Das allerallererste Foto durch mein allerallererstes Teleskop (vom Mond)

    Nun ist es vollbracht. Oder verbrochen?

    Jedenfalls ist der Anfang des langen Wegs zur spannenden Astrofotografie gemacht. Vor 14 Tagen kam das Teleskop, diese Woche die Montierung, und heute war der Mond wieder auf unserer Süd-Terrasse zu sehen, wenn auch nur kurz und zwischen den Dächern der Nachbarschaft.


    Ich hab gar nicht mit gerechnet, schnell die Gerätschaften runtergeastet und nicht nur zum ersten mal mit dem 10mm Okular den Mond so nah gesehen wie noch nie (wow...), sondern auch gleich mein erstes Foto mit der DSLR gemacht.


    Ohne Goto, ohne Strom, ohne alles. per Hand gesucht, gefunden und ein paar mal draufgedrückt mit vollkommen ungeplanten Einstellungen, weil ich nur etwa 10 Minuten hatte, bis er wieder hinterm Dach war. Fernauslöser und Spiegelverriegelung natürlich. Das Bild unten ist das beste von 5 oder 6,


    Leider bekomme ich Registaxx nicht zum laufen, ich hätte gerne mal probiert, was das Programm aus 5 total unterschiedlich belichteten Aufnahmen gemacht hätte. Aber ich bekomme irgrndeinen Fehler "in Registaxx.exe - es wird beendet" und das war's. Schade, aber da muss ich mal ein ander mal rumknobeln.


    Jedenfalls ist das hier bei rausgekommen:




    Frames: 1
    Darkframes: 0
    Begeistere Söhnemänner: 1

    Begeisterte Papas: 1

    Mamas mit künstlicher Linse im Auge und ohne das richtige "Sehen": 1

    Geilheit auf dieses neue Hobby: Unzählbar.

    Ansonsten: Skywatcher 150-750 PDS auf EQ5 Pro Synscan Goto, Canon 5D MKII, Photoshop CS6.


    Was habe ich gelernt:

    Eine Barlowlinse für's Fotografieren wäre gut.

    Wenn man in 10 mm auf den Mond guckt, kurz reingeht, was holt, wieder rauskommt, und der Mond dann nach 90 Sekunden aus dem Okular weg it, muss nicht zwingend der Sohn am Teleskop rumgefummelt haben. :-))

    Ich brauche einen Lift oder einen Abstellplatz für die Montierung im Erdgeschoss. Schwitz...


    ich verewige mich hier einfach mal selbst mit meinem allerersten Bild. Wer weiß, vielleicht bin ich in 10 Jahren noch hier und dann finde ich es hier wieder. Ich mag diese "Ach, weißte noch?"-Momente :)


    Eine schöne Nacht allerseits!

    VG Christoph

    Natürlich ist er infiziert, der Astrovirus hat ihn erwischt. BIn gespannt auf seinen Jubelschrei-Bericht, wenn er erstmals den Saturn mit eigenen Augen im eigenen Teleskop gesehen hat ...


    Bravo Christoph !

    Hallo Christoph,


    richtig toll, Dein Beitrag hat mir super gefallen - da fühlt man die Begeisterung richtig mit.


    Übrigens: halte Dich unbedingt fern von jeglichen Deep Sky Imaging Aktivitäten, das ist noch viel gefährlicher und führt zu massiven finanziellen Entbehrungen =O ;( .


    Viel Spaß und guten Start,

    Grüße - Oliver

    Das Astrovirus ist sehr gefährlich, nicht nur für den Geldbeutel, sondern zum Beispiel auch für den gesunden Nachtschlaf.

    Es ist bisher auch keine Impfung dagegen bekannt, so dass alle Infizierten meistens ein Leben lang damit leben müssen. Manchmal gibt es Phasen, wo da Virus nicht so aggressiv ist, aber irgendwann bricht es wieder aus.

    Aber der Christoph scheint ja mit der Infektion gut klar zu kommen. :S ;)

    Weiter viel Spaß
    CS Thomas

    ... hab mich gerade schön verlesen:


    "... so dass alle Infizierten meistens mindestens ein Leben lang damit leben müssen"


    Aber ich denke, das trifft es auch ganz gut :grinning_face:


    Gruß, Holger

    Servus Namensvetter,


    willkommen im Club. Der Astrovirus ist ein positver Virus, der die Lebensqualität steigert (ich sage nur: Entschleunigung in der Nacht, chilliges sitzen im Campingstuhl, während Kamera und Teleskop arbeiten, dabei mit dem Fernglas Sternenfelder bewundern). Größte negative Nebenwirkung: Ringe unter den Augen und ab und an leerer Geldbeutel.


    Gratulation zum Foto und viel Spaß mit der Astronomie,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

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    Hallo Christoph,


    als schon alter Hase kann ich Deine Begeisterung für das erste Foto nachempfinden. Meine ersten Mondfotos liegen schon über 50 Jahre zurück und ich hatte damals nicht so eine gute und

    komfortable Technik, wie Du heute. Da gab es noch keine Digitalfotografie. Auch der höchstempfindliche Film benötigte am Teleskop noch Belichtungszeiten, so dass ein relativ scharfes Mondfoto

    zur Ausnahme wurde. Auf meinem ersten Mondfoto konnte ich schon Umrisse der Krater erkennen - und da war ich bestimmt so Happy wie Du. Dein Foto wäre zu meiner Zeit schon ein Knaller

    gewesen. Mache so weiter Schritt für Schritt und Du wirst sehen, dass Du immer besser wirst. Gerade in der Astrofotografie, der Königsdisziplin der Fotografie, ist noch kein Meister vom Himmel

    gefallen. Jeder Astrofotograf muss sich jeden Erfolg hart und "teuer" erarbeiten. Dazu gehört genau die Begeisterung, die ich aus Deinem Posting herauslesen kann.

    Dein erstes Foto ist gut und deshalb habe ich es auch bewertet.


    Ich wünsche Dir weiter viel Erfolg und Begeisterung für unser gemeinsames Hobby. (Mich hat das Virus seit 1964 nicht mehr losgelassen!)


    Viele Grüße und Cs

    Klaus

    Hallo in die nette Runde!


    Vielen herzlichen Dank für all Eure netten Worte!


    Ja, "infiziert" beschreibt es eigentlich ganz gut. Ein Indiz für meine Infektion: Ich bin von Kindertagen auf (extremer) Fußballfan und habe , um heute wieder "Mond gugge zum könne" ( wie der Hesse sagt), sogar das Deutschland-Spiel sausen lassen.

    Heute habe ich mal etwas bewusster fotografert, auch ein paar mal gefilmt, mal die Einstellungen verändert, die Liveview getestet usw.

    Und ich habe mir endlich mal die Motorisierung zu Gemüte geführt. Das ist natürlich eine ganz andere Welt, einfach nur einmal kurz das Knöpfchen antippen und zack, ist das Objekt der Begierde wieder mitten im Blick.


    Ich kriege langsam das Handling ganz gut hin, weiß mittlerweile, wann die Verlängerung rein muss und wann nicht, weiß, wie ich beim Auf- und Abbau was wo anfassen muss, damit ich es sicher greife, all diese Dinge halt. Einzig mein Knie (Totalschaden nach 5 Operationen inkl. 2 mal Kreuzband) ist mit meinen freudigen Eskapaden und der damit verbundenen Schlepperei nicht so ganz einverstanden :)


    Dass dieses Hobby einiges an Konfliktpotential mit dem weiblichen Finanzvorstand birgt, war und ist mir klar :-))
    Meine bisherigen Investitionen wurden seltsamerweise relativ entspannt aufgenommen, teils aber auch, weil ich mich dafür von einigem anderen Hobby-Equipment getrennt habe. Oft zählen da ja die symbolischen Gesten mehr als die Zahlen in der Bilanz ("Schatz, ich hab vorhin meinen alten Aquarienfilter verkauft, ich bestell mir dann jetzt den Akkupack, gell?" Man muss ja nicht jeden Satz immer mit irgendwelchen überflüssigen monetären Details ausschmücken, hihi :)


    Aber ich will das Beobachtungsforum nicht gänzlich OT nutzen.


    Also nochmal allerherzlichsten Dank für die nette Aufnahme hier. Sollte bei meinen heutigen Versuchen was rauskommen, was nochmal herzeigbarer ist, hänge ich es hier dran.


    Liebe Grüße und eine gute Nacht!

    Christoph

    Zitat von therealkickers

    und habe , um heute wieder "Mond gugge zum könne" ( wie der Hesse sagt), sogar das Deutschland-Spiel sausen lassen.

    Alles richtig gemacht !! 8) :thumbup:

    Uwe

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

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