IC 5070 und "The wall" - a closer look...

  • Hallo zusammen,


    der Wetterbericht wusste nicht so recht, was er mit der Nacht von Freitag auf Samstag machen sollte... zuerst war ab 22 Uhr klarer Himmel für den Rest der Nacht vorhergesagt, dann hat sich das um eine Stunde nach hinten verschoben. Tagsüber bzw. abends regnete es hier in Bad Mergentheim sogar noch. Letztendlich konnte ich dann von etwa 2 Uhr bis zum Einbruch der astronomischen Dämmerung zweieinhalb Stunden Bildmaterial sammeln.


    Bzgl. der Motivauswahl bin ich derzeit noch etwas einfallslos, das liegt aber daran, dass ich mein Equipment in den letzten Wochen grundlegend umgestellt habe (von S/W CCD auf Farb-CMOS, vollformattauglichen Flattener etc...). Daher zielte ich nochmals auf die Region um IC 5070, den Pelikannebel. Vor einigen Wochen habe ich diesen Komplex schonmal mit 0.75-fach reduzierter Brennweite aufgenommen, da hatte der Abstand zum Reducer allerdings nicht ganz gepasst, zum Rand hin gab es Kometensterne. Und auch jetzt gibt es um den 4.8mag hellen Stern 57 Cygnii (links vom "Auge" des Pelikans) unschöne Artefakte. Da diese allerdings zu den Ecken hin nicht radial erscheinen, vermute ich den Fehler in der Klemmung: ich nutze den M48-Rotator mit integriertem 2"-Filtergewinde. Der Filter wird auf eine Ringschwalbe aufgeschraubt, die mit drei im 120-Grad-Winkel zueinander versetzten Schrauben gehalten wird. An dieser hängt die Last der Kamera, so dass schon etwas fester angezogen werden muss. Ich werde beim nächsten Versuch den Filter direkt am Flattener verschrauben, der zum Glück ebenfalls eine Filterfassung hat.


    Lange Rede, kurzer Sinn... ich wollte nur aufzeigen, dass es lange nicht damit getan ist, Teleskop, Montierung und Kamera aufzustellen, sondern dass immer irgendwo mit Wehwehchen zu kämpfen ist. Dennoch bin ich mit dem Ergebnis an IC 5070 und "The Wall" recht zufrieden, blendet man die Reflexe an den hellen Sternen einmal etwas aus...



    "The Wall" in NGC 7000 ("Golf von Mexico"), IC 5070

    ASI 6200 MC Pro @ TS 130 mm f/6.6 Triplet Apo @ CGEM

    f= 865 mm, f/6.6

    t= 9 x 1000 sec (2.5 Stunden), Gain 100

    Gekühlt auf minus 17 Grad

    Darks ja, Flats nein.

    Optolong L-eNhance

    TS kollimierbarer Flattener

    Geguidet mit ASI 178 MM an 60 mm Finder

    ASI AIR Pro und EAF


    Stack im Deepskystacker, anschließende Weiterverarbeitung ausschließlich in Photoshop: Anpassung der Gradationskurven, Helligkeit, Kontrast.


    Ab Sonntagabend soll es einige klare Nächte geben. Dann werde ich nochmal mitten in den Schwan zielen, die Umgebung des Tulpennebels sieht noch reizend aus. Als nächstes würde ich mich dann IC 1396 von meinem Standort aus widmen.


    Kritik und Verbesserungsvorschläge sind herzlich willkommen!


    Grüße,


    Jens

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