Brennpunkt zu weit innen

  • Hallo,


    an meinem Newton-Teleskop (130/1000) wollte ich meine Canon EOS1100D anschließen und habe mir einen T2-Adapter und Hülse besorgt. Dummerweise, liegt der Fokuspunkt zu weit innen, so das ich kein scharfes Bild bekomme.

    Jetzt habe ich mir 3 Möglichkeiten überlegt, um das Problem gelöst zu bekommen.


    1.) Barlow-Linse (ca. 200€) kaufen, damit der Fokus-Punkt nach außen geleitet wird.

    2.) Eine CCD-Camera (250€) kaufen. Dort sitzt der Sensor weiter vorne. Es klappt mit meiner Bresser WLAN-Cam. Aber die App und Linuxunterstützung ist *******. Daher käme eine ZWO zwo asi120mc-s usb3.0 in Frage.

    3.) einen schmaleren T2-Ring (ca. 50€) nehmen, damit der Kamera-Sensor weiter nach innen kommt.


    Beim T2-Ring besteht allerdings die Gefahr, das es dann immer noch nicht reicht.

    Ich möchte mir jetzt kein neues Teleskop kaufen.


    Was würdet Ihr machen?


    Gruß Jens

  • Servus Jens,


    mit dem 130/1000 hast du ja eine Optik mit f/7,7, vergleichbar zu einem Objektiv, Blende 7,7 und mit einer 2x Barlow wird daraus f/14. Mit f/,7 sind schon relativ lange Belichtungszeiten nötig, mit einer 2X Barlow werden die nötigen Belichtungszeiten um Faktor 4 länger.


    Ein anderer T2-Ring könnte gehen, wobei normalerweise ein T2 Adapter genau den Abstand herstellt, der für die jeweilige Kamera vorgesehen ist. Für Canon gibt es aber meines Wissens nach einen kürzeren.


    Mich macht aber die Angabe 130/1000 etwas stutzig, welcher Newton genau ist das denn?


    Gruß Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich habe das Bresser Teleskop N 130/1000 Messier EXOS-1.

    Mit dem Teleskop kann ich eh nur Mond/Planeten bzw. helle Objekt aufnehmen. Für DeepSky ist es lt. Herstellerangaben nicht geeignet.

    Leider kann ich nur von Balkon aus in die Nacht schauen (Rollstuhl und kein Auto). Aber das passt schon ;)


    Gruß Jens

  • Servus Jens,


    für Planeten wäre eine DSRL eh weniger tauglich, da fotografierst du viel schwarze Umgebug mit einem kleinen hellen Fleck und Einzelbilder machen wenig Sinn. Da ist eine CCD/CMOS-Kamera mit kleinerem Chip besser. Damit erstellst du kurze Videos und verarbeitest diese per SW zu einem Einzelbild nach. Auch den Mond kannst du damit ins Visier nehmen. Der wird zwar nur ausschnittsweise auf den kleineren Chip passen, aber Kraterstrukturen sind da trotzdem gut sichtbar und man kann auch ein Mosaik erstellen.


    Die ASI120 als gängiges Modell wäre durchaus passend, mit etwas mehr Geld vielleicht ein Modell mit etwas größerem Chip, dann würde etwas mehr Mond auf einem Bild möglich sein.


    Gruß

    Stefan

  • ...

    1.) Barlow-Linse (ca. 200€) kaufen, damit der Fokus-Punkt nach außen geleitet wird.

    2.) Eine CCD-Camera (250€) kaufen. Dort sitzt der Sensor weiter vorne. Es klappt mit meiner Bresser WLAN-Cam. Aber die App und Linuxunterstützung ist *******. Daher käme eine ZWO zwo asi120mc-s usb3.0 in Frage.

    3.) einen schmaleren T2-Ring (ca. 50€) nehmen, damit der Kamera-Sensor weiter nach innen kommt.

    ...

    4. Den Hauptspiegel am Tubusende ein wenig nach vorne bringen. Je nach Konstruktion der HS Zelle / Tubus kann man die verschieben/neu montieren.


    Clear Skies,

    Gert

  • Hallo Jens,

    du hast noch die Möglichkeit den Hauptspiegel weiter nach vorne zu setzen. Je nachdem wie lang die Justierschrauben sind (evtl. austauschen) kann man so 5 mm einsparen.

    Für Mond und Planeten empfiehlt sich aber ohnehin etwas mehr Brennweite. Also wäre eine 2x Barlow schon das Richtige. Alternativ gäbe es die Okularprojektion.(besser als eine billige Barlow)

    Die ASI120 ist eine sehr feine Kamera. Ich habe damit lange und gut gearbeitet.

    Gruß,

    ralf

  • Hallo Jens,


    also DeepSky geht mit 7,7 schon. Darf ich fragen, ob Du mit Deinem Rollstuhl gut an das Okular kommst? Wenn ja gibt es viele Deepsky Objekte, welche lohnenswert sind!


    Wenn Du dich eher für die Astronomie via PC/ Tablett interessierst, dann schlage ich vor, dass Du Dir , wie Stefan schon ausführte, eine CMOS Kamera besorgst (muss nicht gekühlt sein). Mit einem Laptop und einem Captureprogramm wie SharpCap, Apt oder andere ist es auch möglich Liveaufnahmen zu stacken und schöne, so mit bloßem Auge nicht sichtbare Details, am Bildschirm zu betrachten!


    VG und CS

    Thomas

  • Hallo Jens,


    lt. Produktfotos zu deinem Teleskop sollte es mit der DSLR eigentlich funktionieren.

    T2 Ring sieht hierbei auch nicht nach der schmalen Version aus.

    Daher die Frage, welche Hülse hast du an deinem T2-Adapter den angeschlossen, 1,25" und gehst über den normalen Okularanschluss mit der Kamera ans Teleskop?

    Wenn die Bilder richtig gedeutet werden, sollte der 1,25" Adapter am Auszug abnehmbar sein und ein direktes T2-Gewinde vorhanden sein, so dass ein T2-Ring ohne Hülse angeschraubt werden kann.

    Ähnlich ist es auch bei den Skywatcher Newton (zumindest bei meinem :) ), dort ist die Adapterplatte vom 1,25" Anschluss trennbar und legt ein T2-Gewinde frei.

    Wenn du schon mit einer T2-2" Hülse unterwegs bist, dann können die schon genannte Vorverlegung des Hauptspiegels und der schmale T2-Ring ggf. schon weiterhelfen.


    Da ich dein Bresser N130/1000 nicht persönlich, sondern nur die Bilder aus dem Netz kenne, kann hier natürlich auch nachträglich einen neuere Version des Teleskopes eingeführt worden sein.


    Gruß

    Falk

  • Guten Morgen,


    am Tubus möchte ich eigentlich nicht rum schrauben. Wenn ich da was machen und hinterher funktioniert nichts mehr, rege ich mich nur unnötig auf und bekomme Ärger mit meiner besseren Hälfte :)

    Ich habe mir die T2-Hülse fürs Okular noch mal angeschaut. Es stimmt. Dort kann man den 1,25 Adapter abschrauben und kann dann die 2" Öffnung direkt nutzen.
    Das muss ich mir noch mal geanuer anschauen. Ich berichte dann.


    Die ASI120 reizt mich ja schon. Aber ich muss noch bis Weihnachten warten, da ich sie dann von meine Frau geschenkt bekomme *freu*


    Thomas: Ich habe mir einen höhenverstellbaren Hocker von IKEA gekauft. Damit klappt das eigentlich ganz gut. Man muss sich halt vorher auf sein Beobachtungsobjekt festlegen, da man sonst immer den Hocker verstellen muss.


    Schönen Freitag noch.


    Gruß Jens

  • Das Problem ist gelöst. Manchmal ist man echt blind. Ich hatte die ganze Zeit eine Verlängerungshülse montiert. :rolleyes:

    Als ich diese abgeschraubt und die DSLR montiert habe, konnte ich auch scharf fokussieren.


    Danke für die Tipps und Ratschläge.


    Gruß Jens

  • +1 auf dem Verlängerungshülsenproblemzähler... aktueller Stand gefühlt ca. 1386, allerdings überwiegend visuell. Jens, Du bist jedenfalls in guter Gesellschaft ;)


    Viele Grüße und viel Erfolg, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

    Einmal editiert, zuletzt von Cleo ()

  • Guten Morgen,


    Ich wollte kurz über meinen ersten Versuch berichten.

    Als Ziel habe ich mir dem Mond vorgenommen. Das hat auch gut geklappt. Nur 100%ig scharf ist es nicht geworden.

    Aber das kann am Seeing gelegen haben. Ich muss es öfters mal machen.


    Dann habe ich die Lights, Darks und Flats erstellt. Dummerweise habe ich die Bias vergessen.

    Da ich dann neugierig war, habe ich gleich Siril und Gimp angeworfen und die Bilder bearbeiten. Für das erste Mal, finde ich das Ergebnis nicht schlecht.


    Gruß Jens

  • Hallo Jens


    Mit welchem Equipment hast Du fotografiert?


    Braucht es für den Mond überhaupt Darks/Flats/Bias ? Für den Mond brauchts ja keine Langzeitbelichtung (vielleicht liege ich aber falsch - bin sa ja selber noch ein Newbie).


    Nicht scharf - wenn die Bilder bereits zu Beginn unscharf waren: Hast du eine Bahtinovmaske verwendet? Falls nein würde ich dies empfehlen (am Stern scharf stellen und dann auf den Mond richten).


    Falls erst nach der Nachbearbeitung verschwommen: Lass mal die Darks, Flats weg. Bzgl. Bias: mit Darks wird das Bias bereits abgezogen.


    Schöne Grüsse

    Alexander

  • Hallo Alexander,


    Ich habe ein Newton 130/1000 von Besser. Als Kamera habe ich eine Canon EOS 1100D verwendet, ohne Modifikationen.

    Die Ausgangsbilder sind leider auch schon unscharf. Daher wäre eine Fokussierhilfe bestimmt nicht verkehrt.


    Ich hätte auch mehr Bilder ( ca.10 pro "Einheit") machen sollen, da aber schon die Dämmung eingesetzt hat, habe ich mich beeilt.


    Wegen den Bias/Flats/Darks, etc. habe ich mich an den Aussagen im Internet orientiert. Ob diese Wirklich sein mussten, kann ich aber auch nicht sagen.


    Gruß Jens

  • Hallo Jens!


    Ich bin zwar noch totaler Anfänger, habe aber das, was Du hier beschreibst, vor 14 Tagen praktisch 1:1 "durchgemacht". Inklusive dem Fehler, die Verlängerungshülse beim ersten Versuch nicht demontiert zu haben - bzw. ich wusste überhaupt nicht, dass man sie demontieren kann, ich dachte, das ganze wäre ein untrennbares Teil :)


    Ich wollte, auch wenn ich wie gesagt Anfänger bin und auch meine Bahtinovmaske seit Freitag in irgendeinem GLS Depot liegt (grrrr), trotzdem nochmal ganz devot nachfragen, ob Dir bewusst ist, dass Du beim Fokussieren die Live View der Kamera mit der Plustaste vergrößern kannst. Mir war das erst auch nicht klar, da ich meine Kamera (5DMKII) sonst nie im Livebild Modus verwende. Das Vergrößern, gerade bei auf dem Mond gut sichtbaren Strukturen hilft natürlich schon massiv, den Fokus besser zu finden.

    Dein Teleskop scheint zudem keinen Micro-untersetzten Okularauszug zu haben, was es für Anfänger wohl auch noch mal deutlich schwerer macht. Meins hat diese 1:10 Untersetzung Gott sei Dank, und wenn ich spaßeshalber mal an dem nicht untersetzten Griff drehe, rase ich völlig ziellos immer über den Fokus hinweg. Da braucht es wohl wirklich Übung. Das gepaart mit der vielleicht (!) nicht vergrößerten Ansicht in der Liveview kann dich schon viel Schärfe kosten.


    Zu guter letzt habe ich bei meinen allerersten Versuchen auch die Erfahrung gemacht (die bis heute anhält), dass Stacken entweder wirklich kompliziert ist, oder (bei meinem ersttäglichen klick-Klick-Fertig-Prozedere) einfach mehr am Bild verhunzt, als rettet. Zumindest beim Mond, denn weitergehende Lernversuche konnte ich bisher noch keine angehen. Ich habe den Mond an meinen ersten Tagen immer fotografiert und gefilmt. Die Fotos sind teilweise schon recht ordentlich und scharf geworden, auch wenn ich vor diesem Tag hier vergessen habe, den Spiegel zu justieren, was man am unteren Bereich an einer leichten Unschärfe der Krater sieht...



    ...aber wenn ich sie durch das mittlerweile funktionierende Registax oder Autostakkert prügele, werden sie eher schlechter als besser. Sind Deine Einzelfotos denn eher besser oder eher schlechter als das oben gezeigte gestackte Bild? Würde mich sehr interessieren, weil ich da auch noch nicht klarkomme mit den Tools. Das selbe gilt für meine Versuche, die Einzelframes aus dem Video zu holen und die dann zu stacken. Sah auch nicht soooo berauschend aus, da fehlt mir halt noch die Erfahrung mit den ganzen Einstellungen. Und solange die Einzelframes von der Schärfe und dem Licht grundsätzlich ok sind, lasse ich das Stacken des Mondes ertmal bleiben.


    Ich wollte damit nur sagen - Der Mond geht wie die alten Hasen hier auch schon begründet hatten, auch aus meiner "Erfahrung" komplett ohne Darks und Flats und Stacken und was noch alles. Einfach mal eine Belichtungsreihe machen, ein paar mal den Fokus neu setzen, und einfach immer Bilder machen. Dazu lieber leicht unter- als überbelichten, klar - in RAW knipsen, ISO hoch um die Zeiten kurz zu halten (meins oben 1/2000), und dann einfach das beste nehmen und durch den Raw-Konverter und dann Photoshop (oder natürlich Gimp) kurbeln.


    Viele Grüße,

    Christoph

  • Das Problem ist gelöst. Manchmal ist man echt blind. Ich hatte die ganze Zeit eine Verlängerungshülse montiert. :rolleyes:

    Warum Hersteller oder Händler dieses Problem nicht schon längst behoben haben, ist mir ein Rätsel. Anscheinend wird das noch nicht einmal in einer Anleitung erwähnt.

    Gruß

    Ronald

  • Hallo Christoph.,


    danke für die Hinweise.

    Mit den Tools zum Stacken kämpfe ich auch noch. Meistens sind meine Bilder danach auch schlechter, weil ich die Einstellung nicht richtig hin bekomme.

    Ich versuche mich in Siril einzuarbeiten. PIPP und AutoStakkert sind zwar gut, aber ich arbeite unter Linux und die Programme unter Wine laufen zu lassen, finde ich etwas hakelig. Ich habe es zwar hinbekommen und die Programme sind auch gelaufen, aber irgendwie gefällt mir der Weg nicht. Aber das ist mein persönlicher Eindruck.


    Das Fokussieren geht bei mir echt etwas schwer. Oft schieße ich über das Ziel hinaus. Leider konnte ich bisher nicht mehr üben, da das Wetter in Nürnberg das nicht zugelassen hat.

    Aber Übung macht den Meister. :)


    Roland, ich muss Dir zustimmen. Das könnten die Hersteller echt deutlicher machen. :thumbup:


    Gruß Jens

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!