Stathis in Opposition

  • Hallo allerseits,


    inspiriert von

    habe ich mal geschaut, wo sich unsere lieben Kollegen so herumtreiben.


    Und siehe da - 207754 Stathiskafalis ist nahe dem erdnächsten Punkt, bereits in unter 1AE Distanz und fast in Opposition.


    Hat mal jemand (ausser dem Entdecker :)) versucht, ihn zu fotografieren? Oder unter optimalen Bedingungen gar visuell erwischt?


    lg matss


    PS:

    Ich weiss, dass man das Original spätestens beim nächsten ITV einfacher visuell sichten kann :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Aber unter noch-Corona-Bedingungen ist 0.926 AE Distanz sicherer und ausserdem ist 207754 Stathiskafalis grösser und schneller ... :beaming_face_with_smiling_eyes: :beaming_face_with_smiling_eyes: :beaming_face_with_smiling_eyes:


    PPS:

    Hab mal geschaut, in den nächsten 2 Wochen kommen wir noch auf 0.906 AE ran.

    Vergleichbar "gute" Bedingungen gäbe es erst wieder im Juni 2032. Also nach dem 30-jährigen Astrotreff-Jubiläum ...

  • Niedrige Albedo also :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Naja, schaut man sich die Ephemeriden an, ist die Deklination (ca. -17 Grad) wohl die grösste Herausforderung.


    lg matss

  • Ich crossposte mal in die Deep Sky Foren.

    Vielleicht schafft es ja doch jemand, ihn zu erwischen ...

  • Hallo,


    zusätzlich zur von Kalle beschriebenen Zusammensetzung konnte noch Ceroxyd nachgewiesen werden. Gewisse mineralische Ablagerungen stimmen verblüffend genau mit menschlichem Schweiß überein!


    Die Oberfläche von Stathiskafalis scheint von sehr geringer Rauigkeit zu sein. Seine Form ist praktisch perfekt. Damit scheint er mit einigen wenigen anderen Asteroiden eine eigene, treffliche Gruppe zu bilden.




    Viele Grüße,

    Guntram

  • Hiho,


    man der Stathis ist ja ein harter Brocken, warum muss der sich auch soweit südlich rumtreiben. Trotzdem habe ich letzte Nacht mal draufgehalten und siehe da, er konnte sich nicht länger verstecken :)


    Das ist ein Einzelframe wo man ihn noch nicht wirklich sieht (im blauen Kreis) aber in der Animation klappt das dann besser auch wenn man trotzdem ganz genau hingucken muss.




    Teleskop: 14" f/4.5 Maksutov-Newton

    Kamera: ST10-XME

    Belichtungszeit: 7*300s im 2* Binning

    Sternwarte Radebeul (bei Dresden)



    Viele Grüße

    Martin

  • Jetzt taucht Stathis schon in meinem Sternnavi auf 8|


    Hallo Martin.

    Super Vorstellung :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Hallo Torsten:

    der links oben könnte (1200) Imperatrix sein.

    Nach Skysafari dicht bei Stathiskafalis mit 14,8m



    Grüße

  • Hallo Werner,


    danke!


    ...


    Hallo Torsten:

    der links oben könnte (1200) Imperatrix sein.

    Nach Skysafari dicht bei Stathiskafalis mit 14,8m

    :face_with_tears_of_joy:


    Hab gerade die Namen bei Asterix gegoogelt, aber keinen Imperatrix gefunden, dafür ein Schiff, dass den Namen trug.


    Die Griechen bei Asterix hatten auch schöne Namen, z.B. Miltaros, Plexiglas oder Zehnprozentos. Am besten fand ich Bratensos.


    Viele Grüße

    Torsten

  • Ja, krasse Schai$e!!!

    Sportliche 19,4 mag, tief im Südhimmel und mitten im Gewimmel der Milchstraße... und du hast ihn trotzdem erwischt! :face_with_monocle:

    Ich verneige mich ebenso tief.

    Vielen tausend Dank für den Einsatz

    Hi Stathis,


    keine Ursache, ich mag solche Herausforderungen. Wenn ich groß bin, lege ich mir auch mal einen eigenen Asteroiden zu^^


    VG

    Martin

  • Hallo Stathis,

    bis zu dem Tag, da ich die Nachricht von matss am 06. Juni 2021 hier im Astrotreff las, hatte ich keine Ahnung, dass Dir mit 207754 eine so große Ehre zuteil geworden war. Nachträglich auch von mir die allerherzlichsten Glückwünsche! Und ja, Du hast so eine Auszeichnung ehrlich verdient.


    MartinF,

    das ist wirklich ein beeindrukendes Ergebnis, das Du erzielt hast. Das ringt mir die allergrößte Hochachtung ab - einfach große Klasse!


    Ich muss gestehen, die Meldung von matss hat auch in mir den Ehrgeiz angestachelt, dem Nichts von einem Winzling nachzuspüren, an so einer ausgesprochen unmöglichen Position für eher bescheidenes Equipment.

    Ich hab's dann aber doch mal versucht in der Nachcht 14./15.06.2021 mit einem 10" Newton, ohne mir große Hoffnungen zu machen. Das war so eine Nacht, in der überhaupt nichts gelingen wollte. Entsprechend mager war auch die Ausbeute: Nur 1 von 11 Frames zu 600s war auswertbar. Als ich bei der Analyse des Bildes erkannte, wie schwach ein Vergleichstern mit 16 mag erschien, habe ich resigniert und die weitere Suche nach 207754 eingestellt.


    Und dann kommt das großartige Resultat von MartinF daher, das mich wieder anspornte, nochmal genauer in die Aufnahme vom 14.0ß6.2021 reinzuschauen. Da ich aber nur ein einziges Bild zur Verfügung habe, benutzte ich als Referenz einen Bildausschnitt aus der Datenbank von "The STScI Digitized Sky Survey - POSS2/UKSTU Red": https://stdatu.stsci.edu/cgi-bin/dss_form

    Diesmal hatte ich Erfolg, wie ich meine/glaube - die gefundene Position weicht nur geringfügig von den Ephemeridenwerten im HORIZONS Web-Interface ab.

    Das Ergebnis - und es ist wirklich eine Fuzzy-Erscheinung - habe ich in der Wolke abgelegt: https://my.hidrive.com/share/mszg2x712s

    Schaut selber mal, und sagt mir dann, dass ich mich irre oder ob da wirklich was zu sehen ist.


    Viele Grüße,

    Rolf Stadelmaier

  • Sodele, endlich kommt man mal zu was. Ich hab nämlich zufällig fast zeitgleich mit Martin nur wenig später ebenfalls unseren Freund anvisiert (die hellen Sterne, die bei mir in der Bildmitte sind, sind bei Martin unten rechts), aber erst heute ist es mir gelungen, das Sterngewimmel im Bild zu einer sauberen astrometrischen Lösung zu bekommen.


    Getreu nach dem Motto nicht kleckern sondern klotzen hab ich unseren Freund damals mit dem 2m-Faulkes Telescope South am Siding Spring-Observatorium in Australien anvisiert. Da ist er dann etwas besser zu sehen, allerdings sind auch die Teilbilder dieser Animation entlang der Bewegung des Asteroiden jeweils gestackt (daher auch die etwas langgezogenen Sterne)



    Unser Freund ist rechts unterhalb der Bildmitte mit dem roten Quadrat gekennzeichnet, der hellere Asteroid, den Martin mit drauf hatte, ist oben links ebenfalls zu sehen


    (Und ja, irgendwas verdächtiges passiert mit dem Objekt unmittelbar unterhalb des Asteroiden, aber leider ist da auch noch dieses unschöne helle Artefakt, das nicht so einfach wegzubekommen ist - vermutlich Tau/Eis auf dem Kamerachip)


    Viele Grüße

    Caro

  • Inzwischen ist gut ein Jahr vergangen und die neue 207754 StathisKafalis (2007 ST4) Opposition steht für den 23. Nov. 2022 an mit einer Oppositionshelligkeit von feisten 21,1 mag. Gestern Nacht hielt er sich an prominenter Stelle direkt über den Hyaden auf:



    Ich habe die Stelle 5,5 Stunden lang belichtet und komme damit auf 18,4 mag Stern- Grenzgröße, viiiiel zu wenig für die 940 m große "kalte Kartoffel". Die Position habe ich im Bild mit einem gelben X markiert:



    Gibt es jemand, die / der mit dicker Optik so tief belichten kann? Wie stackt man überhaupt auf ein sich bewegendes Objekt, das man auf den Einzelbildern nicht sehen kann? Dieses Mal wird er mit Deklination = +17° nahe den Hyaden /Plejaden schön hoch am Himmel stehen, dafür ist er noch mal 2 mag schwächer, Uff.

  • Hallo Stathis,


    Kleinplanetenbeobachter nehmen dafür üblicherweise Astrometriesoftware. Ich weiß nicht ob eins von den klassischen Bildbearbeitungsprogrammen das auch kann, aber auf jeden Fall brauchst du etwas, das eine Plattenlösung rechnet und danndie zum Aufnahmezeitpunkt gültige Eigenbewegung als Stackingparameter nimmt. Der simpelste Weg wäre daher womöglich tatsächlich: Testversion von Astrometrica herunterladen, Konfigurationsdatei für die Plattenlösung an dein Setup anpassen, Bilder laden, Asteroidenparameter abfragen und laufen lassen. Eine mehr oder weniger kurze Anleitung dazu hab ich für die VdS-Journalen 59 bis 61 geschrieben, kann ich dir bei Bedarf gerne zukommen lassen.


    Viele Grüße

    Caro

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