Ergebnisse des Mirror Edge Support Calculators auf cruxis.com

  • Hallo,


    für mein 350mm Projekt habe ich den Rechner für laterale Lagerung auf dieser Seite verwendet: https://www.cruxis.com/scope/mirroredgecalculator.htm


    Nun meine Frage an die Experten hier: Sind die Ergebnisse vertrauenswürdig, oder gibt es in der Szene Vorbehalte?


    Mich haben die extrem kleinen Beträge der Spiegeldeformation verwundert, die man für die Drahtschlinge und die 90° Unterstützung erhält.



    Vielen Dank!



    LG,


    Guntram

  • Moin Guntram,


    ich bin zwar sicher nicht Experte , aber ich habe mal vor Jahren mit dem in Inventor enthaltenen FEM-Modul versucht das zu modellieren. Das ist lange her, aber ich meine, dass die erhaltenen Ergebnisse mit dem Tool von Cruxis konsistent waren.

    => Ich halte das Tool für vertrauenswürdig.


    Auch ist die Situation in Praxis sicher noch unkritischer, als die Zahlen sagen. Ich jedenfalls beobachte selten knapp über dem Horizont. Mir scheint es wichtiger, die rückseitige Lagerung gut auszuführen und darauf zu achten, dass die Teile möglichst dicht am ihrem Schwerpunkt aufgehängt sind.


    CS

    Harold

  • Hallo Guntram,


    vor Jahren hat für mich jemand etwas mit FEM gerechnet, da kam sehr ähnliches heraus. Ich sehe keinen Grund, die Ergebnisse anzuzweifeln. Bei kleinen Spiegeln kommen halt kleine Deformationen heraus und selbst ein 460x25 mm f/4,5 Spiegel gilt hier noch als "klein". Gib mal 600x25 mm mit f/3 ein, da sieht die Sache schon anders aus.

    Zitat

    Auch ist die Situation in Praxis sicher noch unkritischer, als die Zahlen sagen.

    Das sehe ich allerdings anders. Diese Zahlen gelten ja für den Idealfall: Auflager genau in der Schwereline und Krafteinleitung genau senkrecht. Das wird in der Praxis oft nicht genau genug eingehalten. Z.B. braucht die Gurtschlinge aufgrund ihrer Breite nur etwas stärker oberhalb der Schwereline oder nur leicht schräg zu ziehen und schon hat man durch das hohe Gewicht des Spiegels eine nennenswerte axiale Komponente, die durch den großen Hebel den Spiegel nennenswert verbiegt. Daher funktioniert in der Praxis die möglichst reibungsfreie Rollenlagerung in 2*45° besser als die Schlinge (sog. "robustes Design").

    Zitat

    Ich jedenfalls beobachte selten knapp über dem Horizont.

    Ich auch nicht. Aber bei 45° Höhe hat man bereits die halbe Spiegelgewichtskraft auf die radiale Lagerung lastend (tan(45°) = 1).


    Guntram, wie dick ist dein 350 mm Spiegel?

  • Hallo zusammen.


    Danke für die beruhigenden Antworten.

    Stathis, es ist einer deiner Rohlinge, 25mm Randdicke. Krümmungsradius etwa 8500mm. Diese schwach gekrümmten Spiegel sind noch etwas weniger emfpindlich als die schnellen Salatschüsseln.


    Ich peile eine 2* 45° Lagerung genau auf der Schwerelinie an. 18 Punkt Lagerung, geploppt.


    PS Laut der Seite von Robert Houdart sind die 50% Belastung bei einer Neigung von 60° erreicht, nicht bei 45°:


    At 30° altitude the load on the edge support will be about 87% of the weight, so you will still have about 87% of the computed error.
    At 45° altitude this drops to 71%, and at 60° altitude you still have 50% of the computed error.



    Viele Grüße,


    Guntram

  • Hallo Stathis,


    so wie du es beschreibst, ist die Schlinge sicher kritischer. Ich habe bei einer Schlinge aber eher ein Stahlseil, z.B. Bremszug vom Fahrrad, im Auge, als einen Gurt. Da wurde ich, lageunabhängig, auch nicht mit einer definierten Krafteinleitung rechnen.

    Natürlich muss eine Schlinge auf der richtigen Höhe geführt sein. Das gilt aber auch bei den Rollen.

    In beiden Fällen sollten die Anschlagpunkte der lateralen Lagerung mit der Spiegelzelle verbunden werden , so dass sich deren Position zum Spiegel bei der Justage nicht ändert. Die Schlinge müsste auch so fixiert werden, dass da auch bei Entlastung nichts verrutscht.

    Dass die Rollenlagerung technisch einfacher gut umzusetzen ist, würde ich unterschreiben. Beim eigenen Dob ist es eine Rollenlagerung auf Wippe.

    (Hmm sind es nicht Fn*sin a - Mit a = Zenithdistanz. Bei 45° also 71%. Mir ging es eigentlich nur darum, dass der Fehler mit den Stützkräften skaliert und also umso kleiner wird, je näher am Zenith beobachtet wird.)


    CS

    Harold

  • Ja richtig, ein Stahlseil kann man genauer an die Schwerelinie anbringen. Finde ich daher auch besser als einen breiten undefiniert angreifenden Gurt. Für meienen 600x21 mm Meniskus plane ich einen rostfreien Fahrrad Schaltungszug (1,2 mm).


    Oh, du hast Recht mit den 71 % bei 45°. Ich hatte im Gedanken das Kraftdreieck falsch gezeichnet.

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