Deep Sky mit Dobson -Sommermotive jetzt auch mit Bathinov-Nebel

  • Hallo Ralf,

    von mir auch ein großes Lob. Zu deiner schon sehr guten 2015er Version mit 11" und den 120er ASIs ist ein ordentlicher Sprung in der Qualität zu sehen, Chapeau. Ist schon etwas anderes mit 16" und auch die 178er Kameras sind nochmal eine andere Liga. Aber sind wir ja von dir bereits gewohnt ;)

    Ich habe leider derzeit nicht die allergrößte Motivation, aber ich hatte etwa zur selben Zeit wie du eine gebrauchte 16"/F4.5 Lightbridge-Optik im Carbonmantel geschnäppert. Ist schon ein ziemlich langes Ungetüm (1,8m) und daher hatte ich mich noch nicht durchgerungen, das Ding mal auf die Montierung zu packen. Ich trage mich aber eh mit dem Gedanken, den Sekundärspiegel gleich rauszuscheißen und eine kleine und niedliche PointGrey Kamera mit 174er Mono-IMX, oder ne 183er Color in den Primärfokus zu setzten. Wird dann nochmal ein Stück länger, aber Platz ist ja genug da, auch für einen obligatorischen Komakorrektor. Fokussieren müsste man dann wohl oder übel elektrisch an der Kamera, oder ich schaue mal, ob die Hauptspiegelzelle etwas Bewegungs-Spielraum hat. Charmant wäre die Primärfokusvariante allemal. Ich hoffe nur, dass die großen Jungs mit Ihren Halbmeterdobsons nicht auf dumme Ideen kommen und sich auch Laptops und Kameras anschaffen (und endlich die müden Augen in den Ruhestand schicken ;))

    Vg Tino

  • Hallo Tino,

    dumme Ideen gibt es viele. Der Gedanke mir als Fotograf einen Dobson anzuschaffen war es auch.

    Ich kenne hier auch jemanden, der im Primärfokus arbeitet ohne OAZ und Co. Ehrlich gesagt ich verstehe den Mehrwert nicht ganz (ok, man hat eine Spiegelfläche weniger und der Strehlwert des Systems wird besser) aber du hast dann Kabel und Abwärme der Kamera im Strahlengang, dazu das schwierige Handling.

    Das ganze als Schiefspiegler zu machen, das … ja, das wäre sicher eine dumme Idee.

    Viele Grüße und danke für deinen sehr netten Kommentar,

    ralf

  • Moin Ralf,

    Die Farbe ist mir einfach so zugeflogen


    M 57 erscheint ja oftmals in unterschiedlichen Farben, je nach Technik und eingesetzter Gerätschaft. Die OSC wie Deine ASI178MC (der meine ASI533MC) haben den Vorteil, dass die verbauten Sensoren dem menschlichen Auge angepasst sind, in der Wiedergabe, und daher OSC-Bildchen oftmals "natürlicher" wirken als zusammengeklöppelte LRGBs!

  • Servus Ralf,


    Immer wieder beeindruckend, was Du uns da zeigst!!


    Ich habe mal Deinen CRL2688 mit disen hier verglichen, habt Ihr beide doch ähnliche Herangehensweisen. Wirklich mal ein interessanter Vergleich.


    Wenn ich Deine Bilder sehe bekomme ich Kopfweh, bis unser 16er und 18er fertig sein wird...... gut, dass da oben nicht´s davonläuft.....


    lg und weiter so

    tom

  • Hallo Ralf,

    auf dem Papier sollte die Primärfokusvariante eigentlich schon fast nur Vorteile bringen, bis auf die Abwärme im Strahlengang. Das Justieren wird sicherlich ein bisschen trickreich, aber für die Kabelage usw. kann man sicherlich etwas improvisieren. Das bisschen Spannungsversorgung und die Gigabit-Ethernet-Käbelchen (muss mal schauen ob POE) kann man bestimmt auch hinter der Halterungsstrebe verstecken. Und für die optischen Qualität ist eben weniger doch mehr, weniger Reflexionsverluste und der bei mir verbaute Planspiegel (gemessene 0,8 Strehl) machts nicht besser. Wie schätzt du deinen 0,33er Reducer ein, taugt der was? Ist ja dann immer die Frage, ob die optische Qualität durch die Zusatzkomponenten schneller sinkt, als die Vorteile durch die kürzeren Belichtungszeiten. Vielleicht ist es aber auch nur Jammern auf hohem Niveau. Zumindest meine IMX183 BlackflyS Kameras von Flir/PointGrey sind wirklich schnuckelig klein mit 30x30x30mm^3, sie schreien förmlich nach einer Integrationslösung.

    Vg Tino


    Ps. Ich denke die Schiefspieglervariante mit F/4.5 wird wohl nicht so gut funktionieren, müsste man aber mal simulieren.

  • Hallo Ralf,


    das sind wirklich sehr eindrucksvolle Aufnahmen ! Und ich füge - ergänzend zu Rene's Beitrag - auch noch einen interdisziplinären Kommentar von visueller Seite hinzu ;) . Der Eggnebel ist nämlich auch visuell erstaunlich einfach zu erkennen ! Dazu aus meinem Bericht vom August 2019, wo ich ihn in den Bayerischen Alpen auch schon im 80mm Spektiv ausmachen konnte:


    " Zudem habe ich probiert, den 'Eggnebel' mit dieser kleinen Öffnung zu erkennen. Ich habe mich wieder ausgehend vom Stern 61 Cygni zu diesem protoplanetarischen Nebel hingehangelt, und tatsächlich: Auch mit nur 80mm Öffnung ist er indirekt immer wieder blickweise aufgeblitzt.


    Den Eggnebel habe ich übrigens schon öfters mit diversen Fernrohren beobachtet. Im 120mm Refraktor (' bei 100x eindeutig als länglich zu erkennen'), mit dem 10-Zöller (' ... bei 235-facher Vergrößerung als zweigeteilt erkennen konnte: Die eine Hälfte heller, und klar durch ein dunkles Band von der anderen getrennt.') und mit 16-Zoll 'war das dann bei 300x und 380x noch deutlicher zu erkennen'. Richtig spektakulär habe ich den Nebel von Uwe's 27-Zöller herauf der Edelweißspitze in Erinnerung."


    Servus

    Ben

  • Hallo, Ralf,


    Glückwunsch zu Deinen tollen Resultaten! :thumbup: 8)


    Vor allem M57 ist sehr schön aufgelöst, auch die unmittelbare Umgebung.

    Das sieht man schon mal daran, dass es ja bei 00.30Uhr von M57 zwei engere Sterne gibt; über dem linken Stern gibt es noch mal 3 Sterne, die nochmal viel enger sind...zwei davon hast Du klar aufgelöst, der mittlere und der rechte Stern (deren Abstand noch kleiner ist) sind aber noch zusammengebacken, so sehe ich das zumindest in Deinem präsentierten Ergebnis. Dass es schon mit einem 12" Newton geht, siehe link:

    Dieses System wird HL 9001 genannt, weisst Du sicher...

    Es kann aber auch sein, dass dies von Deinem Standort nicht möglich ist und nur aus den Alpen heraus. Der Kollege kommt aus Frankreich.


    https://www.cloudynights.com/t…ext-to-m57-hl-9001-and-e/


    viele Grüße und häufiger sehr gutes Seeing

    Andreas

  • Hallo Peter, Thomas, Tino, Ben und Andreas,

    danke für eure netten und informativen Beiträge.

    Peter, mir kommt die ASI im Roten eher schwach vor. Das kann aber natürlich auch daran liegen, dass ich gewissermaßen auf recht rote Astrobilder sozialisiert bin. Früher, chemisch, da war der Ringnebel eher grün in der Mitte.

    Thomas, ja, da läuft nichts weg, aber Veränderungen gibt es bei den ein oder anderen Motiven schon. Im M57 gibt es einen Schnellläufer-Stern. Den seh ich springen im Vergleich zu meinem letzten M57.

    Tino, ja, dumm, f/4,5 das wird "steil". Der 0,33 Reducer ist gut um auf kurze B-Zeiten zu kommen. Im Weißlich bringt er keine oder wenig Vorteile. Im Roten z.B. ist man etwa bei der halben Zeit im Vergleich zu Weißlich bei f/5, das ist schon sehr gut. Angeschafft habe ich ihn um im H-Alpha auf kurze Zeiten zu kommen, da war er genial.4-8 Sek. brauchte ich um einen Hintergrund ausmachen zu können. Hätte ich auch mehr getestet, aber da kam der Dobson ins Haus (äh, Garten)

    Ben, gerade das Interdisziplinäre freut mich sehr. Aus diesem Grund zeige ich jetzt immer auch ein 1 min. Bild. Das ist dann für die Visuellen aussagekräftiger als ein voll bearbeitetes Bild.

    Andreas, in der Tat schaue ich immer genau dieses 5-fach-System an um die Schärfe meines Bildes zu beurteilen. Ich habe auch tatsächlich die letzte Komponente ansatzweise getrennt auf einigen Stacks, zugunsten einer harmonischen Sterndarstellung verzichtete ich aber darauf das ins fertige Bild zu retten.. Hier schlägt jetzt tatsächlich die kurze Brennweite zu Buche. Einen Beugungsring konnte ich nämlich in meinen Bildern nicht ausmachen.

    Vielleicht gehe ich da doch noch mal ran. Du bist gut informiert, danke,

    und Gruß an alle,

    ralf

  • Hallo Andreas und alle,

    ich habe jetzt mal die 7 besten Stacks genommen. Diese sind ohne Drizzeln verarbeitet worden bei einer Verwendungsrate von 100%. Zusammen sind das 35 min. gewesen. Dann wurde linear gestreckt und mit 0,8 Px in PS geschärft, also kleiner als ein Pixel(!) Dann habe ich die Bilder auf 300% vergrößert und gestackt. Die ausgebrannten Sterne habe so einen dunklen Hof bekommen, aber das 5. Sternchen ist relativ deutlich zu erkennen.

    Der Abstand der beiden hellsten Komponenten A und B beträgt 5"

    Der Abstand zwischen C und D den beiden schwachen beträgt 1,4"

    Der Abstand zwischen D und E beträgt nach Gaia 0,6"

    Da ich knapp 0,4" pro Pixel abbilde dürfte das eigentlich gar nicht möglich sein.

    Zugegeben, ein Sigma von 7 ist das nicht und die subjektive Auswahl der 7 Stacks ist auch ein relevanter Faktor, aber so ist das halt mit der Theorie und der Praxis.

    Danke Andreas für diese Vorlage,

    Gruß,

    ralf

  • Hallo zusammen, ich leg noch mal einen dazu:

    Das ist der Zentralstern von NGC 7008. Die Belichtungszeit betrug 250 ms. Gestackt wurden hier 15 min. Gestreckt wurde nicht. Der Zentralstern (oder besser die Zentralsterne) haben etwa 14 mag. Die gleiche Helligkeit macht eine Trennung deutlich einfachen. Bei der Entdeckung 1999 hatten beide Sterne einen Abstand von etwa 0,4 " (hatte mich schon gefreut) aber die Gaia-Daten von 2020 sagen, dass es nun 0,7" sind. Diese sind jetzt aus meiner Sicht wirklich sauber getrennt und sogar etwas Luft wäre da sogar noch.Viele Grüße,

    ralf

  • Hallo, Ralf,


    gerne habe ich Dir die Idee zur Darstellung der max. Auflösung gegeben.

    Man siehr klar, dass Du ebenfalls die Komponenten D und E trennen konntest, toll! ...und das an Deinem Beobachtungsplatz in der Tiefebene.

    Der Kollege hatte den Abstand D-E mit 0,5" angegeben; klasse, dass Du das trennen konntest. 8)

    Wenn man sich mal die Aufnahmeparameter des Kollegen aus Frankreich ansieht, er benutzt bei hellen DSO's wesentlich höhere Brennweiten als Du, die Einzelbelichtungszeiten sind ähnlich wie Deine, er hat vielleicht eine gleich empfindliche Kamera. Vielleicht hat er den Gain höher gestellt als Du und erreicht eine ähnliche Auflösung....hmmmmh...

    Vielleicht solltest Du den Reducer weglassen und lediglich einen etwas höheren Gain einstellen, um die Auflösung noch geringfügig steigern zu können...und natürlich auf ein gutes Seeing hoffen...?


    viele Grüße und Danke für die Darstellung dieses engen Sternsystems

    Andreas


    P.S. kommst Du auch an M8 heran? Habe da nur das super aufgelöste Bild des Stundenglas-Nebels vom Hubble gefunden. Wäre das was für Dich?

    Ich hatte es mal mit meinem kleinen 8" versucht, aber mein Stundenglas war viel dicker als es ein Visueller in einem 5" APO sehen würde (viel schlankeres Stundenglas in einer Zeichnung im DS Reiseführer). Es ist im Rohbild bei mir auch eher gelblich, merkwürdig.

  • Hallo Andreas,

    Richtung Süden ist immer eher schlecht bei mir, aber zur Zeit auch in alle anderen Richtungen, und das seit fast 3 Wochen am Stück.

    Das mit der Auflösung wird m.M.n. oft falsch verstanden. Schau mal den Ringnebel selber an, in dem Bild wo ich die Komponente E getrennt habe. Grottig oder? Dabei habe ich doch eine Auflösung von 0,6" .Warum sehe ich dann nicht die allerfeinsten Details im Nebel? Der Grund ist der, dass man Auflösung immer im Verhältnis zum Kontrast sehen muss. Es wäre für einen 16"er recht leicht ein (gleich)-helles Sternenpärchen bei einem Abstand von 0,3" abzubilden, dazu bräuchte ich meine Planetenausrüstung (= höhere Brennweite usw.). Die Planeten ( oder auch Mond und Sonne) sind sehr, sehr hell und kontrastreich und wir filmen lange. Das Signal-Rausch-Verhältnis ist unglaublich hoch. Wenn wir nun hier schärfen, (das gleiche gilt für das helle, enge Doppelsternchen) dann verbrauchen wir sozusagen das SNR. Am Ende rauscht nämlich unser Bild i.d.R. wieder ein wenig. Ein solch gutes SNR haben wir aber bei Deep-Sky-Objekten gar nicht. Zum Teil auch deshalb, weil wir einen Großteil des SNRs für die Streckung des Bildes verwenden. Hätte ich nun 100 verrauschte Bilder wie dieses oben, dann wäre der Nebel tatsächlich so hoch aufgelöst.

    Ich versuche es mal mit einem Vergleich.

    Stelle dir einen Berg vor, groß und mächtig. Am Gipfel ist er relativ flach und es gibt eine kleine Senkung in der Mitte, so dass der Gipfel eigentlich zweigeteilt ist. Das sieht man aber weder auf Karten noch fällt es irgendwie auf, denn der Abstand ist zu klein, sagen wir 2 Meter. Wenn wir schärfen, dann tragen wir sozusagen den Berg von unten ab. Das gigantische SNR wird so weit abgetragen, bis gerade diese kleine Delle erreicht ist. Wenn wir jetzt auf den Berg schauen, dann ist das nicht einmal mehr ein Hügel, sondern es sind nur noch 2 Erd- oder Steinhaufen. Nun kann man eindeutig 2 Erhebungen ausmachen und dazwischen ist keine Verbindung mehr. Wir mussten dazu aber 99,9999% abtragen. Unsere Sterne sind Berge aus Licht, und ob wir oben ein oder zwei Spitzen sehen hängt davon ab was wir abtragen können.

    Ich habe das hier mal mit dem Doppelsternchen von NGC 7008 gemacht. Der Sterndurchmesser hat sich geviertelt und der Abstand ist nun komfortabel, oder? Da passt noch ein ganzes Sternchen in die Lücke und wenn die sich berühren dürfen, dann sogar noch 1/2 dazu. (was dann tatsächlich etwa dem theor. Auflösungsvermögen von 0,29" entsprechen würde. Vom Hintergrund aber siehst du gar nichts mehr, das Signal ist sozusagen verbraucht.



    Deshalb ist es so schwierig zu entscheiden mit welcher Brennweite ich belichten soll. Eine höhere Brennweite verringert das SNR im Bild und das könnte bei der Schärfung fehlen und dann den positiven Effekt zunichte machen. Die anderen Faktoren kommen noch dazu, denn ich erreiche die gleiche Hintergrundlimitierung nun später. Soll das Bild gleich tief sein, dann muss die Einzelbelichtung erhöht werden. Das kann, je nach Wetter, dazu führen, dass das Bild unschärfer wird. Diese Unschärfe zu korrigieren kostet … SNR bei der Schärfung.

    Bei bisher 3 sehr hellen Objekten, dazu gehört der Eiernebel (das Zentrum) glaube ich tatsächlich, dass ich mit mehr Brennweite mehr erreichen könnte. Ich teste demnächst mal - so das Wetter will - ein Objekt bewusst mit 2 Brennweiten zu filmen.

    Viele Grüße

  • Nach den tollen Aufnahmen würde ich mir am liebsten sofort einen 16" Newton zulegen. Leider sind die Teile viel zu schwer, um sie jedes Mal auf dem Balkon auf eine EQ Plattform aufzubauen. Alternativ würde auch eine Konstruktion aus Holz anbieten wie von DMartini, aber die hat halt ihren Preis und leider gibt es wenig Bilder mit solchen Eigenbau Teleskopen.


    Eigentlich reicht auch ein 12 Zöller für kleinere Objekte. Aber die sind für eine EQ6 zu schwer. Also entweder eine EQ8 kaufen oder einen 12 Zöller aus Holz mit etwa 12kg. Oder dann gleich ein 16 Zöller auf EQ8, dann aber Gitterrohr Variante, da leichter für den Aufbau.


    Ralf, wie siehst du das mit dem 16 Zöller? Reicht dir die Öffnung?


    Viele Grüsse,

    Raul

  • Hallo Ralf,


    von mir nochmal ein großes Dankeschön für die Fotos und die Beobachtungen mit dem Dobson. Gerade deine Threads lese ich immer aufmerksam.


    Ende letzten Jahres war ich noch auf der Suche nach einem Teleskop. Dieses ganze Guiding-Equipment war mir aber zu viel. Deshalb wir es jetzt auf jeden Fall ein Dobson sein, ebenfalls mit Kamera und Kurzbelichtung (auch wenn ich es nicht so professionell kann wie du. Mir ist ein Teleskop auch für die Planetenbeobachtung und Monde wichtig. Ich denke ein großer Dobson mit Nachführung ist da ein guter Kompromiss).


    Eine Sache interessiert mich doch: Ich persönlich bin ein großer Fan von Roten Nebeln.


    Kriegt man die mit Dobson und vielen Tausend Bildern auch hin?

    Faszinierend fand ich dein Foto von der Whirlpool Galaxie mit den Roten HII-Regionen. Klappt das auch mit den bekannten roten Nebeln aus dem Messier-Katalog?


    Viele Grüße,

    Adam

  • hallo Raul, hallo Adam, hallo Alle,


    ob 16" reichen ? Aber so was von. Ich habe das Teil primär für die Planetenfotografie angeschafft aber wenn man die Bedingungen hat, dann bringt es im Deep-Sky Bereich mehr als 8" oder 10" aber bei weitem nicht immer. Schau dir mal die Bilder von MiraS. an. Die arbeitet mit einem C8 (das passt quer in meinen Newton rein) und macht z.T. bessere Bilder als ich. Oder PeteXL, der hat glaube ich 11 cm Öffnung. 16" sind nicht einfach nur große 8 oder 10" das ist ein komplett anderes Arbeiten damit.

    Adam, ja natürlich kann man alles mit dem Dobson/Newton und kurzen Einzelbelichtungszeiten alles belichten. Gerne wird der Kurzbelichtungstechnik nachgesagt, dass sie gut für Planetarische Nebel ist aber nicht so gut für Anderes, das ist Blödsinn. An Tiefe verliert man immer etwas, wenn man viele Bilder macht anstatt einige wenige. An Schärfe gewinnt man i.d.R. Rote Nebel werden gerne mit H-alpha-Filter belichtet. Auch das geht natürlich. Hier muss man nur die Einzelbelichtungszeit anpassen, aber das müssen die "Guider" auch.

    So, ich will euch aber nicht volllabern ohne etwas zu geben. Ein neues Bild ist fertig. Der Fötusnebel NGC 7008. Er liegt komfortabel im Schwan und ist ein sehr schönes Objekt. Leider relativ lichtschwach. Hier mal ein Vergleich mit dem Ringnebel in Größe und Helligkeit. Beide Bilder 1 min. belichtet und linear so weit gestreckt, bis ein leichtes Rauschen im Hintergrund auftrat.


    Das SNR musste ich also vornehmlich zur Streckung verwenden und eine Schärfung lief moderat ab. Deshalb ist die Darstellungsgröße auch "nur" 100% des Kamerachips.


    Über den Zentral-Doppelstern hatte ich ja schon geschrieben.

    Hier nochmal der LInk für die 100% Darstellung in der Galerie.


    NGC 7008 Fötusnebel


    Dieses Bild widme ich meiner Tochter Martha, die z.Z. Hebammenkunde studiert. Sie hat den Nebel aber gleich umbenannt. Der heißt jetzt Drachen-Ei-Nebel.


    Ich hoffe euch gefällt das Bild auch.

    Demnächst mehr.

    Viele Grüße,

    ralf

  • Hallo, Ralf,


    ja, gefällt mir sehr gut! 8)

    Habe ich in dieser Auflösung im Internet, glaube ich, noch nicht gesehen...toll!

    Der Aufwand beim Verarbeiten der Einzelbilder (einschl. Speicherplatz) schreckt sicher viele Kollegen ab, mich auch, da ich nur eine unempfindliche DSLR mit großen Einzelframes benutze und bei 0,25 sec trotz f/4 nicht viel sehe. Was sagtest Du, Alles mit Autostakkert gestackt und Autostakkert reichen wenige Sterne zum Stacken? Werde ich auch mal ausprobieren. Hast Du noch einen link, wo Du beschreibst, welche Parameter Du bei DeepSky hier eingibst?

    Gegen Vergleiche hast Du sicher nichts... ;) Hier mal ein link von Rick_J aus CN mit seinem Meade 14" mit langen 10-20 min Einzelbelichtungen:

    Wenn man mal die unterschiedl. BB außer Acht lässt: Deine hellen Sterne sind kleiner und man weiß nicht, ob Rick die zu hellen Nebelteile durch BB erzeugt hat. Deine Auflösung ist besser als die von Rick (kein Wunder bei seinen Zeiten), aber sein Ergebnis ist genauso tief, siehst Du das auch so?

    https://images.mantrapskies.co…08L9x20x1rgb2x10x2R1a.jpg


    viele Grüße und häufiger cs bei wenig Mond

    Andreas

  • Hallo Ralf ,


    Mega großes Kino was hier wieder abgeht . Die Vorlagen werden immer steiler und ich frage mich- ob das überhaupt noch zu toppen ist.

    Von NGC 7008 hattest Du mir ja geschrieben, daß Du den Burschen anvisierst, und ich hänge mich dort nächste Woche mit nahezu selben Equipment

    an die Fersen.

    Interessant finde ich übrigens auch deine Vorgehensweise mit Weisslicht und IR-Filter , statt mit reinen RGB Filtern zu arbeiten. Probiere ich gleich an dem M57 aus .

    2019 und 2020 habe ich mich mit H-Alpha und OIII schon am Ringnebel mit Kurzbelichtung versucht, und die Belichtungszeiten sind selbst mit unseren 16" Lichteimern und f 3,2 noch immer seeehr lang. Das erfordert top Bedingungen. Gerne würde ich einmal den OIII hier vorzeigen, wenn Du möchtest.

    Die Frage , mit der Primärbrennweite von 4,5 zu arbeiten, kann ich - bei den ganz hellen Objekten - nur bejahen . Man muss nur eines wissen , wir bewegen uns mit 1,6Meter langen Röhrchen -bei fast einem halben Meter Durchmesser auf den Monti`s . Leichter Wind reicht- auch auf einer Alt-5- bei mir schon - die Gefahren vergrößern sich immens , seeing , guiding kommen wieder dazu - und machen einem manchmal alle Hoffnungen zunichte. Also gab es bei mir- endlich- massiven Windschutz ;) .


    Und -ich habe endlich den ersten großen fast fertig und kann mal zeigen .

    LG

    Markus

  • Hallo Markus,

    klar kannst dein OIII hier zeigen. Hast du noch H(a) dann machen wir zusammen noch ein Halo drum herum.

    Du hast völlig recht , es gibt viele 16"er da draußen aber wirklich ausgereizt sind wenige. Schon ein Standort, am Stadtrand lässt die Performance in die Knie gehen und es gibt so viele Faktoren die da mit spielen,

    Auf das Stacken in AutoStakkert werde ich öfter mal angesprochen, deshalb habe ich hier mal eine Zusammenfassung erstellt.


    Vielleicht hilft es dem ein oder anderen,

    viele Grüße,

    ralf

  • Ja was soll man dazu noch sagen. Außer vielleicht der Frage, warum dieser Nebel "Eier-Nebel" heißt.

    Im Ernst, das "Ei" hatte ich auch in meiner engeren Auswahl gehabt, hatte die Idee aber wieder verworfen, da ich den Reducer nicht abbauen wollte. Du hast ja auch nur 1300mm genutzt, ist ja dann also doch gut möglich.

    Tolle Bilder, so scharf und trotzdem ein natürliches harmonisches Gesamtbild.


    Übrigens, das 5. Sternchen bei M57 konnte ich auch nach Schärfung bei meiner Aufnahme nicht entdecken.


    Viele Grüße

    Mira

  • Hallo Ralf,


    ich muss mich nun endlich auch mal zu Wort melden, nachdem ich dein Projekt natürlich schon die ganze Zeit sehr interessiert mitverfolge. Mit deiner Riesen Öffnungs- und Brennweite in Kombination mit den sehr kurzen Belichtungszeiten markierst du wohl die Grenze dessen, was man als Amateur in unseren Breiten momentan darstellen kann - und präsentierst uns in Bild und Wort hervorragende Ergebnisse. Tolle Sache das!!! Momentan arbeite ich zwar mit lang belichteten, 50 mm Weitfeldaufnahmen so ziemlich am gegenteiligen Ende der Hardware-Skala und kämpfe deshalb mit ganz anderen Problemen als du. Aber genau diese Unterschiede zeigen mir, dass unser Hobby eine gewaltige Bandbreite hat, nie langweilig werden wird und das uns nie die Projekte ausgehen werden :thumbup: :) .


    Viel Erfolg weiterhin und beste Grüße


    Peter

  • Hallo Ralf ,

    einen oder zwei Ströme aus 2020 mit H-Alpha habe ich - aber die taugen nicht viel. Bei 4,5 sec. Belichtung ist da immerhin schon etwas drauf, nur die Qualitäten haben an dem Abend einfach nicht gereicht.

    Etwas anders immerhin sind einige Ströme mit OIII, auch wenn das mit 3,3 Sekunden Belichtungszeit schon ein Tacken Unschärfe mit sich bringt. Verwenden tue ich es trotzdem , wenn die kommenden Nächte diesen Sommer / Herbst noch genug Licht hergeben.

    Ich habe mal ein OIII Summenbild aus 500 Bildern , gestreckt und leicht geschärft hier eingestellt. Aufnahmedatum war der 08. August 2020,

    Aufnahmeoptik ist ja nahezu identisch wie deine:






    Sehr schön finde ich übrigens noch die Darstellungen der AS- Anwendungen, das eine oder andere fließt bei mir mit ein.

    Dankeschön ...


    Schöne Grüße

    Markus

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