Zwei Gutekunst ADC vor dem I-Meter

  • Hallo QED, Hallo Michael,


    der neue Test zeigt für mich vor allem eines: Egal wie stark man glättet, eine Gurke lässt sich damit nicht zum Spitzengerät hochtesten. Und ein Spitzengerät bleibt eines, egal, wie sehr geglättet wird.


    So ein Gittermuster wie bei 5% und 10% habe ich noch bei keinem Test gesehen. Das lässt darauf schließen, dass alle Tester glätten. Wenn es da einen weit verbreiteten Mittelwert gibt, dann sollte man den ebenfalls verwenden.


    Was ich allerdings vermisse, ist die Angabe, welcher ADC hier getestet wurde. Durch Vergleich der Bilder und RMS- bzw. Strehlwerte konnte ich nicht mit Gewissheit erkennen, ob Nr. 1, Nr. 2 oder ein gänzlich anderer. Oder hab ich da was übersehen?


    Und sorry, QED, dass ich nicht locker lasse: Ich fände es enorm aufschlussreich, hier bald einmal einen ebensolchen Test für den von Guntram angebotenen Astro Pierro ADC zu sehen. Der Doppelsterntest in meinem Interstellarum-Artikel verlangt doch danach, bestätigt bzw. widerlegt zu werden, oder?


    CS, Jörg

  • Hallo QED, Hallo Michael,


    der neue Test zeigt für mich vor allem eines: Egal wie stark man glättet, eine Gurke lässt sich damit nicht zum Spitzengerät hochtesten.

    Das kann man so allgemein nicht sagen. Wenn man eine unruhige Oberfläche hat, oder viele schmale Zonen, kann man sehr wohl durch übermäßiges Glätten "hochstrehlen". Ich kann keine allgemeine Regel nennen, wie viel % DFT Fringe Glättung richtig ist. Je mehr Streifen und je mehr Einzel- Interferogramme zur Auswertung kommen, um so weniger muss man glätten, um das wahre Profil zu sehen.


    Es gäbe zur Glättung noch viel zu sagen, das würde hier jedoch den Rahmen sprengen. In diesem Fall bleibt das Ergebnis sehr gut, auch bei wenig Glättung.

  • Es ist ja immer eine gewisse Gradwanderung, was sind noch Artefakte von den Interferogrammen und was ist noch Wellenfront?


    Ja, das ist eine schwierige Entscheidung wieviel Glättung zulässig ist.


    Wenn ich Messungen mit meinem Fizeau-Interferometer (mit Phasenschieber) mache, dann verwende ich folgende Richtwerte:

    -- Eine Glättung bis maximal 10 Pixel ist erlaubt (das entspricht 1% bezogen auf die 1000 Pixel Bildbreite)

    -- Bei mehr als 10 Pixeln kriege ich ein schlechtes Gewissen.

    -- Mehr als 20 Pixel (das entspricht 2%) ist Tabu, von begründeten Ausnahmen mal abgesehen.


    Nun liegen die Dinge bei DFTFringe aber anders, weil da (im Gegensatz zur phasenschiebenden Interferometrie) nur ein einziges Interferogramm ausgewertet wird, und weil prinzipbedingt die räumliche Auflösung viel geringer ist. Da darf man stärker glätten.

    Dale Eason schreibt in dem folgenden Beispiel, dass 5% gut ist, aber dass 10% bereits zuviel ist:

    https://groups.io/g/Interferom…advice_parabolic/83170862


    Wenn das Streifenmuster ins Ergebnis "durchdrückt", dann kann das folgende Ursachen haben:

    -- Das Interferogramm enthält Pixel die überbelichtet sind, d.h. die Übertragungsfunktion ist nichtlinear.

    -- Oder die Gamma-Korrektur eines JPG Bildes wurde nicht korrekt rückgängig gemacht.


    Gruß

    Michael

  • Hallo


    Man kann nicht von dem was Spiegelschleifern oft zeigen auf eine Messung im Durchgang schließen. Man Stelle sich vor DAS Substrat hätte den selben Brechungsindex wie Luft dann könnte die Oberfläche Grottenschlecht sein, der Strehl wäre 1

    Die Ergebnisse finde ich schon plausiebel


    Gruß Frank

  • Man kann nicht von dem was Spiegelschleifern oft zeigen auf eine Messung im Durchgang schließen. Man Stelle sich vor DAS Substrat hätte den selben Brechungsindex wie Luft dann könnte die Oberfläche Grottenschlecht sein, der Strehl wäre 1

    Die Ergebnisse finde ich schon plausiebel

    Hallo Frank,


    Hier wurde ja nicht der Oberflächen-Fehler gemessen, sondern der Wellenfront-Fehler im Durchgang. Der ADC wurde im doppelten Durchgang gemessen, und das wurde in der Auswertung berücksichtigt mit "Waves per Fringe = 0.5". Das Messergebnis zeigt also den Wellenfront-Fehler im einfachen Durchgang. Das hat schon seine Richtigkeit.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael


    Hab ich nicht angezweifelt,

    Was ich meine ist das viele nicht wissen wie sich ein und der selbe Oberflächenfehler bei reflektierende Optik und bei transmitierender Optik auswirkt. Und deshalb an den Zahlen zweifeln.


    Gruß Frank

  • Hallo,

    ich denke auch, dass das Streifenmuster erstmal eine Ursache haben muss. Normal ist das nicht, wobei ich mich aber auch nur phasenschiebende Fizeauinterferometrie beziehen kann. Mglw gibts da Probleme mit der Kameralinearität, wie Michael schon angemerkt hat. Bezüglich Plausibilität ist ein Strehl von 0,99x schon etwas verdächtig, da der optische Aufbau ein reales Teleskop beinhaltet und einen Referenzspiegel, sowie insgesamt 4 ADC-Prismen, welche gekittet sind. Da müssten die Einzelemente jeweils einen Strehl von 0,998 haben. Mhm. Eine hohe laterale Auflösung des Interferogramms ist schon sehr interessant, da das für die kleinen Fläche des ADCs extrem relevant ist. Man muss sich veranschaulichen, dass 1mm auf dem ADC einer 20mm Struktur auf einem 500mm Spiegelapertur entsprechen.

    Frank: Und eine Messung in Transmission im Doppeldurchgang ist sehr wohl vergleichbar mit einer Messung in Reflexion, wobei die Reflexionsmessung ungleich schwerer und empfindlicher bezüglich Deformation aufgrund der Halterung usw. ist. In Transmission würde ich die Messung übrigens Zweiteilen, erst eine Nullmessung ohne ADC aber mit dem Rest. und dann eine normale Messung mit ADC. Die Nullmessung könnte man dann Abziehen und man hat ein genaues Ergebnis für den ADC.

    Vg Tino

  • Hallo Jörg


    der neue Test zeigt für mich vor allem eines: Egal wie stark man glättet, eine Gurke lässt sich damit nicht zum Spitzengerät hochtesten. Und ein Spitzengerät bleibt eines, egal, wie sehr geglättet wird.

    Das ist kein neuer Test gewesen, sondern nur eine andere Glättung mit den alten Interferogrammen.

    Die ADCs von Gutekunst sind High End, das sieht man auch im Sterntest ohne Messung.

    So ein Gittermuster wie bei 5% und 10% habe ich noch bei keinem Test gesehen. Das lässt darauf schließen, dass alle Tester glätten. Wenn es da einen weit verbreiteten Mittelwert gibt, dann sollte man den ebenfalls verwenden.

    Das Gittermuster entsteht durch die Interferogramme.

    Ein einzelnes I-Gramm mit geraden Streifen erzeugt auch gerade Streifen in der Wellenfront.

    Legt man mehrere I-Gramme quasi übereinander und mittelt diese wie in meinem Fall in 0° und 90° entsteht so eine Gitterstruktur.

    Deshalb gibt es solche Glättfunktionen um Artefakte der I-Gramme etwas rauszunehmen.

    Je nach Auswertungsprogramm hat man da gewisse Funktionen und Spielräume.

    In meinem Fall habe ich vermutlich zu wenige Streifen verwendet für DFTFringe.

    In dem Viedeo von "Bath Interferometers" werden 20% für DFTFringe als "Standard" angegeben.

    Hier ab Minute 6:12min: DFTFringe Schnellanleitung

    Was ich allerdings vermisse, ist die Angabe, welcher ADC hier getestet wurde. Durch Vergleich der Bilder und RMS- bzw. Strehlwerte konnte ich nicht mit Gewissheit erkennen, ob Nr. 1, Nr. 2 oder ein gänzlich anderer. Oder hab ich da was übersehen?

    Das habe ich auf die Schnelle nur zu den Fotos geschrieben es ist der ADC Nr.2. Beim nächsten mal schreibe ich es wieder in die Screenshots.

    Und sorry, QED, dass ich nicht locker lasse: Ich fände es enorm aufschlussreich, hier bald einmal einen ebensolchen Test für den von Guntram angebotenen Astro Pierro ADC zu sehen. Der Doppelsterntest in meinem Interstellarum-Artikel verlangt doch danach, bestätigt bzw. widerlegt zu werden, oder?

    Da weiß ich nicht so recht ob das so einfach funktioniert?

    Der Astro Pierreo macht ja je nach Prismen Stellung eine Strahlauslenkung aus der Mitte.

    Im Durchlicht mag das noch funktionieren im Fokus glaube ich eher nicht?


    Ich möchte als nächstes versuchen noch einmal I-Gramme mit mehr Streifen auszuwerten und dazu auch weniger zu glätten.


    CS

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