Kleiner Maksutov - welchen?

  • Hallo liebe Astrofreunde,


    ich habe ja aus gesundheitlichen Gründen einen Verkauf des großen Equipments am laufen.

    Ich habe so meine Probleme mit der Luft wegen einer O.P. und der schwer zu tragenden Astroausrüstung.

    Da aber alte Liebe niamals wirklich stirbt, möchte ich schon noch meine Star-Adventurer hin und wieder einsetzen. Die ist ja sehr leicht.

    Zum Spechteln auf Mond - Sonne mit Schutzfilter - gelegendlich Planeten, möchte ich mir einen Maksutov mit der Öffnung 127mm zulegen.

    Die gibt es ja von Meade - Bresser - Orion - Skywatcher .... und wiegen in der Regel 3 - 3,5 Kg. Könnte also die SA noch tragen.

    Welchem würdet ihr da den Vorzug geben und warum, eure Antworten auf diese Frage interessieren mich sehr.

    Danke für euer Interesse und die, so hoffe ich, kommenden Argumente.


    Astrogrüße,

    Armin

  • Hallo Armin,


    ich kann Dir von meinem SW Mak127 berichten, dessen optische Leistung mir sehr gut gefällt. Hier scheint es eine große Bandbreite in der Justage bei Auslieferung zu geben, so dass ich Dir empfehlen würde, das Gerät überprüfen/kollimieren zu lassen, sofern Du das nicht selbst die Möglichkeit dazu hast. Die Klemmung zum Zenitspiegel und der mitgelieferte Zenitspiegel könnten besser sein, bzw. sollten getauscht werden. Hinsichtlich der Auswahl der Montierung würde ich noch das Gewicht von Sucher, Zenitspiegel, Okular bzw. Kamera berücksichtigen, das liegt dann deutlich über dem angegebenen Tubusgewicht. Ich hatte den Mak 127 in der Vergangenheit auf einer EQ3 betrieben und das war nicht besonders stabil. Ich kann mir vorstellen, dass für den Betrieb auf einer SA eine gewisse Leidensbereitschaft vorhanden sein sollte ;).


    Grüße und CS - Oliver

  • Hallo Armin,


    die meisten kleineren Maksutovs bis 130mm haben eine Obstruktion über 30% und zudem meist eine große Brennweite. Die Brennweite macht sie für Sonne, Mond, Planeten, Doppelsterne und so weiter besonders geeignet. Die hohe Obstruktion steht dem Visuellen („Spechteln“) allerdings etwas entgegen. Ein Designkonflikt.


    Leider ist die beim Kauf tatsächlich gelieferte Obstruktion meist höher als die im Verkaufsprospekt angegebene. Messen des Spiegelflecks hilft da nicht weiter. Alles was ich bislang gesehen habe, sind die inneren Abschattungstuben viel zu groß oder ungelenk konstruiert. Ohne Systemeingriff lässt sich aus der Optik nicht das herausholen, was das optische Design hergeben könnte.


    In Foren gibt es Tipps und Tricks, wie man aus einem Maksutov alles rausholt, was konzeptionell drinsteckt.


    Daher würde ich mich im Geschäft von den tatsächlichen Gegebenheiten überzeugen. Eine Glasplatte und einen der üblichen Kollimationslaser mit ins Geschäft nehmen und die Obstruktion „ausleuchten“. Auf die Glasplatte, wenn man es ausrechnen mag, vorher ein Millimeterlineal mit 0 in der Mitte aufbringen. Die Glasplatte auf die Eintrittspupille legen und mit dem Laser diagonal drüberfahren. Wo bleibt der Laserstrahl überall hängen oder kommt nicht an? Der Laserstrahl simuliert den Zentralstrahl eines Sternes im Unendlichen.


    Ich habe einen Meade ETX-125 OTA, den ich intern optimieren konnte. Nachdem ich den Abschattungstubus innen vom Meniskus entfernte, besserte sich die Obstruktion. Dann blieb der Laser Immer noch am Innenrohr hängen. Ich musste sogar dieses Rohr kürzen, um die Obstruktion auf den kleinstmöglichen Wert zu bringen.


    Die entscheidende Größe ist die Bohrung im Hauptspiegel und dessen spiegelseitiger Montagering. Die geben das Optimierungslimit vor. Besser geht nicht. Sogar den Spiegelfleck könnte man verkleinern, aber an der Hauptspiegelbohrung geht nichts zu verkleinern.


    Bereits der vergleichende Blick in den Tubus auf den Hauptspiegel lässt mit etwas Erfahrung erahnen, wie es um die Obstruktion steht.


    Wem Obstruktion und der tanzende schwarze Fleck visuell (!) ein Thema sind, der hat es bei den 127/130er Maksutvs meines Erachtens aktuell am Markt schwer. Wen das nicht stört, dürfte heutzutage mit jedem Gerät glücklich werden.


    Wer sich an einen Eingriff rantraut, bekommt (aus eigener Erfahrung) beim „alten“ Meade ETX-125 UHTC als OTA oder GoTo meines Erachtens visuell obstruktionsmäßig enorm viel Potential.


    Ich freue mich, wenn ein paar Gedanken dabei sind, die dich weiterbringen.


    Viele Grüße, Reinhold










  • Hallöli zusammen,

    da ist ja schon einiges zusammengekommen. Sehr nett von euch.

    Bei den Überlegungen habe ich ganz ein C5 vergessen. Das ist ja noch leichter als ein Mak mit gleicher Öffnung. Nur das benötigt doch einen Korrektor für die Feldebnung, richtig? Wie sieht denn der Kontrast beim C5 aus wegen der Obstruktion? Die ist doch noch größer als beim Mak.

    Gruß,

    Armin

  • Hallo Armin,


    in meinem Besitz befindet sich zwar kein 5-Zöller, sondern (nur ) ein Bresser 4-Zoll Mak, den ich mir seinerzeit eigentlich nur wegen der "Kompaktheit" zugelegt habe, aber ich musste feststelllen das von einer (mir gewohnten) refraktormäßigen Abbildung nicht die Rede sein kann!


    Ich nutzte dieses Teleskop eigentlich sehr gerne wegen der geringen Abmaße u. dadurch geringe Anforderungen an eine Montierung, wenn da nicht diese (gefühlt) ewige Temperaturanpassung, bei mehr als 10°C Temperaturunterschied, wäre!

    ...sehr geringes Sehfeld (durch die lange Brennweite), außerhalb der Achse sichtbare Koma u. Kontrastleistung auf dem Niveau eines 80mm Achromaten (aber ohne Farbe).


    ....ich hab´ hier nur meinen Bresser 4-Zoll Mak beschrieben....

  • Hallo Armin,


    wenn du vergleichen möchtest, nach allem, was ichbislang gesehen habe, neigen die üblichen Maks in der Realität eher zu 35% als zu 28%. Die nachträglich optimierten Maks können es je nach Modell bis zu 27-28% schaffen.


    Unveränderte Schmidts und Maks ab Werk, in obiger Öffnungsklasse, würde ich aus Obstruktionssicht als praktisch identisch ansehen wollen.


    Ich glaube, hier hilft nur selbst durchschauen. Und dazu passende Okulare antesten.


    Wenn beim Gewicht quasi jedes Gramm zählt, dann würde ich noch das Thema Befestigung intensiv betrachten. Rohrschellen bringen gelegentlich was auf die Waage und manchmal reichlich Abstand zu Drehachse. Was das wiederum auslöst, ist auch klar.


    Grüße, Reinhold

  • Hallo Armin,


    zum Schnell-Spechteln nehme ich entweder einen 80 mm APO oder seit knapp drei Jahren einen 5" Skywatcher Mak mit dem ich sehr zufrieden bin. Beide ruhen (abwechselnd) auf einer Vixen Porta MK I.


    Mit der Optik und Mechanik des Maks und der Kollimation bei Auslieferung war/bin ich sehr zufrieden. Das Problem mit überbordender Obstruktion konnte ich bei meinem nicht nachvollziehen. Die Unterschiede in Auflösungsvermögen und Lichtsammelfähigkeit zw. den beiden OTAs sind deutlich sichtbar.


    Allerdings sind sind beigelegten Okulare, Zenitspiegel und Sucher 'für die Tonne'. Und mein Mak hat nur einen 1 1/4" Auszug, sprich ich komme mit einem 30mm Okular auf Vmin=50. Für die meisten DS Objekte ist das aber IMHO kein zu großes Problem und für die wenigen DS Objekte die zu groß sind kommt der 80 mm APO an den Start.



    CS, Heiko

  • Wie schon beschrieben ist mit 3,5 kg das OMC 140 de luxe vielleicht das beste. Ich bin ziemlich zufrieden mit dem127 Mak von Bresser, was die Abbildung angeht. Allerdings 39% Obstruktion (was mich bis jetzt nicht sehr gestört hat). Und wie das mit dem Fotografieren klappt bei HS-Fokussierung mit entsprechendem Shift weiß ich nicht. Der SW soll nur 118 bis 120 mm echte Öffnung haben.

  • Hallo,


    Ja das stimmt, der SKM 127 nutzt tatsächlich nur ca. 118mm Öffnung. Wenn das Gewichtsbudget nur minimal erweitert werden könnte, wäre das Celestron C6 (Tubus 3,7 kg) einen Blick wert, das mit f/10 auch noch deutlich vielseitiger verwendbar ist.


    Gruß Gil

  • Hallöli zusammen,


    ich habe eben erfahren (bin auf der Arbeit), dass der 127/1500mm von Skywatcher angekommen ist.

    In Österreich war er noch vorrätig und da habe ich sofort bestellt. Bin gespannt auf das Teil und wie es mit Abbildung, Obstruktion , Spiegelshifting und dergl. aussieht.

    Mal sehen ob ich am WE Zeit und gutes Wetter habe um einen ersten Test zu machen.


    LG,

    Armin

  • Hallo Armin,


    herzlichen Glückwunsch, ich hoffe mal, dass das Wetter mitspielt. Ich bin mit meinem SW Mak127/1500 sehr zufrieden und auf Deine Erfahrung gespannt. Übrigens, eine Tauschutzkappe würde ich Dir noch empfehlen.


    Grüße und CS - Oliver

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