Hi Quilty,
wenn die Strahlen "zappelig" sind, also zeitabhaengig ihre Richtung veraendern, dann kann das nicht von den Schmidtplattenschlieren stammen. Es koennte beispielsweise Tubusseeing sein.
Der Hauptspiegel muss ueberdimensioniert sein, weil bei einem Schmidt-Cassegrain die Eintrittspupille an der Schmidtplatte ist. Fuer verschiedene Feldwinkel gehen die parallelen Lichtbuendel nach Durchlaufen der Eintrittspupille wieder auseinander, und der Spiegel muss ueberdimensioniert sein, um alle Buendel noch vollstaendig reflektieren zu koennen. GSO baut RCs oder Cassegrains, und dort liegt die Eintrittspupille am Hauptspiegel. Allerdings verstehe ich Deinen Unmut ueber die Blendengestaltung - mein 10" RC war nicht wirklich tagblindfrei, bis ich mir einen Plastikring fuers Blendrohr drehte.
Du kannst die Fangspiegelschrauben einzeln entfernen - das wird z.B. gemacht, um "Bobs Knobs" zu installieren, diese Raendelschrauben fuer werkzeugloses Kollimieren. Je nach Modell koennte der Spiegel beim Entfernen aller drei Schrauben abfallen, oder er haengt noch an einer Zentralschraube. Er kann sich aber dann verdrehen, und dann bekommst Du die drei Schrauben nicht einfach so wieder rein. Ich habe gerade mal nachgeguckt - es gibt bei diesem Modell keine Zentralschraube, und der Spiegel wuerde abfallen. Also Obacht und immer nur eine Schraube gleichzeitig. Keine Ahnung, warum die Schrauben bei Dir so leicht gehen. Vielleicht ist das Gewinde ausgenudelt. Leider handelt es sich nicht um metrische Schrauben, die sich einfach ersetzen liessen.
Die Anleitung mit dem defokussierten Sternbildchen beruht auf "Versuch und Irrtum". Du suchst die Schraube, die der Richtung, in der der Fangspiegelschatten von der Mitte versetzt erscheint, am besten entspricht. Dann drehst Du um einen Betrag und eine Richtung, z.B. "30 Grad Uhrzeigersinn" und schaust, ob es besser oder schlechter geworden ist. Typischerweise geht der erste Versuch in die falsche Richtung und dann geht es halt 30 Grad wieder zurueck und in die andere Richtung weiter. Es stimmt schon, dass die Asymmetrie des Fangspiegelschattens beim Wechsel von intra- auf extrafokal "umklappt", aber die Richtung relativ zu der Schraube bleibt bestehen. Benutzt Du beispielsweise einen Kugelschreiber, um durchs Okular blickend die Richtung herauszufinden (Schatten des Kugelschreibers, der radial ueber die Oeffung gehalten wird, geht in die Richtung, in der der Fangspiegelschatten versetzt erscheint), dann kehrt sich jenseits des Fokus auch dieser Schatten um. Also muss die Schraube immer in dieselbe Richtung gedreht werden, egal ob extra- oder intrafokal.