Adlernebel M 16 im Sternbild Schlange mit viel H-alpha

  • Hallo Deep Sky Freunde,


    letzte Nacht konnte ich nutzen, um den Adlernebel bei bescheidenen atmosphärischen Bedingungen mitten aus der Stadt zu fotografieren. Es ist eine erste Bearbeitung, die m. E. schon einiges zeigt.


    Aufnahmedaten: 08.06.2021 Beginn 0.52 Uhr; Aufnahmeort: Bautzen

    Teleskop: Skywatcher Newton 150/750 P auf NEQ5 GoTo; Kamera: ZWO ASI294mc Pro bei - 10°C mit Optolong L-eNhance Filter; Gain 400

    338 x 10 Sec.; Gesamtbelichtung: 56,3 Minuten; 30 Darks

    Bearbeitung mit Astro Pixel Processor (Stackingoption H-alpha und OIII color)

    Da bei der ersten Bearbeitung der H-alpha Anteil überwiegt, wirkt sich das unweigerlich auf die Sternfarben aus, die dadurch verloren gegangen sind.

    Über Kritiken freue ich mich immer.


    Viele Grüße und Cs

    Klaus


  • Hallo Klaus,


    tolle Aufnahme, insbesondere unter Berücksichtigung der geringen Höhe in unseren Breitengeraden und der eher kurzen Belichtungszeit. Ich habe noch eine Frage zu Deinen Frames. Warum belichtest Du nur 10s, liegt es an Problemen mit dem Tracking? Danke Dir.


    Grüße und CS - Oliver

  • ...

    Warum belichtest Du nur 10s, liegt es an Problemen mit dem Tracking? Danke Dir.

    Ich tippe mal darauf, um eben den widrigen Bedingungen in einer solch geringen Horizonthöhe zu entgegnen. In 10 Sekunden sammelt sich nicht so viel "Seeingschmodder" auf dem Bild und aus einer großen Anzahl an Bildern können z. B. die 90% besten Bilder verwertet werden. Das zeigt aber wiederum, dass auch mit geringen Ansprüchen an die Montierung gute Bildergebnisse zu erwarten sins. Ich finde das Bild gut!


    Grüße,


    Jens

  • Hallo Oliver,


    vielen Dank für Dein Feedback. Deine Frage ist ganz einfach zu erklären: Leider habe ich keinen festen Aufstellungsort und muss 10 km rausfahren. Seit vorigem Jahr habe ich einen Südbalkon ohne größere Sichtbeschränkungen, außer in der Höhe. Nun habe ich zweimal direkt vom Balkon aus fotografiert, da der Aufwand zum Rausfahren für die kurzen Nächte nicht wirklich lohnenswert ist. Früher

    habe ich mich mit einer CCD-Kamera (ALccd8L) und relativ langen Belichtungszeiten abgemüht und nutze seit über einem Jahr eine moderne CMOS-Kamera (ZWO ASI294mc Pro), mit der Software Sharpcap Pro. Diese Kamera erlaubt extrem kurze Belichtungszeiten. Wenn ich rausfahre zum fotografieren, nutze ich vor Beginn der Belichtungen das Brain-Tool in Sharpcap. Dies misst die Himmelshelligkeit und schlägt mir im Anschluss die besten Kameraeinstellungen vor (Optimale Belichtungszeit, Gain, Optimalen Black Level, Anzahl der Belichtungen). Diese sind mitunter sehr kurz. Auf meinem Balkon habe ich

    keinen Blick auf den Himmelsnordpol (also Polarstern), so dass ich meine Monti nur an Hand von 3 Markierungen auf dem Fußboden einrichten kann. Hier mache ich allerdings nur ein 2-Sterne-Alignment.

    Wenn die Abweichungen nicht zu groß sind und das Objekt in der Kamera ist, lege ich los. 10 Sekunden sind so ein optimaler Belichtungsrahmen, damit sich der Ausschuss in Grenzen (i.d.R. unter 10%).

    Wenn Du so willst, hast Du die Frage selbst beantwortet.


    Gerade sehe ich, dass Jens auf Deine Frage gepostet hat. Ja, Jens genau so ist es. Danke auch Dir für Dein Feedback.


    Viele Grüße und Cs


    Klaus

  • Hallo Klaus und Jens,


    vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe mir gerade noch einmal angesehen, wie groß die Verstärkung bei Gain 400 bei der 294MC ist und kann mir nun vorstellen, dass 10s selbst mit L-Enhance möglich sind. Vielleicht probiere ich das auch einmal aus, die Datenmengen sind natürlich gewaltig. Insgesamt tolles Ergebnis.


    Grüße und CS - Oliver

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!