M57 - endlich zufrieden

  • Moin,


    als ich von ca. 2,5 Jahren mit der Astrofotografie anfing, habe ich mich zuerst nur auf M57 gestürzt, weil der so schön hell ist. Ich dachte - wnn Du den im Kasten hat, kannst Du Dich an schwierigere Teile machen.
    Mittlerweile weiß ich, welch ein Blödsinn das war. M57 ist ganz schön schwierig und es hat lange gedauert, bis ich ein Bild hinbekommen habe, mit dem ich halbwegs zufrieden bin.



    M57 / 18x1,5min / 10" Newton f/4,7 + 2xTeleconverter / Canon EOS 20D mod. / 1600ASA


    Jetzt kann ich mich endlich entspannen und die größeren Objekte fotografieren, die so viel einfacher sind...


    Gruß
    Klaus

  • Klaus,


    ein blitzsauberes Bild mit guter Schärfe, tollen Farben und exzellenter Bildverarbeitung. Eigentlich könntest Du ein bisschen mehr als 'halbwegs zufrieden' sein. [;)]

  • Hallo Namenskollege,


    das ist die beste Aufnahme vom Ring, die ich mit einer
    digi SLR und einem Gerät mit dieser Öffnung gesehen habe !!
    Selbst mit meinem 10"er bin ich davon Meilen entfernt !


    Ein Grund ist bestimmt die ausreichende Belichtung wie bei Dir der Fall.


    Klasse und weiter so.


    cs Klaus

  • Hallo Klaus,


    Ich kann mich Deinem Namenskollegen nur anschliessen, auch für mich die Beste Aufnahme von M57 die ich mit einer DSLR und einem Telskop dieser Öffnung gesehen habe. Da ich ja auch Annähernd die selbe Ausrüstung habe weiß ich wie schwierig der M57 eigentlich ist.


    Gratulation, wirklich eine Hervorragende Aufnahme ! Weiter so !


    Grüße
    Rocky

  • hallo klaus,


    sehr sehr geil.
    knackscharf, arschglatt, detailreich... ich stimme rocky zu: die beste m 57 aufnahme die ich mit ner dslr gemacht je sah. ist es evtl. möglich, dass du den nebel selber mal als ausschnitt unvergrössert postest? oder isset zu gross? PM ginge auch, aber das würde mich mal interessieren, wie der ausschaut.

  • Hallo Klaus,
    klasse gemacht. Das ist mit Abstand die beste Aufnahme von M57, die ich bisher in Verbindung mit einer DSLR gesehen habe.
    Ungewöhnlich finde ich deine Belichtungszeit von 18 x 1,5min.

  • Mahlzeit Zusammen,


    Erst einmal herzlichen Dank für die Lobhudeleien[:D] - für sowas ist man ja doch immer sehr empfänglich.
    Ohne irgend jemanden beleidigen zu wollen - besonders das Statement von "The Master himself" (Nafpie), geht schon runter wie Öl...


    Die große Version gibt es hier: http://www.watchgear.de/PictureLink/M57.jpg


    Was mich immer besonders freut, wenn mal wieder ein gutes Bild gelungen ist: Ich sitze weder in den Anden, noch in Namibia, sondern quasi mitten im Ballungsgebiet mit dem ausgewiesen schlechtesten Himmel Europas. Ich habe keine "Wahnsinns-Ausrüstung", sondern einen ganz normalen Newton auf einer EQ6 und guide mit der WebCam. Ich denke, das macht auch anderen Mut, sich von den Preisen der Profi-Geräte nicht ins Boxhorn jagen zu lassen.
    Selbstverständlich würde ich auch mal gerne nach Namibia, hätte auch gerne einen 6" APO und für eine AP-Montierung würde ich mein Auto versetzen (geht leider nicht - habe "nur" einen Firmenwagen). Ich freue mich halt immer nur diebisch, wenn's mit "Billig-Equipment" von zuhause aus auch geht...


    Gruß
    Klaus

  • Klaus, danke für die große Version, darauf sind viele Details des Ringnebels zu sehen!


    Klasse, was du mit deiner Billig-Ausrüstung lieferst. [:)]


    Gruß


    Kay

  • Hallo Klaus,


    Du hättest ihn auch gleich in der vollen Auflösung zeigen können ! Sieht nämlich auch in 100% super aus ! [:p]
    Du hast mich mal wieder motiviert einen neuen Anlauf mit der 2-fach Barlow zu starten.



    Gruß


    Mark

  • Hallo Klaus.


    Wow! Tolles Ergebnis. Würds nicht dabei stehen, das es eine Dslr war, hätt ich glatt geglaubt es währe eine gekühlte ccd Kamera gewesen mit der du ein LRGB erstellt hast.


    Gruß und cs


    Jens

  • Hallo Mark,


    ich habe keine Barlowlinse genommen, sondern einen Teleconverter. Zumindest bei den Barlow-Linsen, die ich bisher ausprobiert habe, war ich nicht besonders begeistert. Die hatten entweder einen knackigen Farbfehler (waren halt Achromaten) oder haben am Rand viel Koma produziert.
    Ich habe mir dann irgendwann den 2-fach APO Teleconverter von Sigma gekauft. Ist nicht teuerer als eine Barlow, leistet fotografisch aber viel mehr...


    Gruß
    Klaus

  • hallo klaus,


    das vollbild haut mich um. sehr sauber. überzeugt... bin echt beeindruckt. und das mit 1600 asa. das lässt mich hoffen, denn 1,5 minuten ist ja nicht wirklich lang und wenn ich dann auf evtl. 800 asa fahre, wirds noch glatter.


    grüsse

  • Hallo Klaus,


    hast Du vielleicht mal die genaue Bezeichnung des Telekonverters oder einen Link ? Mit der Barlow komme ich nämlich auch nur in den Fokus, wenn ich eine 50mm-Verlängerungshülse verwende. Das hat einen tierischen Hebelarm. Insgesant ziemlich ernüchternd. Da würde ich gerne Deinen Tip weiterverfolgen.



    Dank und Gruß


    Mark

  • Hallo Jens,


    ich habe ursprünglich auch bei geringerer Empfindlichkeit länger belichtet. Die Ergebnisse waren aber schlechter, weil das Seeing und die Nachführfehler dabei stärker zuschlagen...
    Da belichte ich lieber kürzer und mache mehr Aufnahmen, um das Rauschen wegzubekommen.


    Hallo Mark,


    ich habe jetzt auf die Schnelle nur diesen Link gefunden: http://www.photoalley.com/items/it0770.html
    Die Dinger tauchen aber auch immer wieder auf Ebay auf. Mit ca. 100,- EUR musst Du wohl rechnen...


    Gruß
    Klaus

  • Hallo!


    Wirklich klasse das Bild. Hab gestern noch M57 mit meinem 10" Skywatcher-Dob beobachtet. Immer wieder 'schade', daß Fotos um so ein vielfaches besser sind. (Vor allem bei M31, dem Objekt, daß bei mir regelmässig am meisten Enttäuschung auslöst, wenn ich es mit meinem 10" Dob anvisiere)


    Also ich möchte mir eine 350D zulegen und hab folgende Fragen:


    1. Wie gross in etwa wäre die Bildqualitätseinbusse gegenüber Deiner 20D ?
    2. Welche Montierung hast Du ? Könnte ich diese auch meinem 10" Dobson verpassen?
    3. Ich habe selber eine Canon A95 und reize sie voll aus. Eine DSLR hab ich noch nicht gehabt. Nur das mit den Teleconvertern hab ich noch nicht so recht verstanden. Sie wirken quasi wie eine Barlowlinse, richtig?


    4. - Spezialfrage: Sähe man mit einer 20Da wirklich nochmal einen Unterschied zum besseren ?


    Vielen Dank!!

  • Hallo Mike,


    ich kenne die 350D selbst nicht - ich vermute aber, dass es keinen allzu großen Unterschied zur 20D gibt. Meine 20D ist aber modifiziert - d.h. ich habe den Filter durch einen IR-Sperrfilter ersetzt. Meines Wissens nach entspricht das ungefähr der 20Da.
    Ich benutze eine EQ6 mit einem 10"-Newton. Das würde ich fotografisch bereits als grenzwertig bezeichnen, vor allem, wenn man noch mit einer Barlow/Teleconverter arbeitet. Ob die EQ6 auch Deinen Dobson schafft, hängt vom Gewicht des Tubus ab. Auf jeden Fall wirst Du auch noch ein Leitrohr brauchen. Da benutze ich den Orion 80ED und der ist ziemlich schwer. Mit einem leichteren Leitrohr (z.B. Lidl-Scope) kannst Du einiges kompensieren...
    Ein Teleconverter ist nichts anderes als eine Barlow-Linse - aber halt fotografisch optimiert. Der Vorteil ist, dass Du den TC jederzeit ohne Neufokussierung dazwischen hängen kannst, weil er für die gleichen Objektive gerechnet ist.


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus,
    eigentlich soll hier ja nicht über die Aufnahmetechnik oder die Verarbeitungstechnik diskutiert werden, aber es ist einfach nur logisch es hier, wo die Bilder gezeigt werden, auch zu tun.


    Ich hatte ja schon mal auf deine 18x1,5 min hingewiesen. Heißt das, dass du die Einzelbilder tatsächlich addiert hast? Denn mit nur 1,5 min, 18x gemittelt, wären diese Einzelheiten doch sicher nicht rausgekommen.

  • also...so wirklich viel rauschen ist nach 90 sekunden mit 1600 asa bei der 20d net da. und mit der aktivierten rauschunterdrückung sind die bildfehler m.e. komplett verschwunden. ist die umgebungstemperatur auch nicht zu hoch, so halten sich rauschen und hotpix sowieso in einem akzeptablen rahmen.
    vlt. hat er einige addiert und dann gemittelt. k.a., bin auch auf antwort gespannt.

  • Hi,


    ich habe die Aufnahmen gemittelt - nicht addiert. Ich mache grundsätzlich eine Testbelichtung und schaue mir das Histogramm an. Wenn der Peak im Histogramm ungefähr in der Mitte steht, passt die Belichtungszeit halbwegs für den jew. Himmel. Ausserdem blinken auf dem Kamera-Display ja die Teile des Bildes, die bereits ausgebrannt sind. Das darf natürlich nicht sein.
    Danach mache ich einfach so viele Aufnahmen, wie der Himmel, meine Müdigkeit oder mein Drang nach anderen Objekten zulassen. Je mehr Aufnahmen man mittelt, desto geringer wird das Rauschen und desto mehr kann man später am Histogramm schrauben, um bestimmte Details herauszuholen.


    (==>)Jens: Das Rauschen bei 1600ASA und 90sek ist doch schon recht hässlich. Ich habe mal ein Rohbild abgelegt unter: http://www.watchgear.de/PictureLink/IMG_5235.CR2


    Ich benutze übrigens grundsätzlich den internen Darkframe.


    Gruß
    Klaus

  • Hallo,


    noch eine Anfängerfrage. Wozu brauche ich ein leitrohr? Ich erwarte, daß die Objekte der Begierde per Goto oder wie auch immer automatisch angesteuert werden. Wozu dann Leitrohr?


    Dank für info. Ansosten denke ich, daß ich mir die 350D hole und vielleicht später dann die D50 ;)

  • Hallo Mike,


    Deine Erwartung ist schon richtig. Wenn Du Goto hast, werden die Objekte - ob mit oder ohne Begierde - mehr oder weniger genau angefahren.
    Das Problem besteht darin, dass sie auch genau im Bild bleiben - und zwar so genau, dass auf der Aufnahme die Sterne immer noch halbwegs rund und keine Striche sind. Da hilft das Goto und die ganze Begierde nicht. Da brauchst Du ein Leitrohr oder einen Off-Axis-Guider (wobei das Leitrohr beim Newton die einfachere Variante ist). Dazu kommt dann noch entweder ein beleuchtetes Fadenkreuz-Okular zum manuellen guiden (das solltest Du aber erstmal ausprobieren - nicht jedermanns Sache..) oder eine Guiding-Kamera, bzw. WebCam und Notebook.


    Kurz gesagt - stell Dir die Sache nicht zu einfach vor.


    Gruß
    Klaus


    P.S. Wir können das gerne noch vertiefen - dann aber nächste Woche. Ich verdrösel mich jetzt zum ATB...

  • Ja, ein bischen Vertiefung noch wäre nicht schlecht.


    Wie darf ich mir das vorstellen mit dem Guiding? Gibt es eine Art Bilderkennung von der Kamera und das Bild wird immer zentriert gehalten?


    Und wie soll das manuell gehen? Ich kann doch schlecht während der Aufnahme manuell irgendwas korrieren.


    Also den Orion 80ED hab ich mir schon als Zeitgerät schon überlegt. Da liest man ja nur gutes drüber und es ist sehr transportabel. Die Kamera kann man dort auch sehr gut dranstöpseln. Könnte man den Orion 80ED dann also auch schnell und problemlos umsatteln als Einzelgerät und als Guider?


    3 Fragen also wieder. Vielen Dank für Antworten!

  • Hallo Mike,
    ich will mal versuchen das Prinzip zu erklären:
    Grundsätzliches:
    Auch bei sehr teuren Montierungen gibt es immer noch Ungenauigkeiten in der Nachführung durch vorhandene Fertigungstolleranzen. Eine Mechanik hat nun mal nur eine begrenzte Genauigkeit. Die Getriebe und vor allem die Antriebsschnecke erzeugen diese Fehler. Aber auch eine nicht ganz genaue Ausrichtung der Rek-Achse auf den Himmelspol sorgt für Abweichungen in der Deklination.


    Autoguiding:
    Hierbei nimmt eine zweite Kamera einen Leitstern auf und der angeschlossene PC sorgt für die Korrekturimpulse, die für eine genaue Nachführung notwendig sind. Die Kamera steckt hierbei in einem zweiten Fernrohr, dem Leitrohr, oder in einem Off-Axisguider.


    Handguiding:
    Du blickst selber durch das Leitrohr auf einen geeigneten Leitstern in der Nähe des Aufnahmeobjekts und korrigierst mit der Handsteuerung die Abweichungen selber. Dazu benutzt man ein beleuchtetes Fadenkreuzokular.
    Das Problem ist, dass es Montierungen gibt, die so große Abweichungen aufweisen, dass man von Hand gar nicht so schnell reagieren kann, wie der Leitstern auswandert. Deshalb sind gute, fototaugliche Montierungen auch nicht eben billig.
    Ich denke, jetzt wird auch klar, dass mit steigender Aufnahmebrennweite die Nachführung und das Guiding immer schwieriger wird.
    Umgekehrt kann man mit kleinen Aufnahmnebrennweiten (50mm-300mm) auch schon mit einfachen Montierungen brauchbare Ergebnisse erzielen.
    Wenn man also Fotoobjektive verwendet, kann die Hauptoptik als Leitrohr dienen. (Piggypack-Metode)
    So, ich hoffe etwas zur Aufklärung beigetragen zu haben.

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