SharpCap: wodurch entsteht der Helligkeitsunterschied zwischen Vorschaubild und Aufnahme?

  • Liebe Sternfreunde,


    ich habe eine ZWO ASI 178MC und mache damit (Video-)Aufnahmen mit SharpCap. Sehr oft ist bei mir aber zwischen dem Vorschaubild und der eigentlichen Aufnahme ein deutlicher Helligkeitsunterschied, d.h. das Vorschaubild sehe ich hell und die Aufnahmen werden dann sehr dunkel. Leider habe ich bisher noch nicht herausgefunden, warum das so ist. Was mache ich falsch? Liegt es am Histogramm oder an den Einstellungen?


    Zur Verdeutlichung füge ich unten zwei Screenshots dazu ein. Vor ein paar Tagen habe ich den Mond aufgenommen (Teleskop Mak 127/1500). Hier ist das Vorschaubild, wie ich es aufgrund meiner Einstellungen in SharpCap gesehen habe ...


    ... und so hat dann das aufgenommene Video ausgesehen:


    Die SharpCap-Einstellungen waren wie folgt:

    Capture Area=2080x2080

    Colour Space=RGB24

    Temperature=26,2

    Hardware Binning=Off

    High Speed Mode=Off

    Turbo USB=52

    Flip=Vert

    Frame Rate Limit=60 fps

    Gain=50

    Exposure=0,033333

    Timestamp Frames=Off

    White Bal (B)=82(Auto)

    White Bal (R)=60(Auto)

    Brightness=240

    Auto Exp Max Gain=231

    Auto Exp Max Exp M S=9996

    Auto Exp Target Brightness=79

    Mono Bin=Off

    Banding Threshold=35

    Banding Suppression=0

    Display Black Point=0,0157170923379175

    Display MidTone Point=0,0832579973666063

    Display White Point=0,251469098418981

    Notes=

    TimeStamp=2021-05-18T19:07:42.2393498Z

    SharpCapVersion=3.2.6480.0



    Ich freue mich über jeden Tipp, wie ich das besser hinkriege.


    Liebe Grüße,


    Christian


    P.S.: Sorry, hatte zuvor die falschen Kameradaten hochgeladen.

  • Hallo Cbristian


    Das ist Autostrech,

    Kann man auch in Fitswork eingeben das die Helligkeitswerte beim Öffnen zB Schwarzpunkt 3000ADU sind und Weiß Punkt 8000ADU, da aber nur fix, die Aufnahmeproramm passe Schwarz- und Weißpunkt automatisch an.

    Die Canon Kameras machen das noch extremer.


    Gruß Frank

  • Hallo ...

    Es ist ein "Einstellungsbereich "histogramm display stretch" vorhanden.

    Die Einstellungen dort können zu dem optischen Unterschied führen.

    Sie ändern " nur " die optische Darstellung am Monitor.

    Gruss

    Marco

  • Hallo Christian,


    der Graph im Histogram Stretch Fenster zeigt die an, welche Zahlenwerte wie oft im Bild vorkommen. Wenn da nur links im Bild ein Berg zu sehen ist, heisst das, das Du die Pixel noch lange nicht "gefüllt" hast, sprich, Du könntest noch länger belichten, was normalerweise zu rauschärmeren Bildern führt.

    Dass Du in SharpCap im Livebild mehr siehst, liegt nur daran, dass die Werte für die Bildschirmdarstellung hochgerechnet (bzw. "gestretcht" ) werden. Ziehst Du mit der Maus an den gestrichelten Linien, kannst Du die Helligkeit nahezu beliebig manipulieren. An den Bilddaten änderst Du damit nichts. Da es sich aber nur um eine Verrechnung handelt, kann man die gleiche Technik natürlich auch nachträglich anwenden (nahezu in allen Bildverarbeitungsprogrammen).

    So gesehen machst du nichts falsch, du müsstest nur die Daten entsprechend hinterher hochziehen, die erreichbare Qualität hängt vom abgespeicherten Bild ab.

    Du könntest länger belichten, bis das Histogramm nach rechts den Bereich besser ausnutzt, allerdings ist das für das Rausrechnen des Seeings nicht mehr so günstig.

    Du könntest alternativ auch das Histogramm mit höherem Gain nach rechts ziehen, allerdings verbessert sich die Qualität in bezug aufs Rauschen kaum.


    Dein abgespeichertes Bild ist im klassischen Sinne unterbelichtet, was allerdings bei Deep Sky Objekten eigentlich die Regel ist. Da wird auf Teufel komm raus gestreckt .

    Dass man im abgespeicherten Bild nichts an der Darstellung manipuliert hat den Vorteil, dass man die Daten physikalisch richtig kalibrieren kann, und beliebig oft verschiedene Verarbeitungsschritte ausprobieren kann. Sind sie erst mal gestreckt, kann man nicht alles wieder rückgängig machen.


    Stretchen gehört zu den absoluten Basics in der Bildverarbeitung, vielleicht schaust Du mal bei Frank Sackenheims video Kanal vorbei, da gibts einiges zu dem Thema.


    Gruß

    Norbert

  • Hallo


    Im Normalfall zeigt das Aufnahme Programm das Histogramm an, kann man zum bestimmen der Belichtungszeit verwenden, die Vorschau wird fast immer auf hohen Kontrast gestreckt, kann man meist per Häkchen abwählen


    Gruß Frank

  • Hallo Christian,

    ich sehe das alles aus einer anderen Perspektive. Du nimmst im RGB24 auf, das ist semioptimal. Du speicherst die 3-fache Datenmenge ab und hast pro Kanal 8 Bit. Dein Player ist ein SER-Player, darauf ausgelegt 16 Bit Videos anzuzeigen. Hier könnte es Verwerfeungen geben. Wenn du 8 in einem Raum von 16 darstellen willst, dann kannst du die "oben" "mittig" oder "unten" darstellen. Da passiert dann irgend etwas mit autostrech. Einen Verlust hast du dabei aber sicher nicht (s.o.).

    Ich würde vorschlagen du nimmst im RAW auf (mit debayer-Vorschau). 1/3 Datenmenge und debayert wird das Bild in AS!3. Meiner Meinung nach reichen 8 Bit. Wenn du aber die vollen 12 (oder14?) ausnutzen willst, dann kannst du das in ChapCap unter SER einstellen. Hier sehe ich eine 2. mögliche Fehlerquelle. Die Voreinstellung bei SER steht bei 16 Bit. Hast du nur 12 oder 14 dann passiert u.U. das selbe wie oben beschrieben.

    Ich selber habe so keine Unterschiede zwischen RAW-(Vorschau) und fertigem Bild.

    Gruß,

    ralf

  • Hallo


    Das mit dem in RGB aufnehmen ist der zweite Fehler

    In dem Histogramm sieht man aber auch wo der Strich gesetzt ist der die Helligkeit der Lichter vorgibt, und da ist noch ganz viel Platz nach rechts was meist unterbelichten bedeutet, du nutzt die Bittiefe der Kamera nur aus wenn du lange genug belichtet, bei 12 bit nahe der 4096, kommst du nur auf 2048 hast du nur 11bit genutzt.

    Du solltest dir doch mal so ein Tutorial ansehen.


    Gruß Frank

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