Pentax XW am 8“ f5 Newton

  • Hallo Freunde,

    Ich bin gerade dabei, die mitgelieferten Okulare meines Skywatcher 8“ f5 mit hochwertigeren Okularen zu ersetzen. Will mich für den Anfang auf die Nötigsten beschränken und von Zeit zu Zeit aufstocken (der Wunsch danach kommt dann vermutlich eh schneller als mir gerade recht ist =O) Habe über die Pentax XW Okulare viel Gutes gelesen, besonders in den unteren Brennweiten. Negativstimmen gab es dann eher bzgl Randschärfe. Sympatisch ist mir der gute Augenabstand, da ich mir die Option offen halten will mit Brille zu beobachten.

    Beobachte sowohl von Stadtrand-Himmel aus,was immer so möglich ist, als auch vom weniger Lichtverschmutzen Himmel (21,56 mag). Da dann eher DeepSky.



    Jetzt würde ich euch Profis gerne fragen ob jemand mit diesen Okularen am 8“ f5 Newton Erfahrung mit dieser Serie hat bzw ob er mir diese Nahe legen würde. In dem Falle: Welche Brennweiten dürfen hier dann nicht fehlen?




    Ich bedanke mich schonmal recht herzlich!


    VG Tom

  • Hallo Tom,


    Okulare sind eine höchst individuelle Angelegenheit, angefangen damit, wie die Augenmuschel und das Einblickverhalten zur Kopfgeometrie passen, über die Notwendigkeit der Beobachtung mit Brille, bis zur Gewichtung von Feldgröße, Farbkorrektur, Randschärfe, Augenabstand, Preis.


    Ob Du mit den XW auf Dauer glücklich wirst, können wir Dir nicht sagen... ich rate eigentlich immer zu gebrauchten Okularen, dann kann man mehr rumprobieren und zahlt weniger Lehrgeld. Mir persönlich wären die 70° Gesichtsfeld monokular zu wenig, während ich den langen Augenabstand mag, weil man nicht mit den Wimpern auf der augenseitigen Linse herumwischt (wenn Du nicht gerade furchtbaren Astigmatismus hast, musst Du bei den kurzen Brennweiten eigentlich nicht mit Brille beobachten). Aber das sind wirklich Dinge, die jeder anders sieht.


    In der Preisklasse XW liegen auch die Televue Delos, die wären eine Alternative, wenn Du wirklich den Augenabstand haben willst. Ansonsten darf es monokular gern auch mehr Gesichtsfeld sein, finde ich. Mein Lieblings- und meistgenutztes Okular am Dobson war das 12mm / 92° von Explore Scientific. Eigentlich würde ich aber eher am oberen Ende mit einem guten Übersichtsokular anfangen, falls Du das noch nicht hast.


    Welche Abstufung der Brennweiten Du magst, musst Du auch rausfinden - zwischen 4 und 7 (oder mehr) Okularen ist alles möglich... ich hatte bei f/5 die Brennweiten 3.5 - 4.7 - 6.7 - 9 - 12 - 17 - 30 in einer Mischung aus ES 82° / ES 92° und Televue Nagler.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Tom,


    unbefriedigende Antwort: ums Probieren wirst nicht drumrum kommen ;)


    Ich hatte mal das 40er ausprobiert und war von der Haptik/ Ergnomie sehr angetan. Tatsächlich war mir die Randschärfe aber (damals an 4" f5 Apo), nicht ausreichend im Vergleich zum 41er Panoptik.


    Du wirst nichts falsch machen mit den Pentax, denn in Sachen Transmission gelten sie als das beste am Markt und werden von renommierten Kollegen verwendet.

    Ich persönlich würde die Delos neben den Pentax antreten lassen und dann entscheiden.


    Zur Abstufung siehe: Unsere Okulartipps


    Schöne Grüße

    Norman

  • Hallo Tom,


    mit Pentax wirst Du bei f5 nicht glücklich. Das Hauptproblem ist die Randschärfe. TV Delos sind da die deutlich bessere Wahl. Und auch im Kontrast fand ich sie besser. Aber solche Einschätzungen sind natürlich ein Stück weit subjektiv und ersetzen nicht den persönlichen Eindruck. Also selber testen ist das A und O.


    Zur Abstufung: Nach meinem Empfinden muss man es nicht übertreiben. Wenn man ein qualitativ überragendes Okular oder Okularpaar hat, setzt man das überdurchschnittlich oft ein. Ich habe fast immer die Noblex UWA 12,5mm im Bino und wechsle höchstens am Mond mal zu den 3,5mm Delos, weil man mit 189x doch deutlich feinere Einzelheiten erkennt als mit 53x. Andererseits gibt es nur wenige DSO, die mit 53x schon zu groß sind und eine schwächere Vergrößerung erfordern. Mit anderen Worten: Besser keine Kompromisse bei der Qualität als eine möglichst fein abgestufte Brennweitenstaffel.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,

    Besser keine Kompromisse bei der Qualität als eine möglichst fein abgestufte Brennweitenstaffel.

    Im Idealfall natürlich beides ;)


    Meine Lieblinge bei 70° Feld sind die Nikon NAV SW. Hab noch keine bessere Abbildungsqualität gesehen. Aber nicht brillentauglich.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • ... recht gut gefallen haben mir übrigens auch die Orion LHD-Okulare mit 80° Feld und 20mm Augenabstand, zu denen man aber kaum Erfahrungsberichte findet und die ich selbst auch nicht ausführlich getestet habe. Aber die Randschärfe bei f/5 war sehr gut.


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Moin,


    bei hochpreisigen Okularen würde ich nicht auf Verdacht kaufen wollen. Ich kann mich meinen Vorrednern/Vorschreibern nur anschließen: selber testen ist durch nichts zu ersetzen.


    Die Aussagen von "funktioniert bei F/5" gut oder auch nicht finde ich zu pauschal. Refraktor? Newton? Wie groß?

    Ich habe einige Jahre die LVW verwendet. An einem 10" (kann auch 8" gewesen sein - das weiß ich nicht mehr genau) F/4,5 fand ich die, im Gegensatz zum Besitzer des Teleskopes, (auffällig) nicht gut. An meinem derzeitigen 13" F/4,8 habe/hatte ich nichts zu meckern. Am 24" F/3,9 von einem Freund, an dem die Okulare interessehalber auch mal ihren Dienst tun durften, fand ich seinerzeit aber auch nichts auffällig.

    Das sind keine wirklichen Tests gewesen, zeigt aber imho, dass das Öffnungsverhältnis nicht der einzige Faktor ist.


    Auch zur Eignung für Beobachtung mit Brille hilft imho nur ausprobieren. Am eigenen Fundus begründet: LVW: vollkommen unproblematisch. Beim Ethos, das öfter mal als nicht brillentauglich bezeichnet wird, kann ich auch tatsächlich nicht das ganze Bildfeld sehen. Das Gestell der Brille steht teils im Sichtfeld. Ich finde trotzdem, dass es (bei mir) gut mit Brille geht. Das sichtbare Feld ist trotz der Einschränkungen größer als das etwa der Nagler Okulare. Der Einblick ist ruhig und mit Komakorrektor (PC2) empfinde ich die Abbildung bis zum Rand als scharf. (13" F/4,8). Ich bin hier aber auch kein "Korinthenkacker". Ich suche nicht zwanghaft nach Haaren in der Suppe.


    Mehr Feld ist auch nicht unbedingt immer besser. Ich z.B. bin bei 100° Gesichtsfeld am Mond "überfordert". Es fällt mir schwerer, mich auf Details zu konzentrieren.


    Falls vorab keine Testmöglichkeit besteht, würde ich zumindest nicht gleich eine ganze Serie erwerben.


    Wenn mit einem Okular begonnen werden soll, würde ich immer mit dem mutmaßlich am häufigsten verwendeten starten.

    Bei mir liegt das so um 2mm AP.


    CS

    Harold

  • Vielen Dank für Eure Antworten und Denkanstöße, ich werde mich am Gebrauchtmarkt mal umschauen und eins testen. Muss nichts übers Knie brechen und somit teures Lehrgeld zahlen. Wie schon oft gelesen, die Sache mit den Okularen scheint sehr subjektiv zu sein! Bin gespannt wo ich ende:)


    Danke Euch und Klare Nächte!

  • Ich habe aktuell die mitgelieferten 10 und 25mm Plössl Okulare und ein 28mm Überwichtsokular,das mir vom Einblick her gut gefällt. Das Pentax scheint da eine ähnliche gummierte schraubbare Augenmuschel zu haben. Mit Brille geht beim 28er nix,das hat glaub ich nur ein Gesichtsfeld von 50 Grad.

    Zusätzlich habe ich noch ein Seben Zoom Okular 24-8mm, auch mit Klorollenblick,aber für spontane Sachen ganz praktisch

  • Hallo Tom,


    Von den Pentax - XW hatte ich mal ein 14 mm Okular, war mit der Qualität und dem Einblickverhalten recht zufrieden, - " man macht nichts falsch damit " -

    bin aber später auf Delos umgestiegen .....


    Zum Gebrauchtkauf ist meine Meinung: "gute Okulare" mit den wichtigen Brennweiten verkauft sehr selten jemand - d.h. es kann dauern bis sich was findet;

    und um das mit einer Metapher der Frauen zu umschreiben " man muss unter Umständen viele probieren bis (der) das Richtige dabei ist" ;) .... das kostet ja auch etwas


    Daher macht es schon auch Sinn für die ersten / guten Okulare zu einem Händler des Vertrauens zu fahren, und dort ein paar Typen / Fabrikate auszuprobieren / vergleichen, die Unterschiede kennenzulernen (und auch zu kaufen .... ) , Ich pers. kann wegen der Brille größere SGF (Nagler mit 80°) erst ab dem 22mm Nagler nutzen .... bin aber mit den 72° der Delos im unteren BW Bereich voll zufrieden.


    Gebrauchte Okulare hab ich ergänzend gekauft, wenn ich aus der Serie schon eines hatte und somit wusste wie die qualitativ sind.


    Von der Vergrößerung her wäre eine brauchbare Abstufung:


    Okularbrennweite: bei mir:

    6 mm = 166 fach TV Delos

    10 mm = 100 fach TV Delos

    (17 mm = 59 fach) TV Delos

    24 mm = 41 fach TV Panoptic

    35 mm = 28 fach TV Panoptic


    VG Hermann

  • Hi,


    ja das mit dem Gebrauchtkauf ist so eine Sache. Man muss teilweise 1 Jahr Geduld haben, wenn man ganz konkret was ansteuert. manches kriegt man nie gebraucht. Ich versuche seit fast einer Handvoll Jahren einen guten h-beta Filter in 2" gebraucht zu bekommen. Weil ich so lange gewartet habe und es mir ggf. neu kaufen werde => Die Gebrauchtpreise entsprechen den Neupreisen von vor 5 Jahren. Hätt ich mal gleich!...Neulich war da ein 5mm Vixen LVW für einen fairen Preis. Gerade mal 5 Stunden inseriert, ich hab eine e-mail geschickt. Jo Pech, schon weg!


    Da wir eine Inflation reinbekommen würde ich mit weiteren Preissprüngen nach oben rechnen. Nach unten sicher nicht mehr in diesem Leben.


    CS,

    Walter

  • Hallo Tom, hallo Walter,


    aus meiner Sicht gibt es eine Gesetzmäßigkeit im Gebrauchtmarkt: Je besser die Dinge sind, um so seltener tauchen sie auf. Manches ist einfach so gut, dass es die Leute auch dann behalten, wenn sie es eigentlich gar nicht mehr zwingend brauchen. Das ist so ausgeprägt, dass ich bei neuen Ideen erstmal schaue, ob das betreffende Teil auf dem Gebrauchtmarkt zu haben ist oder nicht. Je häufiger ich sie finde, um so größer meine Bedenken.


    Also bleibt oftmals nur der Neukauf. Bei Internetbestellungen gilt zwar das 14-tägige Rückgaberecht, aber besser ist es, wenn man mit dem betreffenden Shop eine Testphase vereinbart. Das müsste eigentlich immer machbar sein.


    CS, Jörg

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