Beobachtungsobjekt zu schubsen. Da ich ausschließlich fotografisch unterwegs bin, war die Dobsonmontierung nicht das Gelbe vom Ei.


    Liiebe Grüße ins nicht allzuweit entfernte KWH ;), Stefan.

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