Elektrisches Bauteil in Meade 2080 LX3 aus 1985 verschmort

  • Guten Morgen,


    ich war gestern Nacht mit meinem Meade SC 2080 LX3 nochmal draußen und wollte mein neues Okular testen.

    Zu Beginn alles bestens. Nach ca. 60 Minuten bleibt plötzlich die Nachführung stehen. Die Diode für die Spannungsversorgung war ab diesem Zeitpunkt dunkler, aber nicht aus. Der Motor für die 2. Achse funktionierte über die Handsteuerung noch. Somit lag noch 12V Spannung an. Als ich nach einer weiteren Stunde abgebaut habe, stellte ich fest, dass das Netzteil extrem heiß geworden war. Als ich die Montierung vom Stativ nahm, stellte ich Schmorgeruch fest.

    Heute habe ich die Abdeckung abgeschraubt und mir alles genau angesehen. Dabei stellte ich fest, dass auf der Platine ein Bauteil scheinbar so heiß geworden war, dass die Platine auf der Rückseite braun wurde. Gibt es für sowas eine Rettung?


  • Guten morgen.


    Ich habe keinerlei Ahnung von Elektronik, aber suche nach "Tip30c" hat ausgespuckt das es die Bauteile nach wie vor gibt. Also nix exotisches. Hier zb.


    Ich würde einfach ein neues bestellen und austauschen. Fraglich ist nur, warum ist es durchgeschmorrt? Einfach nur altersbedingt ausgefallen, oder liegt der fehler irgendwo anders, und das Bauteil hat als schwächstes Glied der Kette einfach als erstes aufgegeben? Aber die frage muss jemand beantworten der mehr Ahnung hat als ich.

  • Hi Julian, danke für den Link und die Zuversicht. Hab das Teil bestellt und auch schon jemanden, der es mir einbauen wird. Halte Euch mal auf dem Laufenden, ob das tatsächlich nochmal was wird.

  • Hallo Frank, danke für Deine Anregung.

    Welches Bauteil ist denn der Kondensator, doch das blaue links oben, oder?

    Wäre ein 16V 100uF. Bestelle ich auch gleich mit..

    Besten Dank im voraus.

  • Der blaue Kondensator ist aber ein moderner und unbedenklich. Die gefährlichen Tantal-Kondensatoren sind kleine gelbbraune eiförmige Knubbel, die viel kleiner sind als Dein blauer Kondi.


    Ich habe bei meinem LX200 alle alten gelben Tantal-Kondensatoren ausgetauscht, die direkt an der Eingangsspannung sind. Das sind 5 Stück. Einer in der Handbox, einer auf der Anschlußplatine, einer unten auf der Zentralplatine und je einer an den beiden Motorplatinen. Für das LX200 gibt es da sehr gute Ressourcen im Web.

    Das Problem der Kondensatoren war aber in erster Linie (wenn ich es richtig verstanden habe als Funkamateur...) dass das Meade Netzteil 220 Volt auf 17 Volt, welches damals als Zubehör erhältlich war mit Peaks weit über die empfohlene Versorgungsspannung von 17 Volt gegangen ist und das Übel für die explodierenden Kondensatoren war. Ich verwende eine 12 Volt Batterie und den Meade-Spannungswandler auf 17 Volt und niemals das ominöse Netzteil.... Ich habe kein Problem.

    Ich halte auch die Verwendung von 12 Volt für nicht so unkritisch, denn die Leistung wird als Strom mal Spannung aufgebracht. Wenn Du nun statt den 17 Volt nur 12 Volt anlegst, steigt der Strom um das 17/12tel.... da kann schon allerhand warm werden im Teleskop. Ich weiss aus meinen Manuals, dass Meade damals sagte, 12 Volt ist kein Problem, aber alles geht langsamer. So ganz überzeugt mich das aber nicht.

    So das war alles LX200 und Du hast ein L2080 aber da müsste es doch auch gute Guidelines geben da die Meade-Klassiker vor allem in USA und GB hoch geschätzt sind.

    Guido

  • Servus Guido,

    Wenn Du nun statt den 17 Volt nur 12 Volt anlegst, steigt der Strom um das 17/12tel.... da kann schon allerhand warm werden im Teleskop.

    Nö, eigentlich nicht. Weniger Spannung bedeutet auch, der Verbraucher zieht auch weniger Strom und nicht mehr, die Leistung reduziert sich also. Jedenfalls so im Normalfall. Nur wenn eine Steuerung "schlau" genug ist und diesen Verlust durch z.B. höhere Geschwindigkeit oder bei DC-Motoren mit Pulsweitensteuerung durch entsprechendes verlängertes Ansteuerung (breitere Pulse) ausgleichen will, fließt ein höherer Strom.


    Gruß Stefan

  • Guten Abend Sternenfreunde.


    Da ich mich auch immer über die Auflösung eines Themas freue möchte ich hier auch noch über den Ausgang meiner Geschichte berichten.


    Mein Astrofreund hatte wiederum einen Freund, der mit Elektronik vertraut ist.

    Ich hatte die hier empfohlenen Teile bestellt, dieses TIP30 konnte ich sogar nur aus England auftreiben. Keine Ahnung warum.


    Heute war nun der Tag, an dem die Reparatur stattfinden sollte.

    Zuerst hat er dieses verschmorte Bauteil getauscht. Angesteckt, Motor lief wieder. :)

    Nach ein paar Minuten wurde das Bauteil aber sehr warm. :/

    Daraufhin auch noch wie hier empfohlen den Kondensator getauscht. Geräusch vom Motor war plötzlich hörbar anders. Nach ein paar Minuten Temperatur am ersten Bauteil geprüft, deutlich kühler. :)

    Sieht nun so aus, als ob der Tausch der beiden Bauteile tatsächlich mein Teleskop gerettet hat.

    Falls es morgen das Wetter zulässt werde ich es draußen entsprechend länger testen. Habe aber ein gutes Gefühl dabei.

    Mein Dank gilt Euch, meinem Kumpel Tom und Alex für die heutige Umsetzung.


    Wünsche Euch noch ein schönes Wochenende.


    Hier noch die beiden Übeltäter.


  • Hallo


    das bedeutet das billige Blaue hat das schwer beschaffbare teure Schwarze kaputt gemacht,

    schön auf die Motoren horchen, und wenn der blaue sich aufbläht muss er weg.

    aber ist wie immer , ich werde auch nicht alt, habe heute morgen nicht schlechter ausgesehen wie gestern ^^


    Gruß Frank

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