Herbstprojekt kleiner Reisedobson

  • Hallo Zusammen


    Ich hab einen 10" Galaxy zu Hause und bin sehr zufrieden damit. Hab mir dazu auch Transportkarren und eine Verladehilfe für das Auto gebastelt.

    Das Hauptproblem bei uns in der Gegend ist es dunkle Orte zu finden, die mit den Auto spontan erreichbar sind.


    Dunkle Orte, die man mit Rad und zu Fuss erreichen kann, hab ich aber einige gefunden, mit prächtiger Sicht auf den Himmel, und keine 40 Minuten entfernt, nur da kriege ich den halben Zentner Ausrüstung nicht rauf.


    Die Lösung wäre ein Fahrradgepäckträger- und Wander tauglicher kleiner Dobson in 6" oder 8".

    Da ich die Okulare des Galaxy D10 gerne weiter nutzen würde (zumindest die leichteren davon) , ist vermutlich ein f/5 die sinnvollste Variante.

    Das ganze sollte leicht , aber nicht unbedingt ultraleicht sein (Stichwort Handgepäck 8kg)


    Ziel ist es zunächst, die "gut" sichtbaren Messierobjekte zu finden und zu zeichnen.


    Leider habe ich nichts käuflich erwerbbares mit der besagten Spezifikation gefunden, hat da jemand eine Quelle?


    Ansonsten bleibt nur der Selbstbau.

    Macht es Sinn beim ersten Selbstbauversuch einen gebrauchten, günstigen Newton umzubauen, um mal zu "üben" oder ist das eine Frusterfahrung?

    Oder sollte ich gleich zu den "teuren" Einzelkomponenten greifen?

    Es muss nicht High End sein, aber schon von sehr vernünftiger Qualität.

    Wo lande ich da preislich geschätzt am Ende des Abenteuers?


    Gut ausgerüsteter Bastelkeller, handwerkliches Geschick sind vorhanden.


    Wäre um euren Input froh, damit ich das richtig qualitativ, finanziell und zeitlich abschätzen kann.


    CS

    Konrad

  • Hallo Konrad,


    wenn der Umbau des 10er nicht in Frage kommt, waere die günstigste Lösung einen gebrauchten 8 Zoll Dobson zu erwerben und die optischen Komponenten auszubauen. Eventuell kannst auch den OAZ verwenden, je nach gusto, und den Sucher. Beispiele für Reisedobsons gibt es viele. Mal stöbern im Netz was Dir zusagt.

    Selbst schkeifen ist auch möglich. Geld hast Du damit aber nicht gespart und ob die Optik hinterher besser ist, muss nicht unbedingt der Fall sein. Aber Spass macht es und wäre bei 8 Zoll ein guter Einsteig.


    Schöne Grüsse

    Gerhard

  • hallo Konrad,


    8" ist eine sehr, sehr gute Lösung für einen leichten Rucksacktransport , zudem fürs Handgepäck (8kg) im Flieger die beste Kompromiß Lösung !

    Ich habe 8" Reisedobsons mit f/4 , f/4.5 und f /5 gebaut.


    Beispiel 8" f/5 (GSO) 4.9kg :






    F/5 die längeren Hebelkräfte sind schon kritisch ( mal einen HS mit 25-30mm Stärke vorausgesetzt). Stabil, mit kurzer Ausschwingzeit.

    Ich musste konsequent einen Monoring, sehr leichten Sucher, sehr leichten Helical 1.25" und leichte Okulare einbringen. Teilbare Stangen.

    Ergebnis knapp 5kg Gesamtgewicht (!) bei bequemer Einblickhöhe am Boden ( bin 182cm) ! Als FS reichen 35-40mm, gutmütig bei der Okularwahl.


    F/ 4.5 ist ein optimaler Kompromiß auch an die Okulare. Kompakter mit günstigeren Hebelkräften, wenig windanfällig sehr stabil. Einblickshöhe noch gut. Teilbare Stangen. FS 38-40mm


    F/4 sehr robust, extrem stabil kaum windanfällig, reichen nicht teilbare Stangen (!), sehr gute Okulare erforderlich. Einblickshöhe noch ok, muss etwas buckeln. FS 38-46mm


    HS wenn`s billig sein soll Skywatcher oder GSO ( 25mm Stärke) , sind optisch ok aber nicht sehr gut.

    Schlachten bringt nichts da die verbauten FS meist viel zu groß sind, die Auszüge viel zu schwer sind. Einzig die HSzelle kann man u.u. partiell verwenden.

    Restteile kann man zwar "verkloppen" um den realen Endpreis des zu verwendenden HS zu drücken, ist aber alles recht aufwändig...


    Für ein "Endgerät" würde ich ( nach nunmehriger Erfahrung) allemal mehr Geld in die Hand nehmen für einen :


    Astro Reflect ( 25mm Stärke) f/4.5 - aber auch lieferbar als f/4 oder f/5


    Orion (22mm Stärke) f/4.5


    TS Quarz ( 25mm Stärke) f/5



    für Fangspiegel zB:


    TS/APM Orion 35mm

    ICS 41mm

    TS 34mm



    Kosten:


    Helical, Skysurfer III , Material

    ca. 300 Euro

    +

    HS und FS


    Bauweise ausgelegt für Okulargewicht für ca. max. 300g


    Gruß

    Christian

  • Hallo Konrad,


    Wenn auch ausserhalb von F/5 was in Frage kommt habe ich noch zwei Dobson gefunden

    Es gibt einen 8 Zoll F/6 fertig zu kaufen. Ist klein und handlich.Gibt es in zwei Spiegel qualitäten. Siehe hier

    http://www.reise-teleskop.de/8…reise-teleskop/index.html


    Und ich selbst habe den Hofheim 8 Zoll Reisedobson der ist allerdings F/4 dafür ist alles in einer Box auch die Stangen. Bin sehr zufrieden damit.


    Clear skies

    Markus

  • Christian

    Ja, sowas in der Art schwebt mir vor. Das die Hebelkräfte schon am f/5 so hoch sind, war mit nicht direkt bewusst. Beim F/4 hab ich aber viel Respekt vor der Optik, oder ist das nicht so arg?


    Markus, der f/6 sieht schon gut aus, da ist aber der Hebel für das kleine Gewicht aber schon sehr lang.

    Den Hofheim hab ich auch gesehen aber etwas "übersehen", da haben mich die Stangen etwas irritiert.


    Welches Öffnungsverhältnis wäre für Messierobjekte gutmütiger? (Am Okular soll es am Ende nicht scheitern)


    Gruss

    Konrad

  • Den Galaxy lass ich vorerst am Stück, sonst hab ich am Ende gar kein Teleskop mehr.


    Bei 10" bin ich dann aber schon wieder in der 11 kg Klasse, wenn das reicht?

    Ich glaub, mit nem leichten 8" wäre ich eher spontan mit dem Rad unterwegs.

    Bin aber noch nicht mal in der Planungsphase.

    Muss mich zuerst mal zurechtfinden, wie ich die Planung überhaupt anfange.


    Gruss KOnrad

  • Hallo Konrad,


    Christian hat ja schon wichtige Hinweise gegeben.

    Generell kann ich sagen, dass man einen Reisedobson nicht einfach mal schnell zusammenzimmert. Man muss abwägen zwischen "möglichst leistungsstark", "möglichst leicht", "möglichst kompakt", "möglichst stabil", "möglichst schnell aufzubauen", "möglichst komfortabel"... Das ist ein Gerät für's Leben, so zumindest meine Reisedobson Philosophie.


    Beispiele zum Ideen sammeln, siehe meine Links unter Reisedobsons:

    https://www.stathis-firstlight.de/atm/links.htm

    Reisedobsons der Münchener Selbstbaugruppe

    Meine Reisedobsons:

    2 Stangen Reise Dobson 155 mm f/5.6

    2 Stangen Reise Dobson 255 mm f/5,4

    6 Stangen Fünfling 240 mm f/4,5

    2 Stangen 170 mm f/6,3 Zwillinge


    Bücher für Reisedobsons gibt es nicht. Für normale Dobsons gibt es "The Dobsonian Telescope" von David Kriege und "Portable Newtonian Telescopes" von Albert Highe


    Da du noch am Anfang stehst, hier ein paar Richtlinien zur Auswahl:

    1. Spiegeldurchmesser. Das scheint bei dir auf 20 cm hinauszulaufen, was eine gute Größe für einen kompakten, leichten und trotzdem leistungsstarken Reisedobson gibt.

    2. Öffnungsverhältnis. Deutlich länger als f/5 ergibt einen recht langen Hebel und macht alles großer und schwerer. Deutlich kürzer als f/4,5 erfordert gute teure Okulare (Panoptik, Nagler). Kürzer als f/4 erfordert zwingend einen Comakorrektor und der ist teuer, schwer, klobig

    2. Okularsteckmaß festlegen. Willst du unbedingt 2" Okulare verwenden, wird es oben sehr schwer und macht Balance Probleme. Bei 8" würde ich mich wie Christian auf 1,25" Okulare beschränken., die maximal 300 g wiegen sollten. Bei f/4,5 und 24 mm Weitwinkel in 1,25" ist für mich die goldene Mitte. Gute maximale AP und trotzdem noch große Übersicht. Deshalb haben unsere Fünflinge f/4,5, ideal mit dem 232 g schweren 24 mm Panoptik mit 1,25" Steckmaß.

    3. Festlegen der Stangenanzahl. Es gibt 1, 2, 3, 4, 6 und 8 Stangen Konzepte. Jedes hat seine Vor- und Nachteile, man könnte Bücher damit füllen

    4. Festlegen des Oberteils. Einring oder Zweiring Hut bei 3, 6, 8 Stangen. Okluar/Fangspiegelkopf bei 2 Stangen. Auf jedes Gramm achten.

    5. Festlegen des Okularauszuges. Muss leicht und klein sein. Die üblichen Fernost- Fokusierer wiegen "einen halben Zentner" und gehen somit gar nicht. An meinem 6" Reisedobson habe ich deshalb bewusst ganz spartanisch nur eine Hülse verbaut. Alternative: Lampenfassung (siehe hier und hier)

    6. Sucher: Es kommen nur Peilsucher oder der Rigel Quickfinder in Frage (siehe Diskussion hier). Alles andere ist viel zu schwer.

    7. Höhenräder: Entweder möglichst groß (min. 2x Spiegeldurchmesser), die extra zu verpacken sind, oder kleinere Höhenräder mit Bremse beim Okularwechsel.

    8. Festlegen des Transportkonzeptes. Ist abhängig von allen vorigen Punkten. Spätestens hier merkt man die Komplexität eines Reisedobsons.


    Mit all dem ergibt sich die Fangspiegelgröße und alle Maße für die Spiegelzelle, Spiegelbox, Stangenlänge. Erst mit allem zusammen ergibt sich der Schwerpunkt des optischen Tubus (OTA). Die Rockerbox kann man erst festlegen, wenn der Schwerpunkt des OTA bekannt ist, da dieser die Bauhöhe der Rockerbox bestimmt. Am einfachsten baut man sie erst zum Schluss.


    Bin gespannt, wie du es angehst.

  • Hi Stathis


    Das wär doch ein schönes Projekt, ein Buch über den perfekten Reisedobson zu schreiben ;)


    Ja, die Komplexität ist mir bewusst und der Berg scheint hoch, doch die Reise beginnt ja bekanntlich mit dem ersten Schritt.

    Hab mir den Bericht mit den Fünflingen angesehen. Das ist ja schon Manufakturarbeit! Respekt.

    Hab leider nicht (mehr) die Ausrüstung für so eine Arbeit. Aber immerhin eine verhältnismässig gut ausgerüsteten Bastelkeller, allerdings mit Schwerpunkt Holz.


    Den Spiegel werd ich aber sicher kaufen (den ersten zumindest), mal sehen, was es da vernünftiges gibt.


    Ich schau mir dein Projekt noch genau an und werde sicher noch die eine oder andere Frage haben.


    Kali mera und CS

    Konrad

  • Hallo Konrad,


    neben den von Stathis erwähnten Büchern, habe ich die Webseite von Reiner Vogel für die Planung und den Bau meiner Dobsons als sehr hilfreich empfunden:


    http://www.reinervogel.net/index.html?/Planung/1_Intro.html


    Wie im Thread bereits erwähnt wurde, ist vielleicht der wichtigste Aspekt, dass Du den besten Kompromiss für Deine spezifischen Anforderungen findest.


    Die Bauweise von Christian, oder die Fünflinge der Münchner, sind sicher optimal, wenn geringes Gewicht die entscheidende Rolle spielt und es primär um ein reines Reisegerät geht. Da Du aber als Zielgewicht 8kg genannt und von „leicht aber nicht ultraleicht“ gesprochen hast, kommt für Dich eventuell auch eine andere Bauweise in Frage:


    Der neue Reisedobson ist fertig


    Diesen Dobson verwende ich nicht nur für die Reise, sondern auch als alltagstaugliches Grab&Go Gerät für den schnellen Einsatz im Garten. Dazu steht der Dobson aufgebaut unter einer Plane im Keller und wird für den schnellen Einsatz einfach rausgetragen (Gittertubus in einer Hand, Rockerbox in der anderen Hand, Okulartasche über die Schulter gehängt).


    Für diese Anwendung waren mir ein 2“ Okularauszug, ausreichend Balance (ohne Bremse) für meine normalen Okulare (bis ca. 500g) und hohe Stabilität trotz f/5 Hebel wichtig. Bei einem Gesamtgewicht von 8,5kg war das gut zu verwirklichen. Neben dem etwas höheren Gewicht, sind dafür aber insbesondere große Höhenräder notwendig, die für den Transport nicht mehr in die Rockerbox passen. Mich stört dieser Kompromiss aber nicht, denn die Höhenräder und die Stangen kommen bei mir für die Flugreise in den Reisekoffer und der Rest des Dobsons passt dann in Bezug auf Größe und Gewicht problemlos ins Handgepäck.


    Viele Grüße,
    Matthias

  • @Matthias


    Sehr schönes Gerät!

    Zur Zeit ist es nicht einfach an einen f/4.5 8" zu vernünftigen Preisen zu kommen (zudem Lieferzeiten unbekannt)

    Wie sieht es bei deiner f/5 Lösung mit den Hebelkräften aus? Meine aktuellen Okulare sind zwischen 500g und 1kg, die kommen eh nicht in Frage, da werd ich mir was leichteres zutun, wahrscheinlich tendiere ich zu 1.25"


    Leider hab ich keine Möglichkeit Alu zu biegen, werde auch da wohl auf Holz zurückgreifen müssen.

    Hast du nen Link zur Spinne und Fangspiegelhalterung, die sieht am kompliziertesten aus.


    CS Konrad

  • Hallo Konrad,


    in der etwas schwereren Bauweise und mit 12mm Stangen ist der f/5 Hebel aus meiner Sicht unproblematisch. Mein Reisedobson schwingt auch mit meinem schwersten Okular in 1-2 Sekunden aus. Ich nutze die Baader Morpheus mit ca. 350g und das APM UFF 30mm mit ca. 550g.


    Hast Du eine Möglichkeit einen Hauptspiegel zu vermessen? Dann würde ich an Deiner Stelle einen günstigen f/5 Skywatcher oder GSO Hauptspiegel kaufen und notfalls umtauschen. Die Fernost-Spiegel sind heutzutage oftmals sehr gut, der Skywatcher HS in meinem Reisedobson hat interferometrisch gemessene Strehl 0.94.


    Ein Monoring aus Holz tut es auch, aber Alu kann man bis ca. 15x15x1mm ohne spezielles Werkzeug im Schraubstock biegen: http://www.reinervogel.net/index.html?/Planung/2_Hut.html


    Details zur Konstruktion der exzentrischen Spinne im Ross-Sackett-Stil findest Du ebenfalls unter obigem Link.


    Viele Grüße,
    Matthias

  • Hab mich jetzt etwas durch die Seiten von Reiner Vogel, Stathis und Ross Sackett durch geklickt, da ist viel Stoff zum lesen.

    Poah, noch so viel zum lernen, macht aber jetzt schon Spass.


    Gruss Konrad

  • Hallo Konrad,

    Unser Fünflinge-Konzept ist für deinen Bedarf wahrscheinlich zu aufwändig. Wenn du einen handelsüblichen 8" f/5 Spiegel verwenden willst, was wohl den besten Kompromiss zwischen Aufwand und Ergebnis darstellt, solltest du trotzdem auf einen möglichst leichten Hut achten, d.h. Monoring und einen 1,25" OAZ.


    An speziellem Werkzeug halte ich einen Schraubstock mit 100-120mm Backenbreite und eine kleine einfache Standbohrmaschine für extrem nützlich. So kannst du mit einer Metall-Bügelsäge und ein paar Feilen auch Metallteile herstellen.


    Für die Fangspiegelspinne finde ich die Bauweise bei unseren Fünflingen ideal. Das lässt sich auch ohne Maschinen hinbekommen, aber ohne Schraubstock geht es nicht. Vielleicht zur Vereinfachung Fangspiegelstreben mit konstanter Breite nehmen.


    Monoring- Hut aus 8-10mm Birke Multiplex und 1,25" HC-1 OAZ. 8 gleich lange Trussrohre vereinfachen den Aufbau gewaltig. Spiegelzelle einfache 3-Punkt Lagerung.


    Gruß, Martin

  • Hallo Konrad,


    Ich würde für einen 2"-Okularauszug auf jeden Fall etwas Gewicht und Mehraufwand in Kauf nehmen - gerade im Urlaub möchte ich mit 6mm Austrittspupille und Filtern nach Nebeln Ausschau halten können, die ich unter heimischem Himmel nicht zu Gesicht bekomme. Das macht bei f/5 mit einem 1,25"-Auszug keinen Spaß. Von daher wäre für mich die Version von Matthias (me42) erste Wahl.


    Aber da darf jeder selbst seine Prioritäten setzen..


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Massiver 120mm Schraubstock, ordentliche Standbohrmaschine, Band-Tellerschleifer, Oberfräse, Zug-Kappsäge und Dekupiersäge sind vorhanden dazu noch etliches Kleinelektrowerkzeug.

    Damit hab ich auch schon einiges gebaut, aber noch wenig "Feinmechanisches". Ich werde daher noch sicher Praxistips bei der Bearbeitung von euch brauchen.


    An guten Okularen hab ich bisher


    ES 30mm 82° 2" (ca. 1kg)

    ES 12mm 92° LER 2" (ca. 1kg)

    TV Delos 6mm 1.25" (420 g)


    Die kommen wohl alle kaum in Frage für den 8" f/5 (wohl auch nicht für einen f/4.5) werde da aber ein "Reiseset" erwerben, und bin jetzt schon um Tips froh.

    Und 2" sind alle schwer!


    8-Truss scheint die stabilste Variante zu sein. Oder ist das bei 8" mit Kanonen auf Spatzen?


    CS Konrad

  • Hallo Konrad,


    2" mit Okularen in der 500g-Klasse kann man schon machen, wenn man will, das zeigt Matthias ja. Als Übersichts- und Nebelokular für den f/5 dann: APM UFF 30mm oder das 31er Hyperion.


    Ansonsten in 1.25" das 24er Panoptic oder 24 mm ES 68° mit entsprechend kleinerer Austrittspupille. Größere Brennweite mit kleinerem Feld hat wenig Sinn.


    Du hast die Wahl...


    Viele Grüße, Holger


    P.S.: Ich hatte im Urlaub immer auch das dicke ES 30mm 82° mit dabei...

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

    Einmal editiert, zuletzt von Cleo ()

  • Hallo Konrad,


    wenn ich mir Deinen aktuellen Okularbestand anschaue, habe ich den Eindruck, dass Du bei der Auswahl auf langen Augenabstand geachtet hast. Falls Dir dieser Aspekt auch für Dein „Reiseset“ wichtig ist, wird es ein wenig kniffliger, denn beim ansonsten exzellenten 24er Panoptik muss man diesbezüglich Abstriche machen. Falls Du vorhast, damit mit Brille zu beobachten, wirst Du vermutlich nicht glücklich werden.


    Die Auswahl für ein 1,25“ Übersichtsokulars wäre dann recht eingeschränkt. Das 24er ES 68° ist mit Brille grenzwertig, das würde ich an Deiner Stelle vor dem Kauf testen. Sinnvoller wäre wohl das 24er APM UFF. Es liegt mit 330g aber schon am oberen Ende des Gewichtsbereichs für einen kompromisslosen Leichtbau-Reisedobson.


    Für die kürzeren Brennweiten gibt es im hochwertigen Bereich kaum (leichte) Alternativen (mit LER) zu den TV Delites. Falls Du für den seltenen Reiseeinsatz nicht so viel investieren möchtest, wäre eine Kombination von Celestron x-Cel LX und TS ED denkbar. In beiden Serien gibt es einige sehr gute Brennweiten. Bei den x-Cel LX sind es zum Beispiel 7, 9 und 25mm. Letzteres wäre auch ein Geheimtipp für ein ultraleichtes, f/5-taugliches 1,25“ Übersichtsokular. Mit 25mm und 60° verlierst Du nur ~10% Feld gegenüber dem Panoptik 24.


    Viele Grüße,
    Matthias

  • @Matthias

    Ja die Auswahl war ursprünglich für mit Brille gedacht, wegen dem Asti.

    Hab aber gemerkt, dass es auch ohne nicht so wild ist.


    Zur Zeit ist der einzige 8" f/4.5 auf Lager, der von UK Orion, nicht gerade günstig.

    Hat jemand Erfahrung mit dem Spiegel? Kostet immerhin mehr als das Doppelte bis das 3-fache (je nach Lambda), wie ein GSO 8" f/4 oder f/5

  • Hallo Konrad,


    ich habe einen leichten 6“ f/5 Reisedobson in Gitterrohrbauweise, der von Christian (Fintel) gebaut wurde. Da sitzt aus Gewichtsgründen auch nur ein 1,25“ Helikalfokussierer dran. 2“ wäre natürlich nett, ich vermisse das aber nur bei langen Okularbrennweiten.

    Ich habe mir für den Kleinen eine gute Okularzusammenstellung zugelegt:


    24mm Panoptic

    11mm Nagler T6

    7mm Nagler T6

    4,7mm Meade 4000 UWA (mit 82º)


    Die sind alle sehr leicht, kommen gut mit f/5 klar und ich finde das Einblickverhalten ohne Brille sehr gut, auch bei den T6. Nur in das Meade muss ich sehr weit reinkriechen. Mit dieser Zusammenstellung komme ich auch ohne 2“ sehr gut zurecht. Dazu noch UHC und OIII in 1,25“ und die mobile Jagd auf Nebel kann losgehen.

    Ich hatte das Teleskop schon mit auf Korfu, nutze es aber hauptsächlich als Schnellspechtelteleskop. Dafür habe ich es auf ein altes gekürztes Holzstativ einer Vixen NP-Monti gesetzt, das ich mal für ein paar Euro bekommen habe. Momentan ist der kleine 6“er mein meistgenutztes Teleskop für Deepsky. Planeten sind nicht so mein Interessengebiet.


    Also man kann auch mit 1,25“ Spaß haben. Ich würde mich da nicht auf 2“ versteifen, wenn Gewichtsersparnis ein wichtiger Faktor ist.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Eine Anfrage wegen Lieferzeiten eines 8" f/4.5 ergab bis 9 Monate, da wird nichts aus Herbstprojekt.


    f/4 und f/5 sind sofort lieferbar an Lager.


    Der f/4 hat zwar 20% kleinere Hebelkräfte, beim f/5 muss ich mich ein paar cm weniger bücken.

    TV und ES Okulare sollten mit beidem zurecht kommen?

    Ich tendiere eigentlich jetzt zu f/5, ausser es gibt schlagende Argumente von Euch zu f/4.


    CS Konrad

  • Hab mir jetzt die "Bestellkomponenten" zusammengestellt.


    Für den ersten Versuch nehm ich einen 8" f/5 (für unter 300€, mehr als beugungsbegrenzt).

    Gemäss Newtonrechner passt dazu ein Fangspiegel von 63mm (unter 80€)

    Als Auszug wurde oft der HC-1 genommen, da vertrau ich mal drauf, dass der nicht schlecht ist (für 120€)

    Skysurfer III für 40€



    Der Rest ist Baumarktmaterial (Multiplex, Alu plus Kleinkram für ca. 200€)


    Somit lande ich bei ca. 740€.


    Da ich beim ersten Anlauf wahrscheinlich einiges versaue, kommt da vermutlich noch ein Hunderter drauf.


    Hab ich was wichtiges vergessen?


    CS Konrad

  • Hallo Konrad,


    wie genau kommst Du auf den 63mm Fangspiegel? Das erscheint mir viel zu groß. Für meinen 8" f/5 habe ich einen 50mm FS verwendet und das auch nur, weil ich diesen günstig gebraucht im Set mit dem HS bekommen habe. Ein 46mm FS wäre aber ohne weitere Anstrengungen möglich gewesen und selbst da bleibt bei entsprechender Auslegung noch deutlich Luft nach unten.


    Mit dem HC-1 hast Du wahrscheinlich eine sehr gute Wahl getroffen. Ich habe den HC-2 im Einsatz und bin sehr zufrieden damit. Falls Du aber am OAZ sparen möchtest und experimentierfreudig bist, könntest Du es eventuell auch (ohne Gewähr) mit etwas in folgender Art versuchen. Ich glaube Christian verwendet diese Teile für seine Reisedobsons:


    https://www.teleskop-express.d…8x1-Anschlussgewinde.html


    Zum Baumarktmaterial: Alu-Rundrohre und Profile gibt es meiner Erfahrung nach über diverse E**y-Händler in gleicher Qualität zu deutlich niedrigeren Preisen.


    Vergessen hast Du eventuell das Gleitlagermaterial. Das bisher gebräuchliche Formica-Laminat mit der „Stardust“ Oberflächenstruktur ist leider nicht mehr erhältlich. Über Dieter Martini gibt es aber Formica-Laminat mit einer alternativen Oberflächenstruktur, das ich generell für das Azimutlager und für größere Dobson auch für das Höhenlager empfehlen kann. Für die Höhenlager eines kleinen Leichtbau-Reisedobson ist nach meiner Erfahrung aber eine andere Materialkombination, mit höherer Haftreibung, überlegenswert. Ich habe für die Höhenachse meines Reisedobson einen schwächer strukturierten Kantenumleimer für Küchenarbeitsplatten verwendet.


    Viele Grüße,
    Matthias

  • @Matthias


    die 63mm war der mittlere Vorschlag von

    Newtonian Telescope Designer by Mel Bartels

    Der untere war 50 mm.

    Ich hab da anscheinend was falsch eingetippt? 46mm ist nicht in der Grafik erschienen.

    Die 8" f/5 im Handel haben auch 63mm, da dachte ich, ist vermutlich nicht ganz verkehrt.



    Hat der HC-1 einen Gewindeanschluss für Filter?


    CS Konrad

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