Außerirdisches Leben, UAP (UFO), der heutige Stand - gute Zusammenfassung

  • Das heute wohl größte astronomische Projekt ist ohne Zweifel die Suche nach außerirdischem Leben. Auf dem Wege ist die "UFO" Sparte eine populär ausgelaugtes Thema, das jede Wissenschaftler Karriere zerstören kann. Deshalb haben die Amis das umgetauft in "Unidentified Aerial Phenomena" oder UAP.

    Erstmals steht jetzt ein allumfassender Rapport vor der Tür: "Mit Spannung wartet die US-Öffentlichkeit auf die Veröffentlichung eines Berichts an den US-Kongress, in dem Pentagon und Geheimdienste darlegen sollten, was sie wirklich wissen über die so befremdlichen Himmelsflitzer."


    Von dem ist wohl 99,9% schon bekannt und im Spiegel erscheint gerade eine gute, lesenswerte Zusammenfassung als TitelGeschichte:

    https://www.spiegel.de/wissens…02-0001-0000-000178073194 :


    "Demnach geben Pentagon und US-Geheimdienste nunmehr mehr als 120 UAP-Begegnungen in der Luft zu Protokoll, die nicht nur von Amerikanern berichtet wurden, sondern auch von Militärs anderer Nationen. Die Sichtungen stammen aus einem Zeitraum von 20 Jahren und schließen Zeugenaussagen etwa von Piloten ein, dazu Aufzeichnungen von Bordkameras und Radardaten aus der Luftraumüberwachung.

    Bei einigen der Ereignisse fanden die Ermittler wohl Hinweise, dass sie auf geheime Rüstungsprojekte Russlands oder Chinas zurückgehen könnten. Beide Staaten entwickeln – wie die USA und Frankreich – sogenannte Hyperschallwaffen, Flugkörper, die fünffache Schallgeschwindigkeit und mehr erreichen.

    Ein russisches Trägersystem, gebaut, um die US-Raketenabwehr auszutricksen, kann angeblich gar mit 20-facher Schallgeschwindigkeit weite Abstände überwinden. Es könnte sein, dass China oder Russland systematisch austesten, wie die US-Streitkräfte auf solche Waffen reagieren, um Informationen über ihre Abwehr zu gewinnen.

    Ein paar weitere UAP-Vorfälle deuten auf eine Beteiligung von Wetter- und anderen Forschungsballons hin, die bei gleichzeitig auftretenden seltenen Wetterphänomenen durchaus die Sinneswahrnehmung von Piloten hätten täuschen können. Ziemlich sicher waren die Autoren nur in einer Beziehung: Was immer UAP sind, es handelt sich nicht um geheime US-Waffen in der Erprobung.

    Die meisten der untersuchten Geschehnisse bleiben für die Autoren aus Militär und Geheimdiensten völlig rätselhaft. Warum sich fremde, undefinierbare Objekte über den USA so unbegreiflich schnell bewegten, das konnte schlicht nicht geklärt werden. Die Experten fanden keinerlei Belege für außerirdische Technologien – aber auch keine, die dagegensprechen."


    "Seriöse Forscher nehmen diese Berichte durchaus ernst. Hakan Kayal ist Professor für Weltraumtechnik an der Universität Würzburg, ein hagerer Mann, der Satelliten konstruiert und sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigt. Einer seiner Forschungsschwerpunkte schon seit mehr als zwölf Jahren sind UAP-Erscheinungen. Mit eigenen Augen gesehen hat der 55-Jährige keine davon – historische Berichte kennt er zuhauf. »Solche Phänomene werden seit 70 Jahren fast weltweit gemeldet, nur wurde ihnen bislang kein Glauben geschenkt«, sagt der Ingenieur.

    Die von amerikanischen Kampfpiloten gemeldeten UAP-Vorfälle hält Kayal lediglich »für die Spitze des Eisbergs«. Wirklich neu an ihnen sei vor allem eines – die Offenheit, die Teile von Regierung und Militär dem Thema plötzlich entgegenbrächten.

    Kayal hofft darauf, dass »jetzt der Damm bricht«. Jahrzehntelang habe das Phänomen nicht erforscht werden können, weil es als ein solcher Quatsch verschrien gewesen sei, dass sich seriöse Forscher nicht mit ihm hätten abgeben dürfen. »Das Stigma steckt noch allen in den Knochen«, sagt er.

    Für die UAP-Erscheinungen sieht Kayal drei mögliche Erklärungen. Entweder handle es sich um bislang unbekannte Naturphänomene, um neuartige geheime Waffensysteme – oder eben um eine Technologie, die von außerhalb dieses Planeten stamme. »Als Wissenschaftler sind wir verpflichtet, auch diese Möglichkeit ernsthaft anzugehen und nicht von vornherein zu verlachen.«"


    "Avi Loeb denkt ganz ähnlich. Der renommierte Harvard-Astronom hat unlängst Aufsehen erregt mit der These, dass ein außerirdisches Raumschiff unser Sonnensystem durchquert haben könnte. Gemeint ist jenes 'Oumuamua getaufte, zigarrenförmige Objekt aus der Tiefe des Alls, das 2017 an der Erde vorbeigeflogen war. Loebs Kollegen stuften 'Oumuamua mehrheitlich als Kometen auf großer interstellarer Fahrt ein; Loeb hingegen sagt, seine Form und Bahn sprächen eher für ein künstliches Gebilde. Vielleicht sei es eine Art Erkundungssonde.

    Jetzt setzt Loeb noch eins drauf. UAP-Gefährte könnten mit dieser Sonde in Verbindung stehen und ihr beim Vorüberziehen gesammelte Informationen über die Erde aufgespielt haben. Das ist natürlich reine Spekulation, wie Loeb zugibt. Daher möchte er gern mehr Klarheit schaffen und empfiehlt sich selbst als Leiter eines globalen Forschungsvorstoßes zu UAP."


    "Die uns bekannte Physik zeigt unverrückbare Grenzen auf. Nichts, was Masse hat, kann je so schnell wie das Licht werden, das hat einst der Physiker Albert Einstein (E = mc²) beschrieben. Damit sollten weder uns noch den anderen jemals Reisen möglich sein, bei denen Abstände von Hunderten, Tausenden oder gar Millionen Lichtjahren zu überwinden sind; Ende der Diskussion.

    Kayal, der Würzburger Ingenieur für Raumfahrttechnik, stimmt dem grundsätzlich zu, aber er hält Schlupflöcher für denkbar, die wir uns noch nicht vorstellen können. »Unsere Theorien über die Welt und den Kosmos sind nicht komplett. Es gibt nach wie vor große Lücken.« Und diese böten in ferner Zukunft die Chance, neues Wissen, neue Technologien zu entwickeln, mit denen »die für uns unüberwindlich scheinenden Grenzen eben doch zu sprengen sind«.

    Der Weltraum hält unzählige Überraschungen parat – und für Menschen ungeheuerliche Kränkungen. Seit der Antike waren Philosophen und Religionsführer gewiss, dass die Erde im Zentrum des Universums stehe und die Sonne und alles andere um uns herum kreisten. Tatsächlich leben wir in einem Nebenarm der Milchstraße, 25.000 Lichtjahre von ihrem Mittelpunkt entfernt.

    Dann lehrte uns Darwin, dass Menschen auch nur Tiere seien. Und nun droht die größte Klatsche überhaupt für das Selbstbild der Menschheit: Ihre bisher als so einzigartig gepriesene Intelligenz könnte sich im kosmischen Vergleich weder als einzigartig noch als sonderlich eindrucksvoll erweisen.

    Bis zu dieser Erkenntnis wird es allerdings noch dauern. Hoffentlich."



    Und übrigens: Überlichtgeschwindigkeit: neue theoretische Lösung

  • Hmm, ich habe bis heute nicht verstanden, was außerirdisches Leben dazu antreiben sollte, ihre Hauptbeschäftigung darin zu sehen vor den Kameras US-amerikanischer Militärs (oder Harvardprofessoren) herumzufliegen und dabei so zu tun, als wollten sie sich verstecken. Die haben einen ziemlich skurilen Humor oder sind ziemlich dämlich. Die haben die fortgeschrittene Technologie potentiell hunderte oder mehr Lichtjahre zu überwinden, nur um dann ungewollt bei uns in alle möglichen Fotofallen zu tapsen. Das verstehe ich irgendwie nicht.


    Gruß


    Heiko

  • Na gut,


    Daß unser Universum überhaupt von, was man so "intelligentes Leben" nennt, nur so wimmelt - ist allerdings meine Überzeugung! Die Ego-"Klatsche" wäre für mich keine.


    CS,

    Walter

  • Hallo Walter,


    wenn UFOs das Zeichen außeridischer Intelligenz sein sollen, dann sollte sie sich aber auch intelligent verhalten. Für mich tun sie das irgendwie nicht.


    Gruß


    Heiko

  • Hallo Heiko,


    von UFOs ich zuletzt nix mehr geschrieben. Und "wimmelt" ist auf das gesamte Universum bezogen. Ich bin da eher bei 1x pro Spiral(!) Galaxis pro Zeitalter. Macht immer noch hunderte Milliarden zum heutigen Zeitpunkt.


    CS,

    Walter

  • Hallo Walter,


    ja, hast recht, darauf können wir uns einigen. Ich halte es auch für wahrscheinlich, daß die Anzahl der momentanen "intelligenten" Zivilisationen im sichtbaren Universum >1 ist. Was "wimmeln" bedeutet, darüber kann man diskutieren. Aber das ist natürlich etwas anderes, als daraus abzuleiten, daß die "Anderen" unbedarfte Militärpiloten foppen, in dem sie ihnen auf seltsame Art und Weise vor der Nase rumfliegen, um dann wieder zu verschwinden.


    Gruß


    Heiko

  • Servus,

    solche Kommentare gibt es in der Spiegel Titelgeschichte zu Haufen. Hier eigentlich unnötig.

    Welche Art Kommentare erwartest du denn sonst? Und wenn dir hier welche unpassend erscheinen, dürfen die dann nicht gepostet werden?


    sorry, aber ich sehe es genau so, wie es Heiko ausgedrückt hat.

    Loebs Kollegen stuften 'Oumuamua mehrheitlich als Kometen auf großer interstellarer Fahrt ein; Loeb hingegen sagt, seine Form und Bahn sprächen eher für ein künstliches Gebilde. Vielleicht sei es eine Art Erkundungssonde.

    Jetzt setzt Loeb noch eins drauf.

    Selbst wenn es eine Sonde wäre und selbst wenn diese Informationen gesammelt hätte- existiert die dafür verantwortliche Rasse noch, nachdem ihre Sonde über sehr lange Zeit bis zu uns unterwegs war? Und wie lange würde es dauern, bis die Informationen deren Heimatplaneten erreichen? Wer, die unserem Wissenstand nach unmögliche, Technik für überlichtschnellen Funk besitzt, wird keine als Kometen getarnte Sonde einsetzen. Denn wer das eine beherrscht, besitzt auch bessere, schnellere Raumflugzeuge :cat_with_wry_smile:


    Gruß Stefan

  • Die Kategorie "Planeten mit Lebensbedingungen" wird nach meiner Meinung immer viel zu "betriebsblind" betrachtet. Wir gehen immer zu sehr von UNS aus. Dabei sind wir doch eine Lebensform, die auf die Bedingungen der Erde zugeschnitten ist.

    Und auch die habitable Zone allein reicht nicht, siehe Venus.


    Ich halte sogar Leben auf, oder eher im, Jupiter für möglich. Die riesige Gashülle ist doch nichts anderes als ein gewaltiger Ozean. Der dürfte viele verschiedene Ebenen aufweisen, in denen sich durch den Druckunterschied die Gegebenheiten jeweils anders darstellen. Warum sollte es da nicht zu organischem Leben kommen? Selbst Wärme wäre weiter innen ja genug vorhanden. Ok - denkende Wesen dort würden sich wohl nicht mit Astronomie beschäftigen, sie haben ja keinen Himmel.


    Auch die Planeten um rote Zwerge werden immer gleich aussortiert wegen gebundener Rotation. Dagegen hilft ganz einfach ein Mond, und solche Kombinationen dürfte es bei der Masse der Roten Zwerge recht oft geben. Rote Zwerge haben zudem noch den Vorteil einer extrem langen gleichförmigen Leuchtkraft.


    Ich gehe schon davon aus, dass der Weltraum fast überall Leben hervorgebracht hat, nur es wird sich überall anders entwickeln und nicht unbedingt humanoid, wie in den ganzen SF-Filmen. Und da wohl die meisten Lebensformen um Rote Zwerge vorkommen, werden die nicht gerade bei der Sonne nach Leben suchen, die 1000-fach heller leuchtet als ihr Stern. Dabei nehme ich mal an, dass die genauso "betriebsblind" sind wie wir.


    Helmut

  • Kann man dem nicht eine schnelle Sonde hinterher schicken? Dann ist mal Klarheit ... Ich mein - das wärs doch wert. Möglicherweise das größte Geheimnis seit dem Erwachen der irdischen Intelligenz!


    Schade - Elon Musk ist zu beschäftigt, der hätte vielleicht was mal eben schnell drehen können mit der Falcon Heavy - ich meine statt einem tesla Roadster ein kleinen modifizierten Star Link Satelliten und ab die Post... Ich mein - eine unerreichbare Geschwindigkeit hat Omuamua ja nicht, ist das Ding schon über die Pluto Bahn hinaus?


    Aha, hier gibt es Informationen/Ideen:

    https://www.wired.com/story/sh…-into-interstellar-space/


    CS,

    Walter

  • Hi,

    Kann man dem nicht eine schnelle Sonde hinterher schicken?

    Für Oumuamua wird eine Geschwindigkeit von ca. etwa 26,3 km/s angegeben, die aktuell schnellste Sonder der Menschheit ist Vojager 1 mit ca. 16,6 km/s.


    Juno wurde mit einem Swing-by-Manöver um die Erde auf 3,9 km/s beschleunigt und erreichte damit Jupiter. Dort erreichte sie durch die Anziehungskraft von Jupiter bei einem Vorbeiflug 74 km/s relativ zur Erde betrachtet.


    Ob eine jetzt gestartete Sonde mit ähnlicher Flugbahn und durch ein Swing-by-Manöver an Jupiter genug Geschwindigkeit bekommt, um Oumuamua noch einzuholen? Juno benötigte schließlich 5 Jahre ab Start bis zum Jupiter und Oumuamua entfernt sich ja ständig.

  • Hmm, dann mal sehen/suchen: Omuamua ist etwa in Neptun Distanz heute, steil über der Ekliptik. Geschwindigkeit, sagt Stefan, etwa 26km/sec.


    Hmm, was hat der Pluto Express (schnellste Sonde ever beim Abschuss aus dem Erdorbit) so drauf auf dem Tacho heute? .... ooh, nur 14 km/sec. Da fehlen glatte 12km/sec zu Omuamua. Und man müsste ja das Teil einholen mit Startzeit von der Erde vielleicht 2023, also noch mal +20km/sec druff damit das Rennen keine 100 Jahre dauert. Das geht mit den heutigen Antrieben und Stufung wohl bei weitem nicht, egal wie klein und leicht die Sonde.


    OK, vergessen wir es ... (Gut für den guten Avi Loeb.)


    Guido, danke für die Einrahmung der persona! "starshot" also. Hab ich von gelesen, aber nur den Russen und Steven Hawking in Erinnerung behalten.


    CS,

    Walter

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