Welche Montierung

  • Liebes Forum,


    ich betreibe einen Takahashi TSA 120 Refraktor und alternativ einen Tak Mewlon 210 auf einer Betonsäule mit einer AYO Digi Mark II Montierung. Mit dieser Montierung bin ich super zufrieden, durch das ebenfalls vorhandene Argo Navis System ist das Finden der Objekte einfach und spart Zeit, die man für das Beobachten nutzen kann. Allerdings fehlt mir, z.B. bei der Planetenbeobachtung oder beim Trennen von Doppelsternen usw. die automatische Nachführung. Deshalb bin ich auf der Suche nach einer Montierung, die einerseits die Bequemlichkeit der AYO bietet, transportabel ist, also schnell einsatzbereit und die mir auch eine Nachführung bieten kann. Ins Auge gefasst habe ich die HEQ 5 von SW oder die AZ EQ 5 von SW. Hat jemand mit diesen Montierungen Erfahrungen im Hinblick auf visuelle Beobachtung?


    CS

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    ich weiß jetzt nicht welchen Luxus, Haptik etc. so eine AYO bietet, aber ich würde, wenn Du Dir schon einen TAK leistest, die HEQ5 nehmen. Oder das Kaliber (hat AYO da auch was?).


    Jedenfalls zur HEQ5 und 4" (f/10) Refraktor kann ich was sagen. Auf Original Stativ und am Balkon, wackelt es immer noch bei etwas mehr Wind. Ich bin zufrieden, aber ich bin froh, daß der Berater mir damals zum TAL100 die HEQ5 "angedreht" hat, ich wollte ja was EQ5 mäßiges damals, eine ADM, die aber schon ausverkauft und auch ausgefast war. Die HEQ5 war aber im Lager. Die alte schwarze, noch ohne GoTo und Gebims. Sie ist aber so solide, daß ich ein Jahr später auch einen 8" Newton gekauft habe. Klar wackelt, aber nicht unangenehm oft und lang, auf das Feld gehe ich eh nicht raus, wenn ein zu starker Wind weht.


    Hast Du was windgeschütztes, geht natürlich auch AZ-EQ-5. Bei Deinen Teleskopen ist AZ aber unnötig - beim Newton wäre es manchmal nicht schlecht. Meine ich.


    Transportabilität, ja nun: Stativ 5kg, Monti 10kg, 2x5kg Gegengewichte, Strom (15Ah Bleivlies auch ca. 4kg), jedenfalls nicht am Stück im Auto ;-). Der Aufbau dauert bei mir aus dem Kofferraum aus, ca. 15min. Die Ausrichtung auf den Polarstern (über Polsucher) und das Ausrichten auf Wasserwaage dauert am meisten. Letztens hab ich in Zeitnot (extrem kurze Nacht im Juni) drauf gepfiffen und nur nach Bauch hingestellt, war auch gut genug visuell. Man muss dann die Deklination hier und da etwas nachziehen - nicht der Rede wert <=1Sek.


    CS,

    Walter


    NB: Fotos mache ich gar nicht

    NB2: sie ist jetzt 10 Jahre in Benutzung und ich sehe noch keine Schwächen in der Mechanik. Ein wenig in der Elektrik Steuerbox, aber die weiße GoTo Box ist ja ganz was anderes als das alte Ding mit 4 Tasten und frickligem RJ Stecker.

  • Hallo Wolfgang,


    neben den SW-Montierungen würde ich auch die von IOptron mit in die engere Wahl nehmen. Ich habe eine IEQ 45 aus der ersten Generation und bin damit sehr zufrieden. Sie trägt auf der Betonsäule den AP EDF-S 130 und wenn ich die Gegengewichtsstange durch die alternative Prismenklemme ersetze, passt gleichzeitig auch noch ein zweiter Refraktor drauf. Das ganze ist stabil und nachführgenau (auch fotografisch), wiegt nicht zu viel und ist vergleichsweise bezahlbar. Einziger Kritikpunkt ist die Handbox, bei der man die Tasten mitunter mit sehr viel Kraft drücken muss. Doch das Problem soll bei den jüngeren Modellen nicht mehr auftreten. Außerdem seien die IOpron-Montierungen erheblich weiterentwickelt und verbessert worden. (Die letzten zwei Sätze im Konjunktiv, weil sie auf Händleraussagen beruhen und nicht durch eigene Erfahrungen verifiziert sind.)


    CS, Jörg

  • Hallo Wolfgang,


    ich habe die Orion (USA) Variante der AZ-EQ5 im Einsatz und bin sehr damit zufrieden. Bei mir war entscheidend (w/ Aufstellung in "Fenster-Sternwarte"), dass ich Alt/Az alternativ nutzen und zwischen zwei Teleskopen mit unterschiedlicher Öffnung/Brennweite ohne großen Aufwand für EAA wechseln kann.

    Ich habe die Variante als Reisemontierung, die aber (im Vergleich z.B. mit EQ5 Metallstativ) auch sehr schwingungsarm ist.

    Trägt links 3kg (50cm Tubus, Bresser Polaris 102/460) und rechts 5kg (100 cm Tubus, Evostar 120/1000). Nachführung bei EAA >15 Sekunden unguided ohne Ausschuss.

    Gruß,

    Peter

     

  • Hallo und eine Schönen Abend zusammen

    habe meine Ausrüstung gewogen um sicher zugehen das die Motoren mit machen. die Nexstar Evolution machte Visuelle keine Probleme

    wen ich die Alte Nikon D3500 anschloss ertönte es von den Motoren nicht besonders gut an. kam auf +- 12 Kg C8 EHD dem Eagle Core und mit der Angeschlossenen Kamera D5300. daher suchte ich eine Montierung die in die Wohnung passte und auch die Mobilität bietet als hätte ich noch immer die Alte AZ Monti. beim Händler bekam ich die Gewünschte Montierung mit Verzögerung . bestellte die Avalon M-UNO


    der Grund war einfach: keinen Platz in der Wohnung für ein Stativ im Ø von 3 Metern. zu dem sollte es Mobil sein. da blieb nur das von Avalon übrig.


    https://www.avalon-instruments.com/ die nenne ich Luxus


    der Preis ist eher in der Kat. 5 ***** Sterne! ab. ca. 4 - +- 10 *** Euro. weil das Stativ bei nicht allen Modellen dabei ist. oder was anderes gewünscht wird Pier oder längeres Stativ?

    Mobilität und Ausführung dagegen ist für mich das Richtige. Integriertes WIFI , der EQ Kopf wiegt mit 15 Kg nicht sehr viel dafür kann sich die Tragkraft sehen lassen: Visuell 25 + für die Fotografie 20 Kg. das Stativ trägt 100 Kg bei Eigengewicht von 7 Kg zusammen gezogen +- 72 volle Länge 110 cm .


    Wer sie näher kennenlernen möchte darf mich anfragen für mehr Infos.


    beste Grüsse in die Neue Woche wünscht Euch

    Ale


    zum vergleich die Brüder CGX/L und das Avalon M-UNO was fehlt auf? Leichter und Handlicher bei gleicher Traglast!

  • Hallo Wolfgang,


    hier wird eine HEQ5 neben einer Wachter Astronom II gezeigt. Ein gutes Beispiel dafür, worauf es bei der Montierungswahl (auch) ankommt.


    Was sofort auffällt, der Abstand Teleskopachse zur Rektazensionsachse ist bei der HEQ5 deutlich größer als bei der Astronom II. Bedeutet, das Rektazensionsschneckenrad der Astronom II braucht nur kleinere Drehmomente (Haltekräfte) für das dynamische Halten des Teleskops aufbringen als die HEQ5. Die Astronomik II wird also das gleiche Teleskop (bei gleichem Schneckenraddurchmesser) dynamisch besser „bändigen“ können als die HEQ5.


    Wenn es eine äquatoriale Montierung sein soll, wären (möglichst großer) Schneckenraddurchmesser in Verbindung mit möglichst kurzem Achsabstand Teleskop/ Rektazension das entscheidende Kriterium bei der Frage der dynamischen Bändigung eines Teleskops.


    Daher tun sich die klassischen Gabelmontierungen (Celestron/Meade) zumindest in Rektazension einfacher, weil sie im Montierungsboden grundsätzlich beliebig große Zahn- oder Scheckenräder unterbringen können, um das Teleskop dynamisch in Stellung zu halten.


    Ebenso Dobsons mit großen Höhenrädern oder Split-ring Montierungen.


    Darf ich, da es doch um größere Geldbeträge geht, empfehlen, begleitend die Ausführungen von Ingenieur Ziegler in „Handbuch für Sternfreunde“ und das „Das Fernrohr für Jedermann“ heranzuziehen. Mir haben Sie beim Bau und Konstruktion von Montierungen enorm geholfen.


    Um im Vergleich zu bleiben, ohne die HEQ5 oder die AZ EQ5 zu besitzen, allein von der mechanisch-dynamischen Anschauung her, die AZ EQ5 wird am Stativ selbst „bissiger“ gepackt, als die HEQ5.


    Ich freue mich, wenn ein paar tragfähige Gedanken beitragen konnte.


    Viele Grüße, Reinhold



  • Danke für die Antworten und Hinweise,


    nach reiflichen Überlegungen und weiteren Recherchen ist es jetzt die HEQ5 geworden. Ich hoffe, dass diese Montierung meinen visuellen Ansprüchen genügen wird. Getestet in der Praxis habe ich sie noch nicht, weil es das Wetter bis jetzt nicht zugelassen hat. Ich werde aber Erfahrungen hier hineinstellen. Anbei ein Foto von meiner Neuerwerbung.


    CS

    Wolfgang


  • Wir haben eine Wachter Astronom II gehabt.

    Lässt man jetzt mal die übliche Verklärung weg ("früher war alles besser") und betrachtet mal nüchtern, was man da vor sich hat, dann ist das eine reine Sternwarten-Montierung, die man einmal aufbaut und dann nie wieder verändert.


    Dafür spricht folgendes:



    Sie ist schwer.

    Alles aus Gusseisen, Stahl und Alu.

    Solide gebaut.



    Sie hat keinen Polsucher.

    Ein mobiler Einsatz macht damit keinen Spaß.


    Die Verstellung des Polblockes ist ein schlechter Scherz.

    Man muss zwei Inbussschrauben lösen und darf den Moment nicht verpassen, an dem sie ZU locker sind.

    Es gibt keine Schnecken oder Schrauben wie bei den Montierungen, die einem irgendwie bei der Feinverstellung helfen.

    Eine Skala gibt es nicht, zumindet an unserer Montierung nicht.

    Muss man das nur einmal machen, weil die Montierung in eine Sternwarte gepflanzt wird, mag man die schlechte Laune akzeptieren, die man dann hat, schlauer Maschinenbau aber geht anders.

    Auch damals schon.

    --> Mobiler Einsatz nicht ratsam.



    Der Antrieb erfolgt per Synchronmotor mit fester Geschwindigkeit.

    Der Motor läuft mit 24V Wechselspannung und 50Hz, hat also einen Trafo.

    Andere Geschwindigkeiten, zum Beispiel für Sonnenbeobachtung, sind nur möglich, wenn man die Frequenz ändert, was wir gemacht haben.

    Zusätzliche Elektrotechnik ist hier nötig.

    --> Mobiler Einsatz nicht ratsam wegen Stromversrgung



    Das Handrad zum Lösen der Rutschkupplung ist in praktischer Sicht eine Katastrophe.

    Unsere Montierung hatte hinten ein Rad, andere haben nur einen Griff.

    Arbeitet man mit einem Newton, ist die Bedienung einfach nur schlymm.

    --> Einsatz mit Newtonteleskopen völlig unpraktisch



    Unser Fazit:

    Die Wachter Astronom II war zu ihrer Zeit eine gute Montierung mit ein paar Konstruktionsmängeln.

    Sie ist ausschließlich zum ortsfestem Einsatz und für Teleskope mit Heckeinblick (Refraktoren, Cassegrain, Maks, RCs etc) gedacht, nicht für Newtonteleskope.

    Alles andere kann man getrost vergessen.

    Ich müsste nicht 0,5sec überlegen, ob ich eine Astronom II oder eine HEQ-5 nehmen würde.



    Viele Grüße

    Thomas

  • Hi Thomas,

    interessantes Resumee ueber die Astronom II. Sie ist halt ein Kind ihrer Zeit: Polsucher war noch nicht erfunden, und der Synchronmotor mit nur einer Geschwindigkeit Stand der damaligen Technik. Deshalb hatte Wachter auch das Planetengetriebe mit eingebaut, das bei laufendem Motor eine Korrektur mit Untersetzung 6000:1 gestattete.

    Beim Polblock bin ich ganz bei Dir. Wie sollte das funktionieren? Wenn man die Schrauben lockerte, konnte man vom Fernrohr erschlagen werden ... und ohne Skala waren Inkremente beim Einscheinern noch weniger reproduzierbar durchzufuehren.

    In meinen Augen ist die Astronom II eine der schoensten Montierungen, die je gebaut wurden. Aber sie ist ein Kind ihrer Zeit.



    Hi Wolfgang,


    sorry fuer die Abschweifung. Ich hoffe, dass Du mit der HEQ5 Deine Freude haben wirst. Gut dimensioniert ist sie auf jeden Fall fuer Dein Instrumentarium.

  • […] schlauer Maschinenbau aber geht anders.

    Auch damals schon. […]

    Hallo Thomas,


    ich hatte darauf hingewiesen, beim Kauf einer Montierung auch die Achsabstände im Auge zu behalten. Die Firma Wachter hatte seinerzeit vielleicht bis auf wenige Millimeter sich an das minimal Mögliche, nämlich den Schneckenraddurchmesser, herankonstruiert. Insofern hatte die Firma Wachter seinerzeit diesbezüglich richtig und zielorientiert konstruiert. Beim Betrachten des Fotos werden die Unterschiede zweier annähernd gleich großer Montierungen deutlich.


    Für alles Weitere bin ich, glaube ich, nicht der passende Zitatpartner.


    Jetzt interessiert es mich. Wie sieht deine Montierung im Foto gedanklich daneben gelegt aus, die schlauer konstruiert wäre? Gleiche Außenabmessungen.


    Stets klaren Himmel


    Reinhold




  • Hallo,


    die Wachter hat in der Konstruktion vier große Unterschiede zu modernen Montierungen:

    1) Sie ist für sehr hohe schmale Stative ausgelegt - so können Achsabstände klein gehalten werden, ohne dass man am Stativ anstößt. Überlegt Euch mal, was mit einem modernen kurzen Stativ passiert wenn das Teleskop in den Zenit zeigt.

    2) Es ist kein Platz für einen Motor vorgesehen - auch das hilft massiv bei der Minimierung der Achsabstände

    3) Ganz wichtig: der Einstellbereich für die Polhöhe ist klein. So kann man die Montierung so optimieren, dass der Schnittpunkt von Dec und RA-Achse (und damit der effektive Schwerpunkt des Gerätes) direkt über der Mitte des Stativs liegt. Das ist ein ganz großer Vorteil.

    4) Die Montierung ist rein visuell ausgelegt - die Lagerung der Schnecke kann da sehr platzsparend gestaltet werden mit Gleitlagern. Das ist ist bei modernen Montierungen nicht möglich, und auch sehr verschleißintensiv, weil aufgrund der niedrigen Umfangsgeschwindigkeit der Welle im Lager der Schmierfilm immer wieder zusammenbricht und so Metall auf Metall reibt. So eine Lösung wäre auch für Goto ungeeignet. Vom fehlenden Dec-Schneckenrad ganz zu schweigen

    Insofern sind die Montierungen nicht wirklich vergleichbar. Die Wachter ist nicht fotografisch tauglich mit modernen Sensoren, nur in Deutschland üblichen Breitengraden verwendbar und nur für hohe Säulen und Stative geeignet. Die HEQ5 funktioniert fast vom Äquator bis zum Nordkap, hat Goto und wird weniger Verschleiß haben wenn sie oft verwendet wird.

    Wird die Wachter auf einer Säule fest eingesetzt, ist sie höchstwahrscheinlich steifer als die EQ5. Aber es sind halt nicht nur Steifigkeit und Schneckenfehler, die eine Montierung ausmachen.

  • Ich gebe Tassilo in allen Punkten Recht - ..und das, wo ich doch ein bekennder Klassik-Fan war/bin ( oder gerade deshalb ).


    Wie Jürgen schon sagte : zu ihrer Zeit eine tolle Montierung, ebenso wie die Orion/Lichtenknecker Montierungen ( M60, M80 ).

    Ich hab sie alle gehabt - und bin froh, sie nicht mehr zu haben bzw. schleppen zu müssen !


    Die einzige Monti, die ich echt vermisse, ist meine Meade LXD 650. Ich hatte ein gutes Exemplar und bereue es heute noch, dass ich sie weggab !



    LG Micha

  • 1) Sie ist für sehr hohe schmale Stative ausgelegt - so können Achsabstände klein gehalten werden, ohne dass man am Stativ anstößt. […]

    … dann hat der Hersteller ja alles richtig gemacht.

    Zitat

    […] Überlegt Euch mal, was mit einem modernen kurzen Stativ passiert wenn das Teleskop in den Zenit zeigt. […]

    … welches Teleskop ist das, das einer von uns so montieren würde?

    Zitat

    […] 2) Es ist kein Platz für einen Motor vorgesehen - auch das hilft massiv bei der Minimierung der Achsabstände […]

    … man kann Motoren vorsehen und gleichzeitig den Achsabstand gering halten. Der Schneckenraddurchmesser legt den minimal möglichen Achsabstand fest.


    Zitat

    […] 3) Ganz wichtig: der Einstellbereich für die Polhöhe ist klein. So kann man die Montierung so optimieren, dass der Schnittpunkt von Dec und RA-Achse (und damit der effektive Schwerpunkt des Gerätes) direkt über der Mitte des Stativs liegt. Das ist ein ganz großer Vorteil.

    … dann hat der Hersteller wieder alles richtig gemacht. Er hat zielmarktgerecht (unsere Breiten) und bedürfnisorientiert (wir) konstruiert.

    Zitat

    […] Insofern sind die Montierungen nicht wirklich vergleichbar […]

    … man kann sie schon vergleichen. Das war aber nicht meine Absicht. Es ging hier um die Kaufberatung, wenn mehrere Montierungen in die engere Wahl kommen, auch die Achsabstände und Schneckenraddurchmesser in den Vergleich mit einzubeziehen. Sie können ein Indikator dafür sein, wie gut oder schlecht eine Montierung Dreh- und Haltemomente bewältigen und ins Erdreich ableiten kann. Vor diesem Hintergrund war das (bekannte) Kosmos- oder Wachter-Pyramidenstativ eine bessere Lösung, als eine lange Rundsäule (die fraglos schick daherkommt).

    Zitat

    […] Die HEQ5 funktioniert fast vom Äquator bis zum Nordkap […]

    … das ist gut für den Hersteller. Er braucht nur ein Modell konzipieren und kann es weltweit verkaufen. Es ist gut für reisende Astronomen. Und gut für alle anderen Astronomen? 5 bis 10kg plus Gegengewicht der Payload in 1 bis 1,50m Höhe positionieren? Da verlangt der Unterbau mindestens genauso viel Aufmerksamkeit, wie der Überbau.


    Stets klaren Himmel,


    Reinhold

  • Wobei der Verwendbarkeit der chinesischen Montierungen auch Grenzen gesetzt sind, und zwar in hohen Breiten. Ich lebe auf 54.5 Grad und meine EQ6en stossen da an ihre Grenzen, da die Polhoehenschraube schraeg auf die Nase drueckt, die den Montierungskoerper hochdrueckt. Deshalb habe ich da neulich noch ein Winkelprofil eingebaut, um die Montierung zuverlaessiger und ohne Deformationen introborealisieren :) zu koennen.

    Der Markt von Wachter war damals gar nicht international ausgelegt, da die Binnennachfrage gross genug war. Deutschland, Oesterreich, Schweiz - das reichte. Es gab ja damals nicht viele Alternativen, und die Japaner mit ihren guenstigen Leichtbauten fingen gerade erst an, den Markt per "Kaufhausfernrohr" zu erobern.


    Wer heute eine neue Montierung konzipiert, tut gut daran, sie moeglichst international einsetzbar zu machen. Dazu sind Polsucher und vor Allem GOTO Gesichtspunkte, die heutzutage einfach erwartet werden. Von daher wuerde eine Neuauflage der Astronom II oder beispielsweise der Regulus von Witte&Nehls natuerlich keinen Sinn machen, obwohl das gute Teile waren.

    Ich habe uebrigens als Teenager mal meine Kamera an ein C8 eines Sternfreundes anflanschen duerfen, das auf einer Astronom II in einer Gartensternwarte montiert war. Mit 0.5x-Shapleylinse. Das Dia habe ich noch irgendwo. 20 Minuten, gestochen scharf mit ein paar Korrekturen aller paar Minuten am Leitrohr. Die Montierung muss ein gutes Exemplar gewesen sein.

  • Ich habe die HEQ5-Montierung nun schon einige Zeit in Verwendung und möchte daher, wie versprochen, einen kurzen Bericht darüber abgeben.


    Wie bereits erwähnt, habe ich eine selbst gebaute Betonsäule auf der ich die Montierung befestigen kann. Dies funktioniert tadellos, auch das Einnorden bereitet keinerlei Probleme. Um nicht jedesmal neu einnorden zu müssen, habe ich mir nach einer sorgfältigen Justierung auf der Säule angezeichnet, wie ich die Montierung befestigen muss. Dies funktioniert für meine Zwecke, die ja zur Zeit rein visueller Natur sind ganz hervorragend. Das Aufbauen der Montierung benötigt nicht mehr Zeit als höchstens 10 Minuten. Nach dem 3-Sterne Alignement (2 Minuten Zeitaufwand) kann es los gehen mit dem Beobachten. Ich benütze die Handbox , um meine Ziele anzusteuern. Bei genajuem Alignement habe ich die gesuchten Objekte praktisch jedesmal im Gesichtsfeld meines Teleskops (GF-Durchmesser ca 0,5 Grad). Dies und die präzise Nachführung erheben das Beobachten für mich auf eine ganz neue Stufe.


    Alles in allem bin ich mit der neuen Montierung sehr zufrieden.


    CS Wolfgang

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!