Herbstprojekt kleiner Reisedobson

  • Ich würde den Dobson auf die Schnelle ungefähr wie folgt auslegen. Die 23% Obstruktion und die minimale Vignetierung am OAZ würden mich dabei nicht weiter beunruhigen.


    Annahmen:

    - 240mm Innendurchmesser des Hutes (10mm mehr als unbedingt notwendig)

    - Monoring aus 12x12x1mm Alu-Vierkantrohr (= "Tube Wall Thickness")

    - OAZ-Brett direkt unter das Vierkantrohr des Monorings montiert

    - HC-1 mit 30mm Bauhöhe montiert (= "Focuser Minimum Height")

    - 10mm Backfokus (= Spare Focuser in Travel)


  • Hallo Holger,


    ja, danke für die Ergänzung!


    Der 44er FS von Orion wäre dann von der Ausleuchtung her auf jeden Fall auch noch ausreichend. Bei der Wahl zwischen Orion mit 22% Obstruktion und Antares mit 23% Obstruktion würde ich persönlich aber trotzdem zum Antares greifen.


    Viele Grüße,

    Matthias

  • Danke euch allen.


    Hab jetzt etwas mit den Zahlen jongliert, und hab jetzt noch ne Frage zum Hut-Innendurchmesser.

    Gemäss der Tabelle von Matthias sind es 240mm und 14mm bei 100% Ausleuchtung.

    Wenn ich den Durchmesser auf 250mm erhöhe, habe ich die empfohlenen 12mm bei 100% Ausleuchtung

    Spielt das für irgend einen Aspekt eine Rolle für meine Anwendung?


    Und was hat es genau mit der Vignettierung am Focuser auf sich? sehe ich da einen schwarzen Ring im Okular, oder wie soll man sich das vorstellen und wann tritt das auf?


    CS Konrad

  • Hallo Konrad,


    bei 240 wie bei 250 mm Hutdurchmesser kann die Fokusebene an der gleichen Stelle liegen, je nachdem, wo und wie Du den Fokussierer montierst. Entscheidend ist wirklich, wie nahe Du mit dem inneren Ende des OAZ an das Strahlenbündel im Tubus ranwillst.


    Vignettierung: Das vordere Ende des OAZ beschneidet auch das Strahlbündel für den Rand des Bildfeldes, der Abfall ist weiter außen und steiler als beim Fangspiegel, weil man näher am Fokus ist. Ist hier aber absolut unbedenklich, zumal ein Teil diese Lichts auch schon am Fangspiegel verlorengeht, das addiert sich nicht komplett auf.



    Nachtrag: nicht verwirren lassen, dass hier "31.75 mm diagonal" steht - ich habe den dahin gesetzt, wo das innere Ende des OAZ liegt, um dort eine Begrenzung mit diesem Durchmesser zu simuliern.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

    Einmal editiert, zuletzt von Cleo ()

  • Ich fasse nochmal zusammen:


    Ziel, Reiseteleskop für Fahrrad und Rucksack.

    für Messierobjekte unter dunklem Landhimmel.



    HS 8" f/5 (besser als Beugungsbegrenzt Quarzglas)

    FS 46mm (HQ)

    OAZ HC-1


    Das sollte jetzt passen?


    Danke für die Unterstützung!


    CS Konrad

  • Ich habe jetzt auch mal gerechnet (Mel Bartels Rechner und meine Exceltabelle) und komme auf ähnliche Zahlen wie die Vorschreiber, deine Auswahl passt:


    Spiegeldurchmesser: 200 mm

    Brennweite: 1.000 mm

    Öffnungsverhältnis: f/5

    Hut Innendurchmesser: 240 mm. Minimal nötig ohne jede Justier- Toleranzen wäre ca. 226 mm, praktisch würde ich nicht unter 235 mm gehen wollen. 250 mm ist unnötig groß. So groß würde ich nur bei Volltubus machen, damit die Tubus Luftturbulenzen aus dem Strahlengang bleiben.

    OAZ: Kineoptics HC1 oder ähnlich flacher 1,25" Auszug

    Fangspiegel kleine Achse: Man muss bedenken, dass die Herstellerabgaben meist Brutto incl. Fase gemeint sind. Ich ziehe immer 1 mm von der Herstellerangabe ab. Ein 46 mm (= netto 45 mm) gibt mehr als genug Ausleuchtung für alle erdenklichen 1,25" Okulare, 43 mm ist auch ok, unter 40 mm wird zu klein. Größer als 46 mm ist für visuelle Auslegung machbar, aber unnötig groß. Antares Optics ist bei Rochester im Staate New York, USA und nicht in Kanada. Mittlere bis etwas bessere Genauigkeitsstufe von denen hat mir immer gereicht. Unter den Fernost Fangspiegeln waren in der Vergangenheit immer wieder unterirdisch schlechte dabei. Ob das inzwischen besser ist, weiß ich nicht.

    Fangspiegel Offset: 2 mm

    Spiegelbox Innenmaß: Ebenfalls 240x240mm, wenn Spiegel incl. Zelle locker reinpassen soll. 230x230 mm ist auch noch ok, wenn man platzsparend bauen kann. Von noch kleiner würde ich Anfängern abraten (wird arg fummelig, die Spiegelzelle unterzubringen).

    Sucher: Peilsucher! Mein Favorit ist der Baader Skysurfer


    p.s. Mit einem 8" unter dunklem Himmel kann man weit mehr beobachten als nur die Messier Objekte.

  • Hallo Stathis,


    es gibt immer noch unterirdisch schlechte Fernost-Fangspiegel mit heftigem Astigmatismus. Kann ich aus aktueller eigener Erfahrung bestätigen. Mein Bino zeigte anfangs auf einem Auge schöne Linienfoki - aber da wollte ich die Spiegel eh tauschen...
    Irgendwo hab ich noch ein Interferogramm, das war ein PV-Wert im Mikrometerbereich.


    Viele Grüße


    Holger

  • Hab gestern noch in den Bestellkellerschubladen herumgestöbert.


    Da liegen prompt 0.1mm und ein 0.2mm dickes und 20mm Breites Stahlband aus 304 in genügender länge für eine Spinne rum.

    Das wird ja eh nur auf Zug belastet?

    Soll ich es wagen, damit eine Spinne zu basteln?

    Ich könnte das Blech an den Kopf einer rostfreien Senkkopf-Schlitzschraube M5 mit zwei Schweisspunkten heften?


    Vermutlich gehe ich auf ein 8 Stangen Design mit gleich langen Stangen in Alu. Was wäre ausreichender Durchmesser und Wandstärke. Ich tendiere zu 10x1mm


    Hut und Spiegelzelle könnte ich aus Alu-Vierkant machen . ist da 12x12x1mm OK?


    CS Konrad

  • Moin Konrad,


    ich orientiere mich bzgl. der Dimensionierung der Materialen meist an anderen Selbstbauten.


    - Reiner Vogel 10" f/5: 10x1mm 8-Truss-Stangen; 20x10x1mm Monoring

    - Münchner Fünflinge 9,5" f/4.5: Kombination aus 15x1mm und 12x1mm Stangen; 20x10x1,5 mm Monoring

    - Mein 8" f/5 Reisedobson: 12x1mm 8-Truss-Stangen; 20x10x1mm Monoring


    Gegen eine Spinne aus 0.2mm Edelstahlblech spricht vermutlich nichts. Ich habe bisher meist 0.3mm Messingblech verwendet, da sich dieses gut in Messinggewindestangen verlöten lässt.


    CS Matthias

  • Ist nicht mal so einfach an einen vernünftigen Spiegel zu kommen, ohne gleich 9 Monate (Wunschspiegel) warten zu müssen.


    In der Zwischenzeit habe ich ein Vergleichsangebot von einer Manufaktur bekommen für einen 8" f/4.7 Spiegel.

    Dazu habe ich gleich eine Frage.


    Der besagte Spiegel hat einen max. Oberflächenfehler kleiner Lambda/4 und eine Reflektivität von 88-90%.


    Wenn ich jetzt Spiegel von Orion anschaue, die haben für den gleichen Preis Lambda/10 bei 97% Reflektivität.


    Wie ist das einzuordnen?


    Hab gelesen, dass der Lambdawert bei weitem nicht alles aussagt und ein guter Manufaktur PV 1/4 Spiegel besser sein kann als ein schlechter Massen PV 1/10 Spiegel.

    Aber woran kann ich das "aus der Ferne" erkennen?


    CS Konrad

  • Hallo Konrad,


    Spiegelkauf ist Vertrauenssache, man kauft nach Namen. Einige Hersteller haben sich über die Jahre einen guten Ruf erarbeitet, während andere eher durch "kreatives Messprotokoll Tuning" aufgefallen sind.


    Die übliche, bewährte und robuste Alu / Quarz Beschichtung hat 88-90% Reflektivität über den gesamten visuellen Wellenlängenbereich. Alu mit einem Schutzschichtaufbau mehrerer Schichten übereinander können es auf ca. 92-94% schaffen, wenn die Schichtdicken genau eingehalten werden. Noch höhere Werte können nach meinem Wissensstand nur mit komplexen dielektrischen Schichten erreicht werden.

    Siehe hierzu das alte Thema Reflexionsgrad Inflation

  • Hallo Zusammen


    Wie ist das mit dem Fangspiegel bei einem Reiseteleskop, das einen Hut aus nur einem Aluring hat? Wird der Spiegel jedes mal abgenommen beim Versorgen?

    Der Spiegel schaut ja raus und ist ungeschützt. Was ist da gängige Praxis?


    CS Konrad

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