Abell 2218 - Galaxienhaufen in etwa 2 Milliarden LJ Entfernung mit zwei schwachen Gravitationslinsen

  • Moin zusammen,


    Abell 2218 ist ein Galaxienhaufen in etwa 2 Milliarden Lichtjahren Entfernung im Sternbild Draco. Der Haufen wirkt wie eine starke Linse und vergrößert und verzerrt alle Galaxien, die hinter dem Haufenkern liegen, zu langen Bögen. Auf meinem Bild sind zwei Bögen, also hinter dem Haufen liegende Galaxien, schwach erkennbar mit einer Rotverschiebung von z = 1,0 entspricht ca. 6 Milliarden Lichtjahren, z = 0,7 entspricht ca. 6,5 Milliarden Lichtjahren.


    Die Bild wurde mit ASI533MC und Celestron RASA 8 f/2.0 erstellt, aufgenommen im Kurzbelichtungsmodus ohne Autoguiding 39x 60x 10s.(23.400 s.) aus Hamburg heraus. Abell 2218 stand zum Beobachtungszeitpunkt relativ niedrig, das Beobachtungsfenster lag zwischen zwei Häuser und betrug maximal ca. 2 Stunden, so dass die hier 3x ansetzen musste... P.S. Das Inset rechts ist von Hubble (HST)


    Abell_2218_1200x900.jpg


    Abell 2218 - größer und bis zu 4K:


    http://pixlimit.com/abell2218.html


    Viele Grüße

    Peter

  • Vielleicht wohnst Du nur in der falschen Stadt Klaus ^^


    Zur Aufnahme,

    gut dass Du erwähnt hast dass das Inset vom Hubble ist,

    dachte schon was hat er denn für ein Setup dass er das beobachten kann,

    schade dass man dafür ein Hubble braucht :(

    Interessant.


    MfG

    Chris

    WO RedCat 51 / Omegon veTec533 / UMI 17 Harmonic Mount / SVBony SV165 & SV 305M Pro ;)

  • Hallo, Peter,


    klasse Ergebnis, vor allem, wenn man an Deinen hellen Himmel denkt! :thumbup: :smiling_face_with_sunglasses:


    Hast Du schon einmal versucht, hier die Tiefe Deines Bildes zu bestimmen?

    Hier mal zum Vergleich das Ergebnis des leider verstorbenen Kollegen Rick_J, der bei seinem Bild nach ca. 2h mit seinem Meade 14" mit langen 20 min Einzelbelichtungen auf mag24,5 kam.

    Das war sein tiefstes Bild mit dem Teleskop unter seinem sehr dunklen Himmel (Waldgebiet in Montana, USA).

    Viele seiner schwachen Objekte sind auch schon auf Deinem Bild zu sehen, erstaunlich!


    https://www.cloudynights.com/t…mag-25-what-does-it-take/


    viele Grüße und mach weiter so!

    Andreas

  • Hallo Peter,


    sehr beeindruckend was unter den Beobachtungsbedingungen bei der geringen Brennweite für ein Ergebnis erreicht wurde in Sachen Tiefe und Auflösung, auch sehr cool mal so ein außergewöhnliches Objekt zu sehen. Hatte es mir schon länger vorgenommen, aber letzendlich nie getraut die Zeit darin zu investieren. Das Ergebnis ändert wohl meine Einstellung dazu :D


    LG und CS,

    Jan

  • Hallo zusammen,


    lieben Dank für die netten Kommentare.


    Aber du zeigst es, man muss es einfach

    versuchen.


    Klaus, genau, mein Beobachtungsstandort schreckt mich nicht mehr ab und ich habe mich damit einfach arrangiert. Jetzt habe ich mir einen LP zugelegt, Einfach mal draufhalten und sehen, was passiert. Bei Abell 2218 hat es wirklich gedauert, bis überhaupt etwas erkennbar war, aber darin liegt ja auch der Reiz. Bei Abell 2218 ist aber mehr Brennweite angesagt, und Belichtungszeit.


    Hubble

    Chris, es muss nicht immer Hubble sein aber wie bei Abell gibt es wenige gute Amateuraufnahmen und sogar fakes, zumindest hab ich auf Astrobin einen solchen identifiziert, der mit 2 Stunden Belichtungszeit unterwegs war und "zack" drei Gravitationslinsen drauf hatten. Mit dem RASA hab ich 3x ca. 2 Stunden belichtet, da Abell immer zwischen den Häusern für mich nur abbildbar war, aber 6 Stunden RASA f/2 entspricht 24 Stunden Belichtungszeit mit f/4...

    Das Ergebnis ändert wohl meine Einstellung dazu :D

    Jan, so soll es sein. Ich hatte auch nach der ersten Recherche überlegt mit 400 mm da ranzugehen, aber es gibt so viele tolle und interessante Objekte, und viele davon sind winzig. ;( Mich interessieren aus astrophysikalischer Sicht eher die kleineren Objekte, daher überlasse ich auch gerne das Feld der pretty pictures anderen. Aber bei Abell 2218 würde ich auch, wenn vorhanden, mit mehr Brennweite herangehen, und "viel" Belichtungszeit einplanen. Ein dunkler Standort ist logischerweise im Vorteil.

  • Hallo, Peter,


    ich hatte Dir weiter oben einen link gesendet: da sind bei 2h Belichtungszeit schon Gravitationslinsen zu sehen!

    Du meinst doch nicht dieses Bild? Falls doch,...ich glaube nicht, dass der in CN sehr verehrte Kollege (war früher auch Astrophysik-Dozent? und hat eine Manipulation nicht nötig) hier etwas manipuliert hat.

    Auch bei f/10 kann man nach 2h schon ein sehr tiefes Bild haben, die große Öffnung ist erst einmal entscheidend und der sehr dunkle Himmel, in Zusammenarbeit mit einer Kamera mit großen Pixeln, 9µm.


    viele Grüße und cs

    Andreas


    P.S. sehe gerade, Du verkaufst Teleskop, Kamera, Filter, etc. für ein neues Projekt. Würde mich interessieren, welches das wäre, da ich wie Du auch einen sehr hellen Himmel habe und gerne wüsste, was dann überhaupt noch sinnvoll ist. :/

    Ich schätze mal, ein Teleskop mit mehr Brennweite (für mehr Auflösung), deshalb dann eine Kamera mit größeren Pixeln und der Filter passt dann nicht mehr dazu? :D

  • Hallo Reinhard,

    Interessant, womit du dich da beschäftigst - und auch die Doku dazu ist gut aufbereitet!

    ich hatte schon in der Vergangenheit mich immer wieder gefragt, was geht denn so mit Amateurausrüstung....und da geht einiges, auch aus "nicht" so guten Beobachtungsumgebungen", aber das kennst du ja auch.

  • Hallo Andreas,


    nein, den Astrokollegen hatte ich nicht im Sinn. Mir ist es bei der Bildzusammenstellt bewusst geworden, wie schwach der Galaxienhaufen ist. Gut, ich beobachte aus Hamburg, aber bei gut 6.5 Std. im RASA f/2 verteilt auf 3 Sessions entspricht einer Belichtungszeit von 24 Std. bei f/4, nur zur Einordnung, und wenn nach zwei Stunden "Arcs" so deutlich hervortreten, dann muss der Himmel schon verdammt gut sein ;)

    Würde mich interessieren, welches das wäre, da ich wie Du auch einen sehr hellen Himmel habe und gerne wüsste, was dann überhaupt noch sinnvoll ist

    klar, schau dir meine bescheidenen Ergebnisse auf https://pixlimit.com an... Ich bin kein Widefieldfreund und picke mir eher die kleinen (und IMO interessanteren) Objekte heraus. Seit drei Monaten nutze ich den LP Filter für den RASA, dass hat noch einmal einen Schub gebracht, aber dennoch ist ein dunkler Himmel durch nichts zu ersetzen, und das ist das Problem bei Leuten, die in der Stadt sitzen. Aber nichts in unmöglich ;)

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