Teleskop ausrichten in einer Etage

  • Hallo,


    was muss man beachten wenn man ein Teleskop in einer hochgelegen Etage ausrichten will.

    Ich wohne zum Beispiel in München auf der 7. Etage. An Wochenenden betreibe ich das Teleskop im Freien, also ebenerdig.


    Danke und clear skies

    Dieter

  • In erster linie musst Du dir vom Vermieter die Pendelfrequenz des Hauses geben lassen. Also mit welcher Frequenz es schwingt, damit Du das in dem BEC (Building Error Correction) der Steuerung eintragen kannst.


    Ne, ernsthaft, das Einzige was Du beachten musst ist nicht runterzufallen.


    cu - ARndt

  • Hi Dieter,


    mal eine ernstere Antwort ... was genau meinst Du mit "Ausrichten"? Normalerweise spielt die Hoehe ueber Seelevel keine Rolle. Es sei denn, Deine Montierung beruecksichtigt Refraktion. Aber das kann ich mir bei einem Einsteigerinstrument nicht vorstellen.


    Wenn Du den Polarstern sehen kannst und Du eine parallaktische Montierung mit Polsucher hast, kannst Du verfahren wie auch sonst. Ist Polaris nicht sichbar, weil Du z.B. auf einem Balkon beobachtest, der nach Sueden zeigt, dann kannst Du "scheinern" (eigentlich heisst das "Montierungseinrichtung nach dem Scheinerverfahren"). Hierbei wird ein Stern in ein Fadenkreuz gebracht und die Nachfuehrung beobachtet. Je nachdem, in welche Richtung der Stern auswandert, musst Du die Richtung der Polachse korrigieren. Das ist sehr langwierig und fuer visuelles Schnellspechteln nicht wirklich notwendig. Manche GOTO-Montierungen bieten auch Verfahren an, um die Montierung ohne Polarsternsichtbarkeit einzurichten.

    Ansonsten ist generell ein Beobachtungsort im Freien einer Beobachtung aus einem Hochhaus vorzuziehen. Es gibt weniger Stoerungen durch Vibrationen und Luftturbulenzen. Aber natuerlich hat das Hochhaus auch Vorteile - Du kannst sicher von deiner eigenen Wohnung aus beobachten, und hast wahrscheinlich einen guten Horizont (was natuerlich von der umgebenden Bebauung abhaengt). Ich denke, dass Du es auch so machst: Den Balkon fuer die Schnelle, und die Beobachtung im Freien, wenn Du mehr Zeit und gutes Wetter hast.

    Selber habe ich uebrigens auch als "Fensterbeobachter" angefangen. Ich wohnte im 3. Stock mitten in einer Stadt mit 70000 Einwohnern. Mein Mansardenzimmerfenster zeigte nach Suedosten, was recht praktisch war. Beispielsweise habe ich den Kometen Halley von dort aus fotografiert. Seeingeffekte waren bei der Verwendung meines Tasco 60/700er-Roehrchens nicht sonderlich auffaellig. Haette ich mir damals mein Traumgeraet, ein C8, leisten koennen, hatte ich sicher so einiges ueber lokales Seeing gelernt. Das Frustierende war auch, dass der richtig dunkle Himmel weiter oben nicht erreichbar war (bloede Dachrinne auch). Das hat mich dann doch spaeter in den elterlichen Garten getrieben. Aber fuer tiefe Objekte war meine "Fensterstation" die einzig moegliche Wahl.

  • ... was genau meinst Du mit "Ausrichten"

    Hallo JSchmoll (Jens, Jochen?)

    mein Teleskop steht in Feldkirchen-Westerham, Niederstetten. Als ich vor ca. 4 Monaten hatte ich noch kein Teleskop und noch keinen Kontakt mit irgendeiner art von Astronomie geschweige denn Astro-Fotogarafie.

    Der Blick in den Nachthimmel in Niederstetten war atemberaubend und ich beschloss mir ein Teleskop zu kaufen und loszulegen.


    Als Anfänger hat man jede Menge Fragen und macht auch jede Menge falsch. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten die dem erfahrenen Beobachter schon in Fleisch und Blut übergegangen sind (hier ein wenig nachjustieren, dort ein wenig drehen etc.).


    Wenn nun etwas nicht funktioniert oder das Ergebnis nicht so wie erwartet ausfällt beginnt die Suche nach der Ursache und bei einem Standortwechsel zum Beispiel möglicherweise die Frage "was hat sich verändert". Das funktionierte doch in Niederstetten prima und hier in München geht es auf einmal nicht mehr.


    Ich dachte mir schon dass es keine oder wenig Auswirkungen hat wenn das Teleskop im 7. Stock steht, in freier Natur steht es ja auch mal im Tal und mal am Berg. Die Höhe kann es nicht sein.


    Aber wenn es nicht irgendwie verifiziert ist (meine Frage - Deine Antwort) , ist die Sache nicht gänzlich ausgeschlossen, man kann sich in seinen Überlegungen ja irren.


    Vielen Dank und Grüße aus Niederstetten

    Dieter

  • Hallo Dieter,


    bei Einstellen meiner SynScan Handsteuerung muss ich einen Wert für die Höhe (Altitude) eingeben. Ich nehme an, dass das bei deiner Handsteuerung ähnlich ist. Vielleicht meinst du das? Falls ja, am besten die Kompass-Funktion am Handy aufrufen und die jeweilige Höhe deines Standortes abrufen. Ansonsten kanns du dafür auch jede andere Art von Höhenmesser verwenden. Ein paar Meter auf oder ab spielen allerdings keine Rolle. Auf meiner Dachterrasse habe ich 160 HM und bei meinem Beobachtungsplatz in Großmugl sind es 250 HM.


    LG Christian

  • ... was muss man beachten wenn man ein Teleskop in einer hochgelegen Etage ausrichten will ...

    Hallo Dieter ...


    nichts was nicht von Dir zu schaffen wäre !


    Fang (wie schon mehrfach von mir an andrer Stelle gepostet) in aller Ruhe am Tag an Deine neue Ausrüstung

    auf dem Balkon kennenzulernen.

    - Such dir dort einen ( deiner Meinung nach guten Platz aus ) je nach Größe Deiner Örtlichkeit wirst Du hier schon "etwas Lernen"

    Du brauchst ausreichend Platz "rundum" ...


    - Versuch nun die Nordrichtung ( grob ) zu bestimmen - die Polsucherachse sollte also dort hin zeigen

    - Bestimme Deinen ca. Breitengrad ( z.B. Internet - und stelle diesen als Polhöhe an Deiner Montierung ein.

    Bis hier alles rein mechanische Arbeit.


    - Beschäftige Dich mit der Handsteuerung ( einfach mal hin und her Schwenken ) ob ausreichend Platz "rundum" ist ...

    - Teste ob Du nach dieser Positionierung ( position Stativ - höhe Stativ - Ausrichtung Sucher ) überhaupt " bequem " beobachten kannst ...


    ... bis hier her hast Du schon mal einiges zu tun .....


    Dann "sieht" man(n) je nach Fragen weiter ...

    Gruss

    Marcol

  • Servus,


    zuerst muss man überlegen: visuell oder fotografisch? Für visuell sollte eine grobe Ausrichtung gen Norden ausreichen, ebenso die Polhöhe. Hier helfen Recherchen auf z. B. Google Maps, aus welchem man die Ausrichtung des Hauses entnehmen kann. Ich verfahre im Übrigen genauso, wenn ich zu faul bin, mein Zeugs rauszustellen...:



    Wenns fotografisch sein soll, muss es schon genauer sein. Hier würde ich auf die von Jürgen erwähnte Scheinermethode verweisen. Die hats aber etwas in sich und erfordert Geduld. Wenn man einen MGEN Autoguider zur Hand hat, kann der das bedingt für einen übernehmen, ich würde sagen, in 10 bis 15 Minuten kommt man dem Himmelspol auf wenige Bogenminuten nahe. Im Falle einer Fensterastrofotografie wird auch die Scheinermethode nur wenig bringen, da man auf Sterne im Osten/Westen bzw. Süden/Norden Blick haben muss. Der Blick auf Polaris ist immer Gold wert...


    Grüße,


    Jens


    PS...: Niederstetten? Da komm ich grad her ;)

  • Hallo Jens

    so mach ich das auch mit meiner Ausrüstung zum Teil. nur viel Kompakter da alles über WIFI läuft. die Roten LED'es verwende ich die von meinen Power Boxen wie du sie hast. die Pro und des kleinen Bruder.


    das Problem hab ich gerade mit dem Polaris. nach Westen und Osten. keines Sicht auf Polaris wegen einem Baum und Wohnblock im Norden. der Süden ist komplett versperrt ausser draussen. das macht dort im Sommer keinen Sinn wegen den Bäumen die Blätter tragen im Winter ist es knapp zum beobachten.


    zum Fotografisch arbeiten verwende ich die beiden Hülsen (wegen dem Foto ist die eine Hülse nicht ganz Drin) und die Kamera Z6

    der Guider ist eine Asi 120MM-S. MONO (Schwarz/Weiss Kamera)

    für das Visuelle habe ich das im Einsatz: der Zenit von Baader alles auf Click Lock umgestellt. 2" Zoll (D: Ø 5 cm ) und einen 1'1/4" Zoll (ca. 3.175 cm)


    grüsst

    Ale


    kann seit ein paar Wochen nicht richtig Beobachten das Wetter macht nicht mit. :(

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